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Parker staubt Millionen ab PDF

100 Pages·2011·0.53 MB·German
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PARKER staubt Millionen ab Ein neuer Butler-Parker-Krimi mit Hochspannung und Humor von Günter Dönges Normalerweise hätte Josuah Parker selbstverständlich den Privatweg respektiert, denn fremdes Eigentum war ihm stets heilig. In diesem Fall jedoch nahm er sich die Freiheit, das sperrende Holzgitter zu öffnen, zumal es ohnehin nur nachlässig geschlossen war. Er befand sich auf der Fahrt zum Country-Club von Saffron Waiden, um dort Lady Agatha Simpson abzuholen. Parker hatte sich verspätet und wollte diese Zeit unbedingt wieder einholen. Es dunkelte bereits, doch er brauchte die Scheinwerfer seines hochbeinigen Monstrums noch nicht einzu‐ schalten. Das hatte seiner Schätzung nach noch etwa eine halbe Stunde Zeit. Er schloß das Gatter hinter sich, stieg in seinen Wagen, der mal ein echtes Londoner Taxi war, und fuhr behutsam über den ausgefahre‐ nen Feldweg. Links und rechts des schmalen Weges waren Wiesen, auf denen Kühe grasten. Das sanfte Hügelland nörd‐ lich von London tat seinen Augen ausgesprochen wohl. Er genoß die Stille und den Frieden und hielt es nach wie vor für eine gute Idee, ein paar Tage hierzu verbringen. Saffron Waiden war ein hübsches, kleines Landstädtchen in der Nähe der nach Norden führenden Autostraße. Es gab hier noch Wälder, Bäche, idyllische Landsitze und kleine Dörfer. Das hier war England, wie Parker es im Grunde seines Herzens schätzte. Lady Agatha beteiligte sich an einer Fuchsjagd und mußte inzwischen in den Club zurückgekehrt sein. Er war gespannt, in welch einer körperlichen Verfassung seine Herrin sich ihm präsentieren würde. Eine Fuchsjagd zu Pferde hatte Lady Agatha seit einigen Jahren nicht mehr mitgemacht, und Parker hatte sich erlaubt, sie diskret davor zu warnen. Selbstverständlich war er mit seiner Warnung auf Granit gestoßen. Was eine waschechte Britin sich mal in den Kopf gesetzt hatte, führte sie in fast allen Fällen konsequent durch. Parker drosselte geringfügig das Tempo seines Wagens. Der schmale Weg senkte sich und ging in eine Art Hohlweg über, dessen Ränder mit dichtem Strauchwerk bewachsen waren. Der Butler steuerte auf eine sanfte Kurve zu und erreichte ein kleines Tal, das von einem Bahndamm durchquert wurde. Aber noch in dieser Kurve hielt Parker sein Fahrzeug an und sah zu der Unterführung hinüber. Nun kamen ihm doch Bedenken. Er hätte auf diesen Weg wohl besser verzichtet. Vor dem Bahndamm und der Unterführung standen zwei mittelgroße Kastenlieferwagen, die eindeutig zur Armee gehörten. Der Butler ahnte, daß er in ein regionales Manöver geraten war und störte. Er hielt Ausschau nach Soldaten, doch sie hatten sich ausgezeichnet getarnt. Möglicherweise beschäftigten sie sich auch mit dem vor einem Signal haltenden Zug den er bisher nicht hatte sehen können. Einige Soldaten in Tarnanzügen standen vor einem Wagen gleich hinter der Lokomotive und schienen etwas zu verladen. Sie besorgten das mit Tempo und Präzision. Jeder Handgriff saß, wie Parker selbst aus dieser Entfernung feststellen konnte. Er ließ sein hochbeiniges Monstrum wieder anrollen, zumal an ein Wenden im Hohlweg nicht zu denken war. Parker fuhr langsam bis zur Unterführung. Neben einem der beiden Kastenwagen erschien ein Uniformierter, der ihn energisch heranwinkte. Butler Parker fuhr etwas schneller und hielt dann wenige Minuten später. Der Soldat entpuppte sich als Colonel. Er trug eine