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Organisation und Profession : Felder erwachsenenpädagogischer Forschung PDF

334 Pages·2018·17.218 MB·German
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Timm C. Feld Sabine Lauber-Pohle Hrsg. Organisation und Profession Felder erwachsenenpädagogischer Forschung Organisation und Profession Timm C. Feld · Sabine Lauber-Pohle (Hrsg.) Organisation und Profession Felder erwachsenenpädagogischer Forschung Festschrift für Wolfgang Seitter Herausgeber Timm C. Feld Sabine Lauber-Pohle Philipps-Universität Marburg Philipps-Universität Marburg Institut für Erziehungswissenschaft Institut für Erziehungswissenschaft Marburg, Deutschland Marburg, Deutschland ISBN 978-3-658-20665-9 ISBN 978-3-658-20666-6 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-20666-6 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2018 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Geleitwort Es liegt schon eine Weile zurück, aber ich sehe die Situation noch wie gestern vor mir. Wolfgang Seitter war ein Glücksfall, und er ist es wohl nun in Marburg. Er war der erste Mitarbeiter, als ich meinen Ruf an die Universität Frankfurt auf eine Professur Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbil- dung bekommen hatte. Ihn zu wählen, fiel mir nicht schwer; schwer war es eher, ihn zu gewinnen; gab es doch für ihn nach dem Abschluss seines Pädagogikstu- diums noch zahlreiche andere attraktive Angebote. Er hatte grundständig Erzie- hungswissenschaften studiert, mit einem weiten, historisch kompetenten Blick auf die europäische Pädagogik und Erziehungswissenschaft. Wolfgang konnte so von Beginn an wesentlich zu einem erziehungswissenschaftlichen Profil eines Lehr- und Arbeitsgebietes Erwachsenenbildung beitragen, das über mei- nen bildungs- und subjektorientierten qualitativen Zugang hinausging. Wir ar- beiteten von Anbeginn an, auf der Grundlage wechselseitiger Anerkennung und Herausforderung, kollegial, bald freundschaftlich zusammen und entwickelten, zusammen mit Klaus Harney, später dann auch mit Birte Egloff, Sigrid Nolda, Sylvia Kade und Dieter Nittel, in einer Vielzahl von an renommierten Orten erschienenen Veröffentlichungen das, was in der scientific community zuneh- mend deutlicher sichtbar wurde als ein eigenständiges Frankfurter Profil einer auf den allgemeinere Horizont der Erziehungswissenschaft dezidiert bezogenen Erwachsenenbildung. Wolfgangs Beitrag kann dabei gar nicht überschätzt wer- den. Zusammen bildeten wir ein enges Team, das sich blind verstand, dem es dabei gleichgültig war, was von wem jeweils kam. Auch in den Resultaten lässt dies sich kaum ausmachen, obwohl es natürlich wissenschaftsbiographische und von der individuellen Mentalität bestimmte Unterschiede gab. Unvergessen sind die manchmal kürzeren, manchmal aber auch längeren, auch bis in die späten Abendstunden ausufernden gemeinsamen Schreibprozesse, in denen wir uns unsere Einfälle, Thesen und dem Ganzen Struktur gebende Gliederungen wie bunte Bälle in immer größerer Zahl und in einem immer schnelleren Tempo zuwarfen und uns so gegenseitig provozierten, uns in immer neue theoretische und empirische Gebiete zu wagen, auf zunehmend dünner werdendes Eis. Eine zentrale ‚Institution‘ war eine dabei 14tägig stattfindende, im Modus von Selbst- und Fremdbeobachtung arbeitende Interpretationswerkstatt, die ich vor dem Hintergrund Münchner Erfahrungen nach meinem Beginn in Frankfurt VI Geleitwort initiierte. Sie ermöglichte empirische und theoretische Experimentierfreudigkeit und kontinuierliche qualitative Forschung gleichermaßen. Dies Forschungslabor war bald ein fester Ort an der Universität, an dem jüngere, oft eher isoliert vor sich hinarbeitende Kolleginnen und Kollegen, gerade auch aus der damals noch in Frankfurt beheimateten Pädagogischen Arbeitsstelle des Deutschen Volks- hochschul-Verbandes, dem späteren Deutschen Institut für Erwachsenenbil- dung, und bald dann auch Kolleginnen und Kollegen anderer Universitäten ihre (qualitativen) Projekte in einer erziehungswissenschaftlich, theoretisch und empirisch anspruchsvollen, kritischen, aber immer solidarischen Atmosphäre vorstellen konnten und ohne Zeitdruck das Anregungspotenzial der Interpretati- on etwa von realen Kommunikationsverläufen für die allgemeine Theoriebil- dung ausloten und bei Interesse ein Stück weit kooperativ über mehrere Sitzun- gen hinweg weiterentwickeln konnten; verbunden jeweils mit anschließendem Kneipenbesuch. Aber die Interpretationswerkstatt war auch ein Ort der Förde- rung des lokalen jüngeren erziehungswissenschaftlichen