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Nutzenkonsistente Risikopriorisierung: Die Risk-Map im Kontext rationaler Entscheidungen PDF

388 Pages·2011·3.54 MB·German
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Christian Brünger Nutzenkonsistente Risikopriorisierung GABLER RESEARCH Christian Brünger Nutzenkonsistente Risikopriorisierung Die Risk-Map im Kontext rationaler Entscheidungen Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Bettina Schiller RESEARCH Bibliografi sche Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Dissertation Universität Paderborn, 2011 1. Aufl age 2011 Alle Rechte vorbehalten © Gabler Verlag | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011 Lektorat: Ute Wrasmann | Nicole Schweitzer Gabler Verlag ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.gabler.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8349-3057-6 V Geleitwort Risiken sind in unserer heutigen Gesellschaft zentrale Bezugsgrößen; mehr noch, sie scheinen immer häufiger zu einem Lebensinhalt zu avancieren, der sich in erschrecken- der Weise von der Realität entfernt und zu verselbstständigen sucht. Das liegt sicherlich einerseits an der spezifischen Rezeption von Risiken im gesellschaftlichen Diskurs, an- dererseits an Ereignissen von globaler Reichweite, die die Diskussion immer wieder anfachen. Was wirklich wichtig ist, scheint dann oft vor dem, was lediglich für wichtig erachtet wird, in den Hintergrund zu treten. Diesem Phänomen der Risikobetrachtung und -bewertung kann und soll sich auch die Wirtschaft nicht verschließen. Unterneh- men, die erfolgreich am Markt agieren wollen, sollten sich ihrer Risiken bewusst sein, sich aber nicht im Netz unüberschaubarer Risikoszenarien verfangen. Und genau an diesem Punkt setzt der Autor an, wenn er in der vorliegenden Arbeit Ori- entierungshilfen für Unternehmen entwickelt, wie Risiken priorisiert, also wichtige von weniger wichtigen unterschieden werden können. Neben der theoretischen Fundierung ist es das vorgestellte und angewandte Instrumentarium, das die Arbeit auch und vor allem für die Praxis interessant macht. Als ein Instrument, Problemstellungen hinsichtlich ihrer Risiken einzuschätzen und sie entsprechend zu priorisieren, kann die Risk-Map gelten. Sie erlaubt es, mögliche Risi- kofälle einer Unternehmung anhand von Eintrittswahrscheinlichkeiten und Verlusten zu beschreiben. In dieser Arbeit dient die Risk-Map als methodologisches Bindeglied zwi- schen theoretischer Fundierung und praktischer Anwendung. Der Autor entwickelt ei- nen Ansatz, in dem er Nutzenkonzept und rationale Entscheidung kombiniert und damit Risikotoleranzgrenzen bestimmt. Diese Schwellenwerte werden anschließend in die Risk-Map implementiert, was zur Folge hat, dass aufgezeigt werden kann, dass Abwei- chungen von nutzenkonsistenten Risikotoleranzgrenzen zu Fehlern in der Steuerung von Risiken führen. Die daraus resultierenden, hier vorgestellten praktischen Verfahrensan- sätze machen diese Studie nicht nur für Wissenschaftler lesenswert, sondern auch für Risikomanager, die ein Interesse daran haben, ein leistungsfähiges Risikosteuerungs- konzept in ihrem Unternehmen umzusetzen . Der Verfasser leistet hier Grundlagenarbeit in mehrfacher Hinsicht: Er geht der Frage nach, wie Risikoschwellen in den verschiedensten Kontexten zu beurteilen sind, ent- wirft auf wissenschaftstheoretischer Grundlage sein Modell und überträgt es dann in ein VI anwendungsorientiertes Konzept. Dadurch sind Wissenschaft und Praxis gleichermaßen angesprochen, die hier vorliegenden Ergebnisse der Arbeit sowohl forschungs- als auch anwendungsorientiert einzusetzen und so das Modell „nutzenkonsistenter Risiko- priorisierung“ in Theorie und Praxis zu rezipieren. Denn was wirklich wichtig ist, sollte frühzeitig erkannt und mit Vorrang behandelt werden! Prof. Dr. Bettina Schiller VII Vorwort Zu einem großen Mann gehört beides: Kleinigkeiten als Kleinigkeiten und wichtige Dinge