Maschinenpistole, sein Gesicht war geschwärzt. Das Auftreten des Mannes war autoritär, was den Butler insgeheim ärgerte. Seiner Ansicht nach wurden die Angehörigen der Armee schließlich auch von seinem Steuergeld bezahlt. Höflichkeit mußte für die Truppe eine Selbstverständlichkeit sein. Er stieg aus und schritt gemessen auf den Colonel zu. Dazu lüftete Parker seine schwarze Melone. Er sah zum Bahndamm hinauf und spürte plötzlich, daß hier einiges nicht stimmte. Wieso lud man Postsäcke aus? Und warum spürte der Butler plötzlich einen äußerst harten Gegenstand, der ihm gegen das Rückgrat gepreßt wurde? »Ich verhafte Sie im Namen der Armee«, näselte der Colonel und nickte unmerklich. Er schaute an Parker vorbei und schien die Person zu meinen, die eindeutig hinter dem Butler stand. Josuah Parker reagierte augenblicklich. Es zeigte sich, daß er schnell und geschmeidig sein konnte, wenn es sein mußte. Parker warf sich instinktiv zur Seite und spürte einen scharfen Luftzug, der seine linke Gesichtshälfte traf. Dicht an seiner Schulter vorbei schmetterte der Kolben einer Maschinenpistole durch die Luft. Josuah Par‐ ker sah sich im Umwenden einer Frau gegenüber, deren Aussehen ihn staunen ließ. Sie war groß, schlank und trug ein schwarzes Trikot, das an einigen Stellen über der Brust und an den Hüften eingerissen war. Auch ihr Gesicht war nicht zu erkennen. Es verbarg sich hinter einer Wollmütze, die zu einer Art Gesichtsmaske heruntergezogen war. Butler Parker kam zu dem Schluß, daß hier einige Dinge und Verhaltensweisen auf keinen Fall regulär waren. Er besann sich auf seinen Universal- Regenschirm und griff an. * Agatha Simpson saß auf einem großrahmigen und knochigen Wallach, der nicht im Traum daran dachte, sich durch das Gelände jagen zu lassen. Das Pferd hatte sich einem Steinwall genähert, der als eine Art Weidenzaun fungierte, doch der Wallach sträubte sich, das Hindernis zu nehmen. Er spürte seit geraumer Zeit, welche Last sich da im Sattel breitgemacht hatte. Lady Agatha war eine immerhin stattliche Dame, die seit einigen Jahren beschlossen hatte, sechzig zu bleiben. Sie war groß, hatte eine majestätische Figur und daher auch ein gewisses Gewicht. Der Wallach schnaubte also wi‐ derwillig, als die Lady ihn energisch antrieb. Das Pferd war ein erfahrener Vierbeiner. Er wich nach rechts aus und hielt auf ein Gatter zu, das halb geöffnet war. Warum sollte er springen, wenn das Hin‐ dernis sich auf wesentlich einfachere Art und Weise nehmen ließ? Lady Agatha aber war eigenwillig und sportbewußt. Sie nahm an dieser typisch englischen Fuchsjagd nicht aus Langeweile teil. Sie wollte sich sportlich stählen und kontrollieren, wie es mit ihrer Fitness aussah. Sie bog den Wallach um ihren Schenkel herum und trieb ihn erneut auf den Steinwall zu. Dazu stieß die ältere Dame anfeuernde Rufe aus, die bei dem Pferd aber keinen Eindruck machten. »Verdammtes Biest«, fluchte Lady Agatha unfein und drastisch, als der Vierbeiner erneut zur Seite ausbrach. Die Stimme war eine überraschende Mi‐ schung aus Baß und Bariton. Agatha Simpsons schlechte Laune steigerte sich noch. Sie hatte den Anschluß an ihre Gastgeber längst verloren. Der Schleppfuchs und die Reiter mußten sich längst drüben im langgestreckten Quertal befinden. Von dorther war nämlich das wilde Bellen der Jagdhunde zu hören. Lady Agatha nahm ihre Reitgerte hoch und hatte die feste Absicht, dem Wallach einen Hieb zu versetzen. In diesem Moment aber nahm der Vierbeiner den Kopf herum und schielte seine Reiterin warnend an. Deutlicher und dro‐ hender hätte kein Blick ausfallen können. »Schon gut«, reagierte die ältere Dame einsichtig. »Nun mach aber endlich!