Nachwuchses. Studie- rende konnten dort ihre (entstehenden) Arbeiten als gleichberechtigte Diskutan- ten einer weiterführenden Kritik aussetzen. Wolfgang hatte dabei die besondere Fähigkeit, wenn die Diskussion einmal zu überbordend und unsensibel gegen- über den ganz praktischen Belangen von Studierenden war, mit ausgleichenden Beiträge wieder den Bezug zu der konkreten, zeitlich ja beschränkten Arbeitssi- tuation derjenigen herzustellen, die sich noch als Novizen mitten im For- schungsprozess befanden. Beinahe von selbst – in den 1990er Jahren herrschte noch nicht der heute selbstverständlich gewordene Drittmittelzwang – ergab sich dann bald aus unse- rer meist euphorisierenden gemeinsamen Arbeit und der so sich zunehmend mit deutlichen Konturen institutionalisierenden Forschungskultur heraus, dass wir nicht nur Projekte schmiedeten, sondern, getragen von Wolfgangs operativer Zielstrebigkeit, auch konkret in die Tat umsetzten, ohne Zwang und ohne aus Erwartungen resultierenden Verpflichtungen, gleichsam aus einem freien Spiel theoretischer Interessen und empirischer Neugier heraus. Ich erinnere mich noch gut, wie Wolfgang mit größter Selbstverständlichkeit vorschlug, er würde die qualitativen Interviews im Rahmen der Funkkolleg-Studie, unserem ersten grö- ßeren gemeinsamen Projekt zur Erwachsenenbildung und zum lebenslangen Lernen, machen, obwohl er vorher – soweit ich weiß – noch nie ein qualitatives Interview geführt hatte. Und die Interviews waren brillant. Nach dieser Studie, die den Weg bis auf die Wissenschaftsseiten überregi- onaler Zeitungen fand, hatten wir Feuer gefangen. Wir schrieben zunächst, zu- sammen mit Dieter Nittel, damals noch in der PAS die erste Einführung in die Erwachsenenbildung/Weiterbildung, die theoretische, empirische und histori- sche Perspektiven integrierte. Sie erschien im Kohlhammer Verlag in zwei grö- Geleitwort VII ßeren Auflagen und bahnte für viele weitere Einführungen das Terrain, die da- nach in schneller Folge, auch in kritischer Absetzung von unserem inzwischen immer deutlicher werdenden erziehungswissenschaftlich, weniger traditionell praxisfokussierten Zugang zu einem sich entgrenzenden Feld des Lehrens und Lernens Erwachsener. Aber auch diese Einführung hat der Zeit schließlich Tri- but zahlen müssen. Mit großem Interesse sehe ich der neu erscheinenden Ein- führung entgegen, an der Wolfgang gegenwärtig zusammen mit Melanie Süde- kum und Timm Feld arbeitet. Nach dieser Einführung und vielen Veröffentlichungen über die Erwachse- nenbildung in unterschiedlichen sozial-, kultur- und erziehungswissenschaftli- chen Diskurskontexten wagten wir es, damals noch ohne sozialen Druck, ein mehrjähriges, von den beteiligten Mitarbeitenden her größeres Projekt zum Umgang mit Wissen in der Sozialen Welt eines Unternehmens und einer sozia- len Einrichtung vorzubereiten, im Blick nunmehr auf eine, für die Erwachse- nenbildung bis dahin eher weniger gewählte hochpreisige Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft. Ich kann mir nicht vorstellen, wie unser Antrag ohne Wolfgangs außergewöhnliche analytische Kompetenz eine solche elaborierte Gestalt hätte haben können, dass er bei der DFG bereits im ersten Anlauf auf große Zustimmung stieß. Die mehrjährige Arbeit an diesem Projekt stellt sicher den Höhepunkt un- serer Zusammenarbeit dar; wobei von den vielen gemeinsamen Lehrveranstal- tungen noch gar nicht gesprochen ist, auf die ich heute oft noch angesprochen werde. In die Zeit des Abschlusses dieses langjährigen Projekts mit einer zwei- bändigen Studie über eine Theorie (pädagogischer) Kommunikation und den alltäglichen und professionellen Umgang mit (Nicht-)Wissen, fällt dann der Abschied von Wolfgang aus Frankfurt, als er einen Ruf auf eine C-4 Professur für Erwachsenenbildung nach Marburg annahm. Damit beginnt eine neuere Phase unserer Kooperation, die naturgemäß durch größere Eigenständigkeit von uns beiden gekennzeichnet ist. Profession und Organisation, die Themen dieses Bandes, sie weisen wohl auf eher thematische Randbereiche unser damaligen Arbeit hin. Aber das hat vielleicht auch mit der Zeit, mit der Entwicklung der (erziehungswissenschaftlichen) Erwachsenenbildung/Weiterbildung zu tun, der Professionalisierung des Lernens und Lehrens Erwachsener und ihrer Institutio- nalisierung in einer Vielzahl neuer Organisationsformen. Fortgeführt hat sich in Marburg wie in Frankfurt die Einbindung individueller wissenschaftlicher Ar- beit in Lehre und Nachwuchsförderung integrierenden Forschungswerkstätten, auch wenn sich diese bei allen Kontinuitäten unter den Herausforderungen von Drittmittelprojekten