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Partnerwahl im Internet: Eine quantitative Analyse von Strukturen und Prozessen der Online-Partnersuche PDF

350 Pages·2012·2.026 MB·German
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Jan Skopek Partnerwahl im Internet Jan Skopek Partnerwahl im Internet Eine quantitative Analyse von Strukturen und Prozessen der Online-Partnersuche Bibliografi sche Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Dissertation an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, 2011 1. Aufl age 2012 Alle Rechte vorbehalten © VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2012 Lektorat: Dorothee Koch | Priska Schorlemmer VS Verlag für Sozialwissenschaften ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-531-18315-2 Vorwort MitAusnahmeeinigerstilistischerundtypografischerÜberarbeitungenrepräsen- tiertdiesesBuchmeineDissertationsschrift,dieimNovember2010vonderFakul- tätfürSozial-undWirtschaftswissenschaftenanderOtto-Friedrich-Universität Bambergangenommenwurde.DieArbeitwurdeinengemthematischenBezug zudemForschungsprojekt„ProzessederPartnerwahlbeiOnline-Kontaktbörsen“ –gefördertdurchdieDeutschenForschungsgemeinschaftundgeleitetvonProf. Dr. rer. pol. Dr. h. c. Hans-Peter Blossfeld am Lehrstuhl für Soziologie I der Universität Bamberg – verfasst. Es handelt sich dabei um ein Pionierprojekt zumThema Online-Partnersuchein Deutschland,indem Fragestellungender PartnerwahlforschunganhandvonDatenausdemOnline-Datingquantitativun- tersuchtwurden.DiedamitverbundeneVielfaltaninnovativenForschungsfragen, theoretischen,methodologischensowiedatentechnischenHerausforderungenam SchnittpunktderSozialstruktur-,Partnerwahl-,Familien-undOnline-Forschung spiegeltsichinmeinerArbeitwider. AnersterStellemöchteichmeinemDoktorvater,Hans-PeterBlossfeld,dan- ken,nichtnurfürdiefruchtbareundlehrreicheBetreuungmeinerArbeit,sondern viel grundlegender für die Eröffnung der Möglichkeit, in einem exzellenten fachlichen Umfeld sozialforschend tätig zu werden. Hierdurch hat sich eine fürmichungeahntspannendeundintellektuellnahrhafteWelteröffnet.Dane- ben möchte ich mich bei meiner Zweitgutachterin, Frau Prof. Dr. Henriette Engelhardt-Wölfler,sowiemeinemDrittgutachter,Prof.Dr.ThorstenSchneider, fürdieBetreuungsleistungundfürzahlreichefachlichinspirierendeGespräche bedanken.MeinbesondererDankgiltnatürlichmeinenimgenanntenForschungs- projekt ehemaligen und hoch geschätzten Kollegen Florian Schulz, Andreas Schmitz,DoreenZillmannundMarcelHebing.PaulSchmelzerdankeichfür unzählbaremethodenkritischeGespräche. GroßerDankgebührtzudemmeinerFrauNora,diemichinsbesonderebei derFertigstellungdieserArbeittatkräftigunterstützthat. JanSkopek Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 9 1.1 ZielsetzungundFragestellung 11 1.2 Aufbau 13 I TheoretischeEinführung:PartnerwahlundInternet 15 2 ÜberblickzurForschung 17 2.1 ForschunginPartnersuchkontexten 18 2.2 PartnersucheimInternet 30 2.3 Schlussfolgerungen 40 3 TheoretischeGrundlagen 43 3.1 Einleitung 43 3.2 Familienökonomie 45 3.3 SozialeAustauschtheorie 53 3.4 