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Pannonische Glanztonware aus dem Auxiliarkastell von Carnuntum: Ausgrabungen der Jahre 1977-1988 PDF

196 Pages·2004·20.554 MB·German
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Ö TERREICHI CHES HÄOLOGISCHES I TITUT WIE 2004 PannonIsche Glan7tonware aus dem AuxIliarka'>tell \on Camuntum i\u,>grabungen der Jahre 1977 19 Knsttna ADLFR-WÜUL Ö TERREICHI CHE ARCHÄOLOGI CHES E\STIT T ERGÄ:\:ZG:\:G HEFTE Z DE~ JAHRESHEFTEN DE Ö TERREICHISCHE:\: ARCHÄOLOGI CHE . I . TIT TES I:\: \YIE . herausgegeben \ on Friedrich KRI);Zl);GER HEFT 7 \nEl\ 2004 Kri tina ADLER-WÖLFL PAN ONISCHE GLANZTONWARE AUS DEM AUXILIARKASTELL VON CARNUNTUM Ausgrabungen der Jahre 1977-1988 Gedruckt mit L:nterstützung durch den Fonds zur Förderung der ,\ lssenschaftlichen Forschung Alle Rechte vorbehalten ISS'\' 3-900305-44-7 Copynght ( by ÖsterreIchIsches Archäologisches Institut \\ len RedaktIon: Gudrun \\'Iach atz und Layout: Andrea Sulzgruber Herstellung: DIEDRL:CKER, Agens & Ketterl GmbH, A-300 I Mauerbach. WIen INHALT I.EI'\F"HRlI:\C ........................................................ 7 1.1 Abgrenzung der Matcnalbasl und Zielsetzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 7 1.2 Zum Begnff'Pannonlsche Glanztonware' (PGW) ......... . . . . ..... ... .... .. 9 2. ZUM BEFU 0 ........................................................ 12 3. DIE F ;\OE ........................................................... 20 3.1 \I1aterial ............................................................ 20 3.1.1 EmfUhrung und Methodik ......................................... 20 3.1.2 Die cherbentypen ............................................... 24 3.1.3 DIe" berzugstypen ............................................... 28 3.2 Gefäßfomlen ........................................................ 29 3.2.1 Einführung und Methodik (Klassifikationssystem) ...................... 29 3.2.2 Teller .......................................................... 33 3.2.3 chalen ............... ....... ..... ........ .... ............ ..... 36 3.2.4 chüs ein 39 3.2.5 Becher 48 3.2.6 Töpfe ......................................................... 53 3.3 Exkurs: tandvorrichtungen ............................................ 54 3.3.1 Einführung und Methodik ......................................... 54 3.3.2 Standringe ................................. ........... .. ....... 55 3.3.3 StandAächen .................................................... 59 3.4 tempeldekor ........................................................ 61 3.4.1 Ein führung ..................................................... 61 3.4.2 tempeldekor aufder Innenseite .................................... 62 3.4.3 Stempeldekor auf der Außen eite .................................... 70 3.5 Zusammenfas ende Au wertung ......................................... 79 3.5.1 Material ................................................ ....... 79 3.5.2 Gefäßfomlen ................................................... 84 3.5.3 tempeldekor ........... . ...................................... . 87 4. ZLR PANl\ONISCHE~ GLAAJZTOAJ"'ARE ............................... 89 4.1 Einführung .......................................................... 89 4.1.1 Entstehung und Ent\\ icklung ....................................... 89 4.1.2 Verbreitung ..................... . ............................... 90 4.1.3 Datierung ...................................................... 92 4.1.4 Formenspektrum ................................................ 