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Organisationsverständnis von Unternehmensgründern: Eine organisationssoziologische Untersuchung zur Herausbildung der Organisationsstruktur im Multimediabereich PDF

280 Pages·2004·6.081 MB·German
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Alexandra Rese Organisationsverstandnis von Unternehmensgriindern WI RTS CH AFTSW ISS ENS CH AFT Alexandra Rese Organisationsverstandnis von Unternehmensgriindern Eine organisationssoziologische Untersuchung zur Herausbildung der Organisationsstruktur im Multimediabereich Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Bernhard Schafers Deutscher Universitats-Verlag Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet Uber <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Dissertation Universitat Karlsruhe (TH), 2003 1. Auflage Mai 2004 Aile Rechte vorbehalten © Deutscher Universitiits-Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2004 Lektorat: Ute Wrasmann / Stefanie Dunker Der Deutsche Universitiits-Verlag ist ein Unternehmen von Springer SciencetBusiness Media. www.duv.de Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschUtzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verla.gs unzuliissig und strafbar. Das gilt insbe sondere fUr Vervielfiiltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wiiren und daher von jedermann benutzt werden dUrften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Gedruckt auf siiurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier ISBN-13:978-3-8244-0755-2 e-ISBN-13:978-3-322-81141-7 DOl: 10.1007/978-3-322-81141-7 Geleitwort Die Theorie der Organisation begleitet das wissenschaftlich-technische Zeitalter von Beginn an, aber erst in Verbindung mit der von Max Weber begriindeten Bii rokratietheorie konnte sich eine spezifische Organisationssoziologie entwickeln, die somit zu den iiltesten Speziellen Soziologien gehort. Das ist insofem nicht iiberraschend, als die Entwicklung der industriellen und rechtsstaatlichen Gesell schaft seit dem 19. Jahrhundert nicht nur im Fabrikbereich, sondem zunehmend in allen Bereichen des staatlichen und gesellschaftlichen Handelns eine effizien te Organisation voraussetzte, im Gesundheitswesen und dem sich entwickelnden Sozialstaatsbereich ebenso wie bei den entstehenden GroBorganisationen der Ge werkschaften und der Verbiinde. Organisationen werden also aus sehr pragmati schen Grunden errichtet, weil sie eine Aufgabe effektiv auf Dauer stellen, Kriifte biindeln und das Handeln auch flir AuBenstehende identifizierbar, wiederholbar und damit kalkulierbar machen. In der vorgelegten Arbeit, die in Kooperation zwischen dem Fraunhofer-Institut flir Systemtechnik und Innovationsforschung in Karlsruhe und dem Institut flir Soziologie der Universitiit Karlsruhe (TH) entstand, spielt die Frage nach der Ent wicklung von Organisationen - und damit nach dem Innovationspotenzial flir das industriegesellschaftliche System - eine besondere Rolle. Untemehmensgriindun gen gewannen empirisch und theoretisch seit Ende der 1970er Jahre eine neue Aktualitat, als offenkundig wurde, dass Informations- und Kommunikationstech nologien nicht nur einen neuen Industriezweig begriindeten, sondem flir das un temehmerische Handeln in allen Bereichen - von der Produktion bis zu den For men der inner- und der auBerbetrieblichen Kommunikation - einen unerwarteten Stellenwert bekamen. Alexandra Rese hebt in ihrer empirischen Untersuchung zum Organisationsver stiindnis von Untemehmensgriindem in diesem Bereich zu Recht hervor, dass die traditionale Biirokratie- und Organisationssoziologie zuniichst eher hinder lich war, diese Strukturen adiiquat zu erfassen. Ein die Organisation veriindemdes Element der neuen Technologie ist u.a. darin zu sehen, dass sie durch eine "Minia turisierung der technischen Infrastruktur" kleinbetriebliche Organisationsformen vi Geleitwort begiinstigt. Industrie-und sozialgeschichtlich ist an die Entwicklung des Elektro motors im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts zu erinnern, der vielen Handwerks betrieben das Uberleben sicherte und der von Karl Marx und Friedrich Engels prognostizierten Monopolbildung im Fertigungssektor vo1lig unerwartete Gren zen zog. Die der Fakultat fiir Geistes-und Sozialwissenschaften der Universitat Karlsruhe (TH) vorgelegte und mit magna cum laude bewertete Dissertation von Alexandra Rese ist tiber den eigentlichen Untersuchungsbereich hinaus von Interesse, weil die Organisation als Gegenstand der Sozialwissenschaften naher charakterisiert wird und eine Vielzahl von hier relevanten Theorien auf ihr eigenes Innovations potenzial sehr griindlich untersucht werden. So sind