TheoretischeAspektederSuchenachPartnern 66 3.5 DiestrukturelleLogikdesHeiratsmarktes 72 3.6 PartnersucheimOnline-Dating 73 3.7 ZusammenfassungundDiskussion 84 II Voruntersuchung:dersoziodemografischeKontext 89 4 NutzungvonOnline-KontaktbörseninDeutschland 91 4.1 EinleitungundFragestellung 91 4.2 TheorieundHypothesen 93 4.3 DatenundMethodik 100 4.4 Ergebnisse 103 4.5 ZusammenfassungundDiskussion 113 III Hauptuntersuchung:PrinzipienderKontaktwahl 117 5 ÜbersichtzurHauptuntersuchung 119 6 MethodologieundDaten 121 6.1 Nicht-reaktiveDatenerhebungimInternet 122 6.2 DerDatensatzderUntersuchung 130 6.3 KonstruktioneinerNutzerstichprobe 135 8 Inhaltsverzeichnis 7 Der„ersteSchritt“–StrategienderKontaktanbahnung 145 7.1 Fragestellung 145 7.2 WererhältKontaktangebote? 148 7.3 WermachtKontaktangebote? 169 7.4 GeschlechtsspezifischeStrategien 178 7.5 ZusammenfassungundDiskussion 182 8 Werkontaktiertwen?DieRollederBildung 185 8.1 EinleitungundFragestellung 185 8.2 TheorieundHypothesen 188 8.3 DatenundMethodik 197 8.4 DeskriptiveAnalyse 200 8.5 MultivariateAnalyse 208 8.6 ZusammenfassungundDiskussion 216 9 Werkontaktiertwen?DieRolledesAlters 219 9.1 FragestellungundEinleitung 219 9.2 ForschungzuraltersspezifischenPartnerwahl 221 9.3 TheorieundHypothesen 231 9.4 DatenundMethodik 240 9.5 DeskriptiveAnalyse 243 9.6 MultivariateAnalyse 258 9.7 ZusammenfassungundDiskussion 269 10 Werkontaktiertwen?DieRollephysischerMerkmale 273 10.1 FragestellungundEinleitung 273 10.2 DatenundMethodik 274 10.3 Ergebnisse 275 10.4 Zusammenfassung 281 11 Werantwortetwem?ReziprozitätbeiderKontaktanbahnung 283 11.1 EinleitungundFragestellung 283 11.2 TheorieundHypothesen 288 11.3 DatenundMethodik 297 11.4 Ergebnisse 309 11.5 Fazit 317 IV Schlussbetrachtung 321 12 FazitundAusblick 323 A Abbildungsanhang 333 B Tabellenanhang 339 Literaturverzeichnis 343 1 Einleitung DieWahlvonEhe-undLebenspartnernistnichtnurfüreinzelnePersonenein zentraler Aspekt ihrer Lebens- und Familienplanung, sondern auch seit jeher einwichtigerGegenstandsoziologischerUntersuchungen.Trotzderallgemein geteiltenAuffassung,dassdiePartnerwahlinmodernenGesellschafteneineganz persönliche,hochsubjektiveundinersterLinieaffektiveEntscheidungderinvol- viertenIndividuenist,zeigenEheschließungenodereheähnlicheLebensgemein- schafteneindeutlichesAusmaßanaffektiv-unerklärbarersozialerStrukturierung. EinemarkanteBeobachtungderHeiratsmarktforschungistdabeiderbesondere Nachdruck,mitdemsichbezogenaufkulturelleundstatusbezogeneMerkmale ähnlicheMännerundFraueninehelicheVerbindungenzusammenschließen.Man sprichtindiesemZusammenhangauchvonHomogamie(Kalmijn1994).Welche PartnerMännerundFrauenwählen,hatletztlichweitreichendeKonsequenzen fürdieStruktursozialerBeziehungen,insbesonderefürÖffnungs-undSchlie- ßungstendenzeneinerGesellschaft.KennzahlenzurHomogamieinEhenwerden demnachgemeinhinauchalsIndikatorenderOffenheitderSozialstrukturund damitderDurchlässigkeitsozialerVerkehrskreiseinterpretiert(vgl.Blossfeld undTimm1997;Blau1994;Simmel1970). UntersuchungenzuProzessenderPartnerwahlsindvielfältigundjedeDiszi- plinhatdabeiihreeigenePerspektive.Groblassensichjedochdreiunterschiedli- cheForschungsprogrammemitjeweilsunterschiedlichenErkenntnisinteressen