Margret Kraul Pädagogischer Anspruch und soziale Distinktion Private Schulen und ihre Klientel Pädagogischer Anspruch und soziale Distinktion Margret Kraul Pädagogischer Anspruch und soziale Distinktion Private Schulen und ihre Klientel Unter Mitarbeit von Johanna Brauns, Michaela Nietert und Sylvia Rapp Prof. Dr. Margret Kraul Georg-August-Universität Göttingen Göttingen, Deutschland ISBN 978-3-658-11694-1 ISBN 978-3-658-11695-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-11695-8 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Lektorat: Stefanie Laux Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Für Peter Lundgreen† 1936–2015 Dank Vielen habe ich zu danken für ihre Hilfe und Unterstützung bei der Entstehung und Fertigstellung dieses Buches, an erster Stelle dem Niedersächsischen Minis- terium für Wissenschaft und Kultur, das mir die Chance gab, nach meiner Emeri- tierung eine Niedersachsenprofessur zu bekleiden, die es mir ermöglichte, mich weiterhin der Forschung zu widmen, und mir dafür die notwendige Ausstattung zur Verfügung stellte. Aber diese organisatorischen Bedingungen wären nichts ohne diejenigen, die bereit waren, sich mir für eine empirische Studie zur Ver- fügung zu stellen, in diesem Fall private Schulen und ihre Schulleiter_innen und Eltern. Sie nahmen sich Zeit, ihre Konzepte zu erläutern, waren bereit, sich befra- gen zu lassen und mit uns zu diskutieren, und gewährten damit Einblick in ihre Handlungsmuster und Motive. Ihnen sei herzlich gedankt für das Vertrauen, das sie uns entgegengebracht haben. Für den Forschungsprozess sind alle die Menschen zu nennen, mit denen ich zusammenarbeiten konnte: bei der Konzeption, der empirischen Feldarbeit, der Auswertung und schließlich dem Schreiben und der endgültigen Fertigstellung. Da stehen an erster Stelle alle Mitarbeiterinnen, die in unterschiedlichen Funktio- nen in den einzelnen Phasen beteiligt waren: Natalia Bergau, die das Projekt von seinen Anfängen an mit Begeisterung begleitet hat und sich wunderbar auf alle Phasen, von ersten statistischen Zusammenstellungen bis hin zu zahlreichen Tran- skriptionen eingelassen hat; Sylvia Rapp, die den quantitativen Teil in ihre Ver- antwortung übernommen hat und damit enorm hilfreich war; Michaela Nietert, die mit ihrem ethnografischen Blick eine hervorragende Unterstützung bei Schul- besuchen und Interviews geleistet hat, und last, but not least Johanna Brauns, die als letzte eingestiegen und als letzte geblieben ist, sich der offenen Fragen auf all den einzelnen Ebenen annahm und bei allen Arbeiten, die die Fertigstellung eines Buches mit sich bringt, eine großartige Hilfe war. VII VIII Dank Neben diesen tatkräftigen Unterstützungen möchte ich aber auch die Kolleg_innen erwähnen, die Zeit und Energie aufgewandt haben, um mit mir in den Austausch zu treten, mich auf manche blinden Flecke aufmerksam gemacht und mir Anregungen gegeben haben: Regina Bendix aus kulturanthropologischer Sicht, Marianne Horst- kemper und Klaus-Jürgen Tillmann aus schulpädagogischer Perspektive, Hans Mer- kens, der unter methodischem Blickwinkel das Ganze auf seine Stimmigkeit hin gelesen hat. Ihnen allen gebührt mein großer Dank. Mein besonderer Dank jedoch für seine ständige Diskussionsbereitschaft, zahlreiche Anregungen, konstruktive Kritik sowie immerwährende Ermunte- rung gilt meinem verstorbenen Mann Peter Lundgreen, der dieses Buch, wie alle meine Schriften, begleitet hat, diesmal bis kurz vor seinem Tod. Ihm sei das Buch gewidmet. Pieczarki, im Sommer 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Private Schulen als Anbieter, Eltern als Abnehmer: Theoretische Überlegungen und Forschungsdesign .......................... 1 1.1 Anbieter und Abnehmer_innen: ein Blick über den Zaun ........ 2 1.2 Theoretische Rahmung ................................... 10 1.2.1 Die Anbieterseite: Autonomie, Wettbewerb und Steuerung .................................... 