Schwabe Objekte der Gruppenarbeit GABLER EDITION WISSENSCHAFT Informationsmanagement und Computer Aided Team Herausgegeben von Professor Dr. Helmut Krcmar Die Schriftenreihe präsentiert Ergebnisse der betriebswirt schaftlichen Forschung im Themenfeld der Wirtschafts informatik. Das Zusammenwirken von Informations- und Kommunikationstechnologien mit Wettbew~rb, Organisa tion und Menschen wird von umfassenden Anderungen ge kennzeichnet. Die Schriftenreihe greift diese Fragen auf und stellt neue Erkenntnisse aus Theorie und Praxis sowie an wendungsorientierte Konzepte und Modelle zur Diskussion. Gerhard Schwabe Objekte der Gruppena rbeit Ein Konzept für das Computer Aided Team Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Helmut Krcmar DeutscherUniversitätsVerlag Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Schwabe, Gerhard: Objekte der Gruppenarbeit : ein Konzept für das Computer Aided Team / Gerhard Schwabe. Mit einem Geleitw. von Helmut Krcmar. -Wiesbaden: Dt. Univ. -Vlg. ; Wiesbaden: Gabler, 1995 (Gabler Edition Wissenschaft) Zugl.: Hohenheim, Univ., Diss., 1994 D 100 Der Deutsche Universitäts-Verlag und der Gabler Verlag sind Unternehmen der Bertelsmonn Fachinformation. Gabler Verlag, Deutscher Universitäts-Verlag, Wiesbaden © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1995 Lektorat: Cloudia Splitlgerber / Steffen Christ Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich ge schützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Ur heberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzul\issig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielföltigungen, Uber setzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Ver arbeitung in elektronischen Systemen. Höchste inhaltliche und technische Qualität unserer produkte ist unser Ziel. Bei der Pro duktion und Auslieferung unserer Bücher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wören und daher von jedermann benutzt werden dürften. ISBN 978-3-8244-6170-7 ISBN 978-3-663-01180-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-01180-4 Geleitwort Die Gestaltung von Software für Gruppen befindet sich erst arn Anfang. Auch der weitverbreitete Einsatz wird gerade erst erwartet. Es ist daher sehr aktuell, daß Gerhard Schwabe in seiner Arbeit zeigt, wie aus einer genauen Beobachtung von Sitzungssitua tionen und aus umfassenden Überlegungen, welche Leitbilder der Softwaregestaltung zugrundegelegt werden können, ein umsetzbares und praktikables Softwarekonzept entstehen kann. Dies ist um so zeitgemäßer, als mittlerweile deutlich ist, wie eng Technikentwicklung und soziale Gestaltung im Bereich der Software für die Gruppen miteinander verbunden sind. Schwabe leistet neben der empirisch fallbezogenen Aufarbeitung von Sitzungen und der Ableitung von Entwurfskonzepten einen bedeutenden Beitrag auch für die Diskussion um die Entstehung computergestützter Sitzungsarchive und verbindet so Sitzungsunter stützung mit dem aktuellen Trend zu Organizational Memory. Die Arbeit enstand arn Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der Universität Hohenheim im Rahmen der CATeam-Forschung. Die CATeam-Forschung hat sich zum Ziel gemacht, Gruppenarbeit durch Computereinsatz produktiver zu machen. Die vorlie gende Arbeit versteht es auf hervorragende Weise, deutlich zu machen, wie Computer unterstützung Sitzungen produktiver machen kann und wie geeignete Software für Sitzungen aussieht. Ich wünsche deshalb der Arbeit von Gerhard Schwabe die ihr gebührende weite Verbreitung. Prof. Dr. Helmut Krcmar 5 Vorwort Die Computerunterstützung von Sitzungen ist ein recht neues Forschungsfeld. Hierfür ein Konzept zu entwickeln war nur mit tatkräftiger Hilfe von mehreren Seiten möglich. Mein erster Dank geht deshalb an meinen Betreuer Prof. Dr. Krcmar. Seine Ratschläge, sein Interesse und seine Kritik waren mir eine große Hilfe. Prof. Dr. Schenk war so freundlich, das Korreferat zu übernehmen. Dank gebührt weiterhin meinen Geldgebern und Förderern: Der Universität Hohenheim für die AssistentensteIle, der Studienstiftung des deutschen Volkes für ein Promotions stipendium, Ehrensenator Rudi Häussler für die Verleihung seines Förderpreises und der National Science Foundation für die Bereitstellung einer Forschungsinfrastruktur in Ann Arbor (USA). Meine Gastgeber in den USA machten die empirischen Vorarbeiten zu einem unvergeß lichen Erlebnis: Am MIS-Department der University of Arizona in Tucson ermöglichte mir insbesondere Prof. Douglas Vogel Zugang zu einem faszinierenden Feld; im Cogni tive Science and Machine Intelligence Laboratory der University of Michigan in Ann Arbor nahmen mich Prof. Judy Olson und Prof. Gary Olson in ihr Forschungsteam auf. Mein Dank geht auch an die Kollegen und Freunde für Anregungen und kritisches Lesen. Die systematische Literaturarbeit und Untersuchung von Software für dieses Buch wurde 1992 abgeschlossen. Inzwischen wurde GROUPSYSTEMS von der in diesem Buch untersuchten Fassung 4.0 in einem kleinen Schritt zu GroupSystems V weiterentwickelt. Seit Ende 1994 gibt es eine Windowsversion, die einige softwaretechnischen Mängel behebt. Gerhard Schwabe 7 Inhaltsverzeichnis Geleitwort .............................................................................................................................. 