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Per carmina laudes: Untersuchungen Zur Spätantiken Verspanegyrik Von Claudian Bis Coripp PDF

352 Pages·2009·1.267 MB·German
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Claudia Schindler Per carmina laudes ≥ Beiträge zur Altertumskunde Herausgegeben von Michael Erler, Dorothee Gall, Ludwig Koenen, Clemens Zintzen Band 253 Walter de Gruyter · Berlin · New York Per carmina laudes Untersuchungen zur spätantiken Verspanegyrik von Claudian bis Coripp von Claudia Schindler Walter de Gruyter · Berlin · New York (cid:2)(cid:2) GedrucktaufsäurefreiemPapier, dasdieUS-ANSI-NormüberHaltbarkeiterfüllt. ISBN 978-3-11-020127-7 ISSN 1616-0452 BibliografischeInformationderDeutschenNationalbibliothek DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschen Nationalbibliografie;detailliertebibliografischeDatensindimInternet überhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. (cid:2) Copyright2009byWalterdeGruyterGmbH&Co.KG,D-10785Berlin. Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro- verfilmungenunddieEinspeicherungundVerarbeitunginelektronischenSystemen. PrintedinGermany DruckundbuchbinderischeVerarbeitung:Hubert&Co.GmbH&Co.KG,Göttingen Inhaltsverzeichnis Vorwort....................................................................................................VII I. Einleitung..............................................................................................1 1. Zum Stand der Forschung.................................................................5 2. Untersuchungsziele und Methode der vorliegenden Arbeit............12 II. Von der Epideiktik zur Panegyrischen Epik: Voraussetzungen und Kontext spätantiker Verspanegyrik.................15 1. Die Prosapanegyrik und die Theorie des Herrscherlobs.................16 2. Panegyrik und hexametrische Dichtung..........................................21 3. Hexametrische Verspanegyrik vor Claudian...................................30 4. Historisch-kulturelle Voraussetzungen...........................................44 III. Claudius Claudianus: Der Archeget spätantiker Verspanegyrik im lateinischen Westen......59 2. Der Panegyricus auf das dritte Konsulat des Honorius...................76 3. Das Bellum Gildonicum..................................................................91 4. Der Panegyricus auf das Konsulat Stilichos.................................109 5. Das Bellum Geticum......................................................................137 6. Ergebnisse.....................................................................................167 IV. Flavius Merobaudes, Sidonius Apollinaris, Priscianus: Hexametrische Panegyrik in der Nachfolge Claudians.....................173 1. Flavius Merobaudes......................................................................173 2. Sidonius Apollinaris......................................................................181 2.1. Der Panegyricus auf Avitus (carm. 7)....................................182 2.2. Der Panegyricus auf Anthemius (carm. 2).............................198 2.3. Ergebnisse..............................................................................212 3. Priscian von Caesarea...................................................................215 3.1. Der Panegyricus De Laude Anastasii imperatoris.................216 V. Flavius Cresconius Corippus: Spätantike Verspanegyrik als heroische Großepik............................227 1. Die Iohannis..................................................................................228 2. Die Laudes Iustini Minoris...........................................................273 3. Ergebnisse.....................................................................................304 