die Kapitel, die in Geschichte und Forschungsstand der Organisationssoziologie, der Unternehmensforschung und Organisationstheorie einfiihren, nicht nur eine ausgezeichnete Entfaltung des eigenen Forschungsansatzes, sondern zugleich eine Darstellung mit eigenem Er kenntniswert. Die oft storende Trennung der Disziplinen Soziologie, Okonomie, Betriebswirtschaftslehre und hier relevanter psychologischer Erkenntnisse wird im Hinblick auf den Untersuchungsgegenstand aufgehoben. Aus den genannten Grunden wiinsche ich der Arbeit von Frau Alexandra Rese eine breite Rezeption sowohl in den genannten Disziplinen als auch in der Innovationsforschung und -praxis. Herrn Dr. Ulrich Schmoch yom genannten Fraunhofer-Institut und Pri vatdozent fiir Techniksoziologie an Institut fiir Soziologie danke ich fiir eine sehr gute Kooperation bei der Betreuung der Arbeit. o. Prof Dr. Bernhard ScMfers Vorwort 1m Hohenrausch der "New Economy" zu Beginn des neuen Jahrtausends gal ten "Griinder" und ihre kleinen und ftexibel organisierten Untemehmen als modeme Hoffuungstrager eines neuen Wirtschaftswunders. Junge Multimedia Untemehmen mit wenigen hundert Mitarbeitem wie amazon oder yahoo wurden zeitweise an der Borse hoher bewertet als Weltkonzeme der "Old Economy". An gesichts dieser Dberlegenheit sprach man zeitweise sogar yom Organisationsmo dell der Zukunft, das sich durch eine hohe Flexibilitat und Virtualitiit auszeich net. Nach dem Borsencrash der "New Economy" ist diese Euphorie zwar verfto gen, aber es bleiben die Auswirkungen des Einsatzes modemer Informations-und Kommunikationstechnologien auf die Organisation des Wirtschaftslebens ebenso wie die Bedeutung des Griindungsgeschehens zur Reduzierung der Arbeitslosig keit. Aus diesem Grund ist die Fragestellung, wie motivierte und engagierte Grun der ihre Untemehmen aufbauen, nach wie vor von hoher Relevanz. Wahrend die quantitativen Aspekte des Griindungsgeschehens - beispielsweise die Entwicklung der selbstandigen Beschaftigung, die Dberlebenschancen und Erfolgsfaktoren von kleinen und mittleren Untemehmen ebenso wie deren volks wirtschaftliche Bedeutung -bereits relativ gut erforscht sind, gilt dies nicht in glei chern MaBe flir die auf den Griinder bezogenen subjektiven Aspekte. Das heiBt es fehlen Untersuchungen dariiber, welche Denkweisen und Handlungsmuster Un temehmensgriinder im Verlauf ihrer Biographie herausgebildet haben und wie wirtschaftliche Zusammenhange die Wahmehmung ihres Handelns beeinftussen. Zur SchlieBung dieser Lucke mochte die vorliegende Arbeit beitragen, in dem sie sich mit dem Organisationsverstandnis von Griindem und der Organisationsstruk tur ihrer Untemehmen beschaftigt. Die Anregung zur Auseinandersetzung mit dieser Thematik erhielt ich wahrend meiner Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Informations und Kommunikationssysteme des Fraunhofer-Instituts flir Systemtechnik und In novationsforschung (FhG-ISI) in Karlsruhe. Dort konnten im Rahmen der Evalua tion des "Griinderwettbewerbs Multimedia" im Auft rag des Bundesministeriums flir Wirtschaft und Technologie (BMWi) bei mehr als hundert neu gegriindeten Vlll Vorwort Unternehmen fur die eigene Fragestellung umfangreiche empirische Daten erho ben werden. Die vorliegende Arbeit wurde im Dezember 2003 von der Fakultat fur Geistes und Sozialwissenschaften der Universitat Karlsruhe (TH) als Dissertation geneh migt. Mein herzlicher Dank gilt meinem Erstgutachter, Herro Professor Dr. Bern hard Schafers yom Institut fur Soziologie. Seine stiindige Diskussionsbereitschaft, vielfliltige Anregung und konstruktive Kritik haben wesentlich zum erfolgreichen Abschluss der Arbeit beigetragen. Danken mochte ich auBerdem Herro PD Dr. Ulrich Schmoch yom FhG-ISI fur wertvolle Hinweise und Anregungen sowie die freundliche Erstellung des Zweitgutachtens. Zum Gelingen der Arbeit haben insbesondere auch die vielen Gesprache mit mei nen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen am FhG-ISI beigetragen. Peter Zoche und Monika Harnischfeger gaben mir wertvolle Hinweise und Anregungen wah rend der gesamten Entstehungszeit dieser Arbeit. Peter Georgieff sei fur seine Literaturhinweise, Dr. Michael Friedewald fur Tipps in Bezug auf die Hicken der Textverarbeitung sowie Dr. Bernd Beckert, Dr. Simone Kimpeler und Dr. Wal ter Hudetz fur ihre Hilfsbereitschaft ebenfalls gedankt. Mit Dr. Claudia Rainfurth und Thorsten Eggers konnte ich fruchtbare Diskussionen tiber Spezialgebiete aus der Organisationstheorie bzw. der Organisationssoziologie fiihren. 