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Normensozialisation in Russland: Chancen und Grenzen europäischer Menschenrechtspolitik gegenüber der Russländischen Föderation PDF

400 Pages·2008·2.081 MB·German
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Regina Heller Normensozialisation in Russland JJ_Ti-B-Heller_15689-7 12.10.2007 09:05 Uhr Seite 3 Regina Heller Normensozialisation in Russland Chancen und Grenzen europäischer Menschenrechtspolitik gegenüber der Russländischen Föderation JJ_Ti-B-Heller_15689-7 12.10.2007 09:05 Uhr Seite 4 Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. . 1.Auflage 2008 Alle Rechte vorbehalten © VSVerlag für Sozialwissenschaften | GWVFachverlage GmbH,Wiesbaden 2008 Lektorat:Monika Mülhausen /Tanja Köhler Der VS Verlag für Sozialwissenschaften ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werkeinschließlichallerseiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohneZustimmungdes Verlags unzulässig und strafbar.Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,Übersetzungen,Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungen usw.in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung:KünkelLopka Medienentwicklung,Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung:Krips b.v.,Meppel Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in the Netherlands ISBN 978-3-531-15689-7 Danksagung Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um die aktualisierte Fassung meiner im Juli 2006 am Department Sozialwissenschaften der Universität Hamburg eingereich- ten Inaugural-Dissertation. Von der ursprünglichen Idee bis zum Erscheinen dieses Buches war es ein langer Weg, auf dem mich viele Kollegen, Freunde und Bekannte begleitet haben. Da diese Arbeit ohne deren Unterstützung nicht das geworden wäre, was sie heute ist, möchte ich an dieser Stelle all jenen meinen persönlichen Dank aussprechen. Zunächst möchte ich Dr. Ingo Peters von der Freien Universität Berlin und Prof. Christopher Daase von der Ludwig-Maximilians-Universität München dan- ken, die mir überhaupt erst Mut gemacht haben, mich auf dieses lange, oft anstren- gende, aber doch immer auch spannende Forschungsabenteuer einzulassen. Großer Dank gilt meinem Doktorvater Prof. Hans-Joachim Gießmann, Stell- vertretender Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) für seine Bereitschaft, diese Arbeit zu betreuen. Sein beständiger Ansporn und sein Engagement für das Thema haben mich stets in meiner Arbeit bestärkt. Prof. Otto Luchterhandt danke ich nicht nur für seine Bereitschaft zur Erstellung des Zweitgutachtens, sondern auch für die Möglichkeit, von seinem enormen Wissen profitieren zu dürfen. Des Weiteren danke ich der Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF) für die Gewährung eines Stipendiums im Rahmen ihrer strukturierten Promotionsför- derung. Für die organisatorische Unterstützung während meines Forschungsaufent- halts im Sommer 2004 in Moskau, der in finanzieller Hinsicht ebenfalls durch die Unterstützung der DSF ermöglicht wurde, danke ich Jens Siegert, Leiter des Mos- kauer Büros der Heinrich-Böll-Stiftung. Zahlreichen Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartnern aus EU-Institutionen, russischen Regierungsorganisationen und NRO bin ich zudem für deren Auskunftsbereitschaft zu großem Dank verpflichtet. Unverzichtbar für den Erfolg der Arbeit waren auch die vielen Diskussionen mit Kolleginnen und Kollegen des IFSH. Hier danke ich speziell Dr. Anna Kreike- meyer für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre Bereitschaft, ganze Kapitel wieder und wieder zu lesen und diese mit detaillierten und konstruktiven Kommentaren zu versehen. Besonders dankbar bin ich für die zahllosen Gespräche mit Dr. Martin Kahl. Sie waren nicht nur äußerst hilfreich für das Fortkommen an meiner Arbeit, sondern auch fachlich anregend und seelisch erfrischend. 5 Ich danke meinen beiden Freundinnen Heike Knopf und Diana Memmesheimer, die meine Arbeit in der Endphase ihrer Erstellung mit kritischem Blick, sprachli- chem Feingefühl und grammatikalischem Sachverstand Korrektur gelesen haben. Schließlich möchte ich meinen Eltern danken – nicht nur für die finanzielle Unterstützung, sondern auch und vor allem für ihr Vertrauen in mich und für ihre feste Zuversicht, dass dieses Projekt irgendwann erfolgreich zum Abschluss kom- men würde. Regina Heller Hamburg, im August 2007 6 Inhalt Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen................................................................ 12 Abkürzungsverzeichnis.................................................................................................. 13 1 Einleitung.......................................................................................................... 