5 Vorwort ................................................................................................................................. 7 Inhaltsverzeichnis .................................................................................................................. 9 Abbildungsverzeichnis .......................................................................................................... 13 1. Einleitung .......................................................................................................................... 19 2. Empirische Grundlagen .......................................................................................... 21 2.1. Tagung zur Verbesserung der Lehre .............................................................................. 23 2.2. Strategieplanungssitzung einer Wohlfahrtsorganisation ................................................ 32 2.3. Softwaresitzung .............................................................................................................. 41 2.4. Studentensitzung ............................................................................................................ 50 2.5. Gemeinsame Begutachtung von Fallstudien .................................................................. 58 2.6. Gemeinsames Antrag-Schreiben .................................................................................... 68 2.7. Zusammenfassung der Fallstudien ................................................................................. 72 3. Theoretische Grundlagen ....................................................................................... 73 3.1. Objektorientiertes Modellieren ...................................................................................... 73 3.1.1. Warum Objektorientierung .................................................................................. 74 3.1.2. Einführung in den objektorientierten Entwurf ..................................................... 77 3.1.3. Vorgehensweise bei der Analyse ......................................................................... 82 3.1.4. Vorgehensweise bei der Modellsynthese ............................................................. 88 3.1.5. Objektorientierte Programmiersprachen .............................................................. 89 3.1.6. Vorgehensweise beim Design .............................................................................. 93 3.2. Die Strukturationstheorie als Basis der Betrachtung von Gruppenphänomenen ........... 98 3.2.1. Die allgemeine Strukturationstheorie nach Giddens ............................................ 102 3.2.2. Übertragung der Strukturationstheorie auf Informationstechnologie .................. 107 3.2.3. Übertragung der Strukturationstheorie auf die Nutzung von Group Support Systemen .......................................................................................................... 111 3.2.4. Lehren aus der Strukturationstheorie für die Gestaltung computerunterstützter Sitzungen .................................................................................... 114 3.3. Grundlagen der computerunterstützten Gruppenarbeit.. ................................................ 120 3.3.1. Grundbegriffe ....................................................................................................... 120 3.3.1.1. Arbeit ......................................................................................................... 121 3.3.1.2. Gruppe ........................................................................................................ 126 3.3.1.3. Gruppenarbeit ............................................................................................ 128 3.3.1.4. Gruppenaufgaben ....................................................................................... 131 3.3.1.5. Gemeinsames Material.. ............................................................................. 138 3.3.1.6. Sitzung ....................................................................................................... 142 3.3.1.7. Zusammenfassung ...................................................................................... 143 3.3.2. Chancen und Probleme von Gruppenarbeit in Sitzungen .................................... 143 3.3.2.1. Übliche Ursachen für Prozeßgewinne ........................................................ 144 3.3.2.2. Übliche Ursachen für Prozeßveriuste ........................................................ 145 9 3.3.3. Computer und Gruppenarbeit... ............................................................................ 148 3.3.3.1. Forschungsrichtungen der computerunterstützten Gruppenarbeit ............. 149 3.3.3.2. Computer Aided Team-Forschungsansatz ................................................. 