Daniel Scholz Numerik interaktiv Grundlagen verstehen, Modelle erforschen und Verfahren anwenden mit taramath Numerik interaktiv Daniel Scholz Numerik interaktiv Grundlagen verstehen, Modelle erforschen und Verfahren anwenden mit taramath Daniel Scholz Braunschweig, Deutschland Webseiten zum Buch www.taramath.de www.taramath.com ISBN 978-3-662-52939-3 ISBN 978-3-662-52940-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-52940-9 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detail- lierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Spektrum © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2016 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Planung: Dr. Annika Denkert Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Spektrum ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer-Verlag GmbH Berlin Heidelberg Vorwort In unz¨ahligen Bereichen beispielsweise aus Naturwissenschaften, Ingenieurswissen- schaften oder Wirtschaftswissenschaften gilt es, Probleme und Fragestellungen zu lo¨sen,welcheh¨aufigalsmathematischesModellformuliertwerdenk¨onnen.Speziell indernumerischenMathematikwerdenrechnerbasierteL¨osungsverfahrenbeschrie- ben und analysiert, welche zur L¨osung derartiger Fragestellungen bzw. Modelle herangezogen werden ko¨nnen. Das vorliegende Buch verfolgt das Ziel, unterschiedliche Themen der numerischen Mathematik so einfach wie mo¨glich und mit vielen erkla¨renden Abbildungen vor- zustellen. Zahlreiche anwendungsorientierte Beispiele sollen nicht nur die Freude und das Interesse am L¨osen numerischer Probleme wecken, sondern auch zeigen, dassalleAlgorithmena¨ußerstrelevantsindundinvielenBereichentagt¨aglichzum Einsatz kommen. Zum Verst¨andnis der Inhalte werden grundlegende Kenntnisse aus den u¨blichen Mathematikvorlesungen zur Differenzial- und Integralrechnung sowie der linearen Algebra vorausgesetzt. Dennoch wiederholen wir in der Einleitung die wichtigsten Definitionen und Ergebnisse, welche in den folgenden Kapiteln von großer Bedeu- tungindernumerischenMathematiksind.Dieu¨brigenKapitelbeginnenwirmeist mit einfachen Spezialf¨allen und zeigen, wie auch damit bereits interessante Ergeb- nisseerzieltwerdenk¨onnen.ErstnachdemdiegrundlegendenVerfahrenverstanden sind, werden Erweiterungen der Methoden diskutiert. Genaue Herleitungen sind zwar sehr wichtig, werden in diesem Buch jedoch bewusst ausgelassen oder nur skizziert. Herleitung Beweise und Herleitungen, die einerseits fu¨r das Verst¨andnis der Zu- sammenh¨ange wichtig oder hilfreich, andererseits aber zur reinen Anwendung der numerischenVerfahrennichtzwingenderforderlichsind,werdenwieandieserStel- le am Textrand mit einem Icon markiert. Es ist somit dem Leser u¨berlassen, diese Abschnitteggf.ineinemerstenLesedurchgangzuu¨berspringen,sofernnurdieVer- fahren ohne weiteres Hintergrundwissen angewandt werden sollen. Die einzelnen Kapitel und Abschnitte mo¨gen sicherlich unterschiedlich schwer er- scheinen. Abb. 1 zeigt daher als Orientierung eine Reihenfolge zur Durcharbeitung derThemen.AlsweitereHilfestellungwerdenAufgabengestellt,welchezumFesti- gen und Hinterfragen der Inhalte sowie zum weiteren Nachdenken anregen sollen. vi Vorwort Abb.1VorschlageinerReihenfolgezurDurcharbeitungdereinzelnenKapiteldiesesBuches. Dabei ist die Reihenfolge an einigen Stellen zum Verst¨andnis zwingend erforderlich (bei- spielsweise baut die Singul¨arwertzerlegung auf den Eigenwertproblemen auf), an anderen StellendientdieReihenfolgelediglichalsVorschlag Daru¨ber hinaus besteht ein besonderer Fokus darin, dass alle Inhalte nicht nur theoretisch erlernt und nachgeschlagen werden ko¨nnen, sondern es wird auch eine M¨oglichkeitgeboten,umpraktischeErfahrungenzusammeln.Genauerko¨nnenfast alle Algorithmen und Verfahren online unter www.taramath.de erprobt werden. Dort steht auch eine JavaScript-Bibliothek zum Download bereit, welchediversenumerischeVerfahrenbeinhaltetunddamitdenEinstiegzurL¨osung numerischer Aufgabenstellungen erleichtert. Weiterhin werden viele der Beispie- le aus diesem Buch samt Quellcode zur Verfu¨gung gestellt, sodass weitreichende M¨oglichkeitenzumexperimentellenLernengegebenwerden.Onlineverfu¨gbareBei- spielewerdenwieindiesemAbschnittmiteinemQR-Codeversehen,welcherinder E-Book-Version gleichzeitig als Link fungiert. Zur u¨bersichtlicheren Darstellung werden einige Abs¨atze als Container oder Block zusammengefasst und durch einen grauen Hintergrund hervorgehoben. InsgesamtklassifizierenwirdamitinsechsArtenvonContainernundmarkieren diese durch ein Icon am Textrand. Eine U¨bersicht dieser Klassifizierung kann Tab. 1 entnommen werden. Zusammenfassend hebt sich die vorliegende Ausarbeitung durch folgende Punkte von den u¨blichen Lehrbu¨chern zur numerischen Mathematik entscheidend ab: Vorwort vii Icon Einsatzbereich des Containers Besonderheit Definitionen und Notationen grauer Hintergrund Sa¨tze und Lemmata grauer Hintergrund Aufgaben grauer Hintergrund Zusammenfassungen grauer Hintergrund Herleitungen, Beweise und Ausblicke kursive Schrift Beispiele kursive Schrift Tab. 1 U¨bersicht der Icons, welche zur schnelleren Orientierung sowie zur Klassifizierung vonContainernamTextrandverwendetwerden (1) Alle Verfahren und Algorithmen werden nicht nur theoretisch hergeleitet, sondern anschauliche Beispiele sollen insbesondere den praktischen Nutzen dernumerischenMathematikverdeutlichen.Daru¨berhinausko¨nnenalleVer- fahren zum schnelleren Verst¨andnis sowie zum experimentellen Lernen ei- gensta¨ndig online erprobt und getestet werden. (2) Ganz bewusst werden keine schwierigen oder langwierigen Beweise vorge- stellt. Weiterhin werden Aussagen und Sa¨tze teilweise nicht in ihrer allge- meinsten Form pra¨sentiert, sondern jeweils auf eine u¨bersichtliche Art und Weise, in welcher sie mo¨glichst leicht verst¨andlich