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Partnerwahl- und Heiratsmuster in modernen Gesellschaften: Der Einfluss des Bildungssystems PDF

193 Pages·2004·8.538 MB·German
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Andreas TImm Partnerwahl- und Heiratsmuster in modemen Gesellschaften SO ZIALWI SSE NS C H AFT Andreas Timm Partnerwahl- und Heiratsmuster in modernen Gesellschaften Der Einfluss des Bildungssystems Deutscher Universitats-Verlag Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet iiber <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Dissertation Universitat Bremen, 2003 1. Auflage September 2004 Aile Rechte vorbehalten © Deutscher Universitats-Verlag GmbH/GWV Fachverlage, Wiesbaden 2004 Lektorat: Ute Wrasmann / Viktoria Steiner Der Deutsche Universitats-Verlag ist ein Unternehmen von Springer SciencetBusiness Media. www.duv.de Das Werk einschliel3lich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwertung aul3erhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verla.9s unzulassig und strafbar. Das gilt insbe sondere fUr Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier ISBN-13:978-3-8244-4576-9 e-ISBN-13:978-3-322-81340-4 001: 10.1007/978-3-322-81340-4 VOl-wort Die Partnerwahl und die Heirat sind alltagliche soziale Phanomene, die nicht nur in der breiteren Offentlichkeit auf ein groBes Interesse treffen, sondem sie sind auch Gegenstand urnfangreicher wissenschaftlicher Analysen. Dieses Buch zeigt auf, wie sich die Heiratsmu ster nach Bildung tiber die Generationen hinweg verandert haben und rekonstruiert Schritt fur Schritt diese sich aus individuellen Wahlen ergebenden Muster irn Lebenslauf von jungen Frauen und Miinnern. Dariiber hinaus zeigt die Untersuchung aber auch die Zunahme nicht ehelicher Lebensgemeinschaften auf und die Veranderung ihrer Muster nach Bildung. Diese Arbeit gehOrt zu den wenigen urnfassenden international vergleichenden empirischen Uings schnittanalysen zu diesem Thema. Die erfolgreiche Durchfiihrung einer so urnfassenden empirischen Studie ist natfulich nicht als isolierte und voraussetzungslose Einzelarbeit zu leisten, sondern setzt einen Forschungs kontext voraus, in dem nicht nur wichtige infrastrukturelle Vorleistungen erbracht werden, sondern auch Hilfen, Anregungen und Ratschiage von den in diesem Kontext arbeitenden Kollegen und Kolleginnen erfolgen. Diese Arbeit ist im Rahmen des von Prof. Dr. Hans-Peter Blossfeld geleiteten und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geforderten Teilprojekts "Haushaltsdynamik und soziale Ungleichheit im internationalen Vergleich" am "Sonderfor schungsbereich 186" der Universitat Bremen entstanden. In diesem Projekt habe ich die Be dingungen vorgefunden, urn dieses urnfangreiche Projekt durchfiihren zu kiinnen. Die hier leicht iiberarbeitete Fassung wurde im Februar 2003 im Fachbereich 8 der Univer sitat Bremen yom Promotionsausschuss Dr. rer. pol. als Dissertation angenommen. Referen ten waren Prof. Dr. Hans-Peter Blossfeld und Prof. Dr. Wolfgang Voges. Von beiden Refe renten gingen wesentliche Impulse fur die theoretische und methodische Anlage der Analyse aus. Bei Prof. Dr. Wolfgang Voges miichte ich mich fur seine konstruktiven Kommentare in den von ihm durchgefiihrten Veranstaltungen bedanken, in denen ich meine Arbeit zur Dis kussion stellen konnte. Prof. Dr. Hans-Peter Blossfeld mochte ich danken, dass er meine For schungsarbeit mit wegweisenden Kommentaren geduldig begleitete. Zu Dank verpflichtet bin ich auch Rolf Mtiller, Theresa Lankuttis, Thorsten Sommer und Beate Ernicke, von denen ich in fiiiheren Phasen der Arbeit wichtige Vorschlage und Anregungen bekam. Andreas Tirnm v Inhalt 1 Einleitung ........................................................................................................................... 1 2 Ehe und Familie: Ein Begriffsexkurs .............................................................................. 5 2.1 Ehe .................................................................................................................................. 5 2.1.1 Familie ...................................................................................................................... 6 3 Historische Entwicklung der Partnerwahl und der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ........................................................................................................ 9 3.1 Partnerwahl ..................................................................................................................... 9 3.2 Bildungssystem und Bildungsbeteiligung. .................................................................... 13 3.3 Frauen am Arbeitsmarkt ............................................................................................... 20 3.4 Sozialstaat ..................................................................................................................... 24 3.5 Familienpolitik .............................................................................................................. 