ÖSTERREICHISCHES BUNDESINSTITUT FÜR GESUNDHEITSWESEN ÖBIG Offenes Curriculum Allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege IM AUFTRAG DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR GESUNDHEIT UND FRAUEN Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheitswesen ÖBIG Offenes Curriculum für die Ausbildung in Allgemeiner Gesundheits- und Krankenpflege Projektkoordination Ingrid Rottenhofer Projektmitarbeit Gertrud Bronneberg Waltraud Glatz Alice Steier Wien, November 2003 Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen ISBN 3-85159-068-6 Die in diesem Curriculum verwendeten personenbezogenen Ausdrücke wie z. B. „Pflegeleh- rerin“ und „Patient“ umfassen Frauen und Männer gleichermaßen. Eigentümer und Herausgeber: ÖBIG (Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheits- wesen) - Für den Inhalt verantwortlich: Sebastian Kux - Lektorat: Johannes M. Treytl - Sekre- tariat: Heike Holzer - Technische Herstellung: Ferenc Schmauder - Alle: A-1010 Wien, Stu- benring 6, Telefon (01) 515 61-0, Fax (01) 513 84 72, E-Mail: [email protected], http://www.oebig.at Der Umwelt zuliebe: Dieser Bericht ist auf chlorfrei gebleichtem Papier ohne optische Aufhel- ler hergestellt. Vorwort Die zentrale Stellung der Pflege im Rahmen der Gesundheitsver- sorgung sowie die Orientierung Österreichs an den Zielen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den einschlägigen Emp- fehlungen der EG bzw. EU erforderte vor allem im letzten Jahr- zehnt eine umfassende Reform der Pflegeberufe, die 1997 zur Verabschiedung eines neu formulierten Bundesgesetzes über die Gesundheits- und Krankenpflegeberufe führte. Dieses Gesetz unterscheidet zwischen eigenverantwortlichen, mitverantwortlichen, interdis- ziplinären und erweiterten Tätigkeitsbereichen und nimmt eine Abgrenzung zu anderen Ge- sundheitsberufen vor. Erstmals sind Berufspflichten wie Dokumentationspflicht, Verschwie- genheitspflicht, Anzeige- und Meldepflicht sowie Auskunftspflicht für die Gesundheits- und Krankenpflege explizit festgeschrieben. Dem bei der Berufsausübung notwendigen Teamge- danken wird in diesem Gesetz ebenso Rechnung getragen wie der Qualitätssicherung. In diesem Sinne wurde auch das vorliegende Curriculum konzipiert, und ich freue mich, für die Ausbildung in Allgemeiner Gesundheits- und Krankenpflege mit diesem Werk ein Instru- ment zur Verfügung zu stellen, welches die Qualität der österreichischen Pflegeausbildung nicht nur sichert, sondern über die Grenzen den Landes hinaus sichtbar macht. Die Qualität der pflegerischen Arbeit ist anerkennenswert hoch, und die Anforderungen, die an den gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege heute gestellt werden, sind in diesem Curriculum dokumentiert. Soziodemographische und epidemiologische Entwicklungen sowie der enorme Fortschritt medizinischer Behandlungsmöglichkeiten lassen die Zunahme von hilfs- und pflegebedürfti- gen Menschen in unserer Gesellschaft zu einer vordringlichen Problemstellung der Gesund- heitsversorgung werden. In Zukunft wird es mehr alte, chronisch- und mehrfacherkrankte, dementiell erkrankte und mehrfachbehinderte Menschen geben, woraus sich erneut Entwick- lungserfordernisse im Pflege- und Betreuungsbereich ergeben. Die durch Arbeitsteiligkeit und zersplitterte Zuständigkeiten gekennzeichnete Situation im Gesundheits- und Sozialwesen führt zu Forderungen nach verstärkter Integration, Koordination und Kooperation der Berufsgruppen im Gesundheits- und Sozialbereich. Diese Forderung übertragen auf Aus- und Weiterbildung von Gesundheits- und Sozialberu- fen bedeutet: Identifikation fachlicher Schnittstellen und Differenzierung zwischen berufs- übergreifenden Querschnittkompetenzen und berufsspezifischen Kernkompetenzen. Nur auf diese Weise lassen sich aufeinander aufbauende, durchlässige und sinnvoll abgestimmte Bildungsangebote umsetzen und Berufsbilder entwickeln. Modularisierung sowie vertikale und horizontale Durchlässigkeit von Berufsbildungsangeboten fördert persönliche Mehrfach- qualifikationen und Flexibilität für die berufliche Mobilität am Arbeitsmarkt. Maria Rauch-Kallat Bundesministerin für Gesundheit und Frauen Mitarbeiter/innen im Curriculumprozess∗ Kernteam (Konzeptions- und Redaktionsarbeit, Projektphasen II bis V) Allmer Franz, Botland Marion, Bruckler Ingrid, Danzinger Anna, Hochegger Betty, Kaes Maria, Nitsche Marion, Wild Monika Koordinationsteam (Konzeptions- und Redaktionsarbeit, Projektphase I Informations- und Koordinationsarbeit, Projektphasen II bis V) Allmer Gertrude, Becker Birgit, Böhler Elisabeth, Brugger Ida, Danzinger Anna, Ecker Christine, Halbertschlager Andrea, Hochenegger Brigitta, Hofer Hildegard, Hufnagl Reinhilde, Jukic-Puntigam Margareta, Keuschnigg Maria, Klecker Elke, Kürzl Eva, Missoni Carmen, Mostbauer Gerda, Müller Annemarie, Ratzenberger Karina, Rederer Guntram, Trummer Annemarie, Unterberger Ingrid Praxisteam (Entwicklung des Praxiskataloges) Aumaier Helga, Baldauf Liane, Brantner Monika, Fischer Maria, Fussenegger Walter, Mader Monika, Prager Christian, Scheichenberger Sonja, Sommerbauer Sieglinde