ebook img

Numerische Behandlung gewöhnlicher und partieller Differenzialgleichungen: Ein interaktives Lehrbuch für Ingenieure PDF

407 Pages·2009·4.406 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Numerische Behandlung gewöhnlicher und partieller Differenzialgleichungen: Ein interaktives Lehrbuch für Ingenieure

Numerische Behandlung gewöhnlicher und partieller Differenzialgleichungen · Claus-Dieter Munz Thomas Westermann Numerische Behandlung gewöhnlicher und partieller Differenzialgleichungen Ein interaktives Lehrbuch für Ingenieure 2.bearb.undaktualisierteAuflage 123 Prof.Dr.Claus-DieterMunz UniversitätStuttgart Fakultät6:Luft-undRaumfahrttechnikundGeodäsie Pfaffenwaldring21 70550Stuttgart [email protected] Prof.Dr.ThomasWestermann HochschuleKarlsruhe TechnikundWirtschaft FBNaturwissenschaften 76012Karlsruhe [email protected] ISBN978-3-540-89252-6 e-ISBN978-3-540-89253-3 DOI10.1007/978-3-540-89253-3 SpringerDordrechtHeidelbergLondonNewYork Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. (cid:2)c Springer-VerlagBerlinHeidelberg2009 DiesesWerkisturheberrechtlichgeschützt.DiedadurchbegründetenRechte,insbesonderediederÜber- setzung,desNachdrucks,desVortrags,derEntnahmevonAbbildungenundTabellen,derFunksendung, derMikroverfilmungoderderVervielfältigungaufanderenWegenundderSpeicherunginDatenverarbei- tungsanlagen,bleiben,auchbeinurauszugsweiserVerwertung,vorbehalten.EineVervielfältigungdieses WerkesodervonTeilendiesesWerkesistauchimEinzelfall nurindenGrenzendergesetzlichen Be- stimmungendesUrheberrechtsgesetzes derBundesrepublikDeutschlandvom9.September1965inder jeweilsgeltendenFassungzulässig.Sieistgrundsätzlichvergütungspflichtig.Zuwiderhandlungenunter- liegendenStrafbestimmungendesUrheberrechtsgesetzes. DieWiedergabe vonGebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw.indiesem Werkbe- rechtigtauchohnebesondereKennzeichnung nichtzuderAnnahme,dasssolcheNamenimSinneder Warenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebung alsfreizubetrachtenwärenunddahervonjedermann benutztwerdendürften. Einbandentwurf:WMXDesignGmbH,Heidelberg GedrucktaufsäurefreiemPapier SpringeristTeilderFachverlagsgruppeSpringerScience+BusinessMedia(www.springer.de) Vorwort Die Berechnung der meisten natur- und ingenieurwissenschaftlichen Anwen- dungen fu¨hrt auf eine oder mehrere Differenzialgleichungen. Deshalb stellen wir in diesem Buch deren numerische L¨osung in den Mittelpunkt einer Nu- merikfu¨rIngenieure.DienotwendigenKenntnisseausanderenBereichender numerischen Mathematik, wie z.B. der Interpolation oder der numerischen L¨osung von linearen Gleichungssystemen, werden an der Stelle erl¨autert, wo sie ben¨otigt werden. Diese Hilfsmittel“ beschreiben wir im Anhang, so kurz ” wie m¨oglich und vervollst¨andigt mit Angabe von weiterfu¨hrender Literatur. Dieses Buch wurde zun¨achst als ein interaktives Skriptum fu¨r die Vorlesung Numerische Methoden fu¨r Ingenieure“ entwickelt. Das Ziel war, die beiden ” Aspekte Theorie und Erfahrung gemeinsam zu vermitteln. Es wurden Re- chenprogramme entwickelt, mit denen sich numerische Rechnungen in der Vorlesung ausfu¨hren lassen und die Ergebnisse mit den Studierenden zusam- men diskutiert werden k¨onnen. Realisiert als Maple-Worksheets ließen sich diese Programme auch aus der pdf-Version des Skripts direkt ausfu¨hren und modifizieren. Mit diesem elektronischen Skript l¨asst sich ein Konzept reali- sieren,dasmittraditionellenMittelnnichtm¨oglichist.DasLernengeschieht in drei Stufen: H¨oren und passives Erleben von numerischer Mathematik: Dieses geschieht in der Vorlesung. Gerade bei einem großen Publikum l¨asst sich hierInteraktionnureingeschr¨anktverwirklichen.DasErlebenaberistbereits m¨oglich,indemdieBeispieleausdemSkriptumimVortragverwendetwerden. Numerische Methoden k¨onnen