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Ökologisches Arbeiten: Zur Theorie und Praxis ökologischen Arbeitens als Weiterentwicklung der marktwirtschaftlich organisierten Arbeit PDF

423 Pages·1988·11.89 MB·German
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Irene Schone Okologisches Arbeiten Irene Schine Okologisches Arbeiten Iur Theorie und Praxis okologischen Arbeitens als Weiterentwicklung der marktwirtschaftlich organisierten Arbeit I:\n DeutscherUniversitatsVerlag ~ ~ GABLER· VIEWEG· WESTDEUTSCHER VERLAG ClP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Schone, Irene: Okologisches Arbeiten : zur Theorie u. Praxis okolog. Arbeitens 015 Weiterentwicklung d. marktwirtschaftl. organisierten Arbeit / Irene Schone. -Wiesbaden: Dt. Univ. VerI., 1988 Zugl.: Kassel, Gesamthochsch., Diss., 1986 ISBN-13: 978-3-8244-4003-0 e-ISBN-13: 978-3-322-83634-2 001: 10.1007/978-3-322-83634-2 Diese Arbeit wurde im November 1986 am Fachbereich 2 der Gesamthochschule Kassel eingereicht und 015 Dissertotion angenommen. Der Deutsche UniversitCits-Veriog ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Bertelsmonn © Deutscher UniversitCits-Veriog GmbH, Wiesboden 1988 Dos Werk einschlieBlich oller seiner Teile ist urheberrechtlich ge schutzt. lede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Ur heberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlogs unzul.~ssig und strafbar. Dos gilt insbesondere fur VervielfCiltigungen, Uber selzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Veror beitung in elektronischen Systemen. ISBN-13: 978-3-8244-4003-0 Inhal t 1. Zur Natur von Arbeit und Erkenntnis 3 2. Zur Problematik der marktwirtschaftlich organisierten Arbeit und zum Erkenntnisstand der Wissenschaft 13 3. Die Auffassungen der okonomischen Wissenschaft von der menschlichen Arbeit 33 3. 1. Die menschliche Arbeit in sich als wertfrei verstehenden betriebswirtschaftlichen Theorien 38 3.1.1. Die menschliche Arbeit bei Eri ch Gutenberg als Beispiel fUr einen produktionstheoretischen Ansatz 38 3.1.2. Die menschliche Arbeit bei Edmund Heinen als Beispiel fUr einen entscheidungstheoretischen Ansatz 46 3.1. 3. Die menschliche Arbeit bei Hans Ulrichals Beispiel fUr einen systemtheoretischen Ansatz 54 3. 2. Die menschliche Arbeit in sich als normativ-wertend ver- stehenden betriebswirtschaftlichen Theorien 62 3.2.1. Die menschliche Arbeit bei Heinrich Nicklisch als Bei spiel fUr eine auf das gemeinschaftliche Ganze bezogene Orientierung 62 3.2.2. Die menschliche Arbeit bei Wilhelm Kalveram als Bei- spiel fUr eine christliche Orientierung 70 3.2.3. Die menschliche Arbeit bei Norbert Koubek als Beispiel fUr eine auf Arbeitnehmerinteressen bezogene Orientierung 81 3. 3. Zusammenfassung und SchluBfolgerungen: Unterschiede und Gemeinsamkeiten 89 3.3.1. Die objektive Betrachtungsweise der Arbeit 95 3.3.2. Die quantitative Betrachtungsweise der Arbeit 100 3.3.3. Die rationale Betrachtungsweise der Arbeit 106 - VI - 4. Zu den Auswirkungen des objektiven, quantitativen, rationalen Arbei tsbegriffs 10:3 4.1. Die Diskriminierung der fUr Frauen typischen Arbeit 117 4.2. Die Diskriminierung der eigenen Arbeit 142 4.3. Die Diskriminierung des lebendigen Menschen 161 5. Exkurs: Zum Begriff der planwirtschaftlich organisierten Arbeit 183 6. Arbeitsbegriff und Erkenntnismethode 1~4 6.1. Die Konstruktion der Arbeit als Erkenntnisobjekt 1!J7 6.2. Die Definition des Erkenntnisobjektes Arbeit als Gegenstand 207 6.3. Die rein quantitative Erkenntnis von Arbeit als Gegenstand 213 6.4. Zur roglichen :Jeiterentwic.klung der Erkenntnismethode 220 6.4.1. Vom Objekt zum Prozef3 22C 6.4.2. Vom ganzheitlichen zum okologischen ProzeB 233 6.4.3. Naturwissenschaftliche Erkenntnismethode