1m privaten Umfeld gilt mein herzlicher Dank einer ganzen Reihe guter Freunde, die mich mit seelischem Beistand und guten Ratschlagen unterstiitzt haben. Nicht zuletzt mochte ich aber auch meiner ganzen Familie fur die tatkraftige Unter stiitzung in der Promotionszeit danken: meinen Eltern, Christine und Hans Rese ebenso wie meinen Geschwistern Monika und Hans-Georg Rese. Widmen moch te ich dieses Buch meinem Ehemann Daniel Baier, der mich mit Geduld und Verstandnis immer wieder zum Durchhalten ermutigt hat. Alexandra Rese Inhaltsverzeichnis Tabellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. xiii Abbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. xv 1. Einleitung... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . 1.1 Problematisierung und Relevanz des Themas ................ . 1.2 Forschungsliicken und Aufgabenstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 1.3 Zielsetzung und Vorgehensweise der Arbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2. Organisationen als Gegenstand der Sozialwissenschaften . . . . . . . . 9 2.1 Definition und Eingrenzung von Organisationen . . . . . . . . . . . . . . . 9 2.2 Zur Entstehung von Organisationen ......................... 13 2.3 Die gruppenformige Organisation als Grundform organisatorischer Strukturbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 16 2.4 Zur Formalisierung von Organisationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 19 2.5 Formen und Funktionen von Organisationsstrukturen. . . . . . . . . .. 21 3. Der Unternehmensgriinder als handelnder Akteur ............. 29 3.1 Zum Begriff des Untemehmensgriinders und Abgrenzungen. . . .. 29 3.2 Der Untemehmensgriinder in der Entrepreneurship-Forschung 33 3.2.1 Ansatze zur Klarung der Aufnahme untemehmerischer Aktivitat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 38 3.2.2 Theorie der Leistungsmotivation ..................... 40 3.2.3 Humankapitaltheorie............................... 41 3.2.4 Theorie sozialer Netzwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 42 3.3 Der Untemehmensgriinder in der okonomischen Theorie ....... 43 3.4 Untemehmensgriinder und organisatorische Strukturgestaltung .. 49 x Inhaltsverzeichnis 4. Organisation nnd Struktur aus Sicht der Organisationstheorie . .. 55 4.1 Zum Forschungsprogramm ................................ 55 4.2 Funktionalistische Organisationstheorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 57 4.2.1 Kontingenztheoretische Ansatze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 59 4.2.2 Populationsokologie und Lebenszyklusansatze. . . . . . . . .. 61 4.2.3 Neoinstitutionalistische Ansatze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 66 4.2.4 Ressourcenabhangigkeits-Ansatz..................... 70 4.3 Eine interpretative Sichtweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 73 4.4 Die Theorie der Strukturierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 77 5. Entwicklung eines Ansatzes zur Untersuchung des Organisationsverstindnisses von Unternehrnensgriindern ....... 87 5.1 Kritische Reflexion theoretischer und empirischer Ergebnisse. . .. 87 5.2 Bildung von Hypothesen .................................. 91 5.2.1 Thesen zum Organisationsverstandnis . . . . . . . . . . . . . . . .. 92 5.2.2 Thesen zur Organisationsstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 93 5.3 Zur Methode.. .. .. . .. .. . . .. . .. .. . .. . . .. .. . . . . . . . .. .. . . .. 94 5.4 Tiefeninterviews bei ausgewiihlten Grundem. .. . . . .. . . . . .. . ... 95 5.4.1 Der Ablauf der Datenerhebung und Datenauswertung . . .. 98 5.4.2 Uberblick fiber das Beftagungssample. . . . . . . . . . . . . . . .. 99 5.4.3 Zum Untemehmensgriinder und seiner Organisation ..... 102 5.4.4 Erste Ergebnisse ................................... 135 5.5 Entwicklung eines Messkonzepts ........................... 137 5.5.1 Organisationsstruktur ............................... 138 5.5.2 Griinderperson .................................... 145 5.5.3 Organisations situation .............................. 146 6. Ernpirische Untersuchung zurn Organisationsverstindnis von Unternehrnensgriindern .................................... 149 6.1 Vorgehensweise und Ziele der Untersuchung .................. 149 6.2 Der Griinderwettbewerb Multimedia als Datengrundlage ........ 150 6.3 Datenerhebung und -autbereitung ........................... 155 6.4 Datenauswertung ......................................... 159 6.5 Beschreibung der Untersuchungsstichprobe ................... 159 6.5.1 Strukturdaten der Multimedia-Untemehmen ............ 159 6.5.2 Strukturdaten zu Markt-und Konkurrenzverhaltnissen ... 163 6.5.3 Strukturdaten der Grunder. .......................... 166 6.5.4 Strukturdaten der Mitarbeiter ........................ 169

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