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Nosce te ipsum ... animam tuam ... Deum: Predigt 3 des Basilius Caesariensis in der Übersetzung des Rufinus PDF

213 Pages·2012·1.268 MB·German
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Nosce te ipsum … animam tuam … Deum Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur Archiv für die Ausgabe der Griechischen Christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte (TU) Begründet von O.von Gebhardt und A.von Harnack herausgegeben von Christoph Markschies Band 168 De Gruyter Basilius von Caesarea / Rufinus von Aquileia Nosce te ipsum ... animam tuam ... Deum Predigt 3 des Basilius Caesariensis in der Übersetzung des Rufinus Kritische Ausgabe des lateinischen Textes mit Einleitung, griechischer Fassung und deutscher Übersetzung Herausgegeben von Heinrich Marti De Gruyter Herausgegeben durch die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften von Christoph Markschies ISBN 978-3-11-025849-3 e-ISBN 978-3-11-025850-9 ISSN 0082-3589 LibraryofCongressCataloging-in-PublicationData ACIPcatalogrecordforthisbookhasbeenappliedforattheLibraryofCongress. BibliografischeInformationderDeutschenNationalbibliothek DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbibliografie; detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.dnb.deabrufbar. (cid:2)2012WalterdeGruyterGmbH&Co.KG,Berlin/Boston DruckundbuchbinderischeVerarbeitung:Hubert&Co.GmbH&Co.KG,Göttingen (cid:2)GedrucktaufsäurefreiemPapier PrintedinGermany www.degruyter.com I N H A L T Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VII Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IX 1. Eine Predigt edieren. erläutern, übersetzen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IX 2. Inhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XIII 3. Sprache und Stil Rufi ns. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XX 4. Überlieferung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXIX Liste der lateinischen Handschriften. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXI Gruppenbildung der kollationierten Hss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXVII Ausgaben (Rufi n und Zeno). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . X XVII 5. Die deutsche Übertragung; Anmerkungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXIX Appendices; Indices Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXXI Editionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXXV Abkürzungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXXVII Texte, Übersetzung, Anmerkungen § 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 § 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 § 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 § 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 § 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 § 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 § 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 § 8 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 Appendices (ergänzende Anmerkungen) Appendix 1: Titel, Incipits, jüngere Einzelfehler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 Appendix 2: Träumereien Jugendlicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 Appendix 3: Zu den Quellen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 Appendix 4: Mo(y)ses, -sei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 Appendix 5: Wissensschätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 Appendix 6: etymologia. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 Register. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 Wortregister. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 Lateinisch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 Griechisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 Von Basileios und/oder Rufi n zitierte Stellen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168 Se Dio vedere vuoi, guardalo in ogni oggetto; Cercalo nel tuo petto, lo troverai con te (Pietro Metastasio, W.A. Mozart, Betulia liberata II) V O R W O R T Probleme des Übersetzens beginnen im heutigen Europa, dessen Bewohner sich ja dank guter Verkehrsnetze täglich begegnen, eine markante Rolle zu spielen. Menschen verschiedenster Herkunft benützen mehrere Verkehrssprachen für einen wirtschaftlichen und politischen Aufbau. Auch ausserhalb Europas haben globalisierte Kulturen mit einander zu verkehren. Dass ihre internationale Kontaktnahme erfolgreich und friedlich verläuft und ein passables Zusammenleben aller ermöglicht, ist eine Hoffnung mit alter Tradition, und ein Rückblick in die Geschichte zeigt bald, dass auch frühere Generationen um Kontakte innerhalb und ausserhalb unserer Kulturen zu kämpfen hatten. Historiker denken bald einmal an den Zusammenbruch der Alten Welt – eine Kata- strophe, die rasch auch ein Wiederaufl eben von Literatur und Bildung ermöglichte. Es ist Aufgabe der Kulturwissenschaften, allfällige Erfahrungen früherer Epochen nach- zuvollziehen. Der Boden kultureller Begegnungen und Konfl ikte war in der ausgehenden Antike allerdings weniger ein ökonomischer als ein religiöser: mehrere rivalisierende Gruppen trafen, zum Teil recht feindselig, aufeinander. Für viele spielten ältere Traditionen eine besondere Rolle: ein Hauptpunkt war die „Schrift“, die Scriptura Sacra, die von Juden, Manichäern, Christen usw. in verschiedener Art gelesen und gelehrt wurde. Die Vielsprachigkeit wurde nun rasch spürbar: viele Texte gab es jetzt auch in Randsprachen, etwa in Koptisch, Syrisch, Armenisch und Georgisch, und die sprachliche Welt veränderte sich auch im Innern der spätantiken Reiche. Die Forschungslage ist heute erschwert durch das Nebeneinander grösserer und kleinerer Provinzen. Es fehlt immer noch an Glossaren und mehrsprachigen Textausgaben, die Vergleiche der Idiome ermöglichen, und Kommentare scheitern oft an der Masse von Textmaterial. Als Forschungsstandort hat Zürich eine ideale Grösse: die Universität und ihre Fachbibliotheken decken die Bedürfnisse der Benützer gut ab. Ein „zwinglianischer“ Rückstand ist selten spürbar, am ehesten noch bei der älteren Fachliteratur. Was hervorragend funktioniert, ist die persönliche Seite - die Zusammenarbeit von Instituten und Seminaren, inklusive ihrer Leiter; auch kleinere Fächer haben ihre Chancen. Der Verfasser dieser Studie fand bei Kollegen mehrfach Rat, und die Universitäten von Basel und Zürich haben die Arbeit des akademischen „Einsiedlers“ (mit Lehraufträgen) spürbar unterstützt.- Die Technik geht ihre Wege - ich bin auch den Jüngeren, meiner Tochter Dr.phil. Susan Marti, meinem Enkel Lukas Suter (Dortmund) und dem Assistenten Fabian Zogg für selbstlose gute Beihilfe von Herzen dankbar. H.M. E I N L E I T U N G 1. Eine Predigt edieren, erläutern, übersetzen? Die Gattung (cid:511)μ(cid:412)(cid:414)(cid:565)(cid:404) / sermo ist die Erbin der klassischen ‚Rede‘ – sie bleibt protreptisch, epideiktisch oder panegyrisch. Der Ort, an dem die antike Rede ihre Funktion erfüllen konnte, war in demokratischen oder republikanischen Zeiten die Agora, das Forum – nun ist es, im Zeichen des Kreuzes, die Kirche: das Publikum des Predigers bildet die christ- liche (auch gnostische oder manichäische) Gemeinde.1 Die Philologen beginnen erst in jüngster Zeit, von wichtigen Ausnahmen abgesehen, sich ebenfalls mit Predigten zu befassen.2 Da Literatur heute vermehrt auch soziologisch betrachtet wird und insbesondere der Aspekt ‚Mündlichkeit‘ starke Beachtung fi ndet, ist die notorische Verankerung der Predigt im Gemeindeleben für Historiker und Philologen ein zunehmend wichtiger Anreiz.3 Der „Sitz im Leben“ ist bestimmt durch das Bedürfnis, die Gläubigen aller sozialen Schichten wie auch die Glaubens-Aspiranten (die Katechumenen) über die ‚Schrift‘ zu belehren: (cid:511)μ(cid:412)(cid:414)(cid:565)(cid:404) wie sermo sind stets auch Lehrvorträge4, und ihr exegetischer Aspekt ist (neben den grossen Kommentaren)5 nicht zu vernachlässigen: das philosophische, theologische und philologische Wissen der Zeit soll nicht nur einer gelehrten Elite, sondern dem ganzen Christen-Volk vermittelt werden. Die komplizierte, manchmal schwierige und anspruchsvolle Gedankenführung der Kommentare und spezialisierter Werke wie De hominis opifi cio Gregors von Nyssa oder De natura hominis des Nemesios von Emesa muss nun so transponiert werden, dass die bunt gemischte Gemeinde, deren Gottesdienst ja nicht nur aus dem Abhören einer 1 Die Entwicklung der ‚Predigt‘ beginnt eigentlich bereits mit Paulus (act. 13, 14-42) und dem Hebräer-Brief; auch die Synagoge kannte Homilien, wie Folker Siegert zeigt: Drei hellenistisch- jüdische Predigten, Wissenschaftliche Untersuchungen zum NT, 20; 61, Tübingen 1980; 1992 (Ps.Philon). – Manichäische Fragmente edierte erstmals Hans Jakob Polotzky: Manichäische Handschriften der Sammlung A. Chester Beatty, Bd. 1, Manichäische Homilien, Stuttgart 1934. 2 Eduard Norden; Werner Jaeger. – Vgl. Alexandre Olivar und „Rückblick und Ausblick“ von Ekkehard Mühlenberg – Johannes Van Oort (Hrsgg.) 123-128, ferner Michael Fiedrowicz, Homilie, LACL 299-300. 3 Die Neuentdeckung von 30 bisher unbekannten Predigten von Augustin (über 9000 Druckzeilen; meist aus Mainz) durch François Dolbeau wirkt ebenfalls stimulierend: Augustin d’Hippone, Vingt- six sermons au peuple d’Afrique, Retrouvés à Mayence, édités et commentés par F.D., Collection Études Augustiniennes, Série Antiquité, 147, Paris 1996. Vgl. auch Goulven Madec (Hrsg.), Augustin Prédicateur (395-411), Actes du Colloque Internat. Chantilly (5-7 septembre 1996), Collection Études Augustiniennes, Série Antiquité, 159, Paris 1998. 4 Zu den Wurzeln der christlichen Predigt gehört auch die kynische Diatribe; vgl. Campbell. 5 Den Unterschied von Origenes-Homilien und -Kommentaren untersucht Éric Junod, in: Ekkehard Mühlenberg – Johannes Van Oort (Hrsgg.), S. 50-81.

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