94 4.2 '\ordwestpannonien ....... .. ....... ........... ........................ 96 4.2.1 Da' Fundmaterial ....... ......................................... 96 4.2.2 Töpfer tempel ................................................. 96 5 4.2.3 Töpfcrwerkstätten ................................. . . . . . . . . . . . . .. 97 4.2.4 Datierte Fundorte ................................................ 101 4.3 Südwestpannonien und Südostnorikum ................................... 103 4.3.1 Das Fundmaterial ................................................ 103 4.3.2 Töpferwerkstätten ............................................... J 04 4.3.3 Daticlie Fundolie ................................................ 105 4.4 Ostpannonien ........................................................ 106 4.4.1 Das Fundmaterial ................. ... ...................... .. .... 106 4.4.2 Töpferstempel ............................ . ..................... 108 4.4.3 Töpferwerkstätten ............................................... 113 4.4.4 Datielie Fundorte . ....... ........................................ 117 4.5 Exkurs: Südostpannonien, Moesien, Dakien ......................... .... ... 118 5. ZUSAMMENFASSUNG ................................................. 120 5.1 Verbreitung und Datierung ............................................. 120 5.2 Entstehung und Entwicklung ............................. . .............. 120 5.3 Zur Kassifikation der GcfäßfOllnen ....................................... 121 5.4 Das F onnenspektrum ................ . ................................ 121 5.5 Der Stempeldekor ....... . ............................................ 122 5.6 Produktionszentren .......... . . . ...................................... J 24 6. \,ERZEICHl\IS DER FU;\,D;\lUMMERN .................................. 125 7. KATALOG ............................................................ 143 8. TAFELN .............................................................. 163 Abkürzungen und abgekürzt zitierte Literatur .................................... 183 Abbildungs- und Tafelnachweis .............................................. 191 6 1. EI~FÜHRU~G 1.1 .\bgrenLung der _\Iaterialbasis und Ziel etzungen In dcm \ orlIcgcnden Band \\ Ir d dic reduLicrend gebrannte Pan non ische G lanztoJ1\\ arc (PG \\ ) \orgc<,tellt, die bel den Ausgrabungen de~ Ö~telTelchlschen Archäologischen In'>tituts In den Jahren 1977 I9XX unter der Leitung \on H. tigiitz im Auxiliarkastell \on Camuntum zutage gekommen Ist. Ocr chwerpunkt dcr Bcarbeltung lIegt nicht auf den Fragmenten mit tempel dekor, sondem auf der \1a. sc der son',l meist nicht publizierten. ungestempelten Gefaße. die er..,t das Bild dieser Ware \er\ollständigen. Die \bgrcnzung der \1aterialbasls Ist durch verschiedene Faktoren bedingt: Da mir da<; Fundmatcnal, auf dem diese Arbeit beruht, von H. Stiglitz zur Bearbeitung übergebcn \\urde. konnten die Funde dcr '>eit 19X9 unter der Leitung \ on \-1. Kandler fortgeführten Grabungen nicht miteInbezogen werden . E~ \\ar Jedoch möglich. diese '\eufunde durchzusehen. und es ist geplant. Im Rahmcn der PublIkation der einzelnen Grabungsbereiche und des zugehörigen strati nZierten Fu ndmatenals je\\ eils auch die PGW \ orzulegen. Von der OXidierend gebrannten Ware konnten aus arbeitstechnischen Gründen nur die Frag mente mit tempeldckor berück ichtigt \\erden. Diese Beschränkung auf den eindeutig die Masse der tücke au '>machenden reduzierend gebrannten, also einen grauen bis sclmarzen Cberzug aufwcl<,enden Teil der Ware. ist durch die Entstehung der hier \orgelegten Arbeit bedll1gt. Am Anfang der