als wichtige Dinge zu behandeln. Gotthold Ephraim Lessing (1729-81) Risikomanagement ist nicht erst seit der Finanzkrise ein wichtiges Thema für Unter- nehmensführung und Aufsichtsgremien. Jedoch scheint die Weltwirtschaftskrise Vor- stände und Aufsichtsräte noch stärker dafür sensibilisiert zu haben, dass der bewusste und vorausschauende Umgang mit Risiken eine wesentliche Grundlage für den nachhal- tigen Unternehmenserfolg und die Absicherung der Unternehmensexistenz ist. In der Wissenschaft ist die Disziplin des unternehmensweiten Risikomanagements ein relativ junges Forschungsfeld. Dennoch beschäftigen sich Wissenschaftler bereits seit einigen Jahrzehnten mit risikomanagementrelevanten Themen, wie beispielsweise Methoden zur Risikobewertung und Risikosteuerung. Eine Forschungslücke stellte bisher die Methodik zur Priorisierung von Risiken dar. Unternehmen betreiben Risikomanagement schon seit jeher – auch wenn es nicht immer explizit als Risikomanagement bezeichnet wurde. Das Abwägen von Chancen und Risiken und die Beurteilung, ob ein Unternehmen die eingegangenen Risiken auch tragen kann, ist eine originäre Aufgabe der Unternehmensführung und zugleich Risikomanagement. Mit dem Wachstum der Unternehmen und der zunehmenden Komplexität der betriebli- chen Abläufe steigt die Notwendigkeit, den Umgang mit möglichen Ereignissen, die die Zielerreichung der Unternehmung gefährden könnten, stärker zu systematisieren und ein Risikomanagement zu institutionalisieren. Auch wenn bereits mit der Identifikation und Bewertung von Risiken viele Herausforderungen verbunden sind, liegt eine weitere wesentliche Aufgabe darin, die Risiken richtig zu priorisieren. Insbesondere vor dem Hintergrund knapper Ressourcen wird hierdurch eine effiziente und angemessene Risiko- steuerung erst ermöglicht. Die bisherigen Methoden dieser Risikopriorisierung standen nur ansatzweise im Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen. Daher musste die Risiko- managementpraxis eigene heuristische Lösungen entwickeln, um Risiken zu priorisieren. VIII In der vorliegenden Arbeit wird ein wissenschaftlich fundierter Ansatz entwickelt, der die bisherigen Priorisierungsansätze ablösen kann und gleichzeitig unternehmensindivi- duelle Lösungen ermöglicht. Die Methode der nutzenkonsistenten Risikopriorisierung vereint dabei Ansätze der Entscheidungstheorie - wie das Nutzenkonzept – mit Ansät- zen des Risikomanagements – wie dem Risikotragfähigkeitskalkül – zu einem neuen Konzept. Hierdurch wird der Unternehmensführung ermöglicht, die tatsächliche Wich- tigkeit der identifizierten Risiken zu erkennen und kleine Risiken als Kleinigkeiten und große Risiken als wichtige Dinge zu behandeln. Die vorliegende Arbeit wurde von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Uni- versität Paderborn im Wintersemester 2010/11 als Dissertation angenommen. Sie ist das Ergebnis eines mühevollen Weges, der mit vielen Einbahnstraßen und einigen Sackgas- sen gespickt war. Auch wenn das Beschreiten dieses Weges meine selbstgewählte Her- ausforderung war, habe ich von vielen Menschen großartige Unterstützung erhalten. Ihnen gilt an dieser Stelle (in alphabetischer Reihenfolge) mein ganz besonderer Dank – sei es für die wissenschaftliche Diskussion, den praktischen Erfahrungsaustausch oder die persönliche Motivation: Dr. Peter Karl Becker, Prof. Dr. Andreas Eggert, Dr. Roland Erben, Christian Faupel, Joanna Kuziak, Prof. Dr. Peter Liepmann, Prof. Dr. Bettina Schiller, Wilhelm Stute, Prof. Dr. Franz Wagner, Dirk Waltje, Prof. Dr. Thomas Werner. Letztlich gilt der größte Dank meinen Eltern, die mir das Studium und auch die Promotion erst ermöglicht haben. Christian Brünger IX Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis .................................................................................................... XI(cid:3) Tabellenverzeichnis ....................................................................................................... XV(cid:3) Abkürzungsverzeichnis ............................................................................................... XVII(cid:3) Symbolverzeichnis ....................................................................................................... XIX 1(cid:3) Einleitung ..................................................................................................................... 