Thomas May Organisationskultur Studien zur Sozialwissenschaft Band 189 Thomas May Organisationskultur Zur Rekonstruktion und Evaluation heterogener Ansatze in der Organisationstheorie Westdeutscher Verlag Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme May, Thomas: Organisationskultur: zur Rekonstruktion und Evaluation heterogener Ansatze in der Organisationstheorie / Thomas May. - Opladen: Westdt. Veri., 1997 (Studien zur Sozialwissenschaft; Bd. 189) ISBN-13: 978-3-531-13048-4 e-ISBN-13: 978-3-322-86883-1 DOl: 10.1 007/978-3-322-86883-1 Alle Rechte vorbehalten © 1997 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen Der Westdeutsche Verlag ist ein Unternehmen der Bertelsmann Fachinformation. Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschutzt. Jede Verwertung au~erhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzu lassig und strafbar. Das gilt insbesondere fur Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. http://www.westdeutschervlg.de Umschlaggestaltung: Christine Huth, Wiesbaden Gedruckt auf saurefreiem Papier ISBN-13: 978-3-531~13048-4 VORWORT Die Beschaftigung mit Organisationskultur kann leicht zu einer Odyssee in einem Dschungel sich widersprechender, in sich inkonsistenter und unUbersichtlicher Ansatze werden. Es ist deshalb einfach, den roten Faden auf dem Kriegspfad durch die wissenschaftliche Sprachsymbolik auf diesem Teilgebiet der Organisations theorie zwischen Science und Science Fiction zu verlieren. Jedenfalls stand ich - und sicherlich bin ich da keine Ausnahme - mehrfach kurz davor, die intellektuelle Expedition durch das Dickicht von Kulturinterpretationen zu 'canceln'. Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, daB auch einige hochkaratige Experten auf diesem Gebiet nicht in der Lage waren, einen plausiblen Pfad durch die 'chaotische' Landkarte organisationskultureller Ansatze zu legen. Dazu mUssen aber die 'ausgetrampelten Schotterwege' bereits vorliegender Rekonstruktions und Evaluationsversuche von Ansatzen zur Organisationskultur verlassen werden: 1m Laufe der Debatte Uber Organisationskultur war dieses Themengebiet im Re gelfall von anderen Ansatzen in der Organisationstheorie - bei gleichzeitiger Beto nung der Vielfalt wissenschaftlicher Interpretationen von Kultur in Organisationen - abgesetzt worden. Insofern war es - von einem theoretischen Standpunkt aus betrachtet - notwendig, einen Wegweiser aufzustellen, der in systematischer Form sowohl die Differenzen der vorliegenden Ansatze akzentuiert als auch die inhaltli chen Schwerpunkte ihrer Gemeinsamkeiten herausarbeitet. Die gr6Bte Schwierig keit in diesem Zusammenhang bestand allerdings darin, Uberhaupt einen plausiblen Ansatz zur Organisationskultur zu entwickeln, der zeigen kann, wie kultureller Wandel in Organisationen jenseits von Determinismus undloder Zufall zustandekommt. DarUber hinaus stellt sich bei Ansatzen zur Organisationskultur vor allem die Frage, inwieweit Aussagen Uber die Kultur von Organisationen pri mar etwas Uber die untersuchten Organisationen oder aber die Weltbilder der in volvierten Forscher aussagen. Insofern darf eine Behandlung dieses Themas sich nicht alleine darauf beschranken, kulturelle Aspekte von Organisationen zu be schreiben und zu erklaren, sondern muB auch die Weltbildkonstruktionen und Argumentationsmuster der Organisationskulturforscher reflektieren und in ange messener Form klassifizieren. In dies em Zusammenhang spielt sowohl die in Organisationen gelebte wie durch wissenschaftliche Modelle postulierte Zeitlich keit eine wesentliche Rolle sowohl fUr die Entwicklung von Organisationen wie auch fUr die Art von Aussagen, die sich Uber die Kultur von Organisationen treffen lassen. Folgenden Menschen m6chte ich fUr das Zustandekommen dieser Arbeit danken: Professor Werner van Treeck fur die Bereitwilligkeit, mir diese Themenwahl ohne die sattsam bekannten wissenschaftsbUrokratischen HUrden zu erm6glichen. Professor Helmut Krauch dafUr, daB ich erst seine hohen Erwartungen an meine Person durchschauen muBte, urn mich nicht in ihnen zu verfangen, sondern mich frei entfalten zu k6nnen. Professor Niels Beckenbach fUr seine Bereitschaft das Zweitgutachten anstelle von Professor Krauch zu Ubernehmen. Professor Rolf- 6 Vorwort Peter Sieferle fur seine Anerkennung, daB er nach der Lektiire der Rohfassung zum ersten Mal verstanden habe, was es mit diesem Themengebiet auf sich