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Ost- und West-Preußen, Polen und Litauen, Galizien und Lodomerien, Ungarn, die denselben einverleibten Reiche und Siebenbürgen, die Republik Ragusa und das Osmanische Reich, PDF

896 Pages·1788·48.545 MB·German
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Preview Ost- und West-Preußen, Polen und Litauen, Galizien und Lodomerien, Ungarn, die denselben einverleibten Reiche und Siebenbürgen, die Republik Ragusa und das Osmanische Reich,

Cardulto Umynghn Matilu D.AntonFriderichBüſchings Sthalat.preuß. Oberconfifforialraths, Directors desvereinigten Berlina und Eólniſchen Gymnaſiums iin grauen Siloſter zu Berlin, undderdavonabhangendenbeyden Schulen Erdbeſchreibung Zweyter Theile welcher Dit-undWeft Preußen, Polen und Litauen, Galizien und Lodomerien, Ungarn, die dens leiben einverleibtenRetcheundSiebenbürgen, die Republik Raguſa und das osmanſche Reich, enthält. 1 Xhte rechtmåßige Zuflage. DitKomi.Statleri.u.Churf.Sachf.mieauchderHochlddi.Eidgenoffenico. ZürichG,larus, Baſel, Appenzell und der löbl.Reichstadte S.Gallen ,MühlbauſenundBiel, Sreybeiten. bamburg, bey Earl Ernſt Bohn. -1788 е S M 4 у 23 24 1 T . Borrede. Jieferzweyte Theil, þat bisher die zweyte Hälfte deserſtenTheilsmeinerErdbeſchrei. bung ausgemacht, unddeswegeniſt dieGeſchichte deſſelbenmit inderVorrededes erſten Theils ente halten. Alle Länder, die er beſchreibet, ſind neu bearbeitet, ja umgearbeitet worden, nicht nur, weilich zu ihrer Beſchreibung neue Húlfsmittel erlangethabe, fondern auch, weil ſie zumTheil durchihreKönigeeineneueEinrichtungbekommen haben. Das lekte giltvonGalizienund Lodomerien, von Ungarn undSiebenbürgen,die nuneine ganz andereVerfaſſung haben,alsdiejenigewar,nach derichſie in der ſiebentenAusgabe meines Werks beſchreiben mußte. Sie zu erfahrenund anzus bringen,hatmir unſäglich großeMühe gemacht, unddoch kann ich nicht glauben, daßich bei der Umſchmelzung alles rechtgetroffen habe. Von Polenhabe ich ausWarſchau, voneinem gütigen Freunde,eineBandſchriftlicheTopographiegeſchen tetbekommen, dieder Grund zu einer ganzneuen Beſchreibung deſſelben ſeyntann, undvollſtändig indemzwer undzwanzigſten,unddreyundzwans sigſtenTheil meinesMagazins für die neue His ſtorie und Geographie, abgedrucktwird. Ich wünſcheaufsangelegentlichſte, daß icheineånliche Topographie vondem Großherzogthum Litauen erlangenmöge. Der gröfte Theildes unmittels barenosmanſchenReichs hat nur viele Verbeſſe : rungenund neueZuſäßebekommen, aberdieunter deffelbenSouß ſtehenden Lånder , ſindganz ums gear gearbeitetworden Solltees der ruſſiſchenKala Terinn Katharinaderzweiten, und demrömiſchen Kaifer Joſeph dem zweyten in dieſemJahrenach Wunſch gelingen, ſo wird dieosmanſde Regida rungin Europa ganzaufberen. Gott iſt es, der den Völkern die Gránzen ifjrer Wohnung und Herrſchaft ſeket, und die Menſchen ſind nurſein Werkzeug, die er dazugebrauchet; Jømübers laſſeich auch als Erdbeſchreiber,die Geographie von Furopa zu verändern nach ſeinemWohlges failen. In Anſehung der Vergroſſerungs.Enta würfé der Menſchen, bin ich überzeuget, daß fie nur gelingen, in ſo fern ſie zu Gottes Plan gehis ten, und dieſer wird unsnicht zum Vorausmit getheilet, ſondern wir erkennen ihn erft aus dem Erfolg. Die Osmanen ſind inEuropadas neueſta aus Aſia gekommene Volk; ſie können auch gróa ſtentheils wieder dahinzurückkehren, und daſelbſt belypolitiſcherKlugheitin einemengern Länderum . fang glücklicherſein, als in Europa. Ich wuna (cheignen bloß um deswilleneine geſunde Zurücka reiſe dahin, damitdie vortreflichen Länder, diellie ſeitJahrhundertenin Europa beſißen,beſſer be arbeitet und eingerichtet, und zur gröſſern Aufs nahme der ſchonenKünſteundder Wiſſenſchaften mehrere Ueberreſte der griechiſchenKunſtund Ges lehrfamkeit an das Lichtgezogen , auchzum wah. renNußen des menſchlichenGeſchlechts gebrauchet werden mögen. Berlinam2.Febr. 1788. Bifeing. 