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Organic-Computing-Konzepte und deren Umsetzung für dezentrale Anwendungen im ... PDF

220 Pages·2009·7.03 MB·German
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Aus dem Institut für Telematik der Universität zu Lübeck Direktor: Prof. Dr. rer. nat. Stefan Fischer Organic-Computing-Konzepte und deren Umsetzung für dezentrale Anwendungen im Straßenverkehr Inauguraldissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Universität zu Lübeck – Aus der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät – Vorgelegt von Herrn Dipl.-Inform. Axel Wegener aus Holzminden Lübeck, 2009 Erster Berichterstatter: Prof. Dr. rer. nat. Stefan Fischer Zweiter Berichterstatter: Prof. Dr. Sándor P. Fekete Tag der mündlichen Prüfung: 4. September 2009 Zum Druck genehmigt. Lübeck, den 9. September 2009 ii Kurzfassung Individuelle Mobilität ist für eine moderne Gesellschaft eine wichtige Grundlage, sowohl unter wirtschaftlichen als auch unter gesellschaftlichen Aspekten. Allerdings häufen sich mit steigender Auslastung des Straßennetzes Behinderungen und Staus. Daher werden Verkehrsinformationssysteme eingesetzt, um Verkehrsteilnehmer zu warnen und auf al- ternative Strecken umzuleiten. UnerwünschteVerkehrsstrukturenwiez.B.Stauswerdenjedochersterfasst,nachdem der Stau eine gewisse Größe erreicht hat und somit schon eine unmittelbare Behinde- rung darstellt. Dabei taucht ein Stau jedoch nicht unvermittelt auf, sondern entsteht als emergente Eigenschaft basierend auf den Interaktionen zwischen Fahrzeugen auf mikro- skopischer Ebene. Aufgrund der zentralisierten Architektur heutiger Verkehrsinformationssysteme ist ei- ne derart feingranulare Erfassung und Verarbeitung der Verkehrslage nur schwer mög- lich. Zudem beschränkt sich die Erfassung der Verkehrslage – bedingt durch die benö- tigte teure Infrastruktur – fast ausschließlich auf Autobahnen. Ein dezentraler Ansatz erlaubt hingegen eine sehr detaillierte Erfassung der Verkehrslage; dabei kommunizie- ren die beteiligten Fahrzeuge über ein sog. Vehicular Ad-hoc Network (VANET) direkt miteinander. Durch die dadurch mögliche Datenverarbeitung „vor Ort“ kann ein sich anbahnender Stau schon in der Entstehungsphase erkannt und seiner Ausbreitung durch lokale Beeinflussung entgegengewirkt werden. In dieser Arbeit wird ein solcher dezentraler Ansatz entwickelt, der basierend auf Organic Computing-Prinzipien die Entwicklung dezentraler Anwendungen im Straßen- verkehr erlaubt. Grundlegend neu in diesem Ansatz ist das Konzept der Datenwolke (engl. Hovering Data Cloud, HDC). Eine HDC dient als dynamische Datenstruktur, die ein lokales Verkehrsphänomen erfasst und verfolgt. Dazu nutzt eine HDC Fahrzeuge als Informationsträger, kann sich aber unabhängig von diesen „bewegen“, so dass sie sich immer im Bereich des von ihr beobachteten Verkehrsphänomens aufhalten kann. Durch hierarchische Aggregation so gewonnener Daten lassen sich räumlich ausgedehnte Verkehrsstrukturen erfassen, die als Organic Information Complexes (OICs) bezeichnet werden und deren Zustand wiederum in HDCs abgelegt wird. Zudem kann ausgehend von den lokal verfügbaren HDCs eine Adaption des jeweiligen Fahrverhaltens erfolgen; so kann beispielsweise im Falle eines Staus nachfolgender Verkehr umgeleitet, oder die Fahrgeschwindigkeit innerhalb des Staus harmonisiert werden. Sowohl zur Kommunikation innerhalb einer HDC als auch zur Kommunikation der iii Kurzfassung HDCs untereinander und zum Verbreiten von Verkehrsinformationen wurde im Rahmen dieser Arbeit das Protokoll AutoCast zur effizienten Verteilung von Daten entwickelt. AutoCast ist ein hybrides Protokoll, das sein Verhalten je nach lokaler Netztopologie selbständig anpasst. Die einzelnen Protokoll-Bausteine werden ausführlich beschrieben und evaluiert. Darauf aufbauend setzt das AutoNomos-System die Konzepte der HDC und OIC um und ermöglicht die Implementierung von VANET-Anwendungen auf Basis definierter Schnittstellen. Zur prototypischen Umsetzung und Evaluation wurde eine Simulationsumgebung ent- wickelt,dieeinenVerkehrssimulatormiteinemNetzwerksimulatorbidirektionalkoppelt. Über die bidirektionale Kopplung werden nicht nur die Bewegungsdaten der Fahrzeuge vom Verkehrssimulator an den Netzwerksimulator geliefert, sondern es kann auch die im Netzwerksimulator implementierte VANET-Anwendung kann auf diverse Aspekte der Verkehrssimulation zugreifen und das Verhalten der Fahrzeuge während der Simulation beeinflussen. Somit können auch die Auswirkungen einer