27 3.6 Frauenbild, Emanzipation und Gleichstellung .............................................................. 32 4 Das Phiinomen Bildungshomogamie und seine Entwicklung in Westdeutschland ......................................................................................................... 41 5 Diskussion theoretischer Ansiitze zu Partnerwahl, Heirat und Familie .................... 49 5.1 Sozial psychologische Aspekte ..................................................................................... 50 5.2 Die makrosoziologische Perspektive ............................................................................ 51 5.3 Der austauschtheoretische Ansatz ................................................................................. 52 5.4 Der familienokonomische Ansatz ................................................................................. 54 5.5 Rational Choice ............................................................................................................. 57 5.6 Systematischer Uberblick der Einflussfaktoren auf die Partnerwahl und Heirat.. ........ 62 5.6.1 Gelegenheitsstrukturen ........................................................................................... 62 5.6.2 Homogamietendenzen ............................................................................................. 63 5.6.3 Soziale Barrieren zwischen den Bildungsgruppen .................................................. 64 5.6.4 Hypergamietendenzen ............................................................................................. 64 5.6.5 Segregation durch Partnerwahl und Heirat ........................................................... 65 5.7 Spezielle Hypothesen zum Wandel der Heiratsmuster ................................................. 68 5.7.1 Struktur des Bildungssystems und Bildungshomogamie ....................... :. ................ 71 5.7.2 Aspekte der individuellen Heiratswahl ................................................................... 73 5.7.3 Geschlechtsspezijische Mechanismen ..................................................................... 75 5.7.4 HerkunJtsspezijische Mechanismen ........................................................................ 76 6 Methoden und Daten fur die Liingsschnittanalysen .................................................... 79 6.1 Liingsschnitt (Lebenslauf)-und Kohortenansatz .......................................................... 79 6.2 Ereignisanalyse ............................................................................................................. 80 6.3 Internationaler Vergleich .............................................................................................. 82 6.4 Daten fur West-und Ostdeutschland ............................................................................ 83 vii 6.5 Daten fur die Vereinigten Staaten ................................................................................. 84 6.6 Daten fUr die Niederlande ............................................................................................. 84 7 Ergebnisse der empirischen Liingsschnittanalysen zur Bildungshomogamie ........... 85 7.1 Spezifische Erwartungen zum Liindervergleich ........................................................... 85 7.2 Bildungshomogarnie in Westdeutschland ..................................................................... 87 7.2.1 Abhangige Variable ................................................................................................ 87 7.2.2 Unabhtingige Variablen .......................................................................................... 88 7.2.3 Zeitabhangige Effekte des Bildungssystems ............................................................ 91 7.2.4 Effekte der sozialen Herkunft und ihre Veranderung ............................................. 96 7.2.5 ZusammenJassung ................................................................................................... 99 7.3 Bildungshomogamie in den Niederianden .................................................................. 100 7.3.1 Abhtingige Variable .............................................................................................. 100 7.3.2 Unabhangige Variablen ........................................................................................ 101 7.3.3 Die Entwicklungder Bildungsbeteiligung ............................................................ 101 7.3.4 Die Entwicklung der Bildungshomogamie ............................................................ 103 7.3.5 Zeitabhangige Effekte des Bildungssystems .......................................................... 105 7.3.6 Effekte der sozialen Herkunft und ihre Veranderung ........................................... 108 7.3.7 ZusammenJassung ................................................................................................. 112 7.4 Bildungshomogamie in den USA ............................................................................... 