und ihre Weiterentwick- lung zum Vergleich 243 7. Okologisches Arbeiten als selbstorganisierter ProzeB - aus der Sicht der marktwirtschaftlich organisierten Gesellschaft 255 7.1. von der subjekti ven Sei te her betrachtet 255 7.2. von der objektiven Seite her betrachtet 265 7.3. Wechselbeziehungen zwischen der subjektiven und der objektiven Seite des okologfschen Arbeitsprozesses 279 8. Der okologfsche ArbeitsprozeB und seine Auswirkungen auf Natur, Person und Gesellschaft 313 8.1. Das okologische, nachindustrielle, das parabiotische Paradigma 313 8.2. Die Auswirkungen des parabiotischen Paradigmas auf die Gestal- tung der gesellschaftlichen Beziehungen 335 - VII - 8.2.1. Die Aufhebung der industriellen Spaltung zwischen der Person und ihrer Arbeitsfahigkeit 335 8.2.2. Die Aufhebung der industriellen Spaltung zwischen dem Kaufer und dem Verkaufer von Arbeitskraft 340 8.2.3. Die Aufhebung der industriellen Spaltung zwischen der Produktion und dem Konsum 343 8.2.4. Die Aufhebung der industriellen Spaltung zwischen der Arbeitszeit und der (von abhangiger Arbeit freien Zeit) 346 8.2.5. Die Aufhebung der industriellen Spaltung zwischen der fur Manner und der fur Frauen typischen Arbeit 348 8. 3. Die Auswirkungen des parabiotischen Paradigmas auf die Theorie von den drei Produktionsfaktoren 351 8. 4. Zusammenfassung der veranderten gesellschaftlichen Bezie hungen in einer parabiotischen Gesellschaft am alltag- lichen Beispiel 357 8.4.1. Der Planungsprozei3 357 8.4.2. Der Bauprozei3 359 8.4.3. Der Nutzungsprozei3 361 9. Von der Entwicklung eines okologischen, nachindustriellen, eines parabiotischen Arbeitsbegriffs in der Theorie zur gesellschaftlichen Praxis 365 9.1. Die zunehmende Bedeutung des tertiaren Sektors 365 9.2. Das parabiotische Arbeiten in alternativen Projekten 379 9.2.1. Die Entkopplung vom Kapital 379 9.2.2. Direkte personliche Beziehungen zwischen Subjekten 385 9.2.3. Lebendige Produktivitat 390 9.3. Zu den historischen Vorbildern des parabiotischen Arbei- tens in alternativen Projekten 395 Literatur 399 "Wenn man von der Arbeit spricht, so hat man es unmittelbar mit dem Menschen selbst zu tun. Diese neue Stellung der Frage ist inklusive schon i hre Losung." Karl Marx 3 1. Zur Natur von Arbeit und Erkenntnis Arbeit und Umwelt, das ergibt eine seit 1979 jahrlich von der GfK Gesellschaft fUr Konsumforschung, NUrnberg, durchgefUhrte reprasentative Befragung. stellen nach :4ei nung der BundesbUrger heute die wichtigsten Problembereiche dar; fUr Arbeitslosigkeit und Umweltzerstorung mUssen Losungen gefunden werden. Um solche aber vorschlagen zu konnen, ist es erst einmal erforderlich zu fragen, was denn unter diesen Problemen verstanden wird und wodurch sie verursacht werden, um nicht vorschnell Gestaltungs empfehlungen abzugeben, die dann vielleicht doch nichts daran zu andern vermogen. Die Frage nach dem, was mit Arbeitslosigkeit und Umweltzerstorung gemeint ist, scheint auf den ersten Blick einfach beantwortbar zu sein: Unter Arbeitslosigkeit wird verstanden, daB viele Menschen erwerbstatig sein wollen, aber keinen Arbeits platz finden, unter Umweltzerstorung, daB Wasser, Luft und Boden mit Schadstoffen UbermaBig belastet sind. Beide Problembereiche scheinen demnach nichts miteinander zu tun zu haben, sondern vollig voneinander getrennte Kategorien zu sein. Trafe dies zu, so konnte man das Problem der Arbeitslosigkeit durch ein erhohtes Angebot von Arbeitsplatzen und das Problem der Umweltzerstorung durch eine Reduzierung der Schad stoffbelastung zu beseitigen versuchen. Aber so einfach ist die Losung nicht, denn die Annahme, beide Problembereiche hatten nichts miteinander zu tun, ist ein Trug schluB, weil die Umwelt nicht von allein, sondern