hat. Und last but not least Professor Hans-Peter DUrr fUr seine Ermahnungen, nicht soviel mit Frauen zu flirten, sondern meine Zeit fUrs Schreiben zu verwenden. Aber Hans-Peter hatte bei seinen Veroffentlichungen Uber Schamgrenzen bei sogenann ten wilden und zivilisierten Volkern 'leichteres' Spiel, wie ich mich bei mehrmali gem Besuch der Universitatsbibliothek Heidelberg vergewissern konnte. Dr. Karl Robert Krauch dagegen habe ich fUr sein uneigennUtziges Engagement und seine schon fast sprichwortliche Sturheit in begrifflichen Fragen zu danken. Dr. Elisa beth Minnemann hat mich an wesentlichen Stellen dazu ermutigt, meine eigenen Ideen starker zu akzentuieren. Die groBte inhaltliche Unterstiitzung stellten aber diejenigen Menschen dar, die mir durch ihre Korrekturarbeit nicht nur Nachhilfestunden in Sachen Recht schreibung, Satzbau und Wortwahl, sondern auch in puncto Inhalt und Lesbarkeit des Textes wertvolle Hinweise gaben: Allen voran Michael Tillmann fUr wertvolle Hinweise, Korrekturen und fur die Kunst, mit einfachen Mitteln ein tolles Essen auf den Tisch zu zaubern. Dr. Hans-Erich und Helga May fUr ihre akribische Detailarbeit, vor allem bei der Uberpriifung der Literaturangaben. Frank Diebel und Eva Borsche-Krauch fUr V orschlage beziiglich Verstandlichkeit und Lesbarkeit. Und last but not least Matthias WeiB fUr seine Fahigkeit, auch fast unsichtbare Fehler und SatzmiBbildungen bei der Endkorrektur ausfindig zu ma chen. Weiterhin bin ich den Leuten zu Dank verpflichtet, die mich bezUglich mei ner beruflichen Zukunft unterstiitzen: Durch die Gesprache mit Andreas Michaelis fand ich wieder SpaB am Schreiben. Gisela Neumann danke ich dafUr, Erfolge im Leben genieBen zu dUrfen. Und Susanne Barth hat nicht unwesentlich dazu bei getragen, meine wissenschaftlichen Qualifikationen auf internationaler Ebene praktisch umzusetzen. 'Magic Christian' Rauch hat meinen Computer immer wieder so auf V ordermann gebracht, daB diese Arbeit nicht auf dem Friedhof der Kuscheltiere gelandet ist. Last but not least bot mir Walter 'Ernie' Erkelenz die Gelegenheit zur Entspannung: Als teilnehmender Beobachter durfte ich auf der Ehrentribiine und in der VIP-Lounge des Waldstadions die Skandal- und Spielkul tur von Eintracht Frankfurt mit Yeboah, Okocha und Gaudino in der Zeit unter Klaus Toppmoller genieBen. Bei Gerardo und Donato di Luna im Cavallo d'Oro in NeckargemUnd wurde ich mit den Gaumenfreuden der italienischen Kiiche mehr als nur verwohnt - Mille Grazie! Und schlieBlich ware das alles nicht moglich gewesen ohne die Geduld und den langen Atem meiner Eltern, die das 'Happy End' miterleben durften. INHALTSVERZEICHNIS I. EINLEITUNG: ZUR REVISION VON RAT IONALITATSPRAMISSEN IN DER ORGANISATIONSTHEORIE ............................................................................................. 13 II. GRUNDLEGENDE PROBLEME VON ANSATZEN ZUR ORGANISAT IONSKULTUR. .............................................................................................. 31 III. ZENTRALE BEGRIFFE: ORGANISAT IONSKUL TUR, ORGANISATION, KULT UR UND SYMBOL ........... .41 III. I. Organisationskultur: Begriffliche Erlauterungen und Definitionsformen ............................... .41 a) Begri.ffliche Erliiuterungen ............................................................................................... 41 b) Zur Einordnung verschiedener Definitionsformen von Organisationskultur ................... 42 c) Begri.ffliche Modifikationen .............................................................................................. 46 III. 2. Zur Revision des Organisationsbegriffs in der neueren Organisationstheorie ........................ .47 III. 3. Entwicklungslinien des Kulturbegriffs in der neueren Soziologie und Ethnologie ................. 50 III. 4. Zur Bestimmung der Relation(en) zwischen "Gesamtkultur" und Organisationskultur .......... 54 III. 5. Facetten des Symbolbegriffs .................................................................................................... 58 a) Allgemeine Oberlegungen zum Symbolbegriff und zur Unterscheidung von Symbolebenen. ................................................................................................................... 58 b) Zur Paradoxie des Symbolbegriffs: Raum-zeitliche Aspekte der Wirkung von Symbolen zwischen Integration und Differenzierung. ....................................................... 