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Osmotischer Wert, Saugkraft, Turgor Plasmoptyse Plasmorrhyse Plasmoschisen PDF

169 Pages·1958·7.611 MB·German
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PROTOPLASMATOLOGIA HANDBUCH DER PROTOPLASMAFORSCHUNG HERAUSGEGEBEN VON L. V. HEILBRUNN F. WEBER UND PHILADELPHIA GRAZ MITHERAUSGEBER W. H. ARISZ-GRONINGEN · H. BAUER-WILHELMSHAVEN · J. BRACHET BRUXELLES • H. G. CALLAN, ST. ANDRE WS • R. COLLANDER-HELSINKI · K. DAN·TOKYO • E. FAUR:E:-FREMIET-PARIS · A. FREY-WYSSLING-ZüRICH · L. GEITLER-WIEN • K. HÖFLER-WIEN · M. H. JACOBS-PHILADELPHIA . D. MAZIA-BERKELEY · A. MONROY-PALERMO · J. RUNNSTRÖM-STOCKHOLM · W. J. SCHMIDT-GIESSEN · S. STRUGGER -MÜNSTER BAND II CYTOPLASMA c PHYSIK, PHYSIKALISCHE CHEMIE, KOLLOIDCHEMIE 7a OSMOTISCHER WERT, SAUGKRAFT, TURGOR 7b PLASMOPTYSE 7c PLASM 0 RRHYSE 7d PLASMOSCHISEN SPRINGER-VERLAG WIEN GMBH 1958 OSMOTISCHER WERT, SAUGKRAFT, TURGOR VON G. BLUM FREIBURG/SCHWEIZ MIT 12 TEXTABBILDUNGEN PLASMOPTYSE VON ERNST KÜSTERt GIESSEN MIT 10 TEXTABBILDUNGEN PLASMORRHYSE VON HANS H. PFEIFFER BREMEN MIT 8 TEXTA BBILDUNGEN P LASM 0 SCHI SEN VON HANS H. PFEIFFER BREMEN MIT 1 TEXTABBILDUNG SPRINGER-VERLAG WIEN GMBH 1958 ISBN 978-3-211-80486-5 ISBN 978-3-7091-5460-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-7091-5460-1 ALLE RECHTE, INSBESONDERE DAS DER ÜBERSETZUNG IN FREMDE SPRACHEN, VORBEHALTEN. OHNE AUSDRÜCKLICHE GENEHMIGUNG DES VERLAGES IST ES AUCH NICHT GESTATTET, DIESES BUCH ODER TEILE DARAUS AUF PHOTOMECHANISCHEM WEGE (PHOTOKOPIE, MIKROKOPIE) ZU VERVIELFÄLTIGEN. © BY SPRINGER-VERLAG WIEN 1958 URSPRÜNGLICH ERSCHIENEN BEI SPRINGER-VERLAG IN VIENNA 1958 Protoplasmatologia n. Cytoplasma C. Physik, Physikalische Chemie, Kolloidchemie 7. Osmotische Zustandsgrfi8en a) Osmotischer Wert, Saugkraft, Turgor Osmolischer Wert, Saugkraft, Turgor Von G. BLUM, Freiburg, Schweiz Mit 12 Textabbildungen InhaltsUbersicbt SeitP. Einleitnng 2 I. Gesmim tlim es 3 II. Grnndlagen . 8 III. Untersnmnngsmethoden 12 1. Messnng von Og (Szg) 12 2. Beremnnng nnd Messnng von On (Sin) 14 3. Sangkraftder Zelle (SZn) . . . . . . 15 4. Wand- bzw. Tnrgordrudr ..... . 23 IV. Der osmotisme Wert bei Grenzplasmolyse (Og) nnd die Sangkraft bei Grenzplasmolyse (Szg oder Sig) ............ . 25 1. Verteilnng von Og (SZg) in den Geweben einer Pflanze . 26 2. Die taglimen nnd jahrlimen Smwanknngen 29 a) Tagesperiode . . . . . . . . . . 29 b) Jahresperiode ......... . 31 3. Der Einflufl der Anfienbedingungen 33 a) Temperatnr ....... . 34 b) Limt .......... . 34 c) Lnft- nnd Bodenfenmtigkeit 35 d) Wassergehalt des Bodens 36 e) Andere Faktoren 36 f) Wi:n.d ........ . 37 4. Inserlionshohe ..... . 37 5. Verhalten von Og bei Unter- nnd Oberbilanz . 39 6. Og (Szg) am natiirlimen Standort der Pflanzen ..... . 42 a) Og an demselben Standort . . . . . . . .. ..... . 42 b) Vergleim versdJ.iedener Standorte . . . . . . . . . . . . . 46 7. Chemisme nnd physiologisme Grundlagen der Szg-Xndernng . 