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Oh Gott, Mathematik!? PDF

247 Pages·1997·6.902 MB·German
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Mathematik Einblicke in die Wissenschaft Helmut Neunzert Bernd Rosenberger Oh Gott, Mathematik!? In der popuUirwissenschaftlichen Samm1ung Einblicke in die Wissenschaft mit den Schwerpunkten Mathematik - Naturwissenschaften Technik werden in allgemeinverstandlicher Form - elementare Fragestellungen zu interessanten Proble- men aufgegriffen, - Themen aus der aktuellen Forschung behandelt, - historische Zusammenhange aufgehellt, - Leben und Werk bedeutender Forscher und Erfin- der vorgestellt. Diese Reihe ermoglicht interessierten Laien einen einfachen Einstieg, bietet aber auch Fachleuten anregende, unterhaltsame und zugleich fundierte Einblicke in die Wissenschaft. Jeder Band ist in sich abgeschlossen und leicht lesbar. Helmut Neunzert/Bemd Rosenberger Oh Gott, Mathematik!? 2., tiberarbeitete Auflage EI3 B. G. Teubner Stuttgart· Leipzig 1997 Prof. Dr. Helmut N eunzert Prof. Dr. Bernd Rosenberger UniversiHit Kaiserslautern 67653 Kaiserslautern M. C. Escher's "MOEBIUS STRIP II" (S. 190) und "SUN AND MOON" (S. 212) © 1997 Cordon Alt - Baarn - Holland. All rights reserved. Umschlagbild: .,Johannes Kepler" mit freundlicher Genehmigung von Michael Mathias Prechtl. Die restlichen Abbildungen stammen, sofern nieht anders angegeben, aus dem Archiv der Autoren. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Neunzert, Helmut: Oh Gott, Mathematik!? / Helmut NeunzertlBernd Rosenberger. - 2., tiberarb. Auf!. -Stuttgart; Leipzig: Teubner, 1997 Frtiher u.d.T.: Neunzert, Helmut: Schltissel zur Mathematik ISBN-13:978-3-8154-2514-5 e-ISBN-13:978-3-322-81038-0 DOl: 10.1007/978-3-322-81038-0 Das Werk einschlieBlieh aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschtitzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Veriages unzuliissig und stratbar. Das gilt besonders ftir Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikro verfilmungen und die Einspeieherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © B. G. Teubner VerJagsgesellschaft Leipzig 1997 Umschlaggestaltung: E. Kretschmer, Leipzig Mathematik ist nicht trocken, sondern voller Phantasie, nicht lang weilig, sondern voller SchOnheit, logisch, aber dennoch von unge heurer Kreativitiit, uralt, aber voll neuer Ideen. Mathematik ist wie das Spiel, wie die Kunst ein Bestandteil, ja vielleicht sogar ein besonders sensibler Repriisentant der Kultur und nicht zuletzt ein unersetzliches Hilfsmittel der Naturwissenschaften, der Technik, der Wirtschaft. Mathematik ist Werkzeug und Spiel und notwendi gerweise beides. Mathematik liefert auch oft genug einen Anreiz, zu philosophieren, zur rationalen Reflexion in einem irrationalen Hin und Her zwischen Fortschrittsglliubigkeit und Fortschritts feindlichkeit! Vorwort zur 2. Auflage Dies ist die zweite, leicht tiberarbeitete Fassung unseres erstmals 1991 in der "Schltissel"-Reihe des ECON Verlages erschienenen Buches "Schltissel zur Mathematik". Wie schon in der ursprungli chen Einleitung bemerkt, erschien uns der mit diesem Titel ver bundene Anspruch fast nicht erflillbar. Es ging - und es geht - uns vor allem darum, das Bild von der Mathematik als weltabgewand ter Wissenschaft, in deren "eisigem Kalktil so mancher erfriert", und von Mathematikern als weltfremden Menschen zu korrigie ren. Mathematik ist - das zeigen neue Umfragen - das in der Schule meistgeliebte, aber auch das meistgehaBte Fach. "Ach Gott: Mathematik" sagen fast zwei Drittel aller SchUler - die einen als StoBseufzer, die anderen mit Freude. Wir mochten einerseits den StoBseufzenden die Einsicht vermitteln, daB sie - aus welchen Grtinden auch immer - ein falsches Bild von der Mathematik hat ten oder haben; andererseits sollen die Begeisterten bestarkt wer den. Die restlichen Leser sollten zum Nachdenken dartiber ermun tert werden, daB sie moglicherweise etwas versaumt haben (so, wie man auch etwas versaumt, wenn man keinen Sinn flir die Kunst hat). 