59 c) Zur fragmentierenden Funktion von Symbolen: Raum-zeitliche Aspekte von Symbolen in der Postmoderne ........................................................................................... 64 d) Konsequenzenjilr die Obertragung des Symbolbegriffs aufOrganisationen ................... 67 IV. VERWANDTE BEGRIFFE 1M KONTEXT: ZUR PROBLEMATIK DER RELATION(EN) VON SYMBOLEBENEN .................... 69 IV. 1. Vorbemerkungen ...................................................................................................................... 69 IV. 2. Symbole auf der Interaktionsebene: Interaktionsrituale ........................................................... 70 a) Ritual ................................................................................................................................. 70 b) Riten .................................................................................................................................. 72 c) ZeremonieIZeremoniell ..................................................................................................... 73 IV.3. Symbole auf der Ideenebene .................................................................................................... 76 a) Mythos ............................................................................................................................... 76 b) Ideologie ........................................................................................................................... 79 c) Grundlegende Annahmen .................................................................................................. 80 IV. 4. Die Prozessebene: Kultur als Text ........................................................................................... 82 IV. 5. Abschliessender Kommentar .................................................................................................... 85 V. DIE REKONSTRUKTION VON ORGANISATIONSKULTUR ALS FORMALE REDUKTION AUF IMMANENTE AUFFASSUNGEN DES SYMBOLBEGRIFFS: PERSPEKTIVISCHE MUSTER DER ORGANISATIONSKULTUR. ........................... 89 V.I. Zur Unterscheidung theoretischer Perspektiven der Organisationskultur ................................ 89 8 Inhaltsverzeichnis V.2. Die Integrationsperspektive ...................................................................................................... 93 V.3. Die Differenzierungsperspektive .............................................................................................. 97 V.4. Die Ambiguitllts-oder Fragmentierungsperspektive .............................................................. 101 V. 5. Zur Evaluation organisationskultureller Perspektiven ........................................................... 11 0 VI. ZUR REVISION KULTURELLER PERSPEKTIVEN: DAS KULTURELLE PROZESSMODELL VON ARCHER ........................................ .113 VI. 1. Die Fundamentalkritik soziologischer und anthropologischer Kulturtheorien ..................... .113 VI. 2. Kulturtheorien als Muster der 'Conflation' ........................................................................... .118 a) Das Konklusionsmuster der 'Downwards Conflation '. ................................................... 118 b) Das Konklusionsmuster der 'Upwards Conjlation' ........................................................ 119 c) Das Konklusionsmuster der 'Central Conjlation '. .......................................................... 120 VI. 3. Das morphogenetische Prozessmodell von Archer ................................................................ 121 VI. 4. Zur Herleitung (organisations-) kultureller Perspektiven aus dem Modell von Archer ......... 127 VI. 5. Zur Anwendung des Modells von Archer aufOrganisationen am Fallbeispiel der Kultur eines Verbandes .......................................................................................................... 133 VI. 6. Abschliessender Kommentar .................................................................................................. 143 VII. DISKURSIVE MUSTER DER ORGANISATIONSKULTURDEBATTE: ZUR UNTERSCHEIDUNG UND BEWERTUNG IMMANENTER, GENETISCHER UND TRANSZENDENT-POSTMODERNER STILE DER AUSEINANDERSETZUNG MIT KULTUR UND SVMBOLISMUS VON ORGANISATIONEN .......................................................................................................... 