47 V. Der osmotisclie Wert (On) und die Sangkraft des Zellinhalts (Sin) im normalen Znstand der Zelle . 49 1. On in der Einzelzelle . . . 49 2. On (Sin) von Zellverbanden 50 VI. Die Sangkraft der Zelle (Szn) 53 Protoplasmatologia II, C, 7, a 1 2 n, C, 7, a: G. BLUM, Osmotismer Wert, Saugkraft, Turgor 1. Die Verteilung der Saugkraft in der Pflanze .... . 54 a) Saugkraft der Wurzelha!lre ........... . 54 b) Die Saugkraft in der Ahsorptionszone der Wurzel. 56 c) Die Saugkraft der Zelle im Stamm von Hedera Helix 58 d) Die Saugkraftverleilung in der Blattspreite 59 2. Die Bedeutung der AuBenfaktoren 61 a) Bodenfeumtigkeit 62 b) Luftfeumtigkeit ...... . 65 c) Temperatur . . . . . . . 65 d) Limt, Wind und Sauerstoffgehalt des Bodens 66 e) Zur Erkliirung der Wirkung der AuBenfaktoren auf Sz 66 3. Die periodismen Sdlwankungen der Saugkraft . 66 a) Die tiiglime Periodizitiit . 66 b) Die jiihrlime Periodizitiit 70 4. Saugkraft und Standort 72 a) Alpine Standorte . . 73 b) Ebenenstandmte .. 73 1. Hommoorpflanzen 73 2. Mineralisme BOden 74 c) Standorte feumter Tropengebiete 77 d) Ostjava ,gegen Ende der Trockenzeit . 79 e) Wusten- und Steppengebiete 80 f) Salzige Boden . . 80 g) SuBwasserpflanzen . . . . . 83 h) Wirt und Parasit . . . . . . 85 VII. Der Wand- (Wn) und der Turgordruck (Tn) . 85 1. W n (Tn) in Zellen ohne besondere Leistung 86 2. W n (Tn) in jungen wadlsenden Organen . . 86 3. Wn (Tn) in geotropism gekrtimmten Wurzeln von Vicia Faba . 88 4. Gelenk von Tradescantia . . . . . . . . . . . . . . . . 90 5. Variationsbewegungen ................ . 91 6. Der Turgordruck der Sdllieflzellen von Convallaria majalis 92 7. Andere, durm Turgordruck bewirkte Bewegungen 93 Literatur ......................... . 94 Einleitung Unter osmotismen Zustandsgrollen versteht man in der Pflanzenphysio logie die Saug- und Druckkrafte, die in der lebenden Zelle auf osmoti smem Wege zustande kommen, sowie die Komponenten, aus denen sim diese Krafte zusammensetzen (URSPRUNG 1932). Zu ihnen wird demnam nimt bloll der osmotisme Wert bzw. die Saugkraft des Zellinhaltes, son dern aum der in der Zelle wirkende WanddrucK gezahlt, obwohl dieser eine Komponente memanismer Art ist, und die Saugkraft der Zelle, die sim aus beiden genannten Grollen zusammensetzt und die die Energie fiir die Wasseraufnahme und seine Wanderung von Zelle. zu Zelle Hefert. Daraus resultiert die osmotisme Zustandsgleimung, die in ihrer einfamsten = Form Sz Si - W lautet. Diese gilt aber nur fur isolierte Zellen mit grollem Zellsaftraum und dunnem PlasmasmIaum, ferner, wenn weder Wamstum nom Osmoregulationen stattfinden und weder Zellwand nom Geswidttli wes 3 Inhalt polare Differenzierungen aufweisen. Stehen die Zellen unter einem Zug oder einem DrU(k (Gewebespannung), so geht die Gleiclmng tiber in Sz =Si- (W ± A). Da ferner W von der Dehnbarkeit der Wand abhangt, gilt die Gleiclmng streng genommen nur innerhalb des HooKEsmen Proportionalitatsgesetzes. In welmen Grenzen in der einzelnen Zelle Volumzunahme und WanddrU(k proportional verlaufen, ist