1m ECON Verlag ist die erste Auflage ausverkauft, und zwischenzeitlich wurde die "Schltissel"-Reihe beendet: Ftir uns war das zunachst eine Enttauschung, weil es doch noch recht viele Nachfragen nach unserem Buch gab. Deshalb sind wir dem Verlag B. G. Teubner sehr dankbar, daB er sich schnell und mit offenbarer Begeisterung entschloB, unser Buch mit neuem Titel in seine popularwissenschaftliche Reihe "Einblicke in die Wissenschaft" aufzunehmen. Unddies mochten wir nun wirklich sehr gern leisten: Einen Einblick geben in das, was Mathematiker tun. Wir freuen uns tiber die neue Chance, dem Leser zu beweisen: "Oh Gott, wie viel SpaB macht doch Mathematik!" Kaiserslautern, Januar 1997 H. Neunzert B. Rosenberger Inhalt Einleitung ......................................... 9 1. Ach Gatt, ein Mathematiker! .. ..... . .... . .... ..... . 14 2. Findet oder macht man Mathematik? . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Von der Entstehung mathematischer Ideen ............. 30 3. Homo ludens - Homo faber oder Ameise und Ameisenblir ...................... 56 4. Wie rant wem etwas Mathematisches ein? ............ 104 5. Mathematik, die Wissenschaft von den Ordnungen .... 122 6. Der Rohstoff fUr die Bildung von Modellen - mit Beispielen mathematischer Madelle . . . . . . . . . . . . .. 143 Wie man mit Mathematik aus der Vergangenheit for die Zukunft lernt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 152 Wieviel Menschen leben auf der Erde im Jahr 2700? . . . . .. 156 Der Hecht im Karpfenteich ..... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 163 Der kiirzeste Weg ist nicht immer der beste ............. 170 Spiel mit Seifenblasen: Das Kind im Mathematiker ...... 187 Mathematik, Detektiv im menschlichen Korper . . . . . . . . .. 196 7. Mathematik und Computer. . . .... . ..... .... ..... .. 210 8. Von der Verantwortung der Wissenschaftler .......... 229 Anhang ........................................... 241 Literaturverzeichnis ................................. 241 Personenregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 247 9 Einleitung Zuerst: Liebe Kolleginnen und Kollegen, dieses Buch ist nicht fur Euch geschrieben. Wir wissen: Ihr hiittet alles ganz anders gesagt - mit gutem Recht. Aile anderen, die Nicht-oder Nochnichtmathematiker, k6tmen dieser ersten Bemerkung entnehmen: Auch tiber eine Wissen schaft wie die Mathematik, deren Ergebnisse so eindeutig sind, gibt es vielfaltige Meinungen. Wir -wie sollte es anders sein -beschrei ben in diesem Buch die unsere, ohne den Anspruch aufA Ilgemein gtiltigkeit zu erheben. Der Titel des Buches verspricht einen »Schltissel zur Mathematik«. Schltissel 6ffnen Ttiren, erlauben zumindest einen Blick in das Innere eines Raumes. Wir wollen es gleich gestehen: Einen sol chen Schltissel zur »Wissenschaft Mathematik« k6nnen wir nicht liefe m. Eine Wissenschaft ist viel mehr als eine Ansammlung von Begriffen und Aussagen; sie hat ihren eigenen Geist, hat etwas von einem lebendigen Organismus. Man erschlieBt sich die Wissen schaft Mathematik nur, indem man sie betreibt, nicht dadurch, daB man tiber sie liest. Damit ist kIar, was wir nicht wollen: einige Mathematik-Splitter auflesen und herzeigen. So ist es auch nicht unser Ziel, in allgemeinverstandlichen Worten zu beschreiben, was etwa Mengen, Zahlen, Funktionen sind. Das wtirde dem Laien den Geist der Mathematik eben nicht erschlieBen. Uberdies gibt es schon eine groBe Anzahl Bticher dieser Art. Wenn sie gut sind, machen sie dem Kenner groBes Vergntigen - wie etwa Davis & Hersh: Erfahrung Mathematik [41]. Oft sind es aber nur Kurzfas sungen von Schulbtichem und alles andere als Schltissel. Unser Ziel ist daher viel bescheidener: Wir versuchen einen »Schltissel zur Mathematik als Beruf«; vielleicht besser einen »Schltissel zum Mathematiker«. AIs Leser stellen wir uns einen jungen Menschen vor, der tiberlegt, was er einmal werden will. Es ist unsere Erfahrung aus vielen Begegnungen mit Schtilem der letzten Klassen eines Gynmasiums: Sie wollen wissen, was einer H. Neunzert et al., Oh Gott, Mathematik!? © B. G. Teubner Verlagsgesellschaft Leipzig 1997 10 Einieitung tut, der Mathematik zum Berufhat, was er tut, warum er es tut, wo er es tut. Oft schwanken sie zwischen Mathematik und Physik, Mathematik und einem technischen Fach, meist zwischen Mathe matik und Informatik. Was bedeutet es, sieh hier fUr die Mathema tik zu entscheiden? Nun un.terscheiden sich dieseWissenschaften meist in den Motiven fUr die Beschaftigung mit ihnen. Man muB also auch dariiber reden, warum man Mathematik macht. Was tut man als Mathematiker und warum tut man es - da muB man auch gegen viele Vorurteile angehen, die Schule und Gesellschaft bereit halten. Wird man nieht gerade Lehrer, so hat