« Der Wallach nickte und trabte dann erneut zum Gatter hinüber. Zur Belohnung behielt er anschließend den Trab bei und beförderte Agatha Simpson hinunter ins Tal. Es war ein äußerst kurzer Trab, bei dem der Wallach zusätzlich den Rücken hochdrückte. Die Lady wurde gehörig durchgeschüttelt und nahm sich vor, in Zukunft auf Pferde zu verzichten. Die Technik lag ihr doch wesentlich mehr. Sie freute sich bereits jetzt auf ihren vor dem Country-Club parkenden Wagen. Ein Auto brauchte schließlich nicht überredet zu werden. Als sie samt Pferd um ein kleines Gehölz, kam, entdeckte sie weit vor sich einen Mann, der ihr aufgeregt winkte. Lady Agatha winkte erst mal zurück, da sie diese Gesten mißverstand und nur an einen freundlichen Gruß glaubte. Dann allerdings hörte sie so etwas wie einen Hilferuf. Sofort richtete sie sich auf. Neue Energien durchströmten ihren Körper. Jetzt hatte der Wallach keine Chancen mehr. Sie heizte ihm gründlich ein, ließ ihn die Sporen kosten, auf die sie bisher verzichtet hatte, und preschte zu dem hilfe‐ rufenden Mann, der in sich zusammengerutscht zu sein schien und nun auf dem Rasen hockte. Der Wallach merkte, daß er jetzt doch besser parieren sollte. Er schwang sich, wenn auch widerwillig, zu einem Galopp auf und trug seine majestätische Reiterin zu dem Mann hinüber. Ächzend stieg die ältere Dame aus dem Sattel, den sie die ganze Zeit über schon verachtet hatte. Auf strammen Beinen näherte sie sich dem Mann, der die Uniform der Königlichen Eisenbahn trug. »Haben Sie Ihren Zug verpaßt, junger Mann?« erkundigte sich die resolute Sechzigerin und beugte sich zu dem etwa zehn Jahre jüngeren Eisenbahner hinunter. Einen Augenblick später merkte die Lady, daß ihr kleiner Scherz nicht ange‐ bracht war. Der Mann war verletzt und stand dicht vor einer Ohnmacht. Die Uniformjacke über seiner linken Brust war blutgetränkt. »Überfall«, keuchte der Verwundete. »Der Zug ist überfallen worden.« * Butler Parker wußte mit seinem Regenschirm gut umzugehen. In seinen Händen war er eine Art Universalwaffe, die er rationell einsetzte. Mit dem bleigefütterten Bambusgriff hakte er sich bei der Maschinenpistole der jungen Frau ein und schleuderte die Waffe dann in einem weiten Bogen ins Gelände. Dabei drehte Josuah Parker sich allerdings, auch noch halb zur Seite um und nutzte den Schwung des Regenschirms, um den Colonel leicht zu lädieren. Der Mann mit dem angeschwärzten Gesicht verbeugte sich tief vor dem Butler und fiel dann auf die Knie. Er verlor seine Maschinenpistole, suchte aber nicht weiter nach ihr. Von einem plötzlichen Schlafbedürfnis erfaßt, legte er sich ins Gras und schloß die Augen. Die junge Frau im schwarzen Trikot hingegen wurde sehr aktiv. Sie hatte mit Sicherheit einige Trainingsstunden in Karate absolviert. Sie brannte darauf, ihre Griffe und Schläge an den Mann zu bringen. Parker wollte nicht länger stören. Zudem hatte er mitbekommen, daß vom Bahndamm her zwei Männer herbeieilten. Sie kamen ganz sicher nicht, um hier schlichtend einzugreifen. Als die junge Karatekämpferin ihre linke Hand vorschnellen ließ, um damit Parkers Solarplexus zu treffen, nahm der Butler grüßend die schwarze Melone ab. Er nahm sie sogar so ungewöhnlich tief herunter, daß sie erst vor seiner Ma‐ genpartie zur Ruhe kam. Die vorschnellende Hand der Kämpferin legte sich auf die Wölbung der Me‐ lone, und fast im gleichen Augenblick war ein erstickter Aufschrei zu