unbekannt, da derartige Versume bis jetzt nur an Geweben oder Organen ausgefiihrt wurden. So fand HEYN (1933) bei der Avena-Koleoptile zuerst mit kleiner Belastung eine starke Dehnung, mit zunehmender Spannung aber aum einen zunehmenden Widerstand, der sim gegen weitere Dehnung bemerkbar mamte. Ob die osmotisme Zustandsgleimung aum auf eine Zellgruppe ahnlimer Zellen anwendbar ist, hangt von vielen Umstanden ab; auf jeden Fall muB jedes Objekt auf das Verhaltnis Volumzunahme - Wandspannung geprtift werden, wenn man den Turgordru<k in den differenten Stadiell von der Wassersattigung bis zur Entspannung beremnen will. I. Geschichtliches Seit den altesten Zeiten kannte man die Ersmeinung des Welkens bei Wassermangel und das Wiederstraffwerden bei Wasserzufuhr. DaB es sim dabei um osmotisme Vorgange handeln mtisse, erkannte man erst spater, suchte doch nom HOFMEISTER 186? Welken und Wiederstraffwerden auf Spannungen der Zellwand zurti<kzuftihren. Das Studium osmotismer Pro zesse in der Zelle begann erst nam dem Bekanntwerden der Plasmolyse, die man gewohnlim auf PRINGSHEIM (1854) zurtiddiihrt, obwohl sie zweifellos alter ist, wie dieser Autor selbst bemerkt, sie selbst aber nur zum besseren Studium der "Hautsmimt" bentitzte. Plasmolytisme Versume zum Studium osmotismer Probleme setzten ein mit NAGEL! (1855). Hier finden wir Plasmo lyse und Deplasmolyse besmrieben mit dem ausdrtiddimen Hinweis, daB das Plasma bei seinen Objekten sehr oft in Faden ausgezogen werde und an der Wand adhariere; ferner erreime die Membran bald den groBten Grad ihrer Verkleinerung, wahrend das Volumen des Zellsaftes weiter ab nehme. Dabei konne die Wand Falten und Einstiilpungen erhalten; sei sie jedom fest genug, so lose sim das Protoplasma bei der weiteren Kontrak tion von ihr los. NAGEL! sumt ferner eine Erklarung durm Ex- und End osmose. Er hielt "die diosmotismen Vorgange in der Pflanze als auBerst kompliziert", so daB "an eine quantitative Analyse wohl nie gedamt wergen kann". Heute untersmeiden und benennen wir immerhin mehrere osmoti sme ZustandsgroBen, kennen ihre Beziehungen zueinander und geben sie in Atmospharen an. Sehr wimtig sind ferner die Angahen tiber die Per m e a b iIi tat. 1m lebenskraftigen Zustand laBt das Protoplasma die im Zellsaft gelosten Farbstoffe nimt diosmieren und farbt sim nimt, im krankhaften oder toten Zustand hingegen tritt der Farbstoff durm und wird auflerdem zum Teil vom Plasma aufgenommen, so daB es nun deutlim gefarbt ersmeint. Legt man hingegen eine Zelle in Wasser, so iiberwiegt die Endosmose, das 1* 4 II, C, 7, a: G. BLUM, Osmotismer Wert, Saugkraft, Turgor Volumen des Zellsaftes nimmt zu, und so entsteht ein Innendru<K. auf Plasma und Wand. Jedenfalls geht aus NXGELIS Darstellung hervor, daft er die Permeabili tiit der Zellwand fiir Farbstoffe und Zu<K.erlosung riwtig erkannt hatte und daft ihm aufierdem die Permeabiliiit des lebenden Protoplasmas fiir Wasser und seiner Impermeabilitat wenigstens fiir die gelostenFarbstoffe des Zell