undmethodologischenParadigmenausmachen.Tendenziell„ergebnisorientierte“ Untersuchungen beziehen sich auf die soziale Binnenstruktur von Ehen oder festenPartnerschaften.ImVordergrundstehtdabeidieAnalysevonStatusho- mogamie,alsodieÄhnlichkeitderPartnerhinsichtlichsozialerStatuskategorien wieBildung,Einkommen,BerufspositionodersozialerHerkunft.Gefragtwird imRahmenmakrosoziologischerBetrachtungenmeistnachdemAusmaßvon HomogamieimEhebestandimhistorischenWandel.VorallemfürdieEntwick- lungderBildungs-undAltershomogamieimletztenJahrhunderthabenderartige BetrachtungenrechtuneinheitlicheundzumTeilgegensätzlicheErgebnisseher- vorgebracht(Blossfeld2009;vanPoppeletal.2001).EinFortschrittindiesen Fragen wurde in jüngerer Zeit durch die Verwendung von Längsschnittdaten erreicht,dieeinezeitdynamischeAnalysederEheschließungimLebensverlauf J. Skopek, Partnerwahl im Internet, DOI 10.1007/978-3-531-94064-9_1, © VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2012 10 Einleitung erlauben(BlossfeldundTimm2003,1997;Mare1991;Oppenheimer1988).Die PartnerwahlwirddabeialsdasErgebniseineszeitlichandauerndenundvordem HintergrunddesdynamischenZusammenspielsvonPräferenzenundGelegenhei- tenam„Heiratsmarkt“ablaufendenProzessesbetrachtet.Insgesamtuntersuchen aberalleamPartnerwahlergebnis,alsoanderEheschließungorientiertenAnsätze lediglichden(vorläufigen)EndpunkteinesProzesses,derinallerRegeldurch eineVielzahlvonEntscheidungenfüroderwiderbestimmteKontaktbeziehungen charakterisiertist. AndereForschungsansätzekonzentrierensichaufdieUntersuchungvonPart- nerpräferenzen. Hier liegt die Annahme zugrunde, dass partnerwahlbezogene HandlungenvonMännernundFrauendurchinternalisierteWunschvorstellun- gendarüber,wiepotenziellePartnerhinsichtlichsozioökonomischerMerkmale, physischerAttraktivität,AlteroderauchbestimmterPersönlichkeitsmerkmale beschaffen sein sollten, gesteuert werden. Soziale Muster in Paarkonstellatio- nenwerdensomitaufjeweilsspezifischePräferenzenvonMännernundFrauen zurückgeführt. Zum empirischen Repertoire dieser Richtung gehört beispiels- weisedieMessungvonPräferenzenmittelsBefragung(z.B.South1991)oder dieInhaltsanalysevoninKontaktanzeigenexpliziertenPartnerwünschen(z.B. Hassebrauck1990).UntersuchtwerdenschließlichdievoneinzelnenIndividuen „bekundeten“Präferenzen. LetztlichbleibtjedochdieFrageoffen,inwieweitaufdereinenSeiteInterakti- onsgelegenheitenaufdem„Partnermarkt“undaufderanderenSeitePräferenzen fürbestimmtePartnerbeiderEntstehungvonKontaktbeziehungenunddamit derbeobachtetensozialenMusterunginPartnerschaftenzusammenspielen.Ei- ne dritte Forschungsrichtung liegt daher gewissermaßen zwischen den ersten beiden, indem sie die konkrete soziale Handlung als analytischen Ausgangs- punktnimmt.DasZielist,durchdieAnalysetatsächlicherAuswahlhandlungen, unterBerücksichtigungderWahlmöglichkeiten,diejenigenPräferenzenvonMän- nernundFrauenzu„offenbaren“,dieeffektivaufdieEntwicklungbestimmter Paarkonstellationenwirken.Jüngstbefassensichmikroökonomischeundsozio- logischeArbeitenderFamilienforschungverstärktdamit,wieIndividuennach