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Organisation komplexer Entscheidungen PDF

313 Pages·1978·7.149 MB·German
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Dr. Wolfgang B I a n k Organisation komplexer Entscheidungen In jedem Unternehmen und in der offentlichen Verwaltung treten Ent scheidungen auf, die nicht regelmiij3ig anfallen und daher mit der normalen Organisation nicht zu bewiiltigen sind. Bisher wurden in der Literatur nur einzelne Aspekte dieses Problems behandelt. Blank jedoch geht die Or ganisation komplexer Entscheidun gen grundsiitzlich an. Nach einer Darstellung individueller sowie kollektiver Entscheidungspro zesse werden zusiitzlich strukturelle Elemente und Beziehungen berilck sichtigt. Hierdurch verlagert sich das Schwergewicht der Analyse auf solche Fragen, die typisch filr die Organi sation komplexer ProblemlOsungs prozesse sind. Zuniichst prilft Blank einige praktische und theoretische Ansiitze hinsichtlich ihrer Eignung filr die Strukturierung komplexer Entscheidungen, wobei er auf die Nachteile dieser Ansiitze eingeht. So dann entwickelt er ein Konzept, das auf der Grundlage systemtheoreti scher Gedankengiinge die genannten Nachteile zu vermeiden sucht. Dies solI dadurch erreicht werden, daj3 die Schwierigkeiten, die aus der er forderlichen Differenzierung zur Re duktion der Umweltkomplexitiit ent stehen, durch zusiitzliche Differen zierung bewiiltigt werden. Das zen trale Instrument hierfilr ist die Da tenverarbeitung. Analog einem Text datenbanksystem wird ein Problem datenbanksystem aufgebaut, in dem die besonderen Eigenschaften von wichtigen Problemen gespeichert sind. Mit Hilfe weiterer Daten und Programme wird die richtige Zu sammensetzung und organisatorische Eingliederung einer ProblemlOsungs gruppe ermittelt. Diese triigt die Ver antwortung filr die Bewiiltigung des Problems, und zwar von der Pro blemanalyse bis zur Durchsetzung der vorgezogenen Alternative. Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden Blank Organisation komplexer Entscheidungen Band 26 der Schriftenreihe Betriebswirtschaftliche Beitdige Herausgeber: Prof. Dr. Hans MUnstermann, K6ln unter Mitwirkung von Prof. Dr. Walther Busse von Colbe, Bochum, Prof. Dr. Adolf Gerhard Coenenberg, Augsburg, Prof. Dr. Klaus Dittmar Haase, K61n, Prof. Dr. Josef Kloock, K61n, Prof. Dr. GUnter Sieben, K61n Dr . Wolfgang Blank Organisation komplexer Entscheidungen Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler . Wiesbaden ISBN 978-3-409-31341-4 ISBN 978-3-322-87905-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-87905-9 Copyright by Dr. Th. Gabler-Verlag, Wiesbaden 1978 Vorwort In dieser Arbeit wird die Organisation komplexer Entscheidungen eingehend analysiert. Untersucht werden jene Entscheidungen in einem Unternehmen oder einer ofjentlichen Verwaltung, die nicht regelmdfJig auftreten und daher mit der normal en Organisation nicht zu bewdltigen sind. Bisher wurden nur einzelne Aspekte dieses Problems behandelt. So standen beim "Organizational Development" verhaltenswissenschaftliche Gesichts punkte, im Rahmen von "System Analysis" systemtheoretische Aspekte, in den Konzeptionen filr ein "Management