saftes bekannt war. Naw diesen grundlegenden Untersuwungen wurden die osmotiswen Stu dien wahrend zwei Jahrzehnten fast ganz verlassen. Ihre Wiederaufnahme ist vornehmliw auf die befruwtende Wirkung von SACHS zurii<kzufiihren, der dem Turgor eine grundlegende Bedeutung fUr das Wawstum und die Gewebespannung zusprach. Die Entwi<klung der Grundlagen wurde von DE VRIES und PFEFFER gelegt, wobei DE VRIES die Meftmethoden entwi<kelte, PFEFFER die theoretiswe Basis swuf. Fiir die oben erwiihnte Ersweinung fiihrte DE VRIES (18(7) die Bezeiclmung "Plasmolyse" ein, worunter er "die Ablosung des Protoplasmas von der Zellwand durch unschadliwe, wasser entziehende Mittel" verstand. Dabei unterswied er zwei Phasen, eine erste der Verkleinerung der Zelle unter Aufhebung des Turgors (was spiiter lange Zeit verges sen oder unbeawtet blieb) und eine zweite der Loslosung des Plasmas von der Wand, was in der bekannten, in viele Lehrbiiwer iiber gegangenen Abbildung einer Rindenzelle von Cephalaria leucantha der Nawwelt iiberlieferi ist. Er lieferte auw den Beweis, daft Plasmolyse das Plasma nimt smiidigt, aum nimt in stiirkeren Salzlosungen, wie man bis anhin glaubte, oder durw Deplasmolyse, die nam DE VRIES zum erstenmal von UNGER besmrieben wurde. Seit DE VRIES (1884) werden ferner Plasmolyse und Deplasmolyse als Lebens- oder sogar Gesundheitsreaktion beniitzt. Spater werden aum heute noclLgebrauwliwe Regeln fiir plasmolytiswes Arbeiten aufgestellt, nawdem DE VRIES swon 1877 die plasmolytiswe Methode angewandt hatte, urn die Turgordehnung zu bestimmen und ihre Beziehungen zurn Liingenwawsturn zu ermitteln. Dabei stellte es siw her aUB, daft es eines Zuges mehrerer Atmospharen bediirfe, urn bei Plasmo lyse verkiirzte Bliitenstiele auf ihre urspriingliwe Lange auszudehnen. Beim Vergleiw von Losungen verswiedener Stoffe, die an denselben Zellen seiner Indikatorp:flanzen, meist nahm er die untere Blattepidermis von Rhoeo dis color, eben Grenzplasmolyse hervorriefen, fand er, daft aquimolekulare Losungen metallfreier organiswer Verbindungen isosmotisw sind. Setzte er die osmotiswe Wirkung dieser Stoffe gleiw 2, so erhielt er fiir die Salze der Alkalien mit 1 Metallatom die Wirkung 3, fiir solwe mit 2 Metall atomen die Wirkung 4, fiir solwe mit 3 Metallatomen die Wirkung 5. Diese Zahlen nannte DE VRIES isotoniswe Koeffizienten. Fiir ihre Bestimmung beniitzte er ferner seine Transportmethode und die Methode der Gewebe spannung. Letztere besteht darin, daft man jene Konzentrationen zweier Losungen einander gleiwsetzt, die an Gewebe- oder Organstreifen (z. B. langsgeteilte junge Bliitenstiele) dieselbe Kriimmung zeigen. Auf DE VRIES geht auw die Gewinnung der Zellsiifte friswer und abge toteter Organe zurii<k (1884), aus denen er mit seinen Methoden die "Tur gorkraft" zu ermitteln versuwt (in Wirkliwkeit ist es On); spiiter irat an GesdliclltIiclles 5 ihre Stelle die Kryoskopie. Und 1889 zeigte DE VRIES durm das Zurii<k gehen der Plasmolyse, dafi Harnstoff in die Epidermis von