Beschäftigung mit der PGW stand ein Bild \on der Ware. das durch Begnffe \\ le »graue Keramik mit dunkelgrauem bis schwarzem Überzug«. »pannonisch graue \\are« bz\\. nur »gestempelte geprägt war. Aus dem Camuntiner Raum \\ aren zudem Keramik«~ biS auf\\enlge Ausnahmen lediglich reduzierend gebrannte tücke bekannt. Im Zuge der Vorbe reitungen für diese Publikation \\ar e aus zeitlichen und organisatorischen Gründen leider nicht mehr möglich. aus dem gesamten 'gelbtonigen ' Fundmaterial des Auxiliarkastells die OXidierend gebrannten Fragmente der PGW herauszusuchen und miteinzubeziehen. Es \\ urde allerdings ver ucht. anhand de Fundmaterials anderer Grabungsplätze einen Über blick zu ge\\ innen, \\ IC hoch der Anteil der oxidierend gebrannten Stücke et\\ a ist. \\clchc rormen und welche tempel auftreten. Im großteils aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. tammenden \kll1 Dank gilt allen. dlc zum Zw,tandekommen dieser Arben beigetragen haben Zunächst möchte ,ch I! Sligliv I danken. dic mir da, Fundmatenal Ihrcr Grabungen überließ Jilek lersorgte mich mit allen InfonnatlOnen zum Fundort und stellte die \'erbindung ZI\ Ischen den Fund. tücken und dem Befund her. Im \erlauf der Arben half mir V. Jassncr Immer \1 ,eder durch Lneraturhlll\lcise entscheidend weiter \1 Kronberger lerdanke Ich zahlreiche Hlll IIClse und Anregungen zur PG\\ R Sauer führte die DünnschldT- und Schwennll1eralanalysen durch und war Immer ollen für alle Fragen zu \latenal und Herstellungstechnik. -\ ulzgruber fertigte die Photos der Fragmente mit Stem pcldckor an. die Photo, der Scherben- und Lberzugst}pen stammen Ion Rauer. Zahlreiche ungarISche Artikel \1 urden \ on J Rudas und T Bezeczk: Il1S Deuhche übersetll. Gbersetzungen aus dem Kroatischen bZ11 Slo\1 elll '>ehen slammen \'on 1 Palle. \1Clll Dank gill allen Lener(inne)n und .\lllarbelter(lllne)n Ion Grabungen und \1useen. die mir [ll1blick 111 Ihr Fundmatenal gewährten. \1 Kandler (Camuntum). R. Pohanka (\\Ien). P Donat (\\Ien). E Zabchlicky- chefTcnegger (Bruckneudorf). D Gabler ( aflar), ,\1arotl (Szentendre). S Pal<igyi (BalalOnfüzfO). o So,zlanb ( aI3na). R. \1Gller (Ke'>zthely) und E Krckollc (Bratlslal'a) Danken möchte ,ch auch dem Direktor de~ Ö tcrrelchlschen \rchäologlschen In'lilulS. F Knnzinger. für die ,\ufnahme der Publikalion III die Reihe der Ergan- zung,heftc LU den Jahreshe~ften des OqCrrelcillSchen -\r:häologischen Institutes. ~ Zu den Grabungen seil 19 9 \ gl. \u'\lliarkastell 2. wener, die laufenden Grabungsbcnchte III den ÖJh. KaI 131. 132 und -1 1- mil den Slempelmotl\ en \1 30. 52 5-1 Zur Tennlllologlt! \ gl Kap. I :2 I. CINFÜIlRL,l\G Fundmaterial der Grabung Wien I, Michaelerplatz' zeigte sich beispielsweise, daß der Anteil der oxidierend gebrannten Gefaße mit geschätzt - etv\a einem Viertel der Stücke eher gering Ist, und daß bei den oxidierend gebranntcn Gefaßen nicht alle Fonnen vorkommen, die dort von den reduzierend gebrannten Stücken bekannt sind. Stempeldekor ist bei den oxidierend gebrannten Gefaßen dieser Grabung lediglich auf der Außenseite anzutreffen. Aus der Literatur und aus anderem unpublizierten Fundmaterial wird weiters deutlich, daß bei den oxidierend gebrannten Stücken teilweise die gleichen Stempel auftreten vvie bei den reduzierend gebrannten, vereinzelt auch das für die reduzierend gebrannte Ware typIsche breit eifönnige Blatt'. Im Unterschied zu der von E. Maroti- vertretenen Meinung zeigen die Funde aus dem Auxiliarkastell von Carnuntum deutlich, daß die oxidiercnd gebrannten Gefaßc gleich zeitig mit den reduzierend gebrannten