Schule und Gesellschaft Band 56 Herausgegeben von T. Hascher, Salzburg, Österreich M. Horstkemper, Potsdam, Deutschland W. Melzer, Dresden, Deutschland I. Züchner, Frankfurt am Main, Deutschland Herausgegeben von Tina Hascher Wolfang Melzer Universität Salzburg TU Dresden Salzburg, Österreich Dresden, Deutschland Marianne Horstkemper Ivo Züchner Universität Potsdam Deutsches Institut für Internationale Potsdam, Deutschland Pädagogische Forschung Frankfurt am Main, Deutschland Monika Palowski • S ebastian Boller Marlene Müller Oberstufe aus Schülersicht Klassenwiederholung und individuelle Förderung in der Sekundarstufe II Dipl. Soz. Monika Palowski Dr. Marlene Müller Dr. Sebastian Boller Oberstufen-Kolleg an der Universität Bielefeld Deutschland Universität Bielefeld, Deutschland ISBN 978-3-658-01438-4 ISBN 978-3-658-01439-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-01439-1 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2013 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht aus- drücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Ein- speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürft en. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.springer-vs.de Inhalt Vorwort ............................................................................................................. 9 Abbildungs-und Tabe11enverzeichnis ............................................................ 11 1. KLASSENWIEDERHOLUNG UND INDIVIDUELLE FÖRDERUNG IN DER SEKUNDARSTUFE I UND 11: THEORETISCHE UND EMPIRISCHE ZUGÄNGE 1.1 Aktuelle Entwicklungstendenzen der Oberstufe: Problemaufriss und Forschungszugang ................................................................................................... 13 1.2 Detenninanten des Schulerfolgs ........................................................................... 16 1.2.1 Soziale Herkunft, Geschlecht und individuelle Schullaufbahn ...................................... 17 1.2.2 Schulklima als Bedingungsfaktor für Lernprozesse .......................................................... 19 1.2.3 Einfluss schulischer und außerschulischer Netzwerke .................................................... 20 1.3 Individuelle Förderung und schulische Beratung .............................................. 23 1.3.1 Heterogenität, individuelle Förderuug und Inklusion als normative Leitlinien von Schulentwicklung ......................................................................................... 23 1.3.2 Merkmale und Strukturen individueller Förderuug und schulischer Beraruug........... 27 1.3.3 Einflussfaktoren für die Inanspruchnahme schulischer Förder-und Berarungsangebote ................................................................................................................. 29 1.4 Grundlegende Aspekte von Klassenwiederholung ............................................ 30 1.4.1 Geschichte, Diskurs und begriffliche Grundlagen ........................................................... 30 1.4.2 Schulrechtliche Voraussetzungen in unterschiedlichen Schulstufen und Bundesliindem ................................................................................................................. 34 1.5 Entwicklung und Ausmaß der Klassenwiederholung in der Bundesrepublik: quantitative und qualitative Befunde .................................................................... 36 1.5.1 Klassenwiederholung aus Sicht der quantitativen Forschung. ........................................ 36 1.5.1.1 Ausmaß der Klassenwiederholung in der Sekundarstufe I und II .................... 39 1.5.1.2 Klassenwiederholung in der Oberstufe: Ein Blick auf die Situation in Hessen und Nordrhein-Westfalen ......................................................................... 43 1.5.1.3 Ursachen und Begleitumstände ............................................................................... 46 1.5.1.4 Schülerleistungen ....................................................................................................... 49 1.5.2 Klassenwiederholung aus Sicht der qualitativen Forschung ........................................... 52 1.5.2.1 Forschungen zu institutionellen Übergängen und Passungsverhältnissen im Bildungssystem ..................................................................................................... 53 1.5.2.2 Forschungen zu Anerkennungsverhältnissen in professionellen pädagogischen Beziehungen .................................................................................... 54 1.6 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen für die vorliegende Untersuchung ........................................................................................................... 56 6 InIWt 2. KLASSENWIEDERHOLUNG IN DER OBERSTUFE AUS SCHÜLERSICHT: ERKENNTNISINTERESSE, DESIGN UND METHODOLOGISCHE GRUNDLAGEN 2.1 Fragestellungen. ........................................................................................................ 59 2.2 Methodologische Vorüberlegungen •............•..•........................•..•...............•..•.•..•.. 