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Offene Systeme: Strategien, Konzepte und Techniken für das Informationsmanagement PDF

273 Pages·1994·9.83 MB·German
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Offene Systeme Manfred Bues Offene Systeme Strategien, Konzepte und Techniken fur das Informationsmanagement Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo Hong Kong Barcelona Budapest Prof. Manfred Bues Fachhochschule Furtwangen Fachbereich Wirtschaftsinforrnatik GerwigstraBe 11 D-78120 Furtwangen ISBN-13: 978-3-642-78290-9 e-ISBN-13: 978-3-642-78289-3 DOl: 10.1007/978-3-642-78289-3 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme. CIP-Aufnahme beantragt. Dieses Werkist utheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Obersetzung, des Nachdrncks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfliltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine VervielfaItigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geJtenden Fassung zuliissig. Sie ist grundsiitzlich vergiitungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmun gen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1994 Softcover reprint of the hardcover I st edition 1994 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jederrnann benutzt werden diirften. Satz-und Grafikerstellung: datadicta, Inforrnatik Visualisierungen, Simonswald SPIN 10085264 45/3140 - 5 4 3 2 I 0 - Gedruckt auf saurefreiem Papier Vorwort Dieses Buch ist der Versuch, einen neuen Typ von Fachbuch zu schaffen, den ich am liebsten Fachbilderbuch nennen mochte. Eine Art Video auf Papier. Ein Fachbuch, das (relativ) vergniiglich zu lesen sein soll, das eine effiziente Nutzung der eingesetzten Lesezeit bedeutet, das eine scheibchenweise Bearbeitung ermoglicht, das gut fiir gelegentliche Stoffwiederholungen geeignet ist, das abends im Sessel eben so genutzt werden kann wie beim Warten in der Abflug halle. Zugegeben, ein ehrgeiziges Ziel! Unsere Zeit wird oft das Zeitalter der Visualisierung genannt. Die Richtigkeit dieser Ansicht kann jeder von uns tagtaglich erleben: Der visualisierte Alltag beginnt mit der von Fotos und Grafiken durchsetzten Tageszeitung beim Friihstiick, setzt sich auf dem Wege zur Arbeit mit der Flut von Werbetragem fort ... Der Biiroalltag ist besonders stark von der Visualisierung betroffen. Selbst fiinf Um satzzahlen werden mindestens als 3-D-Balkengrafik erwartet. Unse re Datenbankanwendungen sind mittlerweile von Grafiken durch zogen; kaum ein Datenbanksystem, das noch ohne den dafiir erfor derlichen Datentyp BLOB (binary large object) auskame. Der Tag endet mit der Spatausgabe der Tagesschau. Bilder, Bilder, Bilder. .. Fachbiicher hingegen, insbesondere die mit »seriosen wissen schaftlichen« Ambitionen, sind in vielen Fallen nur noch als »Blei wiisten« abzuqualifizieren. Die Lesemotivation bricht schon beim schnellen Durchblattem zusammen. Welche vom AlItagsstreB ge plagte Fiihrungskraft brachte nach einem langen Arbeitstag noch die Energie auf, sich am Schreibtisch sitzend, mit dem Leucht marker in der Hand, durch ein solches Werk zu qualen? Das Bild solI in diesem Buch der hauptsachliche Informations trager sein. Das Bild solI dem Betrachter seinen Inhalt moglichst auf einen schnelIen Blick nahebringen. 1st der Inhalt bekannt, geht's weiter zum nachsten. Bleibt die bildliche Botschaft unklar, dann und nur dann kommt der erganzende Text zum Zuge. - Herkommli che Fachbiicher stelIen die Bilder, soweit iiberhaupt vorhanden, in den Dienst des Textes. Ich habe fiir dieses Buch den umgekehrten Ansatz gewahlt. v Das Buch ist fUr Ftihrungskrafte der Inforrnatik gedacht: Die DarsteUung des Stoffes ist mehr auf Breite als auf ins Detail gehen de Spezialisierung ausgelegt. Offene Systeme sind vielschichtig. Nicht nur technologische Probleme sind zu bewaltigen. Es geht urn konzeptionelle, strategische, untemehmerische, personalpolitische, organisatorische, wirtschaftliche und anwendungsbezogene Fragen. Ich habe mich bemiiht, dieser Vielfalt der FragesteUung gerecht zu werden, damit eine breite Beurteilungskompetenz in Fragen Offe ner Systeme entsteht. Das Buch soU eine besondere Anwendung des Client-Server Prinzips sein: der Leser als Client (komfortabel bedient), der Autor als Server (Dienstleister fUr seine Leser, die Zeit und Geld aufwen den). Mein wichtigstes Ziel ist es, Ihnen eine besonders effiziente Methode der Wissensverrnittlung zu bieten. Ich hoffe, dies ist mir (wenigstens teilweise) gelungen. Mich interessiert Ihre Meinung, bitte schreiben Sie sie mir. Viel SpaB und hohen Wirkungsgrad! Simonswald, J anuar 1994 Manfred Bues VI In haltsverzeich n is 1 Entwicklungen, Hintergriinde und Ursachen ............ . 1.1 Die neuen wirtschaftlichen Gegebenheiten ..... .......... ...... 3 1.2 Die neue Rolle der Infonnatik ......................................... 14 1.3 Offene Systeme: Was und Warum .................................. 19 1.4 Anwender Offener Systeme ............................................. 37 2 Was sind Offene Systeme? ............................................ 39 2.1 Das Planungszie1 ...................... ... ....... ........ ....... ........ ... .... 41 2.2 Gremien und Standards .................................................... 61 2.3 Standards der Benutzer-Ebene ......................................... 71 2.4 Standards der System-Ebene ........................................... 86 2.5 Standards der Daten-Ebene.............................................. 108 2.6 Standards der Kommunikations-Ebene ........................... 139 3 Voraussetzungen und Wirkungen ............. ................... 161 3.1 Voraussetzungen .............................................................. 163 3.2 Wirkungen ....................................................................... 178 4 Wege zu Offenen Systemen ........................................... 189 4.1 Architekturen ............ ....................................................... 191 4.2 Migration ......................................................................... 206 4.3 Design Offener Systeme .................................................. 215 4.4 Vorgehensplanung ........................................................... 240 4.5 Organisation der Verteilung ............................................ 248 Literatur ................................................................................. 255 Stichwortverzeichnis ............................. ....................... .......... 259 VII Inhaltsubersicht Kapitel1 1 Entwicklungen, Hintergrunde und Ursachen 1.1 Die neuen wirtschaftlichen Gegebenheiten 3 1.2 Die neue Rolle der Informatik 14 1.3 Oftene Systeme: Was und Warum 19 1.4 Anwender Oftener Systeme 37 1 Entwicklungen, Hintergrunde und Ursachen Neue Unternehmensherausforderungen , ~ Produktivitats- Qualitat Herausforderung • I nternationale .b~ Geschwindigkeit Kooperation .=: Kilt(. Innovations- ~ Unsicheres Kilt(. Herausforderung Umfeld K(!,t(. 1.1 Die neuen wirtschaftlichen Gegebenheiten Wir leben in einer Welt des politischen, okologischen, sozialen, militarischen und vor all em auch wirtschaftlichen Umbruchs. Die Wirtschaft Europas, gepragt durch Fundamente des 19. und friihen 20. lahrhunderts, muB einen grundlegenden Strukturwandel voll ziehen. Der baden-wiirttembergische Ministerprasident Erwin Teu fel spricht davon, daB die deutsche Wirtschaft zwischen zwei Miihl steinen zerrieben zu werden droht: die Billiglohn-Lander auf der einen und die High-Tech-Lander auf der anderen Seite. Unsere traditionsreichen Industrien miissen sich mit neuen Wett bewerbem ganz anderer Kostenstrukturen auseinandersetzen, die fUr uns eine Produktivitats-Herausforderung darstellen, zumal sich ProduktiviUits die mancherorts zu horende Forderung »Mehr Arbeit fUr weniger Herausforderung Geld« sozialpolitisch (noch?) nicht in dem erforderlichen AusmaB durchsetzen laBt. Automation, also Ersatz von teurer Arbeit durch Maschinen, konnte eine Antwort sein. Schneller als derartige Investitionen lassen sich intemationale Kooperationen durchsetzen, Internationale innerhalb derer bestimmte Produktionsbereiche und Produktions- Kooperationen stufen in Lander giinstigerer Kostenstrukturen verlagert werden - eine Bewegung, die sich in Deutschland immer weiter verstlirkt. 