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Otto Warburg PDF

182 Pages·1989·5.297 MB·German
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Höxtermann/Sucker · Otto Warburg 1 Otto Heinrich Warburg (8. 10. 1883-1. 8. 1970) Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner Band 91 Otto Warburg Dr. rer. nat. Ekkehard Höxtermann, Berlin Dr. sc. phil. Ulrich Sucker, Berlin Mit 29 Abbildungen und 2 Übersichten LEIPZIC Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1989 Herausgegeben von D. Goetz (Potsdam), I.Jahn (Berlin), H. Remane (Halle), E. Wächtler (Freiberg), H. Wußing (Leipzig) Verantwortlicher Herausgeber: I.Jahn Die Nutzung des Einbandporträts erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Deutschen Staatsbibliothek Berlin/DDR. Die Vorlage für das Frontispiz (Abb.1) entstammt der Zeitschrift für Na turforschung 18b (1963) S. 6n. Höxtermann, Ekkehard: Otto Warburg I Ekkehard Höxtermann; Ulrich Sucker. - l.Aufl. 180 S. : mit 29 Abb. u. 2 Übersichten (Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner; 91) NE: 2. Verf.: ; GT ISBN 978-3-322-00690-5 ISBN 978-3-663-12278-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-12278-4 ISSN 0232-3516 © Springer Fachmedien Wtesbaden 1989 Ursprünglich erschienen bei BSB B. G. Teubncr Vcriagsgcsellschaf, Leipzig 1989 1.Auflage VLN 294-375/100/89 · LSV 1308 Lektor: Dr. Hans Dietrich Gcsamtherstellung: INTERDRUCK. Graphischer Großbetrieb Leipzig. Betrieb der ausgezeichneten Qualitätsarbeit, III/18197 Bcstell-Nr. 666 524 3 00880 Vorwort Als im Jahre 1983 namhafte Naturwissenschaftler in aller Welt aus Anlaß des 100.Geburtstages Leben und Werk Otto Warburgs wür digten, wurde noch einmal das Bild eines Mannes lebendig, der über sechs Jahrzehnte gleichermaßen als Zeilphysiologe, Bioche miker, Photobiologe und Mediziner Wissenschaftsgeschichte ge schrieben hatte. Es wird wohl kaum einen zweiten Biowissenschaftler unseres Jahrhunderts geben, der so mit Superlativen bedacht, zugleich so euphorisch gefeiert und distanziert betrachtet wurde. Die einen huldigten ihm als einem "der begabtesten und hoffnungsvollsten jüngeren Physiologen Deutschlands" (Albert Einstein, 1918), als "Meister der Zellchemie" (Dean Burk, 1953) und "Künstler der Zellphysiologie" (Josef Hausen, 1955), als einem der "großen Wegbereiter der modernen Physiologie und Biochemie" (Kurt Mothes, 1956) oder "großen Pioniere der Biologie" (Hans Krebs, 1979). Sie feierten einen "Strategen der Wissenschaft" (Lothar Jae nicke, 1980) und "König der Biochemiker" (Ernst Jokl, 1983), sa hen in ihm "den Pasteur unseres Jahrhunderts" (Theodor Bücher, 1983) und eine "singuläre Erscheinung unter den großen Natur wissenschaftlern dieses Jahrhunderts, ... etwa einem Galilei oder einem Leibniz oder einem Faraday vergleichbar" (Manfred von Ardenne, 1986). Seine Arbeiten wurden als "Manifeste" der Stoff wechselforschung (Hermann Kalckar, 1976), "Kunstwerke" (Karl Lohmann, 1977) und "Glanzpunkte in der Entwicklung der biolo gischen Wissenschaften" (Eberhard Hofmann, 1985), sein Institut als "Palast der Zellphysiologie" (Dean Burk, 1953) und "Akropolis der Naturwissenschaften" (Spandauer Volksblatt, 1962) betrach tet. Für andere wiederum war er ein "fanatischer Forscher" (Die Welt, 1957), ein "Seigneur, der sich ohne Konzessionen ganz aus schließlich seiner eigenen Forschung widmet" (Frankfurter Allge meine Zeitung, 1963), "der Unabhängige" (Margret Boveri, 1970), "der große anglophile Preuße" und "unnachgiebige Polemiker", "eine fridericianische Natur" (Lothar Jaenicke, 1979/80), ein "Ge- 5 neralstäbler in Zivil" (Theodor Bücher, 1983). Seine Nachbarn nannten ihn den "Kaiser von Dahlem". Die Vielfalt und Farbigkeit der Attribute und der Ruf ihrer Absender sprechen für sich. Die Forschungsleistungen