VI. Literaturverzeichnis..........................................................................310 VII. Index locorum..................................................................................332 Vorwort Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um die überarbeitete Fassung meiner Habilitationsschrift, die im Jahre 2006 von der Fakultät für Kulturwissenschaften der Eberhard Karls Universität Tübingen angenommen wurde. Den Gutachtern, Herrn Prof. Dr. Heinz Hofmann, Herrn Prof. Dr. Eberhard Heck, Herrn Prof. Dr. Jürgen Leonhardt, Herrn Prof. Dr. Gerhard Petersmann und Herrn Prof. Dr. Lutz Richter-Bernburg danke ich für wertvolle Hinweise. Teilergebnisse der Untersuchung wur- den bei Vorträgen an den Universitäten Münster, Heidelberg, Berlin, Salzburg und Krakau vorgestellt; die Anregungen, die ich in den anschließenden Diskussionen erhielt, sind der Arbeit sehr zugute gekom- men. Dem Vorstand des Instituts für Klassische Philologie und Wirkungs- geschichte der Antike an der Universität Salzburg, Herrn Prof. Dr. Gerhard Petersmann, danke ich für die Gastfreundschaft, mit der er mich während eines einjährigen Forschungsstipendiums des Österreichischen Wissen- schaftsfonds (FWF) an seinem Institut aufgenommen hat; die freundliche und kollegiale Atmosphäre am Institut war der Arbeit ebenso förderlich wie der fachliche Austausch mit den Kollegen, der mir durch das Stipendienjahr ermöglicht wurde. Miriam Bräuer, Dr. Ruth Monreal, Dr. Meike Rühl, Dr. Magdalene Stoevesandt, Dr. Jochen Walter, Dr. Thomas Zinsmaier sowie meine Schwester Dr. Christina Schindler nahmen nicht nur die Mühen des Korrekturenlesens auf sich, sondern haben die Arbeit auch durch kompetente Hinweise verbessert. Bei der Erstellung des Index halfen Marco Blumhofer und Christine Hecht. Mein Dank gilt auch den Herausgebern der »Beiträge zur Altertumskunde«, insbesondere Frau Prof. Dr. Dorothee Gall, für die Aufnahme der Arbeit in ihre Reihe. Meinen Eltern, meiner Schwester und meinen Freunden schließlich danke ich für den Zuspruch und die Unterstützung, die sie mir auf meinem Weg durch die Spätantike zuteil werden ließen. Möge dieses Buch dazu beitragen, die spätantike Verspanegyrik von dem Makel der »epigonalen Auftragsdichtung« zu befreien und sie als interessantes und lohnenswertes Forschungsgebiet zu erweisen, auf dem noch viele Entdeckungen zu machen sind! Hamburg, Februar 2009 C.S. I. Einleitung Das ausgehende dritte bis sechste nachchristliche Jahrhundert war im Mittelmeerraum eine Zeit tiefgreifender politischer und kultureller Umbrü- che. Der Regierungsantritt Diokletians am 20.11.284 beendete eine Epo- che, die von politischen Wirren, Streitigkeiten um die Thronfolge und einer desolaten Finanz- und Wirtschaftslage geprägt war. Seine politischen Reformen führten zu einer Neugestaltung des Herrschaftssystems, das dem Kaiser fortan eine überragende Stellung zuwies und seine Herrschaft durch göttliche Herkunft legitimierte. Diokletians Versuch, die Einheit des Imperium Romanum durch eine Aufteilung der Macht im sogenannten tetrarchischen System zu sichern, führte zu einer Verschärfung der Gegen- sätze zwischen lateinischem Westen und griechischem Osten, die am Ende des vierten Jahrhunderts eine Aufteilung des römischen Herrschaftsgebie- tes in Ost- und Westrom zur Folge hatten. Während die oströmischen Herrscher ihr Territorium sichern und teilweise sogar erweitern konnten, zerbrach die Westhälfte gegen Ende des fünften Jahrhunderts unter dem Ansturm der Völkerwanderung, so daß sich auf dem Gebiet des ehemali- gen Imperium Romanum verschiedene, ethnisch und kulturell unter- schiedliche Machtzentren etablieren konnten, aus denen schließlich die Reichsgebiete des Mittelalters hervorgingen. Nahezu parallel zu diesem politischen vollzog sich ein religiöser Wandel, bei dem das Christentum