verwendet \\urden. Bezüglich der Stratifizierung des hier vorgestellten Fundmaterials ist festzustellen, daß nur etwa 180 der Stücke aus chronologisch auswertbaren Fundkomplexen stammen. Dies ist einer 0 seits durch die manchmal sch\'. ierige Befundsituation, andererseits aber auch durch die Tatsache bedingt, daß die Grabungen unter ungünstigen Voraussetzungen durchgeführt werden mußten'. Während nur wenige Fragmente sicher aus der Benutzungszeit des Holz-Erde-Kastells stammen, geben die zahlreichen Funde aus dem Steinkastell I und der darüberliegenden Planierschicht einen guten Überblick über das Spektrum der PGW, die im zweiten Drittel des 2. Jahrhunderts n. Chr. im Carnuntiner Raum in Verwendung v\ar. Zum 3. Jahrhundert n. Chr. ind zuverlässige Aussagen kaum möglich, da in den wenigcn eindeutig Steinkastell II zuweisbaren Fundkom plexen keine PGW enthalten war9 Trotz der genannten Einschränkungen ist es notwendig und zielführend, das hier bearbeitete Fundmaterial vo rzustellen, denn der Forschungsstand zur PGW ist äußerst schlecht. Eine mono graphi<,che Bearbeitung dieser Ware steht bisher aus; auch umfangreichere Materialvorlagen, in denen nicht nur die mit Stempeldekor versehenen, sondern auch die Masse der ungestempelten Stücke als eine Ware gemeinsam bearbeitet sll1d. wurden bis jetzt nicht vorgelegt . 'v1ehrere zusammenfassende Arbeiten vor allem zum ostpannonischen Raum von L. Nagy, E. B. Thomas, J. Fitz und E. Maroti sind begonnen, teilweise auch fertiggestellt, aber nicht publiziert worden. Mit dieser ArbeIt sollte daher einerseits der Forschungsstand zusammengefaßt und durch einen Überblick über die verstreute und unübersichtliche Literatur Hinv'.:eise auf Verbreitung, Datierung, Gefaßfonnen und Stempeldekor gegeben werden. Schwerpunkt war dabei entspre chend der Materialbasis aus Carnuntum der nordwestpannonische Raum; für den südv\'est- und ostpannonischen Raum konnte aufgrund des schlechten Publikations tande und der schwer zugänglichen Literatur nur ein beschränkter Einblick ge\\onnen werden. Andererseits sollte da eine Übersicht über das Fonnenrepertoire der PGW in der bisherigen Forschung fehlt - anhand des hier vorgelegten fundmaterials aus dem Auxiliarkastell von Car nuntum ein Klassifikationssystem zur eindeutigen Bezeichnung der einzelnen Gefaßfonnen ent- , Zur Grabung \\'ien I. IVlichaelerplatz \gl. zuletzt P. Donat. Feinkeramik aus Vindobona H Im\ else auf eine lokale Produktion. F\\len 2, 1999, 32 ff.; dies., Zur Iierkunft der TS von der Ausgrabung 'VIlchaelerplatz, FWlen 2, 1999. 210 ff.; Donat - Sakl-Oberthaler Sedlmayer 2003, 4 ff. Die Publikation der Pannol11schen GlanzlOnware der Grabung \\ len I. Mlchaelerplatz Ist gemeinsam mil P. Donat und I. Pa\ IC geplant. \larou 1987b, 85 Abb. 5.3 ( avana). \\eltere, unpubllZlerte Fragmente befinden Sich Im Fundmatenal der Gra bungen nach 1988 Im Auxiliarkastell von Carnuntum. Im Depot des 'W len Museums (bis 2003: llistonsches Museum der Stadt Wien) und Im Depot der Grabungen In Sa\ana. \1arotl 1987b, 93, fv1arotl 1991, 110. Vgl. das o:\ldierend gebrannte Fragment Kat. 415 mll Blattstempel \1 30, das aus einem Fundkomplex des Holz-Erde-Kastells stammt. Vgl. Stlglil7 Jilek 1997. 13 fT. Vgl. Kap. 2. Ausnahmen Sind hier beispielsweise Grünewald 1979a, 32 f. und Grünewald 1983,25, wo allerdings I11cht sehr IC große Stückzahlen vorgelegt Sind. Zur Forschungsgeschichte \gl. Marotl 1991,365 ff.; K. Wölft, Pannol11sche Glanztonware aus dem Auxiliar kastell von Carnuntum (ungedr. Mag. Wien 1996) 2 fT. 8

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