Fachautoren (Entwicklung der Unterrichtsfächer - zum Teil in Subteams) Achatz Irene, Allmer Gertrude, Atanasov Elfi, Becker Birgit, Beuchert Gisela, Böhler Elisabeth, Borkenstein Joachim, Botland Marion, Brantner Monika, Braunschmidt Brigitte, Breidt Ludwig, Breiteneder Elisabeth, Bruckler Ingrid, Brugger Ida, Dorfmeister Günter, Dorfmeister Michaela, Edlinger Karoline, Einschwanger Dagmar, Falk Anita, Forenbacher Helmut, Forster Rudolf, Foussek Christine, Frühwirth Ulrike, Fürstler Gerhard, Gartner Claudia, Gasser Ludmilla, Gfaller Susanne, Gigl Annemarie, Glotter Michael, Grubbauer Hans Michael, Guttmann Josef, Haberbauer Heinz, Hanel Agnes, Haslinger Franz, Hausmann Clemens, Hausreither Meinhild, Heckmann Bernardine, Hellal Brigitte, Hochegger Betty, Hochenegger Brigitta, Hubl Susanne, Hütteneder Karin, Javurek Judith, Kabinger Roland, Kaes Maria, Karner Angelika, Kathan Eva, Kemetmüller Eleonore, Keuschnigg Maria, Kiraly Karin, Klingesberger Marlies, Koch Karoline, Kohl Johanna, Konradi Susanne, Kratzer Ursula, Kühne-Ponesch Silvia, Langbauer Rosemarie, Langer Helga, Lausch Andreas, Lehner Barbara, Pia Leo, Luksch Christian, Mader Monika, Mayer Hanna, Mayerhofer Gabi, Merta Beate, Miedler Susanne, Mikas Sonja, Monitzer Michael, Ofenböck Josef, Oparian Regina, Peinhaupt Crista, Pieber Maria, Pfeifer Johann, Prager Christian, Praher Anni, Pritz Johannes, Purtscher Anna Elisabeth, Rederer Guntram, Reinisch Johanna, Reisinger Irmgard, Richter Christiane, Richter Roswitha, Schaffer Susanne, Schauer-Mühl Anneliese, Schenk Luzia, Schilder Christa, Schuster Maria, Seeger Wolfgang, Seitz Walpurga, Siggemann Peter, Sladek Brigitte, Stadelmann Franz, Stadlbauer Margot, Stech Edda, Steidl Siegfried, Teufelsbauer Leonore, Titscher Christa, Trummer Annemarie, Walser Melitta, Walzl Brigitte, Wandl Gisela, Wassitzky Elisabeth, Weber Eva, Wiederkehr Gabriele, Wild Monika ___________ ∗ siehe Autorenverzeichnis Kapitel 5 Beratungsebene im Curriculumprozess Konzeptive Curriculumberatung Drerup Elisabeth Wassitzky Rudolf Mario Beirat Göttche-Lieb Ingrid, Hable Johann, Hausreither Meinhild, Kemetmüller Eleonore, Knoll Hannelore, Kriegl Marianne, Magenbauer Irma, Maier-Wagrandl Veronika,Maszar Raul, Mauerhofer Monika, Orth Gerhard, Seidl Elisabeth, Them Christa, Wintersberger Barbara „Schüler“ Beirat Assmann Reinald, Bauer Heike, Breitfuß Monika, Eckl Angelika, Fabsics Stephanie, Horvath Christine, Huber Daniela, Maszar Raul, Niederwanger Karin, Preisch Johanna, Razinger Philipp, Rothe Gerhild, Schleinzer Andrea, Singer Elke, Smodek Sabine Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung.....................................................................................................................................1 2 Orientierungsrahmen...................................................................................................................2 2.1 Grundlagen des Curriculums................................................................................................4 2.1.1 Rechtsgrundlagen...................................................................................................4 2.1.2 Empfehlungen des beratenden Ausschusses der Europäischen Kommission..........7 2.2 Verständnis von Pflege und Bildung.....................................................................................8 2.2.1 Basisphilosophie der Pflege.....................................................................................9 2.2.2 Pflegeverständnis..................................................................................................12 2.2.3 Bildungsverständnis..............................................................................................15 2.2.4 Konsequenzen für Lehre und Lernen.....................................................................18 2.2.5 Didaktische Ansätze..............................................................................................19 3 Konzeptionsrahmen...................................................................................................................24 3.1 Offenes Curriculum............................................................................................................24 3.2 Konzeptioneller Rahmen....................................................................................................25 3.2.1 Schlüsselbegriffe der Pflege..................................................................................25 3.2.2 Bildungsbegriffe....................................................................................................29 3.2.3 Didaktische Prinzipien...........................................................................................32 3.2.4 Stufenmodell.........................................................................................................33 3.2.5 Entwicklungsleitlinie Pflegeprozess........................................................................34 4 Curriculum..................................................................................................................................37 