direkt in der Vorlesung ausgefu¨hrt werden - mit kleinen Lernspielen fu¨r das Publikum. Lesen und eigenes Experimentieren: Bei der Nachbereitung haben die Teilnehmer ein multimediales Produkt auf dem eigenen PC, das sie einl¨adt, das Gelesene auch gleich in der Praxis zu erproben. Die vorgearbeiteten Bei- spiele sind direkt greifbar und die Schnittstellen fu¨r eigene Modifikationen einfach. Das Erlernen der Programmiersprache in Maple geschieht automa- tisch. VI Vorwort Schreiben eigener Programme: Solchermaßen vorbereitet ist es fu¨r die Studierenden oder den Leser ein relativ kleiner Schritt, fu¨r konkrete Aufga- benstellungen eigene Programme zu entwickeln. DasBuchistinderFormeinespdf-Filesalsein elektronischesSkript“aufder ” beiliegenden CD-ROM. Fu¨r fast alle Beispiele gibt es Rechenprogramme, die direktausdemTextdurchAnklickenaufgerufenundausgefu¨hrtwerdenk¨on- nen. Auf dem Rechner muss dazu allerdings das Computer-Algebra-System Maple zur Verfu¨gung stehen. Damit werden dem Leser“ neue M¨oglichkei- ” ten er¨offnet. Zur weiteren Bearbeitung k¨onnen die gesamten Programmier- und Visualisierungsm¨oglichkeiten von Maple eingesetzt werden. Neben der Nachrechnung des Beispiels k¨onnen in dem aufgerufenen Maple-Worksheet die Diskretisierungsparameter ge¨andert werden. Man kann mit den numeri- schen Verfahren experimentieren und sie auf neue kompliziertere Probleme angewenden. Steht kein Maple zur Verfu¨gung, f¨allt nur die M¨oglichkeit des interaktivenArbeitensweg.ZurVeranschaulichungsinddiewesentlichenEr- gebnisse der Rechnungen als Abbildungen im Buch. Zus¨atzlich k¨onnen die Worksheets in einer html-Version betrachtet werden. Die M¨oglichkeit, Rechenprogramme in ein Skriptum einzuarbeiten und als Buch zu erweitern, konnte nur durch Unterstu¨tzung des Ministeriums fu¨r Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Wu¨rttemberg im Rahmen eines Projektes Innovative Lehre“ durchgefu¨hrt werden. Wir m¨ochten uns dafu¨r ” an dieser Stelle herzlichst bedanken. Im Bereich der Lehre gibt es leider sehr wenige Geldgeber fu¨r solche Projekte. An mehreren Stellen konnten wir auf das alte“SkriptumvonProf.Dr.KarlF¨orster,u¨berarbeitetunderg¨anztvon ” Dr. Alfred Geiger [20] aufbauen. Wir haben hier sehr profitiert und m¨och- ten uns dafu¨r sehr herzlich bedanken. Unser herzlicher Dank gebu¨hrt dann vor allem unseren Mitarbeitern Mark Ferch, Friedemann Kemm und Mirko Pauli, die uns bei der Erstellung des Buches tatkr¨aftig unterstu¨tzt haben. Bedanken m¨ochten wir uns auch bei vielen Studierenden, allen voran Olaf Sch¨onrock,OliverHohnundDominikSaile,beiPDDr.HorstParischfu¨rsei- ne zahlreichen Kommentare und bei Dr. Werner Grimm und Dr. Sven Olaf Neumann fu¨r die Unterstu¨tzung bei den Beispielen. Unser Dank gilt auch Frau Hestermann-Beyerle und Frau Lempe vom Springer-Verlag fu¨r die gute undangenehmeZusammenarbeit.Umzuku¨nftigmitneuenMaple-Versionen Schritt halten zu k¨onnen, werden Updates der Worksheets unter der Home- page zum Buch http://www.home.hs-karlsruhe.de/∼weth0002/buecher/revokos/start.htm zur Verfu¨gung gestellt. Stuttgart, im Februar 2009, Claus-Dieter Munz, Thomas Westermann Inhaltsverzeichnis 0 Einleitung ................................................ 1 0.1 Modellierungsfehler, Approximationsfehler und Rundungsfehler .................................... 2 0.2 Struktogramme ........................................ 7 0.3 Arbeiten mit der CD-ROM .............................. 13 1 Numerische Integration und Differenziation............... 15 1.1 Die zwei Ideen ......................................... 19 1.2 Der Taylor-Abgleich .................................... 25 1.3 Summierte Mittelwertformeln ............................ 30 1.4 Die Gaußschen Integrationsformeln ....................... 35 1.5 Adaptivit¨at und Fehlerextrapolation ...................... 40 1.6 Numerische Differenziation .............................. 46 1.7 Bemerkungen und Entscheidungshilfen .................... 53 1.8 Beispiele und Aufgaben ................................. 56 2 Anfangswertprobleme gew¨ohnlicher Differenzialgleichungen ................................... 57 2.1 Das Euler-Cauchy-Verfahren ............................. 63 2.2 Stabilit¨at, Konsistenz und Konvergenz .................... 75 2.2.1 Stabilit¨at........................................ 75 2.2.2 Konsistenz ...................................... 80 2.2.3 Konvergenz...................................... 81 2.3 Mehrschrittverfahren.................................... 83 2.4 Runge-Kutta-Verfahren ................................. 89 2.5 Extrapolationsverfahren................................. 93 2.6 Schrittweitenkontrolle und Fehlersch¨atzer.................. 97 2.7 Systeme von Differenzialgleichungen und Differenzialgleichungen h¨oherer Ordnung .............. 100 2.8 Bemerkungen und Entscheidungshilfen .................... 103 2.9 Beispiele und Aufgaben ................................. 106 3 Rand- und Eigenwertprobleme gew¨ohnlicher Differenzialgleichungen ................................... 111 3.1 Vorbemerkungen und Begriffsbestimmungen ............... 112 VIII Inhaltsverzeichnis 3.1.1 Homogenes Randwertproblem (Eigenwertproblem).... 113 3.1.2 Inhomogenes Randwertproblem .................... 114 3.2 Schießverfahren ........................................ 115 3.2.1 Lineare Probleme ................................ 117 3.2.2 Nichtlineare Probleme ............................ 119 3.3 Differenzenverfahren .................................... 121 3.4 Differenzenformeln mit Ableitungen....................... 126 3.5 Methode der gewichteten Residuen ....................... 130 3.6 Das Ritzsche Verfahren ................................. 137 3.6.1 Variationsproblem................................ 137 3.6.2 Approximation................................... 141 3.7 Die Finite-Elemente-Methode ............................ 142 3.7.1 Stu¨ckweise lineare Ansatzfunktionen ................ 143 3.7.2 Galerkin-Verfahren ............................... 145 3.7.3 Ritz-Verfahren ................................... 150 3.8 Eigenwertproblem ...................................... 158 3.9 Bemerkungen und Entscheidungshilfen .................... 164 3.10 Beispiele und Aufgaben ................................. 166 4 Grundlagen der partiellen Differenzialgleichungen ........ 171 4.1 Klassifizierung der partiellen Differenzialgleichungen 2.Ordnung ............................................ 172 4.2 Elliptische Differenzialgleichungen 2.Ordnung .............. 175 4.3 Parabolische Differenzialgleichungen 2.Ordnung ............ 181 4.4 Hyperbolische Differenzialgleichungen 2.Ordnung........... 186 4.5 Evolutionsgleichungen................................... 191 4.6 Erhaltungsgleichungen .................................. 198 4.7 Anwendungen.......................................... 204 4.7.1 Die kompressiblen Navier-Stokes-Gleichungen ........ 204 4.7.2 Die inkompressiblen Navier-Stokes-Gleichungen ...... 209 4.7.3 Die Gleichungen der Akustik....................... 211 4.8 Bemerkungen .......................................... 212 4.9 Beispiele und Aufgaben ................................. 213 5 Grundlagen der numerischen Verfahren fu¨r partielle Differenzialgleichungen ................................... 223 5.1 Konsistenz, Stabilittt und Konvergenz .................... 223 5.2 Die Diskretisierung des Rechengebietes.................... 228 5.2.1 Beschreibung technischer Gebiete................... 228 5.2.2 Erzeugung von randangepassten Gittern............. 231 5.3 Bemerkungen .......................................... 232 6 Differenzenverfahren...................................... 235 6.1 Elliptische Differenzialgleichungen ........................ 238 6.2 Parabolische Differenzialgleichungen ...................... 252 Inhaltsverzeichnis IX 6.3 Hyperbolische Differenzialgleichungen ..................... 264 6.4 Verfahren auf randangepassten Gittern.................... 279 6.5 Bemerkungen und Entscheidungshilfen .................... 283 6.6 Beispiele und Aufgaben ................................. 285 7 Finite-Elemente-Methode................................. 289 7.1 Triangulierung mit linearen Basisfunktionen ............... 292 7.2 Triangulierung mit linearen Elementfunktionen............. 299 7.3 Rechteckzerlegung mit bilinearen Elementen ............... 303 7.4 Triangulierung mit quadratischen Elementen............... 306 7.5 Bemerkungen und Entscheidungshilfen .................... 315 7.6 Beispiele und Aufgaben ................................. 316 8 Finite-Volumen-Verfahren ................................ 319 8.1 Lineare Transportgleichungen ............................ 325 8.2 Skalare Erhaltungsgleichungen ........................... 333 8.3 Systeme von Erhaltungsgleichungen....................... 340 8.4 Erhaltungsgleichungen in mehreren Raumdimensionen ...... 345 8.5 Bemerkungen und Entscheidungshilfen .................... 346 8.6 Beispiele und Aufgaben ................................. 348 Anhang A Interpolation ............................................. 353 A.1 Die Interpolationsformel von Lagrange .................... 355 A.2 Die Interpolationsformel von Newton ..................... 359 A.3 Spline-Interpolation..................................... 363 A.4 Bemerkungen und Entscheidungshilfen .................... 366 B L¨osen nichtlinearer Gleichungen .......................... 369 B.1 Bisektion.............................................. 370 B.2 Regula Falsi ........................................... 372 B.3 Sekantenverfahren ...................................... 373 B.4 Das Newton-Verfahren .................................. 374 B.5 Bemerkungen und Entscheidungshilfen .................... 376 C Iterative Methoden zur numerischen L¨osung von linearen Gleichungssytemen ....................................... 377 C.1 Die klassischen Iterationsmethoden ....................... 378 C.2 Mehrgitterverfahren .................................... 383 C.3 Das Verfahren der konjugierten Gradienten ................ 386 C.4 Bemerkungen und Entscheidungshilfen .................... 390 Literaturverzeichnis .......................................... 393 Index......................................................... 397 0 Einleitung DiemathematischeModellierungvonVorg¨angenausderPhysikunddemIn- genieurbereichfu¨hrtsehroftaufDifferenzialgleichungen.Entwedersinddiese gew¨ohnliche Differenzialgleichungen, bei denen die gesuchte L¨osung nur von einer Variablen - Raum oder Zeit - abh¨angt, oder partielle Differenzialglei- chungen,beidenenmehrereRaumdimensionenunddieZeiteineRollespielen. Da nur sehr wenige dieser Differenzialgleichungen exakt l¨osbar sind, ist man in der Praxis auf die n¨aherungsweise L¨osung dieser Gleichungen angewiesen. Die numerische L¨osung von Differenzialgleichungen ist somit ein wichtiges Teilgebiet der numerischen Mathematik, eng verbunden mit den Ingenieur- und Naturwissenschaften. ZurnumerischenSimulationeinespraktischenProblemsgeh¨orenmehrereAr- beitsschritte: Man ben¨otigt ein geeignetes numerisches Verfahren, formuliert ineinemAlgorithmus,kannmandiesesineinRechenprogrammumsetzenund letztlich auf das entsprechende Problem anwenden. Um eine numerische Si- mulationerfolgreichausfu¨hrenzuk¨onnen,ben¨otigtmanguteKenntnisseund einige Erfahrung in den einzelnen Schritten. In diesem Buch“ wird der Ver- ” such