OPTIMIERTE VARIANTENSELEKTION FÜR EINEN EFFIZIENTEN E/E-PRODUKTLINIENTEST vorgelegt von Anastasia Cmyrev, M.Sc. geb. in Kustanai, Kasachstan von der Fakultät IV - Elektrotechnik und Informatik der Technischen Universität Berlin zur Erlangung des akademischen Grades Doktorin der Naturwissenschaften — Dr. rer. nat. — genehmigte Dissertation romotionsausschuss P : Prof. Dr. rer. nat. Rolf Niedermeier (Vorsitzender) Prof. Dr.-Ing. Stefan Jähnichen (Gutachter) Prof. Dr. rer. nat. Ralf Reißing (Gutachter) Prof. Dr.-Ing. Steffen Helke (Gutachter) ag der wissenschaftlichen ussprache T A : 11 2014 . Juli 2014 Berlin 83 D Technische Universität Berlin Fakultät Elektrotechnik und Informatik Fachgebiet Softwaretechnik 7 Ernst-Reuter-Platz 10587 D- Berlin Hochschule Coburg Fakultät Maschinenbau und Automobiltechnik 2 Friedrich-Streib-Straße 96450 D- Coburg Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg Fakultät Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik Lehrstuhl Sichere Softwaresysteme 1 Platz der Deutschen Einheit 03046 D- Cottbus Anastasia Cmyrev: Optimierte Variantenselektion für einen effizienten E/E-Produktlinientest, 2014 © Für meine Eltern. DANKSAGUNG Die Anfertigung dieser Arbeit wäre ohne die Unterstützung und das Vertrauen zahlrei- cher Personen nicht möglich gewesen. Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Stefan Jähnichen für die Ermöglichung und die umfassende Betreuung der Arbeit, die vielen hilfreichen Anmerkungen und seine Motivation zum Schreiben der Dissertation. Herrn Prof. Dr. Ralf Reißing danke ich herzlich für die Übernahme des Zweitgutachtens, die intensive Betreuung über den gesamten Zeitraum sowie seine stete Diskussionsbereitschaft und Hilfestellung bei zahlreichen fachlichen Fragen. Bei Herrn Prof. Dr. Steffen Helke bedanke ich mich sehr für die Übernahme und kurzfristige Anfertigung des Drittgutachtens. Ebenfalls bedanke ich mich bei Herrn Michael Weber für die Anstellung als Doktoran- dinimRahmendesDoktorandenprogrammsderDaimlerAGundUnterstützungbspw. durch die Etablierung der regelmäßigen Doktorandenseminare. Ein ganz besonderer Dank geht an den ehemaligen Leiter des Teams Testmethodik, Herrn Dr. Michael Stotz, der mir das Thema anvertraut und mich während der Promotionszeit und darüber hinaus (strategisch) unterstützt hat. Zudem bedanke ich mich bei Herrn Daniel Hopp für die Einführung in das Thema Variantenmanagement sowie die konstruktive Zusam- menarbeit bei teamübergreifenden Themen. Auch danke ich Herrn Dr. Jacques Kamga für die initiierende Übernahme der fachlichen Betreuung. Einen großen Beitrag zum Gelingen der Arbeit haben Kollegen und Freunde geleis- tet.Insbesonderebedankeichmichbei:AndreasDereani,KerstinHartig,Mustafa Jaber, Dr. Thomas Karbe, Tobias Morciniec, Thomas Noack, Dr. Ralf Nörenberg, Dr. Alexander Rein-Jury, Christian Reuter und Dr. Nadya Stoyanova für das Korrek- turlesen zahlreicher promotionsrelevanter Dokumente, die fachlichen Diskussionen sowie Motivation zur Vollendung der Dissertation. Besonders viel Dank gilt Matthias Kühnel, der bei vielfältigsten (inhaltlichen) Frage- stellungen unterstützte, mir häufig ein moralischer Ruhepol war und damit erheblich zum erfolgreichen Abschluss der Arbeit beigetragen hat. Schließlich danke ich meinen Eltern, die mich immer darin bestärkt haben den Bildungsweg voranzuschreiten und mir mit Rückhalt und Liebe zur Seite stehen. v ZUSAMMENFASSUNG Um der Individualität möglichst vieler Kundenwünsche sowie der Volatilität der Märk- te begegnen zu können, bieten Automobilhersteller immer mehr Modellvarianten mit einer Vielzahl an Ausstattungsmöglichkeiten an. Dies führt zu einer schnell wachsen- den Variantenvielfalt sowie einer steigenden Produktkomplexität, welche während des Entwicklungsprozesses von sogenannten Produktlinien bewältigt werden muss. Insbesondere