ver‐ nehmen. Parker wunderte das nicht. Ihm war schließlich bekannt, daß die Wölbung seiner konservativen Kopfbe‐ deckung mit zähem Stahlblech gefüttert war. Selbst ein harter Karateschlag war nicht in der Lage, dieses Hindernis zu nehmen. Die junge Frau stöhnte und betrachtete sich äußerst verblüfft ihre verstauchten Finger. Dann schossen Tränen in ihre Augen, die ihr die Sicht nahmen. Ihr Interesse an Parker war erloschen. Sie kümmerte sich nur noch um ihre linke Hand. »Ich möchte betonen, daß ich diese Form der Unterhaltung zutiefst bedaure«, sagte Parker und setzte seine Melone wieder auf. »Darf ich Sie übrigens meines Mitgefühls versichern?« Die junge Frau im schwarzen Trikot beantwortete Parkers Frage mit einem improvisierten Tanz, den sie Vorzugsweise auf dem rechten Bein ausführte. Dabei geriet sie absichtslos in die Nähe des ruhenden Colonels und fiel zu Boden. »Falls die Phantasie mir keinen schelmischen Streich spielt, 'scheint es sich um einen Überfall auf den Zug zu handeln«, redete der Butler inzwischen weiter. Von Neugier getrieben, schritt er zu einem der Kastenwagen hinüber, dessen Ladefläche geöffnet war. Er entdeckte einige Postsäcke, die offensichtlich plombiert waren. In diesem Augenblick prasselten die ersten Schüsse um ihn herum in den Wiesenboden. Parker beobachtete die beiden Männer, die im Schweinsgalopp herankamen und von der Hüfte aus auf ihn schossen. Dem Butler wurde dadurch der Rückweg zu seinem hochbeinigen Monstrum abgeschnitten. Er erkannte das mit jener Scharfsicht, die ihm eigen war. Um sich also nicht unnötig in Gefahr zu begeben, ging er um den kleinen Kastenwagen herum, setzte sich ans Steuer und ließ den Motor anspringen. Sekunden später ergriff Josuah Parker bereits die Flucht. Gern ließ er seinen Wagen nicht zurück, aber die Verhältnisse zwangen ihn dazu. Ihm blieb wirklich keine andere Wahl. Die beiden Männer verschwendeten zwar noch einige Geschosse an ihn, doch dann stellten sie das Feuer ein. Ihnen schien der Lärm, den sie verursachten, nicht sonderlich zu behagen. Parker schaute in den Seitenspiegel und bemerkte, daß die beiden Schützen sich um den Colonel und die junge Frau kümmerten. Damit befand er sich erst mal in Sicherheit. Er fuhr zurück zum Gatter, nahm sich aber nicht die Zeit, es korrekt zu öffnen. Er durchbrach mit dem Wagen das leichte Bauwerk und jagte dann zurück zur Straße. Da existierte schließlich immer noch eine gewisse Lady Agatha Simpson, die inzwischen wohl leicht ungeduldig darauf wartete, von ihm abge‐ holt zu werden. * »Wenn man Sie mal wirklich braucht, sind Sie natürlich nicht da, Mr. Parker«, raunzte Lady Agatha ihren Butler ungnädig an. »Wissen Sie überhaupt, was in der Nähe hier passiert ist?« Lady Simpson vibrierte vor Aktivität. Ihre Augen blitzten unternehmungslustig. Noch hatte sie nicht mitbekommen, mit welch einem Gefährt ihr Butler vor dem Country-Club eingetroffen war. »Meinen Mylady möglicherweise den Überfall auf den fahrplanmäßigen Zug in Richtung London?« erkundigte sich Josuah Parker gemessen und höflich. »Sie wissen davon?« Sie sah ihn aus zusammengekniffenen Augen an. »Ich hatte den Vorzug, wenn ich es derart umschreiben darf, Augenzeuge des Überfalls zu sein, Mylady.« »Aha.« Die passionierte Detektivin nickte grimmig und ärgerte sich. Parker war ihr wieder mal eine Nasenlänge voraus. »Falls Mylady darauf bestehen, werde ich selbstverständlich die näheren De‐ tails schildern.« »Nun zieren Sie sich bloß nicht«, grollte sie und entdeckte jetzt den Ar‐ meewagen. »Woher haben Sie denn diesen Kleinlaster?