unternommen, Ideen, Theorie der numerischen Verfahren, Algorithmus undProgrammstrukturbishinzumpraktischenTestundderAnwendungmit einzubeziehen. In dem pdf-File der CD-ROM gibt es Links zu elektronischen Arbeitsbl¨attern,indenendieAlgorithmenmitgrafischerAusgabeschonfertig umgesetztsind,undmitderenHilfevieleBeispieleinteraktivbearbeitetwer- den k¨onnen. Im Hintergrund steht das Computer-Algebra-System Maple, welches eine Programmiersprache und geeignete Visualisierungsm¨oglichkei- ten enth¨alt. Damit kann der Leser“ die verschiedenen Verfahren ausfu¨hren ” undsichdieErgebnisseanschauen,welchealsAbbildungenauchimBuchzur Verfu¨gung stehen. Er kann aber daru¨berhinaus selbst¨andig Diskretisierungs- parameter, aber auch Programmteile ¨andern und neue Probleme l¨osen. Mit wenigen Voraussetzungen sollte es somit m¨oglich sein, eigene Erfahrungen in der Anwendung numerischer Methoden zu sammeln. Um diese interaktive Komponente nutzen zu k¨onnen, muss Maple auf dem Rechnerinstalliertsein.StehtMaple nichtzurVerfu¨gungoderm¨ochteman nur die algorithmische Umsetzung des Verfahrens anschauen bzw. nur die 2 0 Einleitung grafischen Ergebnisse betrachten, kann man mit der html-Version arbeiten, bei der die elektronischen Worksheets als html-Files vorliegen. Dann ist al- lerdings kein interaktives Arbeiten mehr m¨oglich. Der Schwerpunkt dieses Buches liegt, neben der Beschreibung der numeri- schenVerfahren,aufderVermittlungderpraktischenAspekteindernumeri- schen L¨osung von Differenzialgleichungen bis hin zur Simulation praktischer Probleme. Die Ableitung eines Algorithmus, d.h. der Angabe von aufeinan- derfolgendenRechenschritteninderReihenfolge,wiesiedanneinComputer berechnen kann, wird durch die Angabe von Struktogrammen aufgezeigt. Zur Vorbereitung werden in der Einleitung die grundlegenden Elemente ei- nesStruktogrammsbeschrieben,einekurzeEinfu¨hrungindieBedienungder CD-ROM schließt sich daran an. Zun¨achst wird aber mit Bemerkungen u¨ber die m¨oglichen Fehler bei einer numerischen Simulation gestartet. 0.1 Modellierungsfehler, Approximationsfehler und Rundungsfehler Wird Information u¨ber einen technischen oder physikalischen Vorgang ge- sucht, dann sind in der Regel Daten oder Zahlen gesucht, z.B. wie viel Last h¨alt ein Balken aus? Um solche Aussagen zu bekommen, muss zuerst ein physikalisches Modell vorhanden sein. Mit dem zugeh¨origen mathematischen Modell, den entsprechenden Gleichungen, welche diesen Vorgang beschrei- ben, hat man dann den Gegenstand, mit dem gerechnet werden kann. Fu¨r viele Probleme ist das mathematische Modell eine oder mehrere Differenzi- algleichungen. U¨berall dort, wo die A¨nderung einer Gr¨oße von deren Wert abh¨angt, ergibt sich eine solche. Nehmen wir als Beispiel ein Str¨omungsproblem. Hier besteht das physikali- sche Modell aus den Erhaltungss¨atzen fu¨r Masse, Impuls und Energie. Das mathematische Modell wird daraus abgeleitet und besteht aus Differenzial- gleichungen fu¨r die Massendichte, die Geschwindigkeit und den Druck. In der physikalischen und mathematischen Modellierung eines Vorgangs wer- den Einflu¨sse vernachl¨assigt. Man nimmt an, dass sie die L¨osung sehr wenig beeinflussen und im Rahmen der geforderten Genauigkeit keine Rolle spie- len.DieVereinfachungdesProblemsreduziertdenRechenaufwand.Beieiner Str¨omungsberechnung k¨onnte dies eine Vernachl¨assigung der Reibungsterme sein, wenn diese sehr klein sind. Fehler, welche man dadurch macht, nennt man Modellierungsfehler. Auf diese Modellierungsfehler werden wir im Folgenden nicht weiter eingehen, da sie Thema der mathematischen Model- lierung und nicht der numerischen Approximation sind. Man sollte in prak- tischen Anwendungen diese Fehler jedoch im Kopf behalten. Falls sp¨ater die

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.