durch menschliche Einwirkung da rauf, durch Arbeit, zerstort wird, indem ihr namlich in steigendem Ausma6 natUrli che Ressourcen entnommen werden, die sich zum Teil in Millionen von Jahren gebildet haben, wobei eine solche Naturausbeutung als menschliche "Produktion"1 bezeichnet wird, dadurch daB durch den zunehmenJen Einsatz von Pestiziden natUrliche Labewe- sen aussterben, die in der Natur eine wichtige Funktion haben, vom Menschen aber als Un-Krauter und Un-Geziefer abgewertet werden, bzw. dadurch JaD im Produktions- und KonsumtionsprozeB entstehende Abwarme, Abgase und Abfalle einfach der Umwelt Uber lassen werden, wobei von "Beseitigung" gesprochen wird. DaB nicht alles von Men schen Produzierte auch verbraucht wird, daB bei Produktion und auch beim Konsum von GUtern Abfalle entstehen, die der Umwelt zurUckgegeben werden, ist in die Theorie bildung vom wirtschaftlichen ProzeB bisher noch nicht eingegangen, erst recht nicht, daB diese nicht beseitigt werden konnen, auch nicht durch Verbrennen, sondern hoch stens umgewandelt und gelagert. vgl. dazu: H. lmmler, Natur und Arbeit, in: H. lmmler, Hrsg., Beitrage zur Didak tik der Arbeit, Bad Heilbrunn/Obb., 1981, S. 77, und H.-Chr. Binswanger, Ukologi sches Wirtschaften, in: Globus-Mappe 4/86, Stuttgart, 1986, S. 82. Vgl. dazu auch die Ubliche Bezeichnung "Strom-Produktion", womit die Umwandlung von Primarener gie in Strom gemeint ist, bei der, wenn sie nicht in Kraft-Warme-Kopplung betrie ben wird, zwei Drittel der eingesetzten Primarenergie als Abwarme nutzlos fUr die Menschen und schadlich fUr die Natur an diese abgegeben werden. 4 - Okonomische Theorie betrachtet also bisher nur den Ausschnitt des menschlichen Umgangs mit Natur, wo diese zwecks "Produktion", zwecks menschlicher VerfUgung da rUber, auf tritt, aber nicht den ganzen ProzeB von der Entnahme natUrlicher Ressour cen bis zur RUckgabe von Stoffen an diese, welche dabei infolge der vorgenommenen Verarbeitungs- und Gebrauchsvorgange vielfachen Formveranderungen unterlagen. Ur sprUnglichen menschlichen Gemeinschaften war im Gegensatz zu uns heutigen, modernen Menschen dieser ganze Zusammenhang von der Entnahme von Stoffen aus der Natur bis zur RUckgabe an sie durchaus bewuBt, z. B. opferten solche Gemeinschaften der Na tur, sie gaben ihr einen bestimmten Teil des ihr Entnommenen syrnbolisch zurUck, urn sie dafUr zu ent-schtidigen. Man kann heute nicht langer davon ausgehen, daB wir es mit einer Krise der Umwelt zu tun haben, die ausschlieBlich durch mangelnde Naturkenntnisse und insofern schein bar unabhangig von menschlichen Handlungen zustande kommt, sondern man muB einse hen, daB die UlIlweltkrise auf die Ein,lirkung des ~"enschen auf die r·jatur, auf seine Arbeit also, zurUckzufUhren ist. Dies war jedoch nicht immer so, der Umgang des Men schen mit der Natur erfolgte nicht immer in derart naturzerstorerischer Form, stellt keine Naturkonstante dar, wie manch einer glauben machen mochte, sondern ist fUr die moderne, industrielle Form des menschlichen Umgangs mit Natur typisch. Vergegenwar tigt man sich namlich den ProzeB der Evolution, dann sieht man, daB dieser nicht zerstorerisch, sondern schopferisch verlauft, denn der bewuBt erkennen und handeln konnende Mensch hat sich erst im Umgang mit der ihn umgebenden Natur durch seine eigene Arbeit entwickelt. Es gibt augenscheinlich fUr den Menschen nicht nur die Moglichkeit, unproduktiv-zerstorerisch mit der Natur umzugehen, sondern auch produk tiv-schopferisch. Und wenn die heutige moderne Form des Umgangs mit der Natur zu sol chen Zerstorungen fUhrt, dann ist dies eine unproduktive Beziehung zwischen Mensch und Natur. Es muB also darum gehen, diese moderne, unproduktive Form des menschli chen