Rhoeo und an deren Indikatorpflanzen permeiert, namdem auf gleimem Wege KLEBS (1888) als erster die Permeabilitat von Glyzerin namgewiesen hatte. Die Erklarung fiir die in Pflanzen gefundenen hohen Turgordru<ke bis iiber 5 Atm. bot grofie Smwierigkeiten, da in den besten Osmometern der damaligen Physik mit ihren permeablen Membranen so hohe Dru<ke weder mit Salz- nom mit Zu<kerlosungen erreimt werden konnten. Die Losung bramte PFEFFER mit der "PFEFFERsmen Zelle", namdem er selbst friiher smon in den Staubfaden der Cynareen und in Gelenken Innendru<ke von mehreren Atmospharen festgestellt hatte. Er lagerte in das Innere fein poriger Tonzylinder die seit TRAUBE bekannten semipermeablen Membranen von Ferrocyankupfer ein. Der Vergleim dieser Osmometer und solmer mit perm.eablen Membranen ergab im Manometer fiir Rohrzu<ker einen tiber zehnfam, fiir Salpeter einen tiber fiinfzigmal hoheren osmotismen Dm<k als fiir Kolloide. Damit war die Bedeutung der Semipermeabilitat erkannt. Da der Zellsaft osmotism wirksame Stoffe in geniigender Konzentration enthalt und das Protoplasma in ausreichendem Mafie semipermeabel ist, waren durm PFEFFERS Versume die in Pflanzen ermittelten Turgordru<ke von mehreren Atmospharen in befriedigender Weise erklart. Aus PFEFFERS Versumen mit versmieden konzentrierten Rohrzu<kerlosungen ergab sim die annahernde Proportionalitat mit dem osmotismen Dru<k, Zahlen, die die Grundlage bildeten fiir die V AN'T HOFFsme kinetisme Theorie ver diinnter Losungen. Spatere Untersumungen, zuerst von BERKELEY, dann von MORSE und seinen Mitarbeitern, die in jahrzehntelanger Arbeit an der Verbesl!erung von Osmometern arbeiteten, ergaben dann nom hohere Dru<ke und das wimtige Resultat, dafi der osmotisme Dru<k starker zu nimmt, als dies der Konzentration entsprimt. Da diese Zahlen bei osmoti smen Untersumungen, zu denen man ja heute meistens Rohrzu<kerlosungen braumt, haufig angewandt werden, diirfte aum hier eine abgekiirzte Tabelle nimt tiberfliissig sein (Tab. 1). Sie ist entstanden durm Interpolation von Werten, die meistens aus direkten Messungen von MORSE bis 0,81 Mol bei 200 C stammen, von da bis etwa 2,18 Mol ebenf alls aus direkten Ablesungen von BERKELEY, H~TLEY und BURTON, iiber ca. 2,25 Mol aus Beremnungen nam Dampfdru<kmessungen, die bis 1936 bekannt waren. Die zwismen den Mefipunkten liegenden Werte wurden remnerism unter der Voraussetzung parabolismer Kurvenstii<ke und namfolgender graphismer Kontrolle er halten. Nam dieser glanzvollen Periode, in der DE VRIES und PFEFFER wahrend weniger als zehn }ahren die Grundlagen des osmotismen Zellmemanismus gesmaffen hatten, setzte eine langer andauernde und unfrumtbare Zeit ein, die sim auf versmiedene Ursamen zurii<kfiihren lafit. Zunamst ist darauf hinzuweisen, dafi die einfame und simere plasmolytisme Methode von DE VRIES, die den osmotismen Wert bei Grenzplasmolyse, also in einem abnormalen Zustand der Zelle, mifit, stark tibersmatzt wurde und zur Bestimmung der versclJ.iedensten Zustandsgrofien