61 2.3 Anlage der Studie und methodisches Vorgehen .................................................. 64 2.3.1 Dokumentenanalyse ................................................................................................................ 65 2.3.2 Problem.zentriertes Interview, Leitfaden und Postprotokoll .......................................... 65 2.4 Arbeitsschritte der Datenauswettung: Fallporttäts, thematische Codierung und Typenbildung ................................................................................. 66 2.4.1 Fallporträts ................................................................................................................................ 67 2.4.2 Inhaltsanalyse und dokumentarische Methode ................................................................. 67 2.4.3 Qualitative Typenbildung ...................................................................................................... 67 2.4.4 Reichweite der Ergebnisse .................................................................................................... 72 3. KLASSENWIEDERHOLUNG IN DER OBERSTUFE AUS SCHÜLERSICHT: ERGEBNISSE DER UNTERSUCHUNG 3.1 Besehreibungdes Forschungsfelds ....................................................................... 75 3.1.1 Strukturelle Analyse der untersuchten Schulen: Schulporträts ....................................... 75 3.1.1.1 Porträt der Schule A .................................................................................................. 76 3.1.1.2 Porträt der Schule B .................................................................................................. 79 3.1.1.3 Porträt der Schule C .................................................................................................. 82 3.2 Stichprobenbeschreibung .........•..•..................•.................•..•..................•.•..•..•....... 85 3.2.1 Strukturelle Merkmale der gebildeten Stichproben. .......................................................... 85 3.2.2 Kurzporträts der Befragten ................................................................................................... 90 3.2.2.1 Befragte der Schule A................................................................................................ 90 3.2.2.2 Befragte der Schule B ............................................................................................... 93 c. ................................................................................................ 3.2.2.3 Befragte der Schule 97 3.2.3 Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Stichproben. ................................................... 100 3.3 Schulisches und außerschulisches Umfeld ......................................................... 101 3.3.1 Querschnittlich-thematische Aoalyse des Schülererlebens ............................................ 101 3.3.1.1 Vergleichende Betrachtung der Lemerfahrungen .............................................. 102 3.3.1.2 Schulklima und Schulkultur aus Sicht der Befragten .......................................... 111 3.3.1.3 Wahrnehmung und Inanspruchnahme schulischer Förder-und Beratungsangebote ............................................................................ 121 3.3.1.4 Einfluss von Freund/innen, Peer-Beziehungen und sozialen Netzwerken auf Lernen und Bewiiltigung kritischer schulbiografischer Ereigttisse ............ 126 3.3.1.5 Zusammenfassung .................................................................................................... 128 InIWt 7 3.4 Bilanzierung und V erarbeitung ............................................................................. 129 3.4.1 Ursachen und Begleitumstande von Klassenwiedel:holung in del: Oberstufe ............ 129 3.4.1.1 Schulbezogene Ursachen ........................................................................................ 129 3.4.1.2 Außel:schulische Ursachen ..................................................................................... 132 3.4.2 Typische Konstellationen subjektiver Bilanzierung und Verarbeitung einer Klassenwiederholung in der Obel:stufe .......................................... 134 3.4.2.1 Merkmal Verarbeitung, alttiv-passiv ..................................................................... 134 3.4.2.2 Merkmal Bilanz, positiv-negativ ............................................................................ 135 3.4.3 Beschreibung der Typen ....................................................................................................... 137 3.4.3.1 Typ A: Pragmatischer Konforntismus sowie StrukturvariantenA1 (defensive Isolation) und A2 (offensive Konfrontation) ................................... 138 3.4.3.2 Typ B: Passiver Idealismus ...................................................................................... 154 3.4.3.3 Typ C: Desillusioniel:tel: Aktionismus ................................................................... 159 3.4.3.4 Typ D: Desotientierte Opposition ........................................................................ 163 3.4.4 Übergreifende Resultate der Typenbildung ...................................................................... 