die Mathematik, die man in der Schule macht, wenig zu tun mitjener, die man spater im Beruf, etwa in der F-&-E-Abteilung einer Automobilfirma betreibt. Und schon gar sind Mathematiker nicht jene weltfremden, ver trockneten Biicherstubengelehrten, als die sie in der Offentlichkeit oft dargestellt werden. Dieses Bild richtigzustellen ist auch ein Anliegen dieses Buches. Deshalb beginnen wir mit einem soziologischen Aspekt: Das Bild der Mathematik und des Mathematikers in der Offentlichkeit. Unser Ziel dabei ist natiirlich, den Leser zu einer Standortbestim mung zu veranlassen: Was ist seine Vorstellung von Mathematik? Fragt man nach der Rolle der Mathematik in der Gegenwart, so ist selbstverstlindlich ein Blick in die Geschiehte nicht zu vermeiden. Nun ist es wiederum nicht unser Ziel, einen AbriB der Mathema tikgeschiehte zu schreiben; es geht uns vielmehr darum, anhand von Beispielen eine These zu untermauern, die wir fur wichtig halten: Mathematik ist wie etwa Kunst und Philosophie Bestand teil der Kultur - und deshalb hat auchjede geschichtliche Kultur form »ihre« Mathematik. Nun ist sieh der einzelne Mathematiker im allgemeinen dieser historischen Zusammenhlinge, in denen auch er steht, nicht be wuBt; er hat seine Motive, seinen ganz personlichen SpaB an der Mathematik. 1m dritten Kapitel wollen wir diesen »psychologi schen« Motiven nachspiiren, anhand einiger beriihmter Beispiele wie GauB und Riemann, aber auch anhand eigener Erfahrungen. Dabei stoBt man, ob man will oder nicht, aufj enen Gegensatz von reiner und angewandter Mathematik, der zwei unterschiedliche Motivationsmuster pragt; ein solcher Streit ist natiirlich nicht ma thematikspezifisch; in allen Wissenschaften sind lihnliche Polarita ten erkennbar. Es ist eine andere These dieses Buches, daB fUr die Entwieklung der Mathematik ein Zusammenspiel dieser beiden, Einleitung 11 an sich verschiedenen Aspekte von gr6Bter Bedeutung ist - jeder einzelne Mathematiker sollte etwas yom Homo ludens und yom Homo faber in siCh haben. Daftir gibtes auch gute philosophische Griinde (die wir erlautem). Doch ehe wir im fiinften Kapitel »rich tig philosophisch« werden, werden wir nochmals »psychologisch«: Wie hat man mathematische Ideen? - eine Frage,die vielleicht auch manchen SchUler in Klassenarbeiten bewegt. Es ist ein Be reich voller Anekdoten und seltsamer Theorien - aber auch ein Bereich mit so emsthaften Fragen wie etwa der, warum auBerhalb des Lehrerberufs so wenige Frauen in der Mathematik zu finden sind, oder etwa der, ob Schulmathematik zur Kreativitat erzieht. Beziiglich des fiinfien, philosophischen Kapitels bitten wir den Leser urn Nachsicht: Wir glaubten sagen zu miissen, was Mathe matik »ist«. Nun gab es schon viele Antworten auf diese Frage - und wahrscheinlich auch solche, die unserer Antwort iihnlich sind. Trotzdem: Dies ist eben »unsere« Antwort, die wir selbst fanden und an die wir glauben, die wir fiir vemiinfiig halten. Vemiinftig in dem Sinne, daB sich viele Dinge, die zur Mathematik gehoren, gut einfiigen, einen ordentlichen Platz in unserem Gebaude finden. Und deshalb konnen wir im sechsten Kapitel endlich konkret werden. Wir wollen an Beispielen verdeutlichen, was man unter einem mathematischen Modell versteht, wie man es aufstellt, was man damit bewirken kann. Diese Beispiele stammen aus verschie denen Anwendungsgebieten - der Kontrolltheorie, der BevOlke rungsdynamik, der Optimierung, handeln von Zeltdachem und Computertomographen. Da geht es natiirlich nicht ohne Mathe matik - der Leser kann sichjajene Beispiele auswiihlen, die er gut verkraftet. Auch diese Auswahl ist von unserem Geschmack und natiirlich auch von unseren padagogischen Ambitionen gepragt - wiederum wird keinerlei Anspruch aufVollstiindigkeit erhoben. 1m vorletzten Kapitel versuchen wir, die unvermeidliche Frage zu beantworten, ob es wegen des Computers etwa gar keine oder eher viel mehr oder auch eine ganz andere Mathematik gibt. Es ist auch die Frage nach dem Verhiiltnis von Mathematik und Informa tik, die viele Studienanfaoger bewegt. Unsere Antwort ist natiirlich eine von Mathematikem - von Mathematikel'I}. aber, die viel Re spekt und Sympathie fiir Informatik und etliche Informatiker haben. SchlieBlich, last, but not least, beriihren wir noch eine Frage, die heute jedem Wissenschaftler und deshalb auch dem Mathematiker

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