herhalten mufite. Sumte man den Turgordru<k, so mafi man den Grenzplasmolysewert und setzte 6 II, C, 7, a: G. BLUM, Osmotismer Wert, Saugkraft, Turgor ihn dem Turgor gleim, gerade in jenem Zustand der Zelle, in' dem T = Null ist. Andere Autoren sumten die wasseranziehende Kraft im nor malen Zustand der Zelle und fanden sie hei Grenzplasmolyse. Unter die sen Irrungen ist jene nom die harmloseste, die den osmotismen Wert bei Grenzplasmolyse gleim dem osmotismen Wert der Zelle setzte, da es tat. samlim viele lebende Zellen in ausgewamsenem Zustand gibt, die ihr Vo lumen nimt verkleinern. Tab. 1. Os.motismer Druck von volummolaren Ein groRes Vbel war die RohrzuckerlOsungen bei 20' C. terminologisme Gleimset Osmoti· I Osmoti· Osmoti· zung der versmiedenen os motismen ZustandsgroRen Mol scher Mol scher Mol scher Druck I Druck Druck durm einen einzigen, dem in Atm. I in Atm. in Atm. "osmotismen Wert bei I Grenzplasmolyse", wobei I 0,00 0,0 0,575 17,1 1,30 52,0 besonders gern der Aus I 0,025 0,6 0,60 18,0 I 1,35 55,4 druck "osmotismer Druck" 0,05 1,3 0,625 18,9 1,40 58,9 Verwendung fand, obwohl 0,075 2,0 0,65 19,8 1,45 62,7 man darunter den maxi 0,10 2,7 0,675 20,8 1,50 66,6 malen Druck im Osmometer 0,125 3,3 0,70 21,8 1,55 70,8 mit semipermeabler Mem 0,15 4,0 0,725 22,8 1,60 75,1 bran versteh t. Dazu kam 0,175 4,6 0,75 23,8 1,65 79,7 0,20 5,8 0,775 24,8 1,70 84,4 nam dem Vorbild DE VRIES 0,225 6,0 0,80 25,9 1,75 89,4 die Messung des Grenz 0,25 6,7 0,825 27,0 1,80 94,5 plasmolysewertes mit Salz 0,275 7,4 0,85 28,1 1,90 105,5 losungen, trotzdem man mit 0,30 8,2 0,875 29,2 1,95 111,3 der Zeit erkannte. daB 0,325 8,9 0,90 30,4 2,00 117,5 diese leimier in das Plasma 0,35 ,9,7 0,925 31,5 2,10 131,3 eindringen, als DE VRIES ge 0,375 10,4 0,95 32,7 2,20 146,9 glauht hatte. Und so lieR 0,40 11,2 0,975 34,0 2,30 164,2 man unbekiimmert die Zel 0,425 12,0 1,00 35,2 2,40 182,0 len oft stundenlang in Salz 0,45 12,8 1,05 37,8 2,50 203,1 losungen liegen und nahm 0,475 13,6 1,10 40,4 2,60 225,6 0,50 14,5 1,15 43,2 2,70 251,0 dann den bei Grenzplasmo 0,525 15,3 1,20 46,0 2,80 280,3 lyse gefundenen Wert als 0,55 16,2 1,25 48,9 den wahren Wert an. Die aus dieser und oft aum nom aus spaterer Zeit stammenden Werte konnen demnam nur nam Beriick simtigung des angewandten Plasmolytikums und der Dauer der,Plasmolyse verwertet werden. Weiter ist aus dieser Periode die Besmrankung auf ganz bestimmte Objekte auffaHend. Man untersumte lediglim Zellen, die sim leimt praparieren und beooomten lieRen, vor allem Epidermen mit ge farbtem Zellsaft mit dem Paradeobjekt der u'nteren Nervepidermis von Rhoeo discolor, obwohl gerade diese Zellen sehr oft das erste Abheben des Plasmas von der Wand auf der nimt kontrollierbaren inneren Seite zeigen. Die Ursame dieser Stagnierung liegt wohl zur Hauptsame in der aus smlieRlimen Messung des osmotismen Wertes bei Grenzplasmolyse und vor aHem in der Vernamlassigung der Volumanderung. Man nahm diese

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