die Kulte der klassischen Antike verdrängte und schließlich im Jahre 391/2 durch Theodosius zur allgemein verbindlichen Staatsreligion erhoben wurde. Die historischen, kulturellen und religiösen Umwälzungen jener Epo- che zwischen ›klassischer Antike‹ und ›Mittelalter‹, die man seit J. BURCKHARDT als ›Spätantike‹ bezeichnet,1 betreffen in ganz besonderem Maße die Literatur des lateinischen Westens.2 Vor allem die hexametrische –––––––––– 1 Burckhardt (1853), 275. Zur Etablierung des Begriffs ›Spätantike‹ als Bezeichnung für eine historische Epoche vgl. Gelzer (1927), 173–187; Irmscher (1975), 241– 246; Demandt (1998), 5. 2 Zur Abgrenzung der ›spätantiken‹ von der ›antiken‹ Literatur allgemein Fuhrmann (1967), 56–79; ders. (1994), 38–45; zu den Besonderheiten der lateinischen Lite- ratur der Spätantike Kirsch (1988), 2–18; Döpp (1988), 26–52. 2 Einleitung Versdichtung ist in der Spätantike deutlichen Veränderungen unterworfen.3 Die traditionelle Form des mythologisch-heroisch-historischen Großepos und auch des didaktischen Epos fehlt in der lateinischen Spätantike nahezu vollständig:4 Nemesians Cynegetica und Claudians mythologisches Epos De raptu Proserpinae bleiben ebenso Ausnahmeerscheinungen wie die mythologischen Kurzepen in der Sammlung der Romulea des Blossius Aemilius Dracontius und Reposians De concubitu Martis et Veneris. An ihre Stelle treten Dichtungen religiösen Inhalts, etwa die Bibelepen von Juvencus und Sedulius, die hagiographischen Epen des Paulinus von Perigeux und des Venantius Fortunatus sowie theologische Streitschriften wie Prudentius’ Gedicht Contra Symmachum oder die Laudes Dei des Dracontius. Ziel dieser Epen ist es, den neuen Glauben mit den Mitteln der antiken Bildungstradition zu vermitteln und die christlichen Grundla- gentexte auf eine Stufe mit den nationalrömischen Dichtungen zu stellen. Eine weitere Form hexametrischer Dichtung, die in der Spätantike eine überragende Bedeutung gewinnt, sind Texte mit politischem Bezug. Es handelt sich bei diesen »Panegyrischen Epen«5 um eine Gruppe von Gedichten verschiedener Autoren, in deren Mittelpunkt eine Herrscherper- sönlichkeit oder eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens steht und die anläßlich eines aktuellen politischen oder militärischen Ereignisses verfaßt werden, das sie in hochpoetischer Form feiern. Die wichtigsten uns erhal- tenen Zeugnisse lateinischer hexametrischer Verspanegyrik vom ausge- henden dritten bis zum mittleren sechsten Jahrhundert sind:6 (1) die zwischen 395 und 405 entstandenen panegyrischen Gedichte des ägyptischen Griechen Claudius Claudianus auf den weströmischen Kaiser Honorius und seinen Heermeister Flavius Stilicho sowie für Repräsentanten des stadtrömischen Adels; –––––––––– 3 Zu den Veränderungen im lateinischen Epos der Spätantike allgemein Kirsch (1978), 389–396; ders. (1979), 38–53; Hofmann (1996/97), 259–276; Pollmann (2001), 94–96. 4 Vgl. Koster (2002), 31–51. 5 Terminologie nach dem Vorschlag von Hofmann (1988), 134; aufgenommen von Kirsch (1989), 192; Pollmann (2001), 100; ähnlich spricht bereits Schmidt (1976), 29 für Claudian von »epischer Panegyrik« oder »panegyrischer Epik« (vgl. auch Bittner [1962], 31: »der epische Panegyricus«). Kürzere Formen spätantiker Verspanegyrik, etwa die Gedichte Claudians, werden von mir alternativ auch als »Panegyrische Epyllien« bezeichnet. 6 Eine Zusammenstellung spätantiker Verspanegyriken auch bei Payr (1962), 334 (Claudian; Merobaudes; Sidonius Apollinaris; Priscian; Coripp, Laudes Iustini); Viljamaa (1968), 22 (Claudian, Sidonius Apollinaris, Coripp, Priscian); Hofmann (1988), 103–105 (Claudian; Merobaudes; Sidonius; Dracontius [verloren]; Pris- cian; Coripp, Iohannis und Laudes Iustini; Venantius Fortunatus).

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