1 Pas Sonigreitygareusen, ! A2 மான் 4 Das Königreich Preußen. $. 1. Jaſpar Sennebergers Charte von Preußen überhaupt, welche 1576 zuerſt , hernach $ 1638 und 1656 abermals anglidit getreten, iſt die erſtebrauchbareCharte von dieſem lande, wel. che Janſſon, Dankert , de Wite, Difficher, Schenk, Somann , Seutter, und Cantelli, nachgeſtochen Kaben. Weitbeſſer iſt diejenige, wel. che I. C. Rhode für die königliche Akademie der Wiſſenſchaften zu Berlin auf einem kleinen Bogen gezeichnet hat, denn ſie iſt aus des Enderſch und Suchodolez.Eharten zuſammen gezogen, Es hat nämlich Joh. Friedr. Enderſity 1753. 55 und 58, von dem ehemals ſogenannten polniſchen Preuſe ſen, jeßigenWeft-Preußen, auf 3Bogen eineCharte herausgegeben, und unterm K. Friedrich Wilhelm find beſondere Charten von dem KönigreichPreußen aufgenommen worden, aus welchen der Ober.Leich . InſpectorvonSuchodoles,aufkönigl.Befehl, 1733 eine zwar nicht fehlerfreye, aber doch im gars zen wohlgerathene allgemeine Charte verfertiget hat, welche die königl. Akademie der Wiſſenſchaften zu Berlin 1763 auf5 Bogen ans Licht geſtellet, auch ei. nen ſchon von M.Lilienthal zum Stich gelieferten Grundriß von Königsberg, von neuem mit einigen Verbeſſerungen inKupfer ſtechen laffen, und alsden ſechſten Bogen der Ehartebeygefüget hat. Die ſu. chodo. Einleitung. 5 chodoleßiſche Charte iſt auch auf 4 Bogen gebracht, und 1764 zu Königsberg von Sauerbrey in Kupfer geſtochen , aber nur inwenigen Abdrücken befanne worden. Sonſt iſt nichts merkwürdiges von Preuß ſen erſchienen, und die Charte von dem preußiſchen (itauen , welche der Sandbaumeiſter Betge 1733 auf 2 großen Bogen durch die homanniſchenErben aus. gegeben hat, iſt faum der Anführung werth. . 2. Preußen iſt theils mit der Oſtſee, theils mitandern Ländern umgeben: denn gegen Norden iſt Sdamaiten; gegen Often die Woiwodſdiaft Tror im Großherzogtyum Sitauen, undPodlachien in Po. len; gegenSüdenPolen,und derfån. preußiſcheNeşe Diſtrict; und gegen Weſten und Nordweſten, Pom . mern und dieOſtſee. DieGroßedes ganzenReichs, nach dem Umfange, den es ſeit 1772 hat, betråge ungefähr 1212geographiſche Quadratmeilen , und mit dem Nekdiſtrict,1384. Dit-Preußen enthält1100000 Sufen Sandes, ohne die Seen. 9.3. Was dieLuft und Witterung anbetrift, ſo iſtſie, wie in allen an der See gelegenen Låndern, ſegr veränderlich :die häufigen Winde aber reinigen die Iuft. Die MonateMay, Junius, Julius und Auguſt, pflegen warm und angenehm , auch zuwei. len ſehr heiß; hingegen der Herbſtpfleget oft nebe. liát, naß und unangenehm, und der Winter ſtrenge zu ſeyn; wiewohl erauch alsdennguteSchlittenbahn verſchaft, und alfo Handel und Wandel erleichtert. Gicht und Steinſchmerzen ſind hierzulandegewöhn. licher, als der Scharbock. 9. 4. Das Land iſt größtentheils eben, dieofte umb (åbliche Seiteaber iſtbergicht, gat große Wal. 23 ber, 6 Das KönigreichPreußent. dei, und ungemein vielSandfeen. In diefer Gegend entſpringen aud) die meiſten Flüfte, welche das Land durchſtromen. Der Erdboden iſt faſt allenthalben feßr fruchtbaran Weißen, Roggen, Hafer, Buch. weißen, Hirſe, Erbſen, Flachs, Hanf, Hopfen, Tabac, Gartengewächſen und Weide; hingegen hat man nicht ſo viel Obſt, als man winſchet, daher vieles eingefügret wird. DieSchwadengrüße, oder : das ſogenannte Manna, wird vom Graſe in großer Menge geſammlet. Die Viehzucht iſt wichtig; in. fonderheit die Pferde-und Kornvieh.Zucht. Die > Luer Ochſen ſindvonWilddieben ausgerottetworden ; hingegen wilde Schweine, Hirſche und Elanthiere findhäufig; esgiebtauchandere eßbareund uneßbare wilde Thiere, unter welden Båren ſind, und vieler. 