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Oneida Roulette: Irokesische Landrückforderungen im inter- und intra-ethnischen Beziehungsgefüge PDF

436 Pages·2018·17.647 MB·German
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Edition Centaurus – Sozioökonomische Prozesse in Asien, Afrika und Lateinamerika Harry Schüler Oneida Roulette Irokesische Landrückforderungen im inter- und intra-ethnischen Beziehungsgefüge Edition Centaurus – Sozioökonomische Prozesse in Asien, Afrika und Lateinamerika Herausgegeben von S. Seitz, Freiburg im Breisgau, Deutschland A. Meiser, Freiburg im Breisgau, Deutschland Die Reihe, 1997 in Freiburg begründet, umfasst ein breites Spektrum aktueller Themen der Ethnologie mit interdisziplinärem Charakter. Im Mittelpunkt stehen kulturelle Transformationsprozesse und damit einhergehende Folgewirkungen von sozialem, ökonomischem, religiösem und politischem Wandel. Kennzeichnend ist hierbei die ethnographische Perspektive auf die regionalen Untersuchungsfelder Afrika, Asien und Lateinamerika und deren interdependente Vernetzung in einer globalen, transnationalen Welt. Die Reihe ist ursprünglich mit dem Titel „Sozioökonomische Prozesse in Asien, Afrika und Lateinamerika” beim Centaurus Verlag erschienen. Herausgegeben von Stefan Seitz Anna Meiser Universität Freiburg Universität Freiburg Freiburg im Breisgau Freiburg im Breisgau Deutschland Deutschland Weitere Bände in der Reihe http://www.springer.com/series/13740 Harry Schüler Oneida Roulette Irokesische Landrückforderungen im inter- und intra-ethnischen Beziehungsgefüge Harry Schüler Stegen, Deutschland Zugl. Dissertation Albert-Ludwigs-Universität Freiburg 2016 ISSN 2509-4904 ISSN 2509-4912 (electronic) Edition Centaurus – Sozioökonomische Prozesse in Asien, Afrika und Lateinamerika ISBN 978-3-658-19185-6 ISBN 978-3-658-19186-3 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-19186-3 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2018 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Vorwort Obwohl ich bereits 1978 einen längeren Aufenthalt im Oneida Territorium hatte, dauerte es bis zum Jahre 1992 bis ich von indianischem Dasein im Umfeld der Stadt Oneida erfuhr. Mir wurde von indianischen Bingoveranstaltungen berichtet und einem Brand der Bingohalle auf der Oneida Reservation, bei der Feuerwehr und Rettungskräfte ihre Dienste auf indianischem Land versagten. Doch dauerte es bis Mitte der 90er Jahre, als mir nach weiteren längeren Aufenthalten in Connecticut (1995/96) und Upstate New York (1998) – nicht zuletzt durch mein Interesse nach dem begonnenen Ethnologiestudium (1993) – konkret die Bedeu- tung indianischen Landes und die Entwicklung indianischer Glücksspielbetriebe bewusst wurden. Die Ergründung der Interdependenz von indianischem Land und Spielkasinos erforschte ich zunächst am Rande meiner Magisterarbeit über die Langhausreligion der Irokesen (1998) und eingehend ab 2001 bis heute. Dank Ebenso wie die vorliegende Arbeit mit der Geschichte der Irokesen – insbesondere der Oneida – beginnt, fängt meine Danksagung chronologisch an: Ich widme die Arbeit meinem Freund Adalbert Spahn († 1998), der mich 1978 zu einer gemeinsamen Reise nach Oneida animierte, sowie Marianne Zeun, in deren Familie ich stets ein Zuhause – im ursprünglichem Oneida Territorium – fand. Ganz besonderer Dank gebührt meiner ersten indianischen Informantin Tammy Bluewolf-Kennedy für die Teilung ihrer tiefen Einblicke in die Politik und Kultur der Oneida Indian Nation sowie meinen Langzeit-Freunden, dem Mohawk- Jounalisten Doug George-Kanentiio und den KünstlerInnen Joanne Shenandoah (Oneida), John Fadden (Mohawk) und Eli Thomas (Onondaga), über die ich facettenreiche Einblicke in die gegenwärtige irokesische Situation bekam. Marilyn John († 2007) und Brian Paterson – Repräsentanten der Oneida Indian Nation (NY) – danke ich für ihre sehr ausführlichen Interviews aus der Sicht ihrer Nation; Brian und Doug zudem für ihre Geschichtstouren während mehrstündiger Fahrten über das ursprüngliche Oneida-Territorium sowie Eli für eine Tour auf der Onondaga Reservation. Für die Gewährung indianischer Gastfreundschaft