145 VII. 1. Zur Relevanz des Diskursbegriffs von Foucault fur die Organisationskulturdebatte ............ .l45 a) Charakteristika des Foucaultschen DiskursbegrifJs ....................................................... 145 b) Die Anwendung des Foucaultschen DiskursbegrifJs zur Unterscheidung von Stilen des Denkens tiber Organisationskultur ................................................................. 148 VII. 2. Der soziographische Diskurs .................................................................................................. 150 a) Die Ausgangslage des soziographischen Diskurses ........................................................ 150 b) Intentionen des soziographischen Diskurses ................................................................... 152 c) Repriisentationsmodi des soziographischen Diskurses - eine Form des Rtickzugs aus Erklarungsansprtichen? ........................................................................................... 156 VII. 3. Der soziookonomische Diskurs .............................................................................................. 159 a) Der Ausgangspunkt des soziookonomischen Diskurses .................................................. 159 b) Der Erkenntnisanspruch des soziookonomischen Diskurses ........................................... 161 c) Postulierte Wirkungsmechanismen der Kultur von Organisationen ............................... 163 d) Der soziookonomische Diskurs als Vernachlassigung der Desorganisation .................. 170 e) Das (vorlaufige) Scheitern des soziookonomischen Diskurses: Empirische Ergebnisse und begrif./liche Probleme ......................................................... 174 VII. 4. Der klinische Diskurs ............................................................................................................. 179 a) Ausgangspunkt und Erkenntnisanspruch des klinischen Diskurses ................................ 179 b) Zur Problematik der Kulturevaluation im Rahmen des klinischen Diskurses ................. 182 c) Die psychoanalytische Variante des klinischen Diskurses .............................................. 184 d) Die humanistische Variante des klinischen Diskurses .................................................... 188 e) Die existentialistisch-psychoanalytische Variante des klinischen Diskurses .................. 192 j) Die archetypische Variante des klinischen Diskurses ..................................................... 195 g) Abschliej3ende Bewertung des klinischen Diskurses ....................................................... 202 Inhaltsverzeichnis 9 VII. 5. Der postmodeme Diskurs ....................................................................................................... 203 a) Vorbemerkungen zum Begrifj der Postmoderne .............................................................. 203 b) Die postmoderne Versohnung von Integration, Difjerenzierung und Fragmentienmg .............................................................................................................. 204 c) Die Postmoderne als Ende der Metaerziihlungen ........................................................... 208 d) Die Methode der Dekonstruktion als differente Form des Lesens des (Meta-) Textes der Organisationskultur .................................................................................................. 21 0 e) Textuelle Modi der Repriisentation von Organisationskultur: Von wissenschaftlichen zu literarischen Formen der Auseinandersetzung .................... 219 j) Postmoderne Organisationstheorie oder Organisationstheorie der Postmoderne? ....... 222 g) Abschliej3ende Wiirdigung des postmodernen Diskurses ................................................ 224 VII. 6. Abschliessende Bewertung .................................................................................................... 226 VIII. ORGANISAT IONSKULT UR UNO ZEIT ........................................................................ 229 VIII. I. Zur Relevanz des Zeitbegriffs in der Organisationstheorie: Zur (Re-) Konstruktion von Zeit(en) in Organisationen ........................................................ 229 VIII. 2. Implizite Beziehungen zwischen Organisationskultur und Zeit auf der Objekt-und der Metaebene ........................................................................................................................ 