3 1 Entwicklungen, Hintergrunde und Ursachen Neue Unternehmensherausforderungen Die Verlagerung von Produktionen entspricht dem Trend zur »Iean production«, denn die Fertigungstiefe wird damit zurtickgenom men, die Kapitalbindung sinkt (FixkostenblOcke!), und die Unter nehmen verlieren an Starrheit. Kooperationen sind gestaltungsflexi bier als die unbeweglichen BetonklOtze eigener Investitionen. Innovations Die Innovations-Herausforderung kommt immer mehr aus dem Herausforderung pazifischen Raum. Auch die USA bauen in bestimmten Bereichen ihren Vorsprung gegentiber Europa aus. Wo sind die deutschen, die europaischen Positionen in den High-Tech-Industrien? Ein Beispiel des Jammers ist die europaische Elektronik- und Computerindu strie. Hier ist bereits so viel Terrain verlorengegangen, daB die Rettung nur noch tiber internationale Zusammenarbeit moglich ist. Wenn die Traditionsindustrien (Textil, Stahl, Schiffsbau uSW. )a n die Billiglohn-Lander verlorengehen und wir uns mit den neuen High-Tech-Industrien immer noch schwer tun, bleibt nur die Ni sche zwischen Low-und High-Tech. Der Anlagen-und Maschinen bau sowie die Automobilindustrie sind Beispiele filr diesen Ni schenbereich. Doch auch hier sind wir mit neuen Wettbewerbern konfrontiert, die vor allem in einem Preiswettbewerb versuchen, in deutsche Domanen einzudringen. Einen Preiskampf konnen wir wegen un serer Kostenstrukturen nicht gewinnen. Also muB eine QualiUit, Individualitat andere Art der Wettbewerbs-Differenzierung her: Qualitat, Indivi der Produkte, dualiUit der Produkte und kundennahe Bedarfserftillung. So1che kundennahe Leistungsmerkmale errnoglichen hohere Preise, die wir wegen der Bedarfserful/ung hohen Herstellungskosten brauchen. Die individuelle, kundennahe Bedarfsdeckung verlangt eine Eigenschaft, filr die es gerade in Geschwindigkeit Deutschland noch sehr viel Spielraum gibt: Geschwindigkeit! In unseren Planungen haben wir nur eine einzige bestandige Permanente GroBe: die perrnanente Veranderung. Das verlangt von den Unter Veranderung nehmen neue Denkmodelle, neue Strukturen und neue Organisa tionsforrnen, die ganz andere Anforderungen an die Flexibilitat stellen, als wir es aus der Vergangenheit gewohnt sind. Wie noch zu zeigen sein wird, kann die Inforrnatik einen substantiellen Beitrag leisten, die Herausforderungen besser zu bestehen. Doch das setzt als erstes eine neue Informatik voraus, die filr sich selbst erst einmal lernen muB, flexibel zu sein. Die Offen en Systeme sind der Kern ,1/ dieser hier geforderten neuen Informatik! Die InJormatik kannJur die Bewaltigung dieser HerausJorderungen eine wichtige Saule werden. Dazu muj3 der InJormatik-Einsatz aber seiber erst einmal erneuert werden. 4 1.1 Ole neuen wlrtschaftlichen Gegebenhelten Veriinderliche Unternehmenszieie Bedeutung fUr Position 1m Wettbewerb GOer 70er BOer 90er Accounting Engineering Marketing Production Worker __________. ...... Knowledge Worker Die Unternehmensziele, insbesondere in Westeuropa, haben sich in ihren Schwerpunkten verschoben. Die Moglichkeiten einer traditionellen Kostensenkung (»Perso naleinsparungen«) werden immer enger, zumal auch arbeits- und sozialrechtliche Fakten den Spielraum der Unternehmen einengen. Die Abbildung macht deutlich, daB die Bedeutung der Kosten rela tiv abnimmt, wahrend die Sicherung und Steigerung der Qualitat sowie die Sicherstellung schneller Reaktionszeiten an Bedeutung zunehmen. Daftir gibt es eine Reihe guter Grtinde. 1m Zuge dieser Schwerpunktverlagerung haben sich die Aktions felder der Informatik verlagert: von der Konzentration auf die Re chenschaftslegung tiber Anwendungen im Bereich der Produktion (Produktionsplanungssysteme, PPS) zu Informatik-Applikationen in Marketing, Logistik, Produktentwicklung und Kundenservice. Mit dieser Schwerpunktverlagerung hat auch eine Veranderung der durch die Informatik untersttitzten Personengruppen stattgefun den: Waren es anfanglich die ausftihrenden Mitarbeiter der opera tiven Ebene (production worker), so sind es heute immer mehr die qualifizierten Planer und Entscheider in der dispositiven Ebene und der Entscheidungsebene (knowledge worker). Die Informatik kann einen groBeren Beitrag zur Schaffung von Informatik schafft Wettbewerbsvorteilen leisten, wenn sie umfassend und unterneh Wettbewerbsvorteile. menszieIgerecht eingesetzt wird. Dies setzt zunachst eine Neu ,1/ gestaltung der Informatik voraus. e Qualitiit, Schnelligkeit und Flexibilitiit nehmen an Bedeutung zu. Die Informatik kann bei der Erreichung dieser Ziele helfen. 5

Description:
"Allein schon das Betrachten der anschaulichen, inhaltlich sehr ansprechenden Abbildungen ermöglicht dem Leser, mehr als nur einen Einblick in die Kernthemen zu erhalten. In knapper Form wird das breite Spektrum `offener' Systeme für Führungskräfte in der Informatik dargestellt. Insgesamt ist da
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