« »Er befand sich im Besitz der Eisenbahnräuber, Mylady.« »Nun ja, ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn. Reden Sie endlich!« Parker faßte sich äußerst kurz und schilderte seine Erlebnisse. Von den ins‐ gesamt drei Postsäcken und einer kleinen Holzkiste sagte er allerdings kein Wort, zumal sie sich auch nicht mehr auf der Ladefläche des Wagens befanden. »Und Sie haben diese beiden Gangster nicht gleich mitgebracht?« wunderte sich die ältere Dame und schüttelte verweisend den Kopf. »Man darf Sie doch wirklich keinen Moment allein lassen, Mr. Parker.« »Wie Mylady meinen.« Parker senkte schuldbewußt den Kopf. »Eine lenkende Hand und ein planender Geist hätten meiner bescheidenen Wenigkeit in der Tat sehr geholfen. Ich muß einräumen und gestehen, daß ich ein wenig in Panik geriet.« »Dachte ich es mir doch.« »Ich fuhr, wenn ich es so ausdrücken darf, ein wenig ziellos durch diesen herr‐ lichen Landstrich.« »Sie haben sich vor lauter Angst verfahren, wie?« Agatha Simpson lächelte etwas abfällig. »So könnte man es allerdings auch ausdrücken, Mylady.« »Macht nichts. Jetzt werde ich diesen Fall in die Hand nehmen, Mr. Parker.« »Das, Mylady, dachte ich mir bereits.« »Ich habe nämlich einen angeschossenen Bahnangestellten gefunden und die Polizei alarmiert. Die Großfahndung nach den Gangstern läuft bereits.« »Sie wird sich, wenn ich das einwenden darf, ein wenig schwierig gestalten.« »Und wieso?« »Nach meinen bescheidenen Beobachtungen findet in dieser Region tatsächlich ein Manöver der Armee statt.« »Was hat das denn mit der Fahndung zu tun, Mr. Parker? « »Die Gangster benutzen Fahrzeuge, die mit denen der Armee identisch sind, Mylady.« »Ach so!« Jetzt hatte die Detektivin verstanden. »Die Gangster dürften ihren Überfall sehr raffiniert geplant haben, Mylady. Sie trugen Uniformen, um das noch hinzuzufügen.« »Nicht schlecht.« Agatha Simpson nickte anerkennend. »Ist bereits bekannt, Mylady, was man aus dem Zug raubte?« »Bargeld und Goldbarren«, entgegnete Parkers Herrin. »Nach den ersten Er‐ mittlungen muß es sich um eine knappe Million Pfund gehandelt haben.« »Das, Mylady, sollte man als beachtlich ansehen.« »Und so etwas lassen Sie sich durch die Lappen gehen.« Lady Agatha seufzte auf. »Das wäre endlich mal ein Fall für mich gewesen. Eine Neuauflage des Postzugraubes!« »Ich möchte mir erlauben, Myladys Enttäuschung zu teilen.« »Noch ist nicht alles verloren.« Agatha Simpson schöpfte umgehend neue Hoffnung. »Man wird doch wohl Ihr Gesicht erkannt haben, nicht wahr?« »Dies ist mit letzter Sicherheit anzunehmen, Mylady«, lautete die Antwort des Butlers. »Sehr schön«, die ältere Dame freute sich, »und Ihr Wagen mit dem Londoner Kennzeichen ist zurückgeblieben. Wissen Sie, was passieren wird?« »Meiner bescheidenen Wenigkeit kommt ein Verdacht auf, Mylady, den ich als schrecklich bezeichnen möchte.« »Ich überhaupt nicht«, erwiderte die Detektivin. »Man wird Sie natürlich mit allen Mitteln jagen, Mr. Parker. Man wird versuchen, Sie als lästigen Augen‐ zeugen zu beseitigen. Ist das nicht wunderbar?« »Die Wertung dieser Frage, Mylady, dürfte eine Sache des Standpunkts sein.« »Sie brauchen aber keine Sorge zu haben, Mr. Parker.« Agatha Simpson nickte nachdrücklich. »Ich werde Sie selbstverständlich beschützen. Ihnen passiert überhaupt nichts, verlassen Sie sich darauf!« »Wie Mylady meinen.« Parker deutete eine knappe, höfliche Verbeugung an. Ihm war klar, daß die Dinge wieder mal ins Rollen gekommen waren. *

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