Nonlinear Frequency Response Analysis for the Diagnosis of Polymer Electrolyte Membrane Fuel Cells Dissertation zur Erlangungdes akademischenGrades Doktoringenieur (Dr.-Ing.) von: Dipl.-Ing. (FH)ThomasKadyk geb. am: 22.02.1982 in: Dessau genehmigtdurch dieFakulta¨tfu¨rVerfahrens-und Systemtechnik derOtto-von-Guericke-Universita¨tMagdeburg Gutachter: Prof. Dr. Ing. UlrikeKrewer Prof. Dr. Francois Lapicque Prof. Dr.-Ing. Kai Sundmacher eingereichtam: 03.04.2012 Promotionskolloquiumam: 09.11.2012 Zusammenfassung In der vorliegenden Arbeit wird untersucht, ob die Methode der nichtlinearen Fre- quenzganganalyse(engl.NonlinearFrequency ResponseAnalysis,NFRA)fu¨rdieDi- agnose von Polymerelektrolytmembran-Brennstoffzellen (engl. Polymer Electrolyte Membrane Fuel Cell, PEMFC) geeignet ist. Die NFRA ist ein vielversprechender Ansatz, da sie in-situ und wa¨hrend des laufenden Betriebes einsetzbar ist und mit geringem gera¨tetechnischen Aufwand leicht implementiert werden kann. Mit der NFRA ist es mo¨glich, kritische Zusta¨nde von Brennstoffzellen zu diagnostizieren, welchezuLeistungsverlust,erho¨hterDegradationoderZellscha¨digungfu¨hrenko¨nnen. Der Fokus der Arbeit liegt auf den reversiblen kritischen Zusta¨nden, welchen durch eine A¨nderung der Betriebsparameter entgegengewirkt werden kann. Daher wurden speziell die Zusta¨nde der Austrocknung,Flutung und der Vergiftung mit Kohlenstoff- monoxidin PEMFCuntersucht. In ersten Voruntersuchungen wurde die NFRA an einer PEM-Brennstoffzelle im technisch relevanten Massstab zur Diagnose der oben genannten Zusta¨nde erprobt. Dabei wurde ein vereinfachter mathematischerAnsatzder NFRA verwendet, welcher es ermo¨glicht die Frequenzga¨nge erster und zweiter Ordnung (H und H ) simul- 1,0 2,0 tan zu ermitteln. Dabei wurde festgestellt, dass H unter Flutungsbedingungenklare 1,0 Merkmale (vor allem einen Anstieg des Stofftransportwiderstandes)zeigt, welche zur eindeutigen Diagnose von Flutung eingesetzt werden ko¨nnen. Leider sind die Merk- male der H Spektren unter Austrocknung und CO-Vergiftung qualitativ gleich, so 1,0 dass eine eindeutige Diagnose dieser beiden Zusta¨nde nicht mo¨glich ist. Interessan- terweise zeigen die H Spektren wa¨hrend dieser beiden Zusta¨nde jedoch qualita- 2,0 tiv unterschiedliche Merkmale, die eine Unterscheidung von Austrocknung und CO- Vergiftungund damiteineeindeutigeDiagnoseermo¨glichen. Diese Beobachtungen motivierten eine weitere, detailiertere Untersuchung von Austrocknung und CO-Vergiftung. Das Ziel dabei war einerseits aufzukla¨ren, warum die H Spektren in beiden Fa¨llen gleiche Merkmale zeigen und andererseits die 1,0 mo¨gliche Nutzung der H Spektren zur Diagnose beider Fa¨lle genauer zu unter- 2,0 suchen. Dazu wurde ein kombinierter Ansatz von Experiment und Modellierung en- twickelt. Auf experimenteller Seite wurde eine differenzielle H /H -Zelle entworfen, 2 2 in welcher maskierende Effekte durch die langsame Sauerstoffreduktion auf der Ka- thode durch den Austausch dieser Reaktion mit der schnellen Wasserstoffentwick- lungunterdru¨cktwurden.AußerdemwurdendurchdifferenziellkurzeKana¨leKonzen- trationsgradienten entlang des Kanals vermieden. Dieser experimentelle Ansatz ermo¨glichteeinestarkvereinfachteModellierung,welchedienumerischeBerechnung derNFRA-Spektren erlaubte. An dieser differenzielle H /H -Zelle