151 3.3.3.3. Begriffsdefinitionen zur computerunterstützten Gruppenarbeit ................ 152 3.3.3.4. Leitbilder der Computerunterstützung von Gruppenarbeit... ..................... 155 4. 'Werkzeuge und Materialien in Werkstätten' zur Unterstützung gemeinsamen Arbeitens ............................................................................................... 161 4.1. Mögliche Leitbilder ........................................................................................................ 164 4.1.1. Software als Automat.. ......................................................................................... 165 4.1.2. Software als Maschine ......................................................................................... 167 4.1.3. Software als Werkzeug ........................................................................................ 169 4.1.4. Software als Fabrik .............................................................................................. 174 4.1.5. Software als Werkstatt ......................................................................................... 179 4.2. Werkzeuge, Materialien und Werkstätten für die Zusammenarbeit... ............................ 182 4.2.1. Werkzeuge und Materialien ................................................................................. 182 4.2.1.1. Eigene versus gemeinsame Werkzeuge und Materialien ........................... 182 4.2.1.2. Gestaltung eigener Werkzeuge für die Gruppenarbeit... ............................ 185 4.2.1.3. Gestaltung gemeinsamen Materials für die Gruppenarbeit... ..................... 193 4.2.2. Werkstätten .......................................................................................................... 196 4.2.2.1. Gemeinsame oder eigene Werkstatt... ........................................................ 197 4.2.2.2. Offene oder geschlossene Werkstatt .......................................................... 198 4.2.2.3. Feste oder flexible Werkstätten ................................................................. 200 4.2.2.4. Eine oder mehrere Werkstätten .................................................................. 201 4.2.3. Einordnung und Analyse von Anwendungen ....................................................... 202 4.3. Das 'GO'-Kemmodell ..................................................................................................... 222 4.3.1. Das 'GO'-Kemmodell als Analysemodell ............................................................ 222 4.3.1.1. Werkzeuge und Material ............................................................................ 222 4.3.1.2. Werkstätten ................................................................................................ 239 4.3.2. Das 'GO'-Kemmodell als Prototyp ....................................................................... 242 4.3.2.1. Werkzeuge ................................................................................................. 242 4.3.2.2. Werkstätten ................................................................................................ 250 10 5. 'Facilitation' als Gestaltung von Arbeitsaufgabe und Arbeitsprozeß .................................................................................................................. 255 5.1. Bedeutung und Aufgaben des Facilitators ...................................................................... 256 5.1.1. Bedeutung des Facilitators ................................................................................... 256 5.1.2. Soziale Aufgaben ................................................................................................. 257 5.1.3. Technische Aufgaben ........................................................................................... 258 5.2. 'Vorplanung' als Gestaltung der Arbeitsaufgabe ............................................................ 261 5.2.1. Bedeutung und Durchführung der Vorplanung .................................................... 261 5.2.2. Sitzungsebene ....................................................................................................... 267 5.2.2.1. Ergebnis ..................................................................................................... 267 5.2.2.2. Teilnehmer ................................................................................................. 269 5.2.2.3. Rollen ......................................................................................................... 271 5.2.2.4. Normen und Regeln ................................................................................... 275 5.2.3. Themenebene ....................................................................................................... 276 5.2.4. Aktivitätenebene .................................................................................................. 279 5.2.4.1. Als Leitfaden: ProblemIösungsphasen ....................................................... 281 5.2.4.2. Als Fundgrube: ProblemIösungstechniken ................................................ 