VANET-Anwendung auf den Straßenverkehr analysiert werden. Neben der Simulationsumgebung dient ein Demonstrator, bestehend aus 18 Lego- Mindstorms-Fahrzeugen,dazu,diebetrachtetenKonzepteausderSimulationinein„rea- les“ Verkehrsszenario zu überführen und veranschaulicht die Vorteile der vorgestellten Konzepte. Auf Basis der Simulationsumgebung und des Demonstrators werden drei VANET- Anwendungen exemplarisch vorgestellt, die nach den in dieser Arbeit entwickelten Prin- zipien umgesetzt wurden und die Machbarkeit sowie die positive Auswirkung auf den Verkehrsfluss belegen. iv Inhaltsverzeichnis Kurzfassung iii Danksagung ix 1 Einleitung 1 1.1 Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.2 Wissenschaftliche Beiträge und Aufbau dieser Arbeit . . . . . . . . . . . . 4 2 Anwendungsgebiet 9 2.1 Straßenverkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 2.2 Ad-hoc-Netze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 2.2.1 Modellierung der drahtlosen Kommunikation in Ad-hoc-Netzen . . 13 2.2.2 Kommunikation in VANETs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 2.2.3 Sicherheitsaspekte in VANETs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 2.3 Dezentrale Anwendungen im Straßenverkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 2.3.1 Kategorisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 2.3.2 Verwandte Arbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 3 Organic Computing 21 3.1 Organic Computing im Straßenverkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 3.2 Organic-Computing-Konzepte für dezentrale Anwendungen . . . . . . . . 26 3.2.1 Hovering Data Clouds . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 3.2.2 Organic Information Complexes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 3.2.3 Adaptable Distributed Strategies . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 4 AutoNomos-System 35 4.1 Verwandte Arbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 4.2 Entwurfsziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 4.3 Architektur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 4.4 Programmierschnittstelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 5 Datenverteilung mit AutoCast 47 5.1 Verwandte Arbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 v Inhaltsverzeichnis 5.2 Protokollaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 5.2.1 Probabilistisches Fluten (Multi-Hop-Forwarding) . . . . . . . . . . 56 5.2.2 Nachbarschaften (Selbst-Adaption) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 5.2.3 Wiederholung von Übertragungen (Store-And-Forward) . . . . . . 62 5.2.4 Verbreitungsgebiete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 5.3 Implementierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 5.3.1 Nachrichtenformat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 5.3.2 Protokollablauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 5.3.3 Beispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 5.4 Evaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 5.4.1 Simulationsparameter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 5.4.2 Standard-Szenario . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 5.4.3 Autobahn-Szenario . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 5.4.4 Adaptivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 5.4.5 Realitätsnähe der Simulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 5.4.6 Skalierbarkeit der Simulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 5.5 Zusammenfassung und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 6 VANET-Simulationsumgebung mit Rückkopplungsschleife 95 6.1 Verwandte Arbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 6.2 Lösungsansatz basierend auf elementaren Fahrmanövern . . . . . . . . . . 98 6.3 Systemarchitektur des Traffic Control Interfaces . . . . . . . . . . . . . . . 100 6.3.1 Steuerung des Simulationsablaufs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 6.3.2 Elementare Fahrmanöver . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 6.3.3 Zugriff auf das Verkehrsszenario . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 6.4 Implementierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 6.5 Evaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 6.6 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 7 Anwendungsfälle 111 7.1 Verwandte Arbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 7.2 Ampelassistenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 7.2.1 Algorithmus zur Adaption des Fahrverhaltens . . . . . . . . . . . . 