2 ley wildes Geflügel. Außer den Seefiſchen , als Stören, (aus deren Rogen Caviar bereitet wird ,) Pomocheln, (welche, wenn ſie eingeſalzen ſind, Dor. ſche genennet werden,) Schollen, Butten und Flins dern, giebts in den Flüſſen und Landſeen mancherley Fiſche, welche zum Theil aus andern Ländernhieher gebracht worden find, und ſich vermehret haben. Man hat vieleBienen, und alſo auchvielen Honig. Die Wälder find beträchtlich, und liefernBau und Brenn Holz, Holzkolen, Harz und Potaſche; die Eidhen nehmen aber ab. Man ſtichtan einigen Dr. ten Torf, und an andern gråbet man Steinkolen . DerBernſtein, (welcherNamevielleichtausBrenn. ſtein entſtanden iſt) wirdnirgends in ſogroßerMen. ge, als amStrande dertree im KönigreichPreuf. ſen, und infonderhelt an den ſamländiſchen Küſten, gefunden, aufwelche er bey heftigen Nord-undWeſte Win. Einleitung. 2 Minden von den Wellen geworfen , auch aus den Sandhugeln an der See gegrabenwird. Er gehöret zu den feſten Erdharjen , iſt durchſichtig undinsge. mein gelb; der weißeaber wird für den beſten und feltenſten gehalten. Daß erflüßig geweſen, iſtdar. aus klar, weil man Blåtter, Mineralien , Fliegen, Spinnen, Mücken, Umeiſen, Fiſche, Froſche, Geo würme, Tropfen, Holz und Sand barinn antrift. Er gehöret unter die Regalien, und man ſammelt jährlich für 16 bis 18000Thaler. Man bredvſeltale lerley kleineSachen daraus. Frid. Sam .Bockhålt ihnfür das Harz der Bäume eines großen Harzwal. des, der eşemals da geſtanden habe, wo jest dieDſt. ſee ift. Eiſen.Erdeiſthäufig vorhanden. J.5. Folgende Flüſſeſind die vornehmſten. 1) Die Weichſel, welche eigentlich bey Polen beſchrieben werden muß. Es fondert ſich von derſel. benein {chiffbarer Arm ab, welcher die Togat ge. nennet wird, und in das friſche Hafgeket. Ueber die Weichſel hat König Friedrid)WilhelmI,1734 un. weitMarienwerder, eine Fähre anlegen laſſen, wela dhes diePolen vorhernicht verſtatten wollten. 2) Der Pregel, vor AltersPrigoraundPregolla, entſtehet ben Georgenburg aus der Vereinigung der Inſter, welche imAmteUſchpiaunen ihrenUrſprung þat, und der Angerappe, welche legte aus dem Maurſee beyAngerburg kommt, und beyStobingen diePiffeaufnimmt. Der Pregel nimmt die Alle ben Behlau, und dieDeume oder Deine bey Ta. piau auf, und theilet fich ungefähr 11 Mcile über Königsberg in zwen Arme,vonwelchemderrechte der alte,der linke aber der neue,oder narangiſcheDre. 24 gel 8 Das Königreich Preußen. gel genennet wird. Dieſe beyden Arme fommen in Königsbergwieder zuſammen, umfließen den Kneip. hof, Vereinigen ſid), und ergießen ſich eine Meile von derStadt mitzweyMündungen ins friſcheHaff. Der Fluß iſt von Inſterburg an ſchiffbar. 3)Die Jemel oder Můnimel, bey den Alter Chromus, auf polniſch Diemen oder Demonin , tómmt aus dem Großfürſtenthum Litauen, und ent. ſpringt bey Slonin. Sie-nimmt die Scheſupe, Juhr und Tilſe auf; hat ein zum Theil hohes und fruchtbares Ufer, verlieret zwey Meilen unter Tilſit ihren Namen, und fließet in zwer Haupt:Urmen, von welchen dernördliche dieRuſſe, und derſüdliche die Gilge heißet, ins curiſche Haff. Jhr Saufmee chet inPolen an 10 , und in Preußen13 Meilen aus. 4). Die Paffarge, welchebei Hohenſtein ent. ſpringet, und ſich nach einem {auf von 15 Meilen beydemKirchdorfPaffarge ins friſcheHaffergießet. 5) DieAlle, welchein Ermeland ihren Urſprung þat, undnach einem ſaufvon 22 Meilen bey Beha lauin den Pregel fließet. Dieſe Flüſſe pflegen ſich zu gewiſſenJahrszeiten und ben Sturmwetter gewaltig zu ergießen. Außer dieſen fiſchreichen und zum Theil ſchiffbaren Flüffen, Hat das Land noch andere große Gewäſſer , welche theils eine große MengeFiſche liefern , theils dazu dienen, daß die Städte durch dieSchiffahrt Werkehr mit einander haben können. Man rechnet vieher vornehmlichfolgende. 1) Das friſche haft. ( eigentlichSav, das iſt, See,) Sinus oder Lacus Venedicus, iſt 1 bis 3Mei. 5 len

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