Umgangs mit Natur zu analysieren, urn herauszufinden, warum sie so zerstorend ist. Es muB von der menschlichen Arbeit ausgegangen werden. Dies ist ein anderer An satz als der neoklassische, der weder die menschliche Arbeit thematisiert, ihre Form analysiert, ihre Folgewirkungen bewuBt macht, noch die GesetzmaBigkeiten auf zeigt, denen die menschlichen Handlungen in einer durch Markte geregelten freien Wirtschaft unterliegen, sondern lediglich von autonomen Preisbewegungen ausgeht, so als wUrden diese nicht durch das Handeln der Menschen, sondern durch auBer-mensch liche - und das heiBt auch: natUrliche - Gesetze zustande kommen. ~ Eine zweite Oberlegung muB sich anschlieBen, wenn von Arbeit und Umwelt die Rede ist. Unter Arbeit verstehen wir eine im Menschen inkorporierte und von ihm leist- 5 bare Tatigkeit, unter Umwelt die dem Menschen gegenUber tretende Natur. Auch hierin zeigt sich wieder eine Spaltung. Arbeit und Umwelt, Mensch und Natur sind anschei nend antagonistische Kategorien. Der Mensch ist Nicht-Natur, die Natur Abwesenheit vom Menschen und von menschlichen Tatigkeiten, d. h. der Mensch erscheint als ein nicht-natUrliches Wesen, als reiner Geist. Dies ist jedoch eine Annahme, eine reine Fiktion von der Natur des Menschen und daher ver-kehrt, die tatsachlichen Fakten sind umgekehrt worden. Auch der Mensch ist ein natUrliches, sinnliches, materiel les, lebendiges Wesen und seine in ihm inkorporierte Fahigkeit, seine Arbeit, ist eine natUrliche Leistungsfahigkeit, sozusagen seine innere Natur, mit der er auf die ihm auBere Natur, seine Umwelt, einwirkt. Und diese besteht auch nicht Ilur aus durch menschliche Tatigkeit unbeeinfluBter Natur, sondern vor allem aus durch mensch liche Einwirkung geformter. Wenn aber nun der Mensch sich als ein natUrliches Lebewesen und nicht als Nicht-Na tur, als lediglich abstrakter Geist, sich zur ihm auDeren Natur durch seine Arbeit in Beziehung setzt, dann tut er dies nicht als ein auBerhalb von Natur Stehender, sondern als ein Teil von dieser. Das Verhaltnis zwischen Mensch und Natur so rich tiger zu beschreiben, hat weitreichende Folgen. Denn wenn der Mensch als ein Teil der Natur auf diese einwirkt, so muB dieser ProzeB, weil der Mensch selbst Natur ist, als ein wechselseitiges Verhaltnis angesehen werden. Der Mensch wirkt auf die Natur ein, indem er seine Arbeitsfahigkeit in ihr verausgabt, aber die Natur ~Iirkt auch auf die Natur des Menschen zurUck. Wenn der Mensch als Teil der Natur auf die se einwirkt, dann ist er aktiv Handelnder, die Natur passiv Aufnehmende. Wenn die Natur aber den Menschen beeinfluBt, er sie wahrnimmt, dann ist sie aktiv handelndes Subjekt, der Mensch passiv wahrnehmendes Objekt. Hieraus wird deutlich, daB unter Arbeit nicht langer nur einseitig die Fahigkeit zur Verausgabung von Arbeitskraft verstanden werden darf - und nur das hat ~kono­ mische Theorie bisher als Arbeit angesehen -, sondern der wechselseitige ProzeB von Verausgabung und Wahrnehmung, mit anderen Worten: von Arbeit und Erkenntnis. begriffen werden muD. Wahrnehmung, Erkenntnis, BewuBtseinsbildung, auch die Ein verleibung von Stoffen, das war bisher nicht Arbeit, sondern nur die sich im Pro duktionsprozeB in den Produkten verausgabende Fahigkeit. Die 8anzheitlichkeit des Arbeitsprozesses zeigt sich aber in der Obereinstimmung der Kriterien, mit der Ar beit und Erkenntnis, Produktion und Konsum, Geb~n und Nehmen beschrieben werden konnen. In diesem nehmen der lebendige, natUrliche Mensch und die lebendige Natur jeweils sowohl Subjekt-, als auch Objektstatus ein. Aufgrund der BewuBtwerdung dieser wechselseitigen Beziehung zwischen natUrlichem Menschen und Natur muB aber

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