167 3.5 Diskussion und schulpädagogische Schlussfo1gerungen .................................. 168 3.5.1 Klassenwiederholung aus Schülersicht- Einordnung der Forschungsergebnisse ............................................................................. 168 3.5.2 Schlussfolgerungen und HerausfordeJ:Ungen für die pädagogische Prasis .................. 170 3.5.2.1 Individuelle Förderung und Klassenwiederholung in del: Oberstufe: institutionelle und personelle Implikationen der Untersuchung ...................... 170 3.5.2.2 Schlussfolgenmgen für die Personal-, Unterrichts-, und Organisations- entwicklung im Kontest von Wiederholungen in del: Oberstufe .................... 174 3.6 Klassenwiederholung. Oberstufe, Förderung- abschließende B=erkungen ................................................................................ 180 Literatur ........................................................................................................... 183 Anhang ............................................................................................................ 191 Vorwort Del: vorliegende Band ist das Ergebnis eines mehrjährigen Forschungsprozesses, del: von Mitgliedern der WlSsenschaftlichen Einrichtung Oberstufen-Kolleg/Universität Bielefeld und der Versuchsschule Oberstufen-Kolleg gestaltet wurde. An dieSel: Studie haben neben den hier genannten Personen auch Dr. Benina Kobusch und Dr. Agnes Schneidel: mitgewirkt. Sie wa ren an den Vorarbeiten zur Erstellung der hier entwickelten Typologie und del: Interpretation der erhobenen Daten intensiv beteiligt. Hierfür sei den Kolleginnen an dieser Stelle herzlich gedankt. Wrr bedanken uns außel:dem bei den Vel:antwortlichen del: beteiligten Schulen, und hiel: besonders bei H= Schlosshauer für die strukturelle und iultaltliche Unterstützung der Studie, u.a. durch das Bereitstellen erforderlicher Daten und der Infrastruktur. Ebenso danken wir dem Staatlichen Schulamt für den Landkreis und die Stadt Kassel, hier vor allem Herrn Rupp J recht und Frau Schäfer, und H= anko vom Hessischen Kultusministerium für die finanziel le Unterstützung des Vorhabens. Ferner möchten wird all jenen Schüler/innen unseren Dank aussprechen, die bereit waren, die Untel:suchung durch Interviews zu unterstützen. Ohne das del: Forschungsgruppe entgegen gebrachte Vertrauen hätte die Studie nicht realisiert werden können. Unserer studentischen Hilfskraft Gregor Lübbrn sind wir zu besondel:etu Dank vel:pflichtet: Er hat die Anfertigong der Druckvorlage für den Verlag mit viel Engagement und Sorgfalt übernommen. Forschungsgruppe Heterogenität Bielefeld, im Oktober 2012 Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen Abbildungen Abbildung 1: lAndkarte einerneuen Lernkull1lr (allS Balbe, Boiler & Kmtper, 2010, S. 20) ................ 24 Abbildung 2: Heurirtirches WirkangsmodeU der Klassenwiederholllng nach Darge, Kbnig & Schreiber, 2010 ........................................................................................ 46 Abbildung 3: Schematischer AblaNf des Erhebungs-und A_ngst!e1fahrens ..................................... 64 Abbildung 4: Erste, nicht validierte Zuordnung der Fälle nach den Merkmalen Bilanz und VerarheifNng 70 Abbildung 5: Zuordnung der FäHe nach kommunikativer Validierung .................................................... 71 Abbildung 6: Typen und SlrIIktrmJananten nach BilanZ und VerarbeifNng der Wiederholllng ................. 71 Abbildung 7: Übersicht iiber dü gebildeten 7jpen ................................................................................... 138 Tabellen Tabelle 1: Schttl,.chtliche Vorgaben '(f' Rikkstuftmg und Wiederholttngfor Hessen und Nordrhein-Westfalen .......................................................... 36 Tabelle 2: SchHlformspe:dftsche Wiederholerquoten im Zeitverlaxj in der Btlndesreptlblik (nach Klemm, 2009, S. 19; Statistisches B,,"desam~ 2011) ................. 39 Tabelle 3: Klassen"'derholttng im internationalen Vergleich (Eurydice, 2011) ......................................... 42 Tabelle 4: Wiederholerquoten im SchHljahr 201 0/11 in Pro'(!1lt nach Angaben des Statistischen Btlndesamtes (2011) .............................................. 43 Tabelle 5: Wiederholerquoten in G9-GJmnasWt tlnd Gesamtschulender S ekundarstHji II in Hessen und Nordrhein-Westfalen illl iPtlichen Verlatif (absolttte Zahlen / Pro<tntwerfe vgL Statistisches BHndesamt, 2007, 2009, 2011) .................................................................... 44 Tabelle 6: Wiederholerquoten nach ]ahrgangsstHjin in Hessen und Nordrhein-Westfalen im Schuljahr 2010/ 11 (absolllte Zahlen / Pro<tnl1Perte vgL Stalislisches Btlndesamt, 2011) an Gesamtschulen und G9-GJmnasien ...................................................................................... 45 Tabelle 7: Methoden der Datenerhebung und -tJJmPerlJIng .......................................................................... 63 Tabelle 8: Relevante Vergleichsdimensionen der Typenbildtlng tlnd ihre Ampriigungen .............................. 