Information System" Fragen der Datenverarbeitung und beim "Project Management" die Bewiiltigung kom plexer Aufgaben in erster Linie zur Diskussion. Die Organisation komplexer Entscheidungen wird in dieser Arbeit grund sdtzlicher angegangen. Hierbei bildet die Definition eines Problems den begrifflichen Rahmen filr die Berilcksichtigung einer grofJen Anzahl inter diszipliniirer Ansiitze. Unter Einbeziehung systemtheoretischer Elemente wird die Organisation als ein System mit bestimmten Problemeigenschaften beschrieben, und es werden die Schwierigkeiten aufgefilhrt, ein solches System zu gestalten. Es folgt die Darstellung des individuellen Entscheidungsprozesses. Unter suchungen ilber die kognitive Leistungsfiihigkeit des Menschen lassen seine geringe Informationsverarbeitungskapazitiit deutlich werden. Sie zeigen, wie klein seine Chance ist, komplexe Entscheidungen wirklich rational zu losen. MafJnahmen, die der Mensch ergreift, um trotz der Grenzen seiner Fiihig keiten eine zufriedenstellende Losung zu erreichen, werden analysiert. Dar auf aufbauend werden Methoden herausgearbeitet, um die Informations kapazitiit im Hinblick aUf optimale Entscheidungen zu erweitern. Wie beim individuellen EntscheidungsprozefJ beschriinkt sich die Darstellung des kollektiven Entscheidungsprozesses nicht auf die Auswahl der besten Alternative bei einem gegebenen Ziel. So find en auch beim kollektiven Ent scheidungsprozefJ die Aspekte der Wahrnehmung von Problemen, die Heraus arbeitung der Struktureigenschaften und die Schwierigkeiten bei der Realisa tion und Kontrolle von Problemlosungen Berilcksichtigung. Besonders ein gehend werden unter Einbeziehung verhaltens- und politikwissenschaftlicher Aspekte aufJer Fragen der Steuerung von Problemlosungsprozessen mit Hilfe von Zielen auch einige Strategien zur Verringerung der Komplexitiit von Pro blemen, ein Vergleich zwischen Gruppen- und Individualentscheidungen und die Durchsetzung von N euerungen behandelt. 1m Anschluj3 an die Darstellung kollektiver Entscheidungsprozesse, die durch die Ergiinzung individueller Entscheidungsprozesse um gruppenspezifische Aspekte entstehen, werden zusiitzlich struktureHe Elemente und Beziehungen berilcksichtigt. Hierdurch verlagert sich das Schwergewicht der Analyse auf solche Fragen, die typisch filr die Organisation komplexer Problemlosungs prozesse in Unternehmen und Verwaltungen sind. Zuniichst folgt die Prilfung einiger praktischer und theoretischer Ansiitze hinsichtlich ihrer Eignung filr die Strukturierung komplexer Entscheidungen. 1m einzelnen werden als pragmatische Strukturen der Stab, der Ausschuj3, das Projektmanagement und das Planungsteam sowie als theoretische An siitze die Konzepte McGregors, Likerts, Shephards, Golembiewskis und Argyris' bezilglich ihrer Brauchbarkeit zur Organisation komplexer Ent scheidungen dargesteHt und diskutiert. Sodann wird ein Konzept entwickelt, das aUf der Grundlage systemtheoreti scher Gedankengiinge die herausgesteHten Nachteile der vorhandenen An siitze zu vermeiden sucht. Dies soH dadurch erreicht werden, daj3 die Schwierigkeiten, die aus der erforderlichen Differenzierung zur Reduktion der Umweltkomplexitiit entstehen, durch zusiitzliche Differenzierung be wiiltigt werden. Das zentrale Instrument hierfilr ist die Datenverarbeitung. Analog einem Textdatenbanksystem wird ein Problemdatenbanksystem auf gebaut, in dem die besonderen Eigenschaften von wichtigen Problemen ge speichert sind. Mit Hilfe weiterer Daten, Progmmme und Ergebnisse aus der Analyse der individueHen und koHektiven Entscheidungsprozesse wird die richtige Zusammensetzung und organisatorische Eingliederung einer Problem losungsgruppe ermittelt. Einer solchen ProblemlOsungsgruppe ilberantwortet ein Innovationsausschuj3 unter Auswertung von Informationen aus dem Problemdatenbanksystem die Losung einer komplexen Entscheidung. Danach triigt sie die Verantwortung filr die Bewiiltigung des Problems, und zwar von der Problemanalyse ilber die Auswahl der vorgezogenen Altemativen bis zu deren Durchsetzung. Somit ist die bisher vorherrschende Unterscheidung der Organisationsmitglieder in entscheidungsvorbereitende, -treffende und -durchsetzende aufgehoben. Die Einbeziehung der ProblemlOsungsaktivitiiten in das Gesamtsystem wird ilber die Institution der Innovationsausschilsse, ilber geeignete flankierende Regeln und ilber die Problemdatenbank erreicht. Die Arbeit schliej3t mit einer Analyse der Auswirkungen dieses Ansatzes auf Entscheidungsprozej3 und Filhrungsstil eines Unternehmens oder einer Ver waltung. Wolfgang Blank Inhaltsverzeichnis 1. Entscheidungsprozesse im l\'Ianagement 13 1.1. Management 13 1.2. EntscheidungsprozeB und ProblemlosungsprozeB 13 1.2.1. Ablauf des Entscheidungsprozesses . . . . . . 14 1.2.2. Aufbau des Entscheidungs- und Problemlosungsprozesses 17 1.2.2.1. Begriffsdefinition . . . . . . . . . . . . . . . . 18 1.2.2.2. Problemdefinition . . . . . . . . . . . . . . . . .. 19 1.2.2.3. UnvollsUindig und vollstandig formulierte Probleme .. 21 1.2.3. Problemdefinition als einheitlicher EntscheidungsprozeB 24 2. Entscheidungsprozesse zur Systemgestaltung 31 2.I. Das Problem Organisation 31 2.2. Gestaltung der Organisation 32 2.3. Optimale Gestaltung . . . . 37 2.3.1. Ableitung der Gestaltungsziele aus den Systemzielen 37 2.3.2. Die subjektiv optimale Organisation . . 39 2.4. Unterorganisation und Oberorganisation 40 2.5. Probleme des Organisators . . . . . . . 42 2.6. Prognosen fiber EinfluBgroBen auf die Organisation 43 2.7. Ergebnisse einer Organisationsprognose als Gestaltungs- ziele eines Systems. . . . . . . . . . . . . . . . . .. 45 3. Individuelle Entscheidungsprozesse 47 3.I. Wahrnehmung von Probleme n 47 3.2. Problema nalyse . . . . . . . 49 3.3. Werte und Ziele, Wert- und Zielsystem 52 3.3.1. Ziele als Kombination von Reduktionsstrategien 53 3.3.1.1. Subjektivierung . 54 3.3.1.2. Standardisierung 55 7 3.3.1.3. Problemumweltdifferenzierung 55 3.3.1.4. Innendifferenzierung 55 3.3.1.5. Unbestimmtheitsgrad 56 3.3.2. Rechtfertigungsbediirftigkeit der Ziele . 57 3.4. Meta-Ziele 58 3.4.1. Zielprogramme und Ursachenprogramme 60 3.4.2. Programm und EntscheidungsprozeB . . 62 3.4.3. Algorithmische und heuristische Programme 63 3.5. Konflikte . . 64 3.5.1. Konfliktarten 64 3.5.2. Konfliktlosungen 66 3.5.2.1. Faktische Informationen 66 3.5.2.2. Wertende und praskriptive Informationen 66 3.5.2.2.1. Einbeziehung weiterer Kriterien 67 3.5.2.2.2. Variation des Anspruchsniveaus 67 3.5.2.2.3. Integration des Zeitfaktors . 67 3.5.2.2.4. Umstellung des Programms 68 3.6. Kontrolle . . . . . . . . . 69 3.6.1. Inadaquate Zieleigenschaften 69 3.6.2. Konfliktleugnung . . . . . 70 3.6.3. Kontrolle der Kontrolle . . 71 3.6.3.1. Zusatzliche und operationale Zieldefinitionen 72 3.6.3.2. Kontrollindikatoren . . . . . . . . . . . . 73 3.7. Das subjektiv optimale Ergebnis eines komplexen Problems 74 3.7.1. Kognitive Dissonanz vor dem EntschluB . . . . . 74 3.7.2. Subjektivitat im einheitlichen EntscheidungsprozeB 75 3.7.3. Thesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 4. Kollektive Entscheidungsprozesse 77 4.1. Wahrnehmung von Problemen . 78 4.1.1. Organisationsziele und Einstellung 79 4.1.2. Institutionalisierung der Suche nach Problemen 80 4.1.2.1. Schaffung einer aut on omen Institution . . 80 4.1.2.2. Vorgabe eines Zielsystems . . . . . . . . . . 81 4.1.2.2.1. Ziele der Organisation als Individualziele . . . 81 4.1.2.2.2. Wahrnehmungssteuerung durch eine Zielhierarchie 82 4.2. Problemstrukturierung 86 4.2.1. Entscheidungsinterdependenz 86 4.2.1.1. Anpassung ........ 87 8 4.2.1.2. Manipulation . . . . . . . 88 4.2.2. Interindividuelle Konflikte . 89 4.2.2.1. Quasi-Losung von Konflikten 90 4.2.2.2. Konflikt und organisatorischer Wandel 93 4.2.3. Methoden zur Problemstrukturierung 94 4.2.3.1. Umfassende Strategie . . . . . . . . 94 4.2.3.2. Schrittweise Strategie . . . . . . . . 101 4.2.3.3. Verfahren als Hilfsmittel der Strategien 106 4.2.4. Individuelle Entscheidungen versus Gruppenentschei- dungen . . . . . . . . . . . . 110 4.2.4.1. Schwierigkeitsgrad des Problems 110 4.2.4.2. Qualifikation der Probleml oser 112 4.2.4.3. Zeitbedarf 113 4.2.4.4. Konformitatsdruck 113 4.2.4.5. Risikoverhalten 114 4.2.4.6. GruppengroBe . . 115 4.3. Durchsetzung von Anderungen 116 4.3.1. Leistungsverhalten wahrend der Durchsetzung 116 4.3.2. Durchsetzungswiderstand ...... . 117 4.3.3. Abbau des Widerstandes bei den Klienten 120 4.3.3.1. Metadurchsetzungsprogramme 121 4.3.3.1.1. Werbung fUr Verstandnis . 121 4.3.3.1.2. Trainingsgruppenansatz 122 4.3.3.1.3. Kooperat i ver Fiihrungsstil 123 4.3.3.2. Durchsetzungsprogramme 126 4.3.3.2.1. Information . . . . . 126 4.3.3.2.2. Richtlinien 126 4.3.3.2.3. Schrittweise Strategie 127 4.3.3.2.4. Kompensation . . . . 128 4.3.4. Abbau des Widerstandes bd den Problemlosern 128 4.3.4.1. Einsatz kreativer Problemloser ..... 129 4.3.4.2. Obertragung motivierender Aufgaben . . 130 4.3.4.3. Schaffung geeigneter Arbeitsbedingungen 131 4.3.5. MaBnahmen-Mix .......... . 133 4.4. Grenzen in der Effektivitat kollektiver Entscheidungs- prozesse 134 4.4.1. Wachsende Moglichkeiten und Notwendigkeiten fUr den Einsatz von Entscheidungsgruppen und der umfassenden Strategie ....................... 135 4.4.2. Humanbarriere und GroBe der Problemlosungsgruppe als Grenzen ....................... 136 4.4.3. Verkiirzte Verfallzeit des Wissens und beschleunigte Wandelbarkeit der Bediirfnisse als Grenzen 137 4.4.4. Thesen ................ . 139 9

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