113 7.4.1 Abhangige Variable .............................................................................................. 113 7.4.2 Unabhtingige Variablen ........................................................................................ 113 7.4.3 Besonderheiten des amerikanischen Bildungssystems und die Entwicklung der Bildungsbeteiligung .................................................................... 114 7.4.4 Die Entwicklung der Bildungshomogamie ............................................................ 116 7.4.5 Zeitabhtingige Effekte des Bildungssystems .......................................................... 118 7.4.6 Effekte der sozialen Herkunft und ihre Vertinderung ........................................... 119 7. 4.7 ZusammenJassung ................................................................................................. 122 7.5 Bildungshomogarnie in Ostdeutschland ..................................................................... 123 7.5.1 Abhtingige Variable .............................................................................................. 124 7.5.2 Unabhtingige Variablen ........................................................................................ 124 7.5.3 Die Entwicklung der Bildungsbeteiligung ............................................................ 124 7.5.4 Die Entwicklung der Bildungshomogamie ............................................................ 126 7.5.5 Zeitabhtingige Effekte des Bildungssystems. ......................................................... 127 7.5.6 Zusammerifassung ................................................................................................. 129 8 Die Entwicklung nicht ehelicher Lebensgemeinschaften und Ehen in West-und Ostdeutschland ........................................................................................... 131 8.1 Einleitung .................................................................................................................... 131 8.2 Datenbasis, Methode und Variablen ........................................................................... 134 viii 8.2.1 Datenbasis. ............................................................................................................ 134 8.2.2 Methode ................................................................................................................. 134 8.2.3 Unabhiingige Variablen ........................................................................................ 135 8.3 Ergebnisse ................................................................................................................... 136 8.4 Interpretation: Erste Partnersehaften ........................................................................... 150 8.5 Zusammenfassung ....................................................................................................... 151 9 Aufwiirts-, Abwiirts-und laterale Partnerschaften in nicht ehelichen Lebensgemeinschaften ilir West-und Ostdeutschland ............................................. 153 9.1 Die Entwieklung der bildungsselektiven Partnermuster in nieht eheliehen Lebensgemeinsehaften ................................................................................................ 153 9.2 Zeitabhiingige Effekte des Bildungssystems .............................................................. 155 9.3 Zusammenfassung ....................................................................................................... 157 10 Zusammenfassung und Diskussion ............................................................................. 159 Anhang .................................................................................................................................. 169 Literatur ................................................................................................................................ 171 ix Tabellen Tabelle 1: Bildungsniveau nach Geburtskohorten (8 Bildungsgruppen) ................................. 15 Tabelle 2: Bildungsniveau nach Geburtskohorten und Geschlecht (8 Bildungsgruppen) ....... 17 Tabelle 3: Bildungsniveau nach Geburtskohorten und Geschlecht (3 Bildungsgruppen) ....... 18 Tabelle 4: Bildungsniveau nach Geburtskohorten und Geschlecht (4 Bildungsgruppen) ....... 18 Tabelle 5: Weibliche Erwerbspersonen in Prozent aller Frauen irn Alter von 15-64 Jahren ................................................................................................................ 20 Tabelle 6: Entwicklung der Erwerbstatigkeit von Frauen in Westdeutschland ....................... 21 Tabelle 7: Altersspezifische Erwerbsquoten von Frauen in Westdeutschland ......................... 21 Tabelle 8: Verdienste von Mannem und Frauen (Vollbeschaftigte) 1950-1998 ...................... 23 Tabelle 9: Entwicklung von Kindergeld und Kinderfreibetrag ................................................ 30 Tabelle 10: Anteil der Menschen uber 60 Jahre ..................................................................... ,. 