danke ich ganz herzlich vielen Oneida auf den Reservationen Wisconsins und in Kanada. Ganz besonders für die privaten Unterkünfte bei Arnie General (Six Nations Reserve) und Patty Ninham Hoeft (WI), die gar meine 4-köpfige Familie mit damals 2- und 5jährigen Kindern in ihrem Haus aufnahm; für Essenseinladungen von Gordon McLester (WI) und Marlene Doxtater in Jo Ann’s Restaurant (Thames Oneida), bei denen ich im Anschluss einige mit ihr terminierte Interviews durchführte. Eindrücklich behielt ich die Worte von Bob Ninham im Gedächtnis, der sich öfters während der 1980er-Machtkämpfe unter den Oneida auf der Reservation in New York aufhielt. Er nannte diese Zeiten times of trouble und beschrieb sie when all the fun was on. Die Langhaus-chiefs Belanger Brown Sr. und Howard Elijah (Secretary of traditional chiefs) sowie die ehemaligen gewählten Präsidenten Harry Doxtater und Al Day stellten sich sehr dankenswert ebenfalls für ausführliche Interviews zur Verfügung. Neben Patty Hoeft danke ich in Wisconsin insbesondere Loretta Metoxen vom Heritage Center für ihre geschichtlichen und gegenwärtigen Einblicke zu 8 Dank meinem Arbeitsthema; Amelia Cornelius und Shirley Hill (Gaming Commission) vermittelten mir nicht nur Informationen zur Kasinoentwicklung sondern auch zu begleitenden Nebengeräuschen in Wisconsin. Bob Brown – in Wisconsin tätiger Oneida-Sprachlehrer der Langhaus-chiefs (Thames Oneida) – und Raeann Skenandore – damals an der Cornell University arbeitende Wisconsin-Oneida – danke ich für ihre Interviews aus traditioneller Sicht; Gerald Hill – dem viele Jahre aktiv in die land claims involvierten Rechtsexperten der Wisconsin-Oneida – verdanke ich eindrückliche Einsichten aus vielseitiger Perspektive. Ich danke auch den nichtindianischen Stimmen von Ralph Eannace, Jr. (Oneida County Executive), John Campanie (Rechtsanwald für Oneida County) und Scott Peterman (Upstate Citizens for Equality) für ihre Blickwinkel. Mein besonderer Dank gilt folgenden Wissenschaftlern zur irokesischen Kultur: Bartosz Hlebowicz, mit dem ich in regem gegenseitigen Austausch über die Entwick- lungen bei den Oneida stand, sowie Art Einhorn, Bob Venables und Paul Williams, an die ich mich stets mit Fragen wenden konnte. Lawrence Hauptmann sowie Dave Tobin (Syracuse Post-Standard) gaben mir sehr hilfreiche Literaturhinweise zu den Landrückforderungen respektive äußerst informative Berichterstattungen zur Entwicklung der Oneida Indian Nation. Mein ganz herzlicher Dank gilt Prof. Ullrich Köhler († 2016), der mich immer wieder ermunterte, meine Arbeit während der sich stetig fortsetzenden Landrückforderungen zu aktualisieren. Für eine ebensolche Motivation danke ich auch Peter Gerber, insbesondere für das Korrekturlesen meiner Arbeit. Meinem Nachbarn und Laufkollegen Thomas Klein danke ich nicht nur für Entspannung zwischen den Schreibarbeiten, sondern auch für hervorragende thematische Karten, die er als Kartograph fertigte. Dank gilt auch den Rechteinhabern für die verwendeten Abbildungen, deren Namen dort vermerkt sind. Meiner Familie danke ich, dass sie mich 2001 bei meinen Forschungen mit großer Toleranz begleitete, sowie meinem Vater († 2009), der noch vor dem Mauerbau aus der damaligen DDR flüchten konnte. Seine Erzählungen und Anekdoten seines Familienlebens an der Elbe machten mir bewußt, wie sich ein früherer Landbesitz und Heimat in der Identität manifestieren können. Auch ihm ist diese Arbeit gewidmet sowie meiner Mutter, die geduldig auf die Fertigstellung wartete. Inhaltsverzeichnis Vorwort ................................................................................................................ 5 Dank ..................................................................................................................... 7 1 Einleitung 1.1 Thema und Ziel der Arbeit .............................................................. 17 1.2 Quellenlage ..................................................................................... 22 1.3 Eigene Forschungen und Methoden ................................................ 26 1.4 Aufbau der Arbeit ........................................................................... 