115 7.2.2 Evaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 7.2.3 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123 7.3 Adaptive Routenplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 7.3.1 Evaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 7.3.2 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 7.4 Dezentrale Stauerkennung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128 7.4.1 Algorithmus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 vi Inhaltsverzeichnis 7.4.2 Aufbau der Demonstrationsplattform . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 7.4.3 Evaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 8 Zusammenfassung und Ausblick 139 A Bestimmung von ratio für verschiedene Netztopologien 143 newNeighbors A.1 Szenario „Gleichverteilung“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 A.2 Szenario „VANET“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 B Optimierung des probabilistischen Flutens 147 C Implementierungsdetails zu AutoCast 151 C.1 Nachrichtenformat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151 C.2 Protokollablauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153 D Implementierungsdetails des Traffic Control Interfaces 159 D.1 Format des Nachrichten-Containers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159 D.2 Datentypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160 D.3 TraCI-Nachrichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163 D.3.1 Simulationsablauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163 D.3.2 Elementare Fahrmanöver . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165 D.3.3 Zugriff auf das Verkehrsszenario . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166 D.4 Implementierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168 D.4.1 Verkehrssimulator SUMO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168 D.4.2 Netzwerksimulator ns-2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169 D.4.3 Netzwerksimulator Shawn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170 Verzeichnisse 173 Abbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173 Tabellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177 Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 Persönliche Informationen 205 Lebenslauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207 Eigene Publikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209 vii Danksagung An dieser Stelle möchte ich mich bei all denen bedanken, die mir in den letzten Jahren, in denen diese Arbeit entstanden ist, zur Seite standen. Zuallererst danke ich meiner lieben Frau Stefanie, die mir stets Halt gegeben hat und mich mit voller Kraft untertützt hat. Unserem Sohn Jannes danke ich für die großen Augen, mit denen er seit zwei Jahren die Welt entdeckt und mir quasi nebenher den nötigen Ausgleich zur Arbeit beschert. Meinen Eltern danke ich von ganzem Herzen für die lebenslange Unterstützung in allen Belangen und ihr Interesse an meiner Arbeit. Ein großer Dank gebührt meinem Doktorvater Herrn Prof. Stefan Fischer für die großzügigen Forschungsbedingungen die er mir im Rahmen des Forschungsprojekts Au- toNomos eingeräumt hat und die Betreuung meiner Arbeit in den letzten vier Jahren. Ein herzliches Dankeschön gilt auch allen Beteiligten dieses Forschungsprojekts: Herrn Prof. Sándor P. Fekete, der auch das Koreferat übernommen hat, Prof. Horst Hellbrück, Dr. Elad Schiller, Christiane Schmidt, Christopher Tessars und Björn Hendriks. FürdieMotivationinFormeiner(verlorenen)WettedankeichProf.Hellbrück;ebenso für die zahlreichen Diskussionen und die gemeinsame Arbeit am AutoCast-Protokoll. Für die tägliche nette Arbeitsatmosphäre, zahlreiche fachliche Diskussionen und das freundschaftliche Miteinander danke ich allen Kollegen am Institut für Telematik glei- chermaßen: Claudia Becker, Dr. Carsten Buschmann, Dr. Alexander Carôt, Maick Dan- ckwardt, Nils Glombitza, Daniela Krüger, Martin Lipphardt, Dr. Dennis Pfisterer, Ste- phan Pöhlsen, Stefan Ransom, Peter Rothenpieler, Dirk Schmidt, Birgit Schneider und Prof. Christian Werner. Es hat Spaß gemacht, mit Euch zu arbeiten! ix

Description:
5.3.1 Nachrichtenformat. AutoCast verwendet für die Übertragung von Nachrichten ein einziges Nachrichtenfor- mat. Dieses enthält einen Nachrichtenkopf gefolgt von drei Listen: Hash-Werte ungültiger. Datenelemente, Hash-Werte aller bekannten Datenelemente sowie vollständige Datenele- mente.
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