während der Phase des Testens stellt sich die Frage nach den „richtigen“ zu testenden Varianten, da aufgrund der hohen Anzahl das Testen jeder einzelnen Variante nicht praktikabel bzw. wirtschaftlich wäre. In der vorliegenden Arbeit wird eine Methode zur Identifikation der repräsentativ zu testenden Varianten vorgestellt. Durch das Testen dieser Varianten wird die Absiche- rung der gesamten Produktlinie gewährleistet. Hierfür wird zunächst eine einheitliche Dokumentationsbasis der Variabilität über die verschiedenen Entwicklungsphasen hin- weg definiert. Dabei erfolgt die Beschreibung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Varianten innerhalb eines universellen Merkmalmodells. Ausgehend da- vonwerdenMerkmaleaufdieEntwicklungsartefakte,wieAnforderungenundTestfälle, abgebildet. Dadurch liegen Anforderungs- und Testspezifikationen vor, welche für die gesamteProduktliniegelten.MittelseinerKonsistenzprüfungwirddieDurchgängigkeit der abgebildeten Variabilität zwischen Artefakten unterschiedlicher Entwicklungspha- sen sichergestellt. Mithilfe von zwei verschiedenen Optimierungsalgorithmen werden die zu testenden Varianten selektiert, welche jede im Lastenheft spezifizierte Anforde- rung sowie jedes im entsprechenden Merkmalmodell definierte Merkmal mindestens einmal abdecken. Die Praxistauglichkeit sowie Effektivität der Konsistenzprüfung und Selektionsmetho- dik konnten anhand von zwei realen E/E-Produktlinien der Daimler AG nachgewiesen werden. Die Beseitigung der identifizierten Inkonsistenzen zwischen Entwicklungsarte- fakten führte zu einer Steigerung der Qualität in Spezifikationsdokumenten. Darüber hinaus bewirkte die anforderungs- und merkmalbasierte Selektion der zu testenden Varianten eine signifikante und gleichzeitig systematische Reduktion des Testumfan- ges. vii ABSTRACT Within the automotive industry, the customers’ high demand for individual products as well as the markets’ volatility are major reasons for the large number of possible configurations. This results in a rapidly growing space of vehicle variants and an increasingcomplexitywhichthemanufacturerhastocopewithduringthedevelopment process of so-called product lines. Especially during the testing phase the „right“ variants have to be determined since the testing of each variant would be infeasible and economically unjustifiable. Inthisthesis,anewtestapproachbasedonrequirementscoverageandfeaturecoverage is developed. For this purpose, first a concept for variability documentation across the different development phases is defined. To represent the commonality and variability of variants a single universal feature model is used. Subsequently, the features are mapped to the development artifacts such as requirements and test cases. As a result, the according specification documents contain artifacts which are valid for the whole productline.Toensureaconsistenttraceabilityoffeaturemappingbetweenthedifferent development artifacts the concept of consistency checking is developed. Two different optimization algorithms are used to select a small subset of variants which cover every requirement of the requirements specification and every feature of the feature model at least once. This small set of variants is then to be tested in detail. Because of the coverage achieved by the variant set, the quality of all other variants can be inferred from the test results. Theusabilityandeffectivenessoftheconsistencycheckingandtheselectionmethodhas been demonstrated using two real E/E product lines of Daimler AG. The elimination of identified inconsistencies between development artifacts has led to a quality intensi- fication within specification documents. Additionally, the systematic requirements and feature based selection of variants resulted in a significant reduction of testing effort. ix
Description: