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Numerische Simulation in der Moleküldynamik: Numerik, Algorithmen, Parallelisierung, Anwendungen PDF

492 Pages·2004·21.56 MB·German
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Springer-Lehrbuch Springer Berlin Heidelberg New York Hongkong London Mailand Paris Tokio Michael Griebel Stephan Knapek Gerhard Zumbusch Attila Caglar Numerische Simulation in der Moleküldynamik Numerik, Algorithmen, Parallelisierung, Anwendungen i Springer Prof. Dr. Michael Griebel Dr. Stephan Knapek Universität Bonn TWS Partners GmbH Institut für Angewandte Mathematik Theresienstraße 6-8 Wegeierstraße 6, S311S Bonn, Deutschland 80333 München, Deutschland e-mail: [email protected] e-mail: [email protected] Prof. Dr. Gerhard Zumbusch Dipl.-Math. Attila Caglar ~ Universität Jena Institut für Angewandte Mathematik Ernst-Abbe-Platz 2, 07743 Jena, Deutschland e-mail: [email protected] Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Mathematics Subject Classification (2000): 68U20, 70FlO, 70HOS, 83C10, 6SPlO, 31C20, 6SN06, 6ST40, 6SYoS, 68WlO, 6SY20 ISBN 3-540-41856-3 Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechts gesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung znlässig. Sie ist grundsätzlich vergütungs pfiichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York ein Unternehmen der BertelsmannSpringer Science+ Business Media GmbH http://www.springer.de © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004 Printed in Germany Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Satz: Datenerstellung durch die Autoren unter Verwendung eines TJllC-Makropakets Einbandgestaltung: design & production GmbH, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem Papier 46/3142ck -5 43 2 1 0 Vorwort Durch die stürmische Entwicklung paralleler Rechensysteme ist es möglich geworden, physikalische Vorgänge auf Rechnern nachzustellen und vorher zusagen. So werden Experimente mittlerweile durch Simulationsrechnungen ergänzt und schrittweise ersetzt. Darüber hinaus bietet die Simulation auch die Möglichkeit, Prozesse zu studieren, die nicht im Experiment untersucht werden können. Daneben wird die Entwicklung neuer Produkte durch das Umgehen aufwendiger physikalischer Experimente beschleunigt. Auch kann die Qualität der Produkte durch die Untersuchung bisher nicht zugänglicher Phänomene verbessert werden. Die numerische Simulation spielt daher insbe sondere bei der Entwicklung neuer Stoffe in den Materialwissenschaften sowie in der Biotechnologie und der Nanotechnologie eine entscheidende Rolle. Viele interessante Prozesse können nicht mehr nur auf kontinuierlicher Ebene beschrieben und verstanden werden, sondern müssen letztendlich auf molekularer und atomarer Ebene betrachtet werden. Die numerische Simu lation auf dieser Größenskala geschieht durch Partikelverfahren und Mo leküldynamik-Methoden. Die Einsatzmöglichkeiten und Anwendungsgebiete dieser numerischen Techniken reichen von der Physik, Biologie und Chemie bis hin zur modernen Materialwissenschaft. Das grundlegende mathematische Modell ist dabei das zweite Newton sche Gesetz, ein System von gewöhnlichen Differentialgleichungen zweiter Ordnung. Es gibt die Abhängigkeit der Beschleunigung der Partikel von der auf sie wirkenden Kraft an. Die Kraft auf ein Partikel resultiert dabei aus der Interaktion mit den anderen Partikeln. Dieses System gilt es, numerisch effi zient zu approximieren. Nach einer geeigneten Diskretisierung der Zeitablei tung sind dazu in jedem Zeitschritt die Kräfte auf alle Partikel zu berechnen. Abhängig von den verwendeten kurz- oder langreichweitigen Kraftfeldern und Potentialen existieren dazu verschiedene schnelle und speichereffizien te numerische Verfahren. Hier sind die Linked-Cell-Methode zu nennen, die Partikel-Mesh-Methode, die p3M-Methode und deren Varianten, sowie diver se Baumverfahren, wie der Barnes-Hut-Algorithmus oder die schnelle Mul tipolmethode. Durch eine parallele Implementierung auf modernen Super computern läßt sich eine substantielle Rechenzeitverkürzung erzielen. Dieses Vorgehen ist insbesondere dann zwingend nötig, wenn aufgrund der jeweiligen Problemstellung sehr große Teilchenzahlen und lange Simulationszeiten erfor- VI Vorwort derlich sind. Die erwähnten numerischen Methoden werden bereits in einer Vielzahl von Implementierungen von Physikern, Chemikern und Material wissenschaftlern mit großem Erfolg eingesetzt. Ohne tieferes Verständnis der konkret verwendeten numerischen Verfahren lassen sich jedoch Änderungen und Modifikationen sowie eine Parallelisierung der vorhandenen Programme nur schwer bewerkstelligen. Vor diesem Hintergrund veranstalten wir in der Abteilung Wissenschaft liches Rechnen und Numerische Simulation am Institut für Angewandte Ma thematik der Universität Bonn seit einiger Zeit das Praktikum "Partikel methoden und Moleküldynamik" , in dem die Studierenden die wesentlichen Schritte der numerischen Simulation in der Moleküldynamik für kurz- und langreichweitige Kraftfelder kennenlernen. Dieses Praktikum wird jeweils im Wintersemester in Bonn angeboten und bildet die Grundlage für das vorlie gende Buch. Ziel des Buches ist es, in kompakter Form die notwendigen numerischen Techniken der Moleküldynamik darzustellen, den Leser in die Lage zu ver setzen, selbst ein Moleküldynamik-Programm in der Programmiersprache C zu schreiben, dieses auf parallelen Rechensystemen mit verteiltem Speicher mit MPI zu implementieren und ihn durch die Präsentation diverser Simu lationsergebnisse zu motivieren, eigene weitere Experimente durchzuführen. Dazu geben wir in allen Kapiteln neben der Beschreibung der jeweiligen Al gorithmen konkrete Hinweise zur Umsetzung auf modernen Rechnern. Einige Programme und Informationen zum Buch sind auch im Internet bereitge stellt. Näheres und aktuelle Informationen findet man auf der Webseite http://www.ins.uni-bonn.de/info/md. Nach einer kurzen Einführung in die numerische Simulation in Kapitell wird in Kapitel 2 die klassische Moleküldynamik von Partikelsystemen aus der Quantenmechanik hergeleitet. In Kapitel 3 werden die Grundbausteine von Moleküldynamik-Verfahren für kurzreichweitige Potentiale und Kraftfelder eingeführt (Linked-Cell-Implementierung, Verlet-Integrator) und ein erster Satz von Anwendungsbeispielen präsentiert. Die Berücksichtigung der Tem peratur geschieht dabei mittels statistischer Mechanik im NVT-Ensemble. Zudem wird das Parrinello-Rahman-Verfahren für das NPT-Ensemble be sprochen. Anschließend diskutieren wir in Kapitel 4 die parallele Implemen tierung des Linked-Cell-Verfahrens im Detail und geben eine Reihe weiterer Anwendungsbeispiele. In Kapitel 5 erweitern wir unser Verfahren auf mole kulare Systeme und kompliziertere Potentiale. Zudem geben wir in Kapitel 6 einen Überblick über Zeitintegrationsverfahren. Verschiedene numerische Methoden für die effiziente Berechnung lang reichweitiger Kraftfelder werden in den folgenden Kapiteln 7 und 8 diskutiert. Bei der p3M-Methode werden langreichweitige Potentiale auf einem Git ter approximiert. Damit lassen sich weitere Anwendungsbeispiele studieren, Vorwort VII die insbesondere Coulomb-Kräfte oder, auf einer anderen Größenskala, auch Gravitations-Kräfte enthalten. Es wird sowohl die sequentielle wie auch die parallele Implementierung der SPME-Technik besprochen, einer Variante der p:3M-Methode. Im daran anschließenden Kapitel 8 werden Baumverfahren eingeführt und diskutiert. Hier liegt der Schwerpunkt auf dem Barnes-Hut Verfahren, seiner Erweiterung auf höhere Ordnung und auf einem Verfahren aus der Familie der schnellen Multipol-Methoden. Dabei werden sowohl eine sequentielle wie auch eine parallele Implementierung mittels raumfüllender Kurven vorgestellt. Weiterhin werden in Kapitel 9 Anwendungsbeispiele aus der Biochemie gezeigt, die eine Kombination der bisher vorgestellten Verfah ren erfordern. Wir bedanken uns beim Sonderforschungsbereich 611 "Singuläre Phäno mene und Skalierung in mathematischen Modellen" an der Universität Bonn für die Unterstützung, bei Barbara Hellriegel und Sebastian Reich für wert volle Hinweise, bei unseren Kollegen und Mitarbeitern Marcel Arndt, Tho mas Gerstner, Jan Hamaekers, Lukas Jager, Marc Alexander Schweitzer und Ralf Wildenhues für zahlreiche Diskussionen, ihre Unterstützung bei der Ent wicklung des Praktikums und der Implementierung der damit verbundenen Algorithmen sowie für die Programmierung und Berechnung verschiedener Modellprobleme und Anwendungen. Insbesondere ohne die tatkräftige Hilfe von Alex, Jan, Lukas, Marcel, Ralf und Thomas wäre dieses Buch nicht in dieser Form zu Ende gebracht worden. In tiefer Trauer gedenken wir unseres geschätzten Kollegen, Freundes und Koautors Attila Caglar, der die Fertigstellung dieses Buches nicht mehr erle ben konnte. Bonn, Michael Griebel Juni 2003 Stephan K napek Gerhard Zumbusch Inhaltsverzeichnis 1 Computersimulation - eine Schlüsseltechnologie . . . . . . . . . . 1 2 Von der Schrödingergleichung zur Moleküldynamik . . . . . .. 17 2.1 Die Schrödingergleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 18 2.2 Eine Herleitung der klassischen Moleküldynamik ........... 21 2.2.1 TDSCF-Ansatz und Ehrenfest-Moleküldynamik . . . . .. 21 2.2.2 Entwicklung in adiabatischer Basis ................. 25 2.2.3 Beschränkung auf den Grundzustand ............... 26 2.2.4 Approximation der Potentialenergie-Hyperfläche. . . . .. 27 2.3 Ein Ausblick auf ab initio Moleküldynamik-Verfahren. . . . . .. 31 3 Das Linked-Cell-Verfahren für kurzreichweitige Potentiale 39 3.1 Die Zeitdiskretisierung - das Störmer-Verlet-Verfahren. . . . .. 42 3.2 Implementierung des Basisalgorithmus .................... 49 3.3 Der Abschneideradius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 56 3.4 Das Linked-Cell-Verfahren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 59 3.5 Implementierung der Linked-Cell-Methode. . . . . . . . . . . . . . . .. 61 3.6 Erste Anwendungsbeispiele und Erweiterungen. . . . . . . . . . . .. 69 3.6.1 Zusammenstoß zweier Körper I. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 69 3.6.2 Zusammenstoß zweier Körper II . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 72 3.6.3 Dichteunterschied ................................ 76 3.6.4 Rayleigh-Taylor-Instabilität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 77 3.6.5 Rayleigh-Benard-Strömung................ ........ 83 3.6.6 Oberflächenwellen in granularen Materialien. . . . . . . .. 87 3.7 Thermostate, Ensembles und Anwendungen. . . . . . . . . . . . . . .. 91 3.7.1 Thermostate und Equilibrierung. . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 92 3.7.2 Statistische Mechanik und thermodynamische Größen. 98 3.7.3 Phasenübergang von Argon im NVT-Ensemble ....... 102 3.7.4 Das Parrinello-Rahman-Verfahren .................. 110 3.7.5 Phasenübergang von Argon im NPT-Ensemble ....... 114 4 Parallelisierung ..................................... .. ... . 119 4.1 Parallelrechner und Parallelisierungsstrategien ............. 119 4.2 Gebietszerlegung für die Linked-Cell-Methode .............. 128 4.3 Implementierung ........ ............................... 134

Description:
Das Buch behandelt Methoden des wissenschaftlichen Rechnens in der Moleküldynamik, einem Bereich, der in vielen Anwendungen der Chemie, der Biowissenschaften, der Materialwissenschaften, insbesondere der Nanotechnologie, sowie der Astrophysik eine wichtige Rolle spielt. Es führt in die wichtigsten
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