17 1.1 Problemaufriss.................................................................................................... 17 1.2 Relevanz, Ziele und Erkenntnisinteresse der Arbeit .................................... 22 1.3 Stand der Forschung: Normenwirkung.......................................................... 24 1.4 Aufbau der Arbeit.............................................................................................. 27 1.5 Formalia.............................................................................................................. 29 2 Politikwissenschaftliche Theorieansätze zur Durchsetzung und Wirkung internationaler Menschenrechtsnormen........................ 31 2.1 Politische Steuerung jenseits der Staatlichkeit: Die Wirkung internationaler Normen als Untersuchungsgegenstand in den IB............... 32 2.1.1 Compliance-Forschung: Effektivitätsmerkmale internationaler Normen........................................................................ 33 2.1.2 Internationale Normensozialisation: Verhaltenssteuerung von außen.......................................................... 35 2.1.3 Modelle der Normensozialisation....................................................... 48 2.1.4 Zwischenfazit: Wirkung internationaler Normen............................. 53 2.2 Regelübertragung durch Europäisierung........................................................ 54 2.2.1 Erklärungsansätze zur Wirkung von Europäisierung: der Goodness-of-fit-Ansatz (GOF)................................................... 56 2.2.2 Externe governance: Regelübertragung jenseits der Grenzen der EU............................................................... 64 2.2.3 Zwischenfazit: Regelübertragung durch Europäisierung................ 72 7 2.3 Normenübernahme und Normeneinhaltung aus Sicht der Transformations- und sozialwissenschaftlichen Osteuropaforschung....... 73 2.3.1 Merkmale des postsowjetischen Wandels: Hybride Regime und „defekte Demokratien“.................................. 73 2.3.2 Erklärungsansätze zu den Determinanten des postsowjetischen Wandels: Akteure, Institutionen und Akteurspräferenzen.............. 77 2.3.3 Blockierende Faktoren für Normeneinhaltung in Russland........... 82 2.3.4 Zwischenfazit: Das politische Regime in Russland als Determinante von Norminternalisierung..................................... 85 2.4 Fazit: Exogene und endogene Erfolgsbedingungen für Normenwirkung........................................................................................... 86 3 Forschungskonzept: Analysemodell und methodisches Vorgehen... 89 3.1 Forschungsrahmen............................................................................................ 89 3.1.1 Ausgangsüberlegungen und Forschungsfrage: die EU als „normative Macht“ gegenüber Russland?.................................... 89 3.1.2 Annahmen über die Erfolgsbedingungen für den Transfer internationaler Menschenrechtsnormen von der EU nach Russland................................................................................................. 91 3.2 Vorgehensweise: Untersuchungsmethode und Untersuchungsgang.......... 95 3.2.1 Schritt 1: Analyse der Auslösebedingungen (misfit) ........................ 95 3.2.2 Schritt 2: Analyse der exogenen Bedingungen ................................. 97 3.2.3 Schritt 3: Analyse der endogenen Bedingungen............................... 98 3.2.4 Ermittlung der goodness of fit............................................................101 3.3 Datenbasis...........................................................................................................103 4 Die Menschenrechtssituation in Russland seit 1990: Anpassungsleistungen und Defizite bei der Einhaltung der internationalen Normen........................................................................105 4.1 Normanerkennung: Die formale Geltung internationaler Menschenrechtsnormen in Russland...............................................................105 4.1.1 Die Einbindung Russlands in internationale Vertragswerke zum Schutz von Menschenrechten..........................107 4.1.2 Verrechtlichung der internationalen Menschenrechts- normen in der russischen Verfassung von 1993...............................109 8 4.2 Normachtung: Menschenrechtsverletzungen und Regelverstöße auf der Verhaltensebene..................................................112 4.2.1 Rechte der ersten Generation: Abwehr-, Freiheits- und politische Partizipationsrechte.....................................................113 4.2.2 Rechte der zweiten Generation: Soziale Teilhaberechte..................144 4.3 Fazit: Russland zwischen Normanerkennung und Normachtung..............152 5 Exogene Bedingungen des Normentransfers: Die