31 Tabelle 11: Anzahl und prozentualer Anteil der weiblichen Abgeordneten irn Bundestag .......................................................................................................................... 39 Tabelle 12: Verteilung der Aufwarts-, Abwarts-und homogarnen Heiraten bezfiglich des Bildungsniveaus nach Geburtskohorten fUr unterschiedliche Bildungsklassifikationen .................................................................................................... 43 Tabelle 13: Verteilung def ersten Ehen von Frauen zu Mannem (8 Bildungsgruppen) .......... 44 Tabelle 14: Verteilung der Aufwarts-, Abwiirts-und hornogarnen Heiraten bezfiglich des Bildungsniveaus nach Geburtskohorten (hOchstes Bildungsniveau der Partner zurn Heiratszeitpunkt) ........................................................................................................ 45 Tabelle 15: Dissirnilaritatsindex nach Kohorten ...................................................................... 68 Tabelle 16: Dbergangsratenmodelle fUr die Aufwarts-, Abwarts-, und hornogarnen Heiraten bezfiglich des Bildungsniveaus fUr Frauen und Manner ..................................... 93 Tabelle 17: Dbergangsratenmodelle fUr die Aufwarts-, Abwarts-, und hornogarnen Heiraten bezfiglich des Bildungsniveaus fUr Frauen ......................................................... 94 Tabelle 18: Ubergangsratenmodelle fUr die Aufwarts-, Abwiirts-, und hornogarnen Heiraten bezfiglich des Bildungsniveaus fUr Manner ........................................................ 95 Tabelle 19: Vergleich der Bildungsniveaus der Ehepartner in Abhangigkeit von der sozialen Herkunft ............................................................................................................... 98 Tabelle 20: Bildungsniveau nach Geburtskohorten und Geschlecht (4 Bildungsgruppen) ........................................................................................................ 102 xi Tabelle 21: Verteilung der Aufwarts-, Abwarts-und homogamen Heiraten beziiglich des Bildungsniveaus nach Geburtskohorten (hOchstes Bildungsniveau der Partner zum Heiratszeitpunkt) ......................................................................................... 104 Tabelle 22: Obergangsratenmodelle fiir die Aufwiirts-, Abwiirts-, und homogamen Heiraten beziiglich des Bildungsniveaus fiir Frauen und Manner ................................... 105 Tabelle 23: Ubergangsratenmodelle fiir die Aufwiirts-, Abwiirts-, und homogamen Heiraten beziiglich des Bildungsniveaus flir Frauen ....................................................... 106 Tabelle 24: Obergangsratenmodelle flir die Aufwiirts-, Abwiirts-, und homogamen Heiraten beziiglich des Bildungsniveaus flir Manner ...................................................... 107 Tabelle 25: Vergieich der Bildungsniveaus der Ehepartner in Abhiingigkeit von der sozialen Herkunft ............................................................................................................. 111 Tabelle 26: Bildungsniveau nach Geburtskohorten und Geschiecht (4 Bildungsgruppen) ........................................................................................................ 114 Tabelle 27: Verteilung der Aufwiirts-, Abwarts-und homogamen Heiraten beziiglich des Bildungsniveaus nach Geburtskohorten (hOchstes Bildungsniveau der Partner zum Heiratszeitpunkt) ......................................................................................... 117 Tabelle 28: Ubergangsratenmodelle flir die Aufwiirts-, Abwiirts-, und homogamen Heiraten beziiglich des Bildungsniveaus flir Frauen und Manner.. ................................. 119 Tabelle 29: Ubergangsratenmodelle fiir die Aufwiirts-, Abwarts-, und homogamen Heiraten beziiglich des Bildungsniveaus fiir Frauen ....................................................... 120 TabelJe 30: Ubergangsratenmodelle fiir die Aufwiirts-, Abwiirts-, und homogamen Heiraten beziiglich des Bildungsniveaus flir Manner ...................................................... 121 Tabelle 31: Bildungsniveau nach Geburtskohorten und Geschlecht (3 Bildungsgruppen) ........................................................................................................ 125 Tabelle 32: Verteilung der Aufwiirts-, Abwarts-und homogamen Heiraten beziiglich des Bildungsniveaus nach Geburtskohorten (hochstes Bildungsniveau der Partner zum Heiratszeitpunkt) ......................................................................................... 126 Tabelle 33: Ubergangsratenmodelle fiir die Aufwiirts-, Abwiirts-, und homogamen Heiraten beziiglich des Bildungsniveaus flir Frauen und Manner ................................... 127 Tabelle 34: Obergangsratenmodelle fiir die Aufwarts-, Abwarts-, und homogamen Heiraten beziiglich des Bildungsniveaus flir Frauen ....................................................... 128 Tabelle 35: Ubergangsratenmodelle fiir den ersten Zusammenzug fiir westdeutsche Frauen (Ubergang in die erste nicht eheliche Lebensgemeinschaft) ............................... 142 xii

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