sicher noch einmal weiter entwickelt haben, vielleicht auch anspruchsvoller in ihren Themen und Standards geworden sind, wie dieser anre- gende Band zeigt. Er macht auch deutlich, in wie hohem Maße anspruchsvolle, VIII Geleitwort Kontinuität verlangende Forschung, die sich auf empirisches und theoretisches Neuland wagt, auf forschungsförderliche institutionelle Strukturen angewiesen ist. Es ist Zeichen einer entwickelten Erziehungswissenschaft, wenn sich solche Forschungskulturen zumindest in Ansätzen seit den frühen 1990er Jahren entwi- ckelt haben, wie voraussetzungsvoll auch immer (vgl. Kade/Nolda 2012). Gerne erinnere ich mich an die Einleitung, die Wolfgang für die mir ge- widmete Festschrift zu meinem 60. Geburtstag geschrieben hat. Keiner hat die Intentionen und Intuitionen, von denen ich bei meinem bildungstheoretisch akzentuierten erziehungswissenschaftlichen Zugang zum Lernen Erwachsener geleitet war, so gut verstanden wie er, auch ich nicht. Dass ich nun zur Fest- schrift, die anlässlich von Wolfgangs 60. Geburtstages erscheint, das Geleitwort schreiben darf, erfüllt mich mit großer Freude. Herzlichen Glückwunsch, Wolfgang! Jochen Kade Literatur Kade, J./Nolda, S. (2012): Qualitative Forschungskulturen und Forschungsgestalten zum Lernen Erwachsener. In: Schäffer, B./Dörner, O. (Hrsg.): Handbuch Qualitative Erwachsenen- und Weiterbildungsforschung. Opladen, Berlin, Toronto, S. 641-655. Inhaltsverzeichnis Jochen Kade Geleitwort ........................................................................................................... V Timm C. Feld/Sabine Lauber-Pohle Einleitung ............................................................................................................. 1 Kooperation und Vernetzung Claudia Zaviska Möglichkeiten und Grenzen von (Weiter-)Bildungsnetzwerken .......................... 9 Regine Sgodda Kooperation als Qualitätsmerkmal von Einrichtungen der Erwachsenenbildung? .................................................................................. 27 Matthias Alke Zeitverhältnisse von interorganisationalen Kooperationen in der Weiterbildung .......................................................................................... 43 Marc Ruhlandt Migrationsbedingte Diversität und Vernetzung von Weiterbildungsorganisationen ............................................................................ 57 Annabel Jenner Intermediarität als Anlass für das individuelle Lernen von Mitarbeitenden in kooperativen Bildungsarrangements ..................................... 71 Melanie Südekum Widerstand (als Lernanlass) in kooperativen Bildungsarrangements ................ 89 Julia Koller Vernetzte Lernkulturen .................................................................................... 105 X Inhaltsverzeichnis Wissenschaftliche Weiterbildung Christina Salland/Ramin Siegmund Universitäten als Weiterbildungsanbieter: Entwicklungen, Formen, Perspektiven ............................................................. 121 Franziska Sweers Kooperation als Entwicklungs- und Verstetigungsfaktor wissenschaftlicher Weiterbildung .................................................................... 137 Katharina Spenner/Simone Krähling Corporate Identity in Kooperationen – Möglichkeiten und Herausforderungen einer gemeinsamen Kooperationsidentität in der wissenschaftlichen Weiterbildung ......................................................... 159 Nico Sturm/Helmar Hanak Identifizierung der Kernprozesse in Anrechnungsverfahren: eine Voraussetzung für die nachhaltige Implementierung in Hochschulstrukturen? .................................................................................. 181 Professionelles Handeln und Professionalisierung Iris Männle Individuelle Professionalisierung durch Praktika ............................................. 197  Heike Rundnagel Studiengangkoordination in der wissenschaftlichen Weiterbildung als Gruppe der „neuen“ Hochschulprofessionellen – zwischen Verwaltung und Wissenschaft? ........................................................ 217 Barbara Dietsche Relationierungen von Verwaltung und Pädagogik in Weiterbildungseinrichtungen: Die Bedeutung der Regelungsdichte im Bereich der Arbeitsförderung ..................................................................... 235 Kerstin Wingenfeld Kulturbewusste Personalentwicklung und ihre Anforderungen an Erwachsenenbildnerinnen und Erwachsenenbildner in der Personalentwicklung .............................................................................. 259

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