28 2 Geschichte 2.1 Die irokesische Konföderation 2.1.1 Lebensraum und Bevölkerung ............................................... 31 2.1.2 Gründung der irokesischen Konföderation ............................ 33 2.1.3 Die große Ratsversammlung .................................................. 34 2.1.4 Merkmale der Sozialen Ordnung ........................................... 36 2.1.5 Die Aufnahme der Tuscarora als sechste Nation .................... 37 2.1.6 Von der Pelzhandelszeit zum kulturellen Tiefpunkt ............... 37 2.1.7 Kulturelle Wiederbelebung durch Handsome Lake’s Langhausreligion ................................................................... 40 2.2 Die Oneida 2.2.1 Heimatland der Oneida .......................................................... 43 2.2.2 Kulturkontakt und Pelzhandel ................................................ 45 2.2.3 Beginn der Missionarstätigkeiten ........................................... 46 2.2.4 Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg (1775-1783) ......... 48 2.2.5 Die Adoption von Algonkinflüchtlingen aus Neuengland (Brothertown und Stockbridge) ............................................. 49 2.3 Die Landverlustperiode 2.3.1 Das Geflecht der Beziehungen ............................................... 53 2.3.2 Der Interessenkonflikt zwischen der Bundesregierung und dem Staat New York (Rechtslage vor der Bundesverfassungvon 1787) .................................................. 54 2.3.3 Die indianische Sichtweise .................................................... 59 10 Inhaltsverzeichnis 2.3.4 Die Politik des Staates New York .......................................... 66 2.3.4.1 Eigenwillige Gesetzesauslegungen............................ 66 2.3.4.2 Die Hauptprotagonisten Phillip Schuyler (1733 – 1804) und George Clinton (1739-1812) .................... 69 2.3.4.3 Die Ereignisse von Fort Stanwix (1784) ................... 71 2.3.4.4 Die Landabtretungen der 1780er ............................... 74 2.3.4.5 Die Verträge nach 1790 ............................................. 78 2.3.5 Die christliche Mission zum Landverlust: Das Wirken Samuel Kirklands (1741-1808) und James Deans (1748 – 1823) ..................................................................................... 79 2.3.6 Bundesgesetzgebungen zum Schutz der Indianer .................. 81 2.3.6.1 Indian Trade and Intercourse Acts und New Yorks Antwort ..................................................................... 81 2.3.6.2 Der Vertrag von Canandaigua (1794) ........................ 83 2.3.6.3 (Nichtindianische) Interpretationen des Vertrages von Canandaigua ...................................................... 85 2.3.7 Die wirtschaftliche Erschließung des Staates New York ....... 87 2.4 Wege zur Umsiedlung der Oneida 2.4.1 Der Mohawk Missionar Eleazer Williams ............................. 91 2.4.2 Die Einflussnahme der Ogden Land Company auf die Politik der Bundesregierung .................................................. 93 2.4.3 Das Zusammenspiel zwischen der Ogden Land Company, Rev. Eleazer Williams und der Bundesregierung................... 95 2.4.4 Der weitere Exodus aus und Neubeginn in New York ........... 99 2.5 Weichenstellung zur Rückkehr 2.5.1 Die Landrückforderungen des 19. Jahrhunderts .................. 106 2.5.2 Entschädigungen aus der gescheiterten „Kansas Umsiedlung“ ........................................................................ 107 2.5.3 Die Petitionen des Wilson Cornelius ................................... 108 2.5.4 Vom Boylan-Urteil zur Wiederbelebung der 13 ha Reservation .......................................................................... 109 2.6 Neue Wurzeln jenseits des Heimatlandes 2.6.1 Die Wisconsin Oneida ..........................................................113 2.6.1.1 Soziokultureller Wandel und überlebende Kulturelemente .........................................................113 2.6.1.2 Landentwicklung in Wisconsin .................................115 2.6.1.3 Bewahrung der kulturellen Identität .........................118

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