Otto Warburgs wirken noch heute auf die geistigen Erben seiner Werke anziehend und anregend und beinhalten wenvolle wissenschaftstheoretische und -organisatori sche Erfahrungen. Um so bedauerlicher ist es, daß Leben und Lei stung des bekannten Naturwissenschaftlers in unserer wissen schaftshistorischen Literatur kaum erschlossen sind. Erst in jüngster Zeit erschienen einige umfassendere Würdigungen, die allerdings auch nur in begrenztem Maße Verbreitung fanden. Im westeuropäischen' Raum hat sich in den siebziger Jahren Hans Krebs in besonderer Weise für die Propagierung von Leben und Werk seines ehemaligen· Lehrers engagiert. Während mit nur we nigen Ausnahmen die meisten Würdigungen zu Lebzeiten War burgs mit unkritischen Zugeständnissen an den unerbittlichen Streiter in wissenschaftlichen Polemiken behaftet sind, nahm Krebs als erster mit der möglichen historischen Distanz eine grö ßere Einschätzung vor, die ein faszinierendes, aber auch kriti sches Bild zeichnete und auch für uns zur Fundgrube wurde. Ein Verwandter Otto W arburgs, der Hamburger Kunsthistoriker Aby W arburg, soll einmal von sich g~sagt haben, er sei "wie ge macht für eine schöne Erinnerung" [73, S. 11]. Im Falle Otto War burgs wäre die "schöne Erinnerung" auch eine "lehrreiche". Die Frage nach den Bedingungen höchster wissenschaftlicher Ef fektivität ist heute von grundlegender politischer Bedeutung. In diesem Zusammenhang ist es nicht nur gerechtfertigt, sondern unbedingt erforderlich, Leben und Werk herausragender For scherpersönlichkeiten zu analysieren. Mögliche Wurzeln hoher geistiger Produktivität und historische Erfahrungen in der Wis senschaftsorganisation sind von großer Aktualität. Das enorme Leistungsvermögen Otto W arburgs und seine äußerst fruchtbare Forschungstätigkeit basieren nicht zuletzt auf verallgemeine rungswürdigen Erfahrungen, deren Kenntnis für die genannte Frage von großer Bedeutung ist. Es geht uns aber auch darum, in Anlehnung an Wilhelm Ostwald zu zeigen, daß solche Menschen wie Otto Warburg "nicht etwa et was von der übrigen Menschheit ganz und gar verschiedenes, son dern im Gegenteil ihre typischste Ausprägung sind" [29, S. 19], 6 muß es doch unser Ziel sein, ihr Werk "nicht mehr als ein unkon trollierbares Geschenk des Zufalls oder höherer Mächte zögernd [entgegenzunehmen, sondern unsererseits] das Erforderliche tun [zu lernen], um solche höchsten Wette, die in jeder Gemeinschaft möglich sind, zur Entwicklung zu bringen" [30, S. III]. Angesichts der uns stets erwiesenen Anregung und Förderung biologiehistorischer Interessen möchten wir diese Arbeit Frau Doz. em. Dr. Ilse Jahn, Berlin, widmen. Für die freundliche Bereitstellung von Abbildungen und die Er laubnis zur Veröffentlichung danken wir den in den Bildlegenden ausgewiesenen Archiven, Bibliotheken, Instituten und Verlagen. Für ihr besonders großzügiges Entgegenkommen schulden wir Frau Dr. Christa Kirsten sowie Herrn Dr. Wolfgang Knobloch, Zentrales Archiv der AdW der DDR Berlin, und den Herren Dr. Wieland Berg, Archiv für Geschichte der Naturforschung und Medizin der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina Halle, Dr. Eckan Henning, Archiv zur Geschichte der Max Planck-Gesellschaft Berlin (West), Dr. Heinz Kossack, Archiv der Humboldt-Universität zu Berlin, Prof. Dr. Samuel Mitja Rapopon, Institut für Biochemie des Bereiches Medizin/Charite der Hum boldt-Universität zu Berlin, sowie Prof. Dr. Horst Sund, Fakultät für Biologie der Universität Konstanz, unseren Dank. Die repro graphische Bereitstellung der Mehrheit der Abbildungen erfolgte durch Frau Carola Seifen, Fotostelle der Deutschen Staatsbibliot hek Berlin, sowie Herrn Joachim Fisahn, Fotoabteilung im Direk torat für Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit der Humboldt-Univer sität, denen wir Dank sagen. Für wenvolle inhaltliche Anregungen fühlen wir uns den Her ren Prof. Drs. h. c. Manfred von Ardenne, Dresden, Prof. Dr. Dr. h. c. Theodor Bücher, München, Prof. Dr. Werner Lemm, Sektion Pädagogik der Humboldt-Universität zu Berlin, Dr. Antonio Miralto, Zoologische Station "Anton Dohm" Neapel, und Doz. Dr. Günter Sauer, Institut für Biochemie des Bereiches Medizin/Charite der Universität Berlin, verpflichtet. Nicht zuletzt sei dem Leitenden Lektor des BSB B. G. Teubner Verlagsgesell schaft Leipzig, Herrn Dr. Hans Dietrich, für die förderliche Zu sammenarbeit gedankt. Ekkehard Höxtennann Berlin, im März 1988 Ulrich Sucker 7 Inhalt Die Entwicklung der Biochemie zu Beginn des 20.Jahrhundens 9 Otto Warburg in der Zeit bis 1945 13 Kindheit, .Lehr-und Wanderjahre" 13 Wirken in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften 35 Wissenschaftliche Leistungen Warburgs bis 1945 51 Methodische Neu- und Weiterentwicklung 51 Grundlegende wissenschaftliche Entdeckungen 60 Leben und Werk Warburgs von 1945 bis zu seinem Tode 1970 84 Methodische Weiterentwicklungen 92 .Ein Quanten-Mechanismus und Energie-Kreisprozeß der Photosynthese" 94 .Über die letzte Ursache des Krebses" 99 Im Bann von Warburgs Persönlichkeit 104 Methodologisch-weltanschauliche Positionen Warburgs 111 Kannte Warburg .das Geheimnis des Erfolgs"? 111 Der .große Unabhängige"? 130 Warburgs Verhältnis zu Militarismus und Faschismus 136 Ausklang 148 Übersicht über die bedeutendsten wissenschaftlichen Leistungen War- burgs 150 Chronologie 161 Wissenschaftliche Auszeichnungen und Ehrungen (Auswahl) 164 Uteratur 165 Personenregister 17 4 8 Die Entwicklung der Biochemie zu Beginn des 20.Jahrhunderts Im Laufe des vergangenen Jahrhunderts erhielt die Wissenschaft vom Leben, die Biologie, ein neues Gesicht. War ihre Entfaltung im frühen 19.Jahrhunden durch das Postulat einer "Lebenskraft" noch stark verzögen und durch naturphilosophische Betrach tungsweisen beeinträchtigt worden, so wurde sie zunehmend von der mechanischen Grundhaltung der Folgejahre geprägt und schließlich mit der allgemeinen, bereits für den nichtorganischen Bereich ermittelten Naturgesetzlichkeit in Einklang gebracht. In dem Maße, wie es gelang, die Kluft zwischen anorganischer und organischer Chemie zu überbrücken, flossen die Erkenntnisse der Energetik und Anorganik in die Erforschung des Lebendigen ein. Zur Jahrhundenwende hatte sich die Entwicklung der beobach tenden, beschreibenden, vergleichenden und ordnenden Biologie hin zur experimentellen Wissenschaft vollzogen. Gerade die füh renden Forscher jener Zeit wandten sich dem kausalanalytischen Experiment zu. In dieser Phase der Biologiegeschichte entstand neben anderen neuen biologischen Teildisziplinen, wie z. B. der Cytogenetik, die Biochemie im Ergebnis einer "exakten" Physiolo gie des Stoffwechsels. Der Begriff Biochemie wurde unseres Wissens erstmals von dem Wiener Pathochemiker Vincenz von Kletzinsky 1858 in die Ute ratur eingeführt, als er die Biochemie und bereits auch die Bio physik als Bestandteile der Physiologie beschrieb [61). Es war die Zeit der mechanistischen Biologie, als man vermeinte, die sich soeben erst emanzipierende Physiologie auf Chemie und Physik reduzieren zu können. Hatten doch die Fonschritte der Chemie und Physik bewirkt, daß die Physiologie sich von der Anatomie löste und in wachsendem Maße als quantitativ arbeitende Wissen schaftsdisziplin behauptete. Die "separate Untersuchung von se paraten Funktionen" auf der Grundlage neuester naturwissen schaftlicher Erkenntnisse und technischer Hilfsmittel wurde zur allgemeinen Methode. Es war vor allem Carl Ludwig, der die kau salanalytische Arbeitsweise zum grundlegenden Prinzip der Phy- 9

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