4.1 Curriculare Vorgaben der Verordnung................................................................................37 4.1.1 Ausbildungsziele...................................................................................................37 4.1.2 Didaktische Grundsätze.........................................................................................38 4.2 Kompetenzerwerbstufen.....................................................................................................39 4.2.1 Merkmale, Fähigkeiten und Fertigkeiten................................................................39 4.3 Praxiskatalog.....................................................................................................................49 4.3.1 Einführung.............................................................................................................49 4.3.2 Inhaltsverzeichnis..................................................................................................51 4.4 Unterrichtsfächer................................................................................................................87 4.4.1 Einführung.............................................................................................................87 4.4.2 Fächerkanon mit Abkürzungsverzeichnis...............................................................91 1. Berufskunde und Berufsethik.......................................................................95 2. Grundlagen der Pflegewissenschaft und Pflegeforschung..........................105 3. Gesundheits- und Krankenpflege...............................................................117 4. Pflege von alten Menschen........................................................................323 5. Palliativpflege.............................................................................................335 6. Hauskrankenpflege....................................................................................349 7. Hygiene und Infektionslehre.......................................................................357 8. Ernährung, Kranken- und Diätkost..............................................................367 VII 9. Biologie, Anatomie, Physiologie.................................................................371 10. Allgemeine und spezielle Pathologie, Diagnostik und Therapie einschließlich komplementärmedizinische Methoden..................................381 11. Gerontologie, Geriatrie und Gerontopsychiatrie..........................................425 12. Pharmakologie...........................................................................................431 13. Erste Hilfe, Katastrophen- und Strahlenschutz............................................443 14. Gesundheitserziehung und Gesundheitsförderung, im Rahmen der Pflege, Arbeitsmedizin..........................................................................453 15. Berufsspezifische Ergonomie und Körperarbeit..........................................461 16. Soziologie, Psychologie, Pädagogik und Sozialhygiene..............................469 17. Kommunikation, Konfliktbewältigung, Supervision und Kreativitätstraining.....................................................................................487 18. Strukturen und Einrichtungen des Gesundheitswesens, Organisationslehre.....................................................................................503 19. Elektronische Datenverarbeitung, fachspezifische Informatik, Statistik und Dokumentation.......................................................................511 20. Berufsspezifische Rechtsgrundlagen..........................................................517 21. Fachspezifisches Englisch.........................................................................531 5 Autorenverzeichnis..................................................................................................................537 5.1 Kernteam.........................................................................................................................537 5.2 Koordinationsteam...........................................................................................................537 5.3 Praxisteam.......................................................................................................................538 5.4 Fachautoren.....................................................................................................................539 5.5 Beirat...............................................................................................................................545 5.6 „Schüler“ Beirat................................................................................................................546 5.7 Curriculumberatung..........................................................................................................547 6 Literaturverzeichnis.................................................................................................................549 VIII
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