Partnernsuchen,wieIndividuenuntergegebenenWahlrestriktionenInteraktions- partnerauswählenoderwieKontaktbeziehungenauserstenKontaktenentstehen. FlankiertwirddiesdurchtechnologischeundgesellschaftlicheInnovationender Partnersuche,welcheneueundvielversprechendeAnsatzpunktefürdieempiri- scheUntersuchungvonProzessenderPartnerwahlschaffen.Nebeneinerganzen Reihe von Experimentaluntersuchungen mit dem Speed-Dating (z.B. Finkel und Eastwick 2008; Finkel et al. 2007; Belot und Francesconi 2006; Fisman etal.2006;KurzbanundWeeden2005a,b)werdenseitKurzemauchStudien ZielsetzungundFragestellung 11 mitDatenausdemOnline-Datingdurchgeführt(z.B.Skopeketal.2011,2009; Schulz2010;Schulzetal.2010;SchulzundZillmann2009;Schmitzetal.2009; Hitschetal.2010,2006;Lee2008;Fioreetal.2008;FioreundDonath2005). Während das Internet ganz allgemein als virtueller sozialer Begegnungsraum vieledenkbareMöglichkeitenderKontaktaufnahmezwischenIndividuenbietet, habensichdurchdierasanteVerbreitungvonOnline-Kontaktbörseninstitutio- nelleFormenderPartnersucheimInternetherausgebildet.Dieseeröffneneiner Untersuchung der Partnerwahl völlig neuartige und zugleich höchst relevante Datenquellen.ImRahmendessozialenZusammenhangsderSelbst-Präsentation, desAnschreibensandererNutzer,derKommunikationzwischenNutzernund damitschließlichdes„In-Kontakt-Tretens“zumZweckederPartnerfindungwer- dendurchdieInteraktionmitWeb-AnwendungenUnmengenannicht-reaktiven Daten durch Softwareprozesse archiviert. Die Verfügbarkeit derartiger Daten eröffnetderForschungvölligneueMöglichkeiten,dieVorbedingungenunddie frühePhasedesKennenlernensimRahmenderPartnerwahlmassenhaftundmit hoherGenauigkeitzuuntersuchen.IhreAnalysekannEinblickeindieFragege- ben,wiedieBegegnungzwischenMannundFrauverläuft.SozialeInteraktionen werdendabeivonBeginnaninihrem„natürlichen“Ablaufundnichtineiner beispielsweisedurchBefragungoderExperimentkünstlicherzeugtenSituation beobachtet.EinweitererVorzugdieserDatenist,dassderForscherunterscheiden kannzwischendenjenigenPersonen,diefüreineWahlzurVerfügungstehen,und denjenigenPersonen,dieauchtatsächlichausgewähltundkontaktiertwerden. Somitgelingtes,zumindestfürdensozialenKontextderuntersuchtenKontakt- börse,dieWahlhandlungenvonIndividuen(choices)vordemHintergrundihrer Wahlmöglichkeiten(choicesets)zubewerten.DieUntersuchungvonProzessen derPartnerwahlkanndahermiteinemneuenundinnovativenempirischenZu- gangbearbeitetwerden,derinsoziologisch-theoretischerHinsichthochrelevant erscheint. 1.1 ZielsetzungundFragestellung DievorliegendeArbeitmöchtedieForschungumeineninnovativenBeitragerwei- tern,indemsieeineempirischeUntersuchungvonProzessenderPartnerwahlauf Online-Kontaktbörsenvornimmt.HauptzielderArbeitist,denProzessderWahl vonKontaktpartnernimOnline-Datingmittelsnicht-reaktiverDatenauseiner Online-Kontaktbörsenachzuzeichnenundeinerquantitativensozialstrukturellen Analysezuzuführen.EsgehtumdieBeantwortungderFrage,wieKontaktbezie- hungenzwischenMännernundFrauenentstehenundentlangwelchersozialen

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