69 Tabelle 9: Schii/ersch'!ftderSchtlIeA '(f'III Zeitpunkt der Datenerhebung ................................................. 86 Tabelle 10: Schii/ersch'!ft der Schule B '(f'III Zeitpunkt der Datenerhebung ................................................ 87 Tabelle 11: Schii/ersch'!ft der Schule C '(f'III Zeitpunkt der Datenerhebung ................................................. 88 Tabelle 12: Stichprobe der Schule A .......................................................................................................... 89 Tabelle 13: Stichprobe der Schule B ........................................................................................................... 89 Tabelle 14: Stichprobe der Schale C .......................................................................................................... 90 Tabelle 15: Profil des Typus A ................................................................................................................ 139 Tabelle 16: Profil der SlrIIkturvariante A 1 ............................................................................................. 144 Tabelle 17: Profil der SlrIIkturvariante A2. ............................................................................................ 149 Tabelle 18: Profil des Typus B. ................................................................................................................ 154 Tabelle 19: Profil des Typus C ................................................................................................................ 159 Tabelle 20: Profil des Typus D ................................................................................................................ 163 1. Klassenwiederholung und individuelle Förderung in der Sekundarstufe I und 11: Theoretische und empirische Zugänge "Das G.JfIIfUISUmt betnlll keme sofial hollNJge1U MinderlJeit mlhr. son dern eitu vielfdltige St:hiilmdJtift mit IIntemhUdJithm BildNngSllOratIS selzlmgm NIIIi Lebmpetrptluivm. Die ~hllHllJe HelmJgenitiii tkr S"'"""<haft ...iangt .... ""'" Bakma ~ Amkn-..d Flink mngfonhion der Sr hllle lind verbietet dNrth den tjlltllltikdW gro.ßerm An,.;/ mur """"",,,,0 ~ K/ienu/ Unmgm, ..k IM dU AmIesefimhiOIl iibmlndlkh brirJnm" (BaMmm. 1991, S. 350). 1.1 Aktuelle Entwicklungstendenzen der Oberstufe: Problemaufriss und Forschungszugang Eine Betrachtung der Ursachen, Begleitumstände und Folgen von Klassenwiederholungen in der Oberstufe bliebe ohne eine Beschreibung der aktuellen strukturellen und bildungspoliti schen Rahmenbedingungen unvollständig. Daher werden einleitend einige zentrale Entwick lungstendenzen gezeigt und punktuelle Bezüge zwn Gegenstand Klassenwiederholung herge stellt. In Vorgriff auf Kapitel 2 werden außerdem bereits an dieser Stelle die Problemstellung der Untet:suchung, das methodische Instrumentarium sowie die damit verbundenen Zielset zungen skizziert. Die jüngeren Entwicklungen der Oberstufe lassen sich mit Keuffer und Kublitz-Kramer (2008) als widersprüchlich charakterisieren. Einerseits lassen sich rückwärtige Tendenzen fest stellen, die sich im Verzicht auf Grund- und Leistungskurse, der Wiedereinführung des Klas senverbands, einer Orientierung an Hauptfächern und der Einschränkung von Fächerspektrum und Wahhnöglichkeiten manifestieren und damit den Prinzipien der 1972 reformierten Ober stufe zuwiderlaufen. Diese Auffassung wird auch von anderen Autor/innen vertreten: ,,Im Zentrum der aktudlen Neuordnung der Oberstufe in vielen Bundesländern steht der weitgehende Rückbau des Kurssystems mit seiner cha:rakteti.stischen Trennung von Grund-und Leistungskursen. Die Bekg-und Prü fungsvetpflichtungen in den Fächern Deutsch, Mathematik. und Fttmdspra.che wurden deutlich ausgeweitet und v=Uilicitlicht, bestehende Möglichkdten """ indivkluellen Schwe'l""'ktsetzung spittb ... ,.duziert" (N eumann, Tnmtwein, Nogy, Lüdtke & Maaz, 2010, S. 268). Andererseits sehen Keuffer und Kublitz-Kramer (2008) auch Anzeichen einer das gesamte SchulBystem wnfassenden Modernisierung, die sich an Schlagworten wie Standardotientierung, Kemcurricula, Qualitätsmanagement und Kompetenzorientierung erkennen lässt und durch Maßnahmen institutioneller Öffnung bestehende soziale Disparitäten des Gymnasial- und Hochschulzugangs zu verringern sucht, was unter spezifischen Voraussetzungen z.T. auch gelingen kann (vgl. z.B. Köller, Watennann, Trautwein & Lüdtlre, 2004; Tiedemann & Bill mann-Mahecha, 2010; Trautwein, Newnann, Nagy, Lüdtke & Maaz, 2010). Als oberstufenspe zifische Diskussionslinien wären Themen wie Belegverpflichtungen, der Erwerb domiinenspe zifischer Kompetenzen, Normierungs- und Beschleunigungsprozesse (G8) bzw. der Umgsng mit Bildungszeit zu markieren. Die einst paradigmatischen Zieldimensionen der Oberstufe wie Individualisierung, Studierfiihigkeit und Wissenschaftspropädeutik geraten durch den Beschluss der Kultusministerkonferenz im Jahr 2006 ins Hintertreffen (vgl. Hahn, 2009). M. Palowski et al., Oberstufe aus Schülersicht, Schule und Gesellschaft, DOI 10.1007/978-3-658-01439-1_1, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2013