1(cid:3) 1.1(cid:3)Hinführung und Zielsetzung ................................................................................. 1(cid:3) 1.2(cid:3)Aufbau der Arbeit ................................................................................................. 3(cid:3) 2(cid:3) Grundlagen und Begriffe ............................................................................................. 7(cid:3) 2.1(cid:3)Risiko .................................................................................................................... 7(cid:3) 2.2(cid:3)Risikomanagement .............................................................................................. 17(cid:3) 2.2.1(cid:3)COSO Enterprise Risk Management Framework ..................................... 28(cid:3) 2.2.2(cid:3)AS/NZS 4360 Risk Management .............................................................. 33(cid:3) 2.2.3(cid:3)ONR 49000 ff. Risikomanagement für Organisationen und Systeme ....... 37(cid:3) 2.2.4(cid:3)ISO 31000 Risk Management – Principles and Guidelines ...................... 42(cid:3) 2.3(cid:3)Risikopriorisierung ............................................................................................. 47(cid:3) 2.4(cid:3)Rationale Entscheidungen und das Nutzenkonzept ............................................ 52(cid:3) 2.4.1(cid:3)Entscheidungssituation als Grundlage der Entscheidung .......................... 56(cid:3) 2.4.2(cid:3)Entscheidungen in einer Sicherheitssituation ............................................ 60(cid:3) 2.4.3(cid:3)Entscheidungen in einer Risikosituation ................................................... 61(cid:3) 2.4.3.1(cid:3)Maximum-Likelihood- und Bayes-Regel ...................................... 61(cid:3) 2.4.3.2(cid:3)Petersburger Spiel .......................................................................... 67(cid:3) 2.4.3.3(cid:3)Bernoulli-Prinzip und Nutzenkonzept ........................................... 70(cid:3) 2.4.4(cid:3)Nutzenfunktion und deren Ermittlung ....................................................... 82(cid:3) 2.4.4.1(cid:3)Methoden zur Stützstellenermittlung ............................................. 82(cid:3) 2.4.4.2(cid:3)Bestimmung der Nutzenfunktion ................................................... 92(cid:3) 2.4.5(cid:3)Nutzenkonzept im Kontext von Gruppenentscheidungen ....................... 110(cid:3) 3(cid:3) Klassische Risikopriorisierung ................................................................................ 121(cid:3) 3.1(cid:3)Methoden der klassischen Risikopriorisierung ................................................. 121(cid:3) 3.2(cid:3)Klassische Risikopriorisierung als rationale Entscheidung .............................. 135(cid:3) 3.2.1(cid:3)Klassische Risikopriorisierung als Entscheidung bei Sicherheit ............. 142(cid:3) 3.2.2(cid:3)Klassische Risikopriorisierung als Entscheidung bei Unsicherheit ........ 146(cid:3) 3.2.3(cid:3)Klassische Risikopriorisierung und das Nutzenkonzept ......................... 165(cid:3) 3.2.3.1(cid:3)Diagonale Risikoschwelle ........................................................... 172(cid:3) 3.2.3.2(cid:3)Hyperbelartige Risikoschwelle .................................................... 179(cid:3) 3.2.3.3(cid:3)Viertelkreisähnliche Risikoschwelle ........................................... 184(cid:3) 3.2.3.4(cid:3)Viereckige Risikoschwelle .......................................................... 187

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