sind. Damit soll der Blick fu¨r die wesentlichen Ergebnisse und Verfahren gesch¨arft werden. (3) In anderen Lehrbu¨chern fehlen bei der Beschreibung der Algorithmen h¨aufig einige Teilschritte oder diese werden als bekannt vorausgesetzt. Wir leiten alle Verfahren Schritt fu¨r Schritt und so einfach wie m¨oglich her. Dadurch kommtesaneinigenStellenteilweisegewolltzuWiederholungen,einunno¨ti- gesBla¨tternzwischenunterschiedlichenKapitelnwirdsomitabervermieden. Schließlich bedanke ich mich bei allen Freunden und Bekannten, die durch ge- meinsame Diskussionen oder das Korrekturlesen zur Verbesserung der Inhalte die- sen Buches sowie der zugeho¨rigen Homepage beigetragen haben. Weiterhin freue ich mich u¨ber Anregungen und Feedback jeder Art, beispielsweise per Mail an [email protected] oder per Formular u¨ber www.taramath.de. Vielen Dank. Daniel Scholz Mai 2016 Inhaltsverzeichnis Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . v Symbole und Notationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . xiii 1 Einleitung und Grundlagen 1.1 Numerische Mathematik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.2 Lineare Algebra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 1.3 Vektornormen und Matrixnormen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 1.4 Konvexe Mengen und Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 1.5 Komplexit¨at eines Algorithmus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 1.6 Genauigkeit einer Approximation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 2 Nichtlineare Gleichungssysteme 2.1 Fixpunktiteration. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 2.2 Banach’scher Fixpunktsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 2.3 Newton-Verfahren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 3 Lineare Gleichungssysteme 3.1 Dreiecksmatrizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 3.2 Gauß-Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 3.3 LU-Zerlegung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 x Inhaltsverzeichnis 3.4 QR-Zerlegung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 3.5 Cholesky-Zerlegung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 3.6 Tridiagonalmatrizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 3.7 Iterative Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 3.7.1 Jacobi-Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 3.7.2 Gauß-Seidel-Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 3.7.3 Numerische Ergebnisse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 3.8 CG-Verfahren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 3.9 Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 4 Eigenwertprobleme 4.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 4.2 Vektoriteration. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 4.3 QR-Verfahren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 4.4 Hessenberg-Zerlegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 4.5 QR-Zerlegung von Hessenberg-Matrizen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 4.6 QR-Verfahren mit Hessenberg-Matrizen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 4.7 QR-Verfahren mit Shifts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 4.8 Anwendungsbeispiel Eigenfunktionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 5 Singul¨arwertzerlegung 5.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 5.2 Bidiagonalisierung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 5.3 Berechnung der Singul¨arwertzerlegung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118 5.4 Anwendungsbeispiel Bildkompression. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 6 Numerische Integration 6.1 Polynominterpolation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 6.2 Polynomquadraturen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 Inhaltsverzeichnis xi 6.3 Zusammengesetzte Quadraturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132 6.4 Romberg-Verfahren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 7 Anfangswertprobleme 7.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139 7.2 Differenzialgleichungen ho¨herer Ordnungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 7.3 Lo¨sbarkeit von Anfangswertproblemen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146 7.4 Exakte und diskrete Evolution. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 7.5 Euler-Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153 7.6 Explizite Runge-Kutta-Verfahren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 7.7 Adaptive Schrittweitensteuerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166 7.8 Anwendungsbeispiele. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173 8 Randwertprobleme 8.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 8.2 Finite-Differenzen-Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182 8.2.1 Numerische Ableitungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 8.2.2 Dirichlet-Randbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184 8.2.3 Neumann-Randbedingungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190 8.2.4 Robin-Randbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 194 8.3 Finite-Elemente-Verfahren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197 8.3.1 Triangulation von Gebieten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197 8.3.2 Herleitung der grundlegenden Gleichungen . . . . . . . . . . . . . 199 8.3.3 Dirichlet-Randbedingung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203 8.3.4 Neumann-Randbedingung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208 8.3.5 Robin-Randbedingung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212 8.4 Delaunay-Triangulation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216