Sozialisations- strategie der EU gegenüber Russland zwischen 1990 und 2005........155 5.1 Normentransfer im Rahmen des PKA (1993-1999).....................................158 5.1.1 Anpassungsanreize: Materielle und soziale Belohnungen für Demokratisierungserfolge.....................................160 5.1.2 Strukturförderung: Aufbau demokratischer und rechtsstaatlicher Institutionen.....................................................163 5.1.3 Sozialer Druck durch Aussetzen von Belohnungen: der erste Tschetschenienkrieg.............................................................166 5.1.4 Zwischenfazit: Anpassung durch weiche Konditionalität...............168 5.2 Normentransfer unter der Gemeinsamen Strategie (1999-2002)................169 5.2.1 Anpassungsanreize im Rahmen der strategischen Partnerschaft und Russlands Antwort in der Mittelfristigen Strategie........................................................................172 5.2.2 Ausweitung der Demokratieförderung..............................................175 5.2.3 Irritationen im politischen Dialog......................................................185 5.2.4 Zwischenfazit: Normentransfer durch quasi-vertikale und horizontale Steuerung.........................................189 5.3 Normentransfer innerhalb der Vier Gemeinsamen Räume (seit 2003)......190 5.3.1 Indirekte policy-linkages in der interessenbasierten Zusammenarbeit.................................................195 5.3.2 Anpassung der Demokratieförderung an die neuen Kooperationsbedürfnisse...................................................197 5.3.3 „Offener“ und „ehrlicher“ Dialog......................................................204 5.3.4 Zwischenfazit: Unsichtbarer Normentransfer..................................207 5.4 Fazit: Von der quasi-vertikalen zur horizontalen Sozialisationsstrategie....209 9 6 Innerstaatliche Prozesse der Regelübernahme in Russland: Endogene Bedingungen des Regeltransfers am Beispiel der nationalen Menschenrechtsinstitutionen (NMRI) ...............................213 6.1 Institutionelle Handlungsgrundlagen: Mandat und Funktion der NMRI in Russland.............................................................214 6.1.1 Formale Handlungsgrundlagen des föderalen Menschenrechtsbeauftragten in Russland.........................................216 6.1.2 Formale Handlungsgrundlagen der Menschenrechts- kommission beim Präsidenten der RF...............................................222 6.1.3 Zwischenfazit: Institutionelle Handlungskapazitäten der NMRI.......................................................226 6.2 Akteure im institutionellen Kontext der NMRI............................................227 6.2.1 Staatliche Akteure (Entscheidungsträger)..........................................227 6.2.2 Nichtstaatliche Akteure........................................................................240 6.2.3 Zwischenfazit: Institutionelle Akteure...............................................247 6.3 Interaktionsformen im Rahmen der NMRI...................................................249 6.3.1 1990-1995: Institutionalisierung von Proto-Versionen der NMRI........................................................249 6.3.2 1996-2000: Marginalisierung der NMRI............................................261 6.3.3 Die „Neuentdeckung“ der NMRI seit 2000......................................274 6.4 Fazit: Entkopplung von Normen und Interessen.........................................306 7 Schlussfolgerungen: goodness of fit beim Menschenrechtstransfer von der EU nach Russland ...........................313 7.1 1990-1993: Formale Institutionalisierung.......................................................313 7.2 1994-1999: Akkommodation und teilweise Absorption...............................316 7.3 1999-2002: Absorption und Inertia.................................................................320 7.4 Perspektiven der Normensozialisation seit 2003: kurzfristige Absorption, langfristige Verhaltensanpassung?.............................................324 7.5 Fazit: Windows of opportunity für die Übertragung internationaler Menschenrechtsnormen von der EU nach Russland....................................329 10 8 Ausblick: Chancen und Grenzen der Sozialisation internationaler Menschenrechtsnormen in Russland – Folgerungen für Theorie und Methode ...................................................337 8.1 Theoretische Implikationen der empirischen Ergebnisse............................337 8.2 Zum Wert des Analysemodells: goodness of fit (GOF)...............................341 Literatur..........................................................................................................................345 11

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