232 VIII. 3. Zeitliche Aspekte von Symbolen: Zur Klassifikation von Symbol en in Organisationskulturen .................................................. 236 VIII. 4. Wissenschaftliche (symbolische) Modelle fur Zeit... ............................................................. 239 VIII. 5. Homogene Zeitcodes .............................................................................................................. 240 a) Der Begriff der linearen Zeit ........................................................................................... 240 b) Der Begrifj der zyklischen Zeit. ....................................................................................... 242 VIII. 6. Zur Unterscheidung pluraler zeitlicher Codes ........................................................................ 250 VIII. 7. Heterogene Zeitcodes und deren Charakteristika ................................................................... 253 a) Zeit als Spirale ................................................................................................................ 253 b) Kultur als finites versus infinites Muster: ldealtypen eines heterogenen Zeitbegriffs ...................................................................... 256 c) Zwischenbetrachtung: Kultur als Diimonie .................................................................... 258 d) Die Klassifikation heterogener Zeitbegriffe und deren RelevanzJiir Kultur und Symbolismus von Organisationen ................................................................................... 271 e) Eine postmoderne Konzeption von Zeit ........................................................................... 277 IX. ABSCHLIESSENOE BETRACHTUNG: DER DRACHE ALS SINNBILO FUR KULT UR UNO SVMBOLISMUS VON ORGANISATIONEN ................................................................................................ 281 X. LITERAT URVERZEICHNIS ............................................................................................ 291 "In meinem Buro gibt es fiinf Personen, vor denen ich michfiirchte. Von diesenfiinfenfiirchtetjeder vier andere Personen (Oberschneidungen nicht gerechnet), was zu sammen zwanzig macht; jeder von diesen zwanzig wie derum fiirchtet sechs weitere Personen, das macht insge samt einhundertzwanzig Personen, die von mindestens je einer Person gefiirchtet werden. Jeder von diesen ein-hun dertzwanzig Personen fiirchtet sich vor den restlichen einhundertneunzehn Personen, und aile diese einhundert fiinfundvierzig Personen furchten sich sich vor den zwolj Mannern an der Spitze, den Grundern und derzeitigen Ei gentUmern des Unternehmens. Diese zwolj Manner sind nun allesamt altlich; die Jahre und der Erfolg haben ihre Energien und ihren Ehr geiz aufgezehrt. Manche haben ihr ganzes Leben in der Firma verbracht [ .. } Schwerer Arbeit enthoben, veranstal ten sie Sitzungen, sprechen Beforderungen aus und gestat ten, daJ3 man ihren Namen unter Verlautbarungen setzt, die von anderen vorbereitet und herausgegeben werden. Wer die Firma wirklich leitet, weif3 niemand genau (nicht einmal jene Leute, die es angeblich tun), die Firma lauft aber ... Der Angestellte Slocum in Joseph Heller's Roman 'Was geschah mit Slocum' "Culture is a blank space, a highly respected, empty pigeonhole. Economists call it 'tastes' and leave it severely alone. Most philosophers ignore it - to their own loss. Marxists treat it obliquely as ideology or superstructure. Psychologists avoid it, by concentrating on child subjects. Historians bend it any way they like. Most believe it matters, especially travel agents. " Mary Douglas " Und ich ging zu meinem Studienberater und gestand ihm, daJ3 mich die Wissenschaft nicht reizte, daJ3 mich statt dessen nach Poesie verlangte. Jch war niedergeschlagen. Jch wuJ3te, meine Frau und mein Vater wurden mich um bringen wollen, wenn ich zur Dichtung uberwechseln wurde. Mein Berater lachelte: 'Wie wurde Ihnen Dich tung gefallen, die vorgibt, wissenschaftlich zu sein?'fragte er mich. Er schuttelte mir die Hand und sagte: 'Willkom men in der Sozial-und Kulturanthropologie!' Er sagte mir, Ruth Benedict und Margaret Mead seien schon da. " Kurt Vonnegut "Tochter: Papi meinst Du, Sir Isaac Newton dachte, daJ3 aile Hypothesen einfach wie Geschichten erfunden werden? Vater: Ja - genau das. Tochter: Aber hat er nicht die Schwerkraft entdeck!? Mit dem Apfel? Vater: Nein, Liebling, er hat sie erfunden. .. Gregory Bateson