11 1.2.2 Die Abnehmerseite: Parentokratische Entscheidungen zwischen Wert-Erwartung und Passung ................ 13 1.3 Forschungsdesign und methodisches Vorgehen ................ 18 1.3.1 Auswahl des Feldes ............................... 19 1.3.2 Fragebogenstudie ................................. 21 1.3.3 Interviews mit Schulleiter_innen und Gruppendiskussionen mit Eltern ..................... 22 2 Anbieter und Abnehmer: Quantitative Annäherung an das Feld ... 27 2.1 Öffentliche und private Schulen: Bundesweit, in L-Land und in L-Stadt ................................... 27 2.1.1 Anbieter: Schulen ................................. 28 2.1.2 Abnehmer_innen: Eltern und Schüler_innen ............ 31 2.2 Private Schulen in L-Stadt ................................ 35 2.2.1 Anbieter: Vier verschiedene Typen privater Schulen ...... 36 2.2.2 Abnehmer_innen: die Eltern und ihre Schultypenwahl für ihre Kinder ................................... 39 2.2.3 Anbieter: Sozialprofil der Schulen .................... 48 2.3 Schulkulturen und Elternhabitus ........................... 53 IX X Inhaltsverzeichnis 3 St. Teresa: ein konfessionelles leistungsorientiertes Gymnasium .... 55 3.1 Die St. Teresa-Schule und ihre Klientel ...................... 56 3.2 Das Schiff und der Geist: Inszenierung des Schuleiters ......... 60 3.3 Die Eltern ............................................. 67 3.3.1 Initiation der Elternschaft: ein erster Elternabend ........ 67 3.3.2 Der Geist, der die Elternschaft durchweht .............. 68 3.4 Gemeinschaft, Geist und Auserwähltheit ..................... 79 4 August Neander: eine Gesamtschule mit besonderem Profil ....... 83 4.1 Die August Neander-Schule und ihre Klientel ................. 84 4.2 Keiner soll verloren gehen: Zwischen Professionalität und Christlichkeit ....................................... 89 4.3 Die Eltern: der „Geist Gottes“, der auf allem liegt, und die Problemkinder ................................... 98 4.4 Das Problem des „Auffangens“ und die exklusive Inklusion: Zwischen Normalität und Besonderheit ...................... 110 5 Die SIBILL: eine internationale bilinguale Schule ............... 115 5.1 Die SIBILL und ihre Klientel ............................. 116 5.2 „You must see a reason and a purpose and a logic behind it“: Lernen aus Sicht der Schulleiterin .......................... 117 5.3 „on a small, very nice island“: Zwischen glücklicher Kindheit und Kosten-Nutzen-Rechnung ............................. 127 5.4 Überzeugte Reformpädagogik vs. exklusive Solidarität und Pragmatismus: ein Schulkonzept im Wandel .............. 140 6 Christian Morgenstern: eine Waldorfschule .................... 145 6.1 Die Christian Morgenstern-Schule, der Schulgarten mit Bienen und Schafen und die Klientel ........................ 145 6.2 Menschenbegegnung und Lebenstüchtigkeit: „Die Kinder sind wunderbar“, aber „wir sind hier keine Selbstverwirklichungswiese“ .............................. 148 6.3 „Hat gepasst, passt immer noch und wird in Zukunft hoffentlich auch noch passen“: die „nicht-geistigen Aktivitäten“ und die wissenden und unwissenden Christian Morgenstern-Eltern .............................. 158 6.4 Die Wissenden: eine gewachsene, aber abgeschottete (?) Gemeinschaft .......................................... 171 Inhaltsverzeichnis XI 7 Eltern und Schulen: Ergebnisse ............................... 175 7.1 Die Schulen als Anbieter aus Sicht der Schulleiter_innen ........ 176 7.1.1 Schulleiter_innen: Berufene mit Engagement und Charisma (?) ................................. 176 7.1.2 Schulangebote: Individuelles Fördern und Fordern und die Schulgemeinde ............................ 179 7.2 Die Abnehmerseite: die Eltern ............................. 181 7.3 Zum guten Schluss noch einmal: Private Schulen im System ..... 185 Anhang ...................................................... 189 Literatur ..................................................... 201