283 5.2.4.3. Als Spezifikation: ProblemIösungsaktivitäten ........................................... 288 5.3. Gestaltung des Sitzungsprozesses .................................................................................. 295 5.3.1. Einsatz von Tagesordnungswerkzeugen .............................................................. 296 5.3.2. Einsatz von Teilnehmerwerkzeugen .................................................................... 299 5.3.2.1. Zum Ideenfinden ........................................................................................ 301 5.3.2.2. Zum Ideenorganisieren ............................................................................... 306 5.3.2.3. Zum Abstimmen ........................................................................................ 313 5.3.2.4. Zum Diskutieren ........................................................................................ 319 5.3.2.5. Zum Texte schreiben .................................................................................. 324 5.3.2.6. Exkurs: Zusammenwachsen von Individual-und Gruppenwerkzeugen ............................................................................................... 327 5.3.3. Arbeiten in verschiedenen Arbeitsformen ........................................................... 329 5.3.3.1. Anonymes Arbeiten ................................................................................... 329 5.3.3.2. Paralleles Arbeiten ..................................................................................... 336 5.4. Das 'GO'-Zwischenmodell ............................................................................................. 340 5.4.1. Das 'GO'-Zwischenmodell als Analysemodell ..................................................... 340 5.4.2. Das 'GO'-Zwischenmodell als Prototyp ............................................................... 350 11 6. 'CATeam-Sitzungsarchive' zur Unterstützung von Gruppen- arbeit über längere Zeit ............................................................................................... 365 6.1. Gruppenarbeit über längere Zeit... .................................................................................. 366 6.2. Organisations gedächtnis ................................................................................................. 368 6.3. Funktionen eines CATeam-Sitzungsarchivs in einem Organisationsgedächtnis ........... 374 6.3.1. Stellt Information bereit ....................................................................................... 377 6.3.2. Dient als Vorlage ................................................................................................. 383 6.3.3. Ermöglicht Erklärung ........................................................................................... 384 6.3.4. Erspart Fehlerwiederholung ................................................................................. 388 6.3.5. Vermindert Legendenbildung .............................................................................. 390 6.3.6. Ist Rahmen für Veränderungen ............................................................................ 391 6.3.7. Ermöglicht Prognose ............................................................................................ 394 6.3.8. Dient als Arbeitsmaterial ..................................................................................... 398 6.3.9. Unterstützt die Koordination ................................................................................ 398 6.3.10. Zeigt Verantwortlichkeit .................................................................................... 401 6.3.11. Unterstützt Kontrolle ......................................................................................... 403 6.3.12. Zusammenfassung des Beitrags eines CATeam-Sitzungsarchivs ...................... 408 6.4. Bisherige Werkzeuge zur Computerunterstützung eines Sitzungsarchivs ..................... 411 6.4.1. Unterstützung der manuellen Protokollerstellung ................................................ 411 6.4.2. Protokoll aller Zusammenkünfte in Pepys ... '" ..................................................... 412 6.4.3. Bisherige Unterstützung durch GSS .................................................................... 413 6.5. Anforderungen an GSS .................................................................................................. 418 6.6. Entwurf des Sitzungsarchivs in GO ............................................................................... 428 6.7. Simulation einer Beispielsitzung .................................................................................... 439 7. Zusammenfassung und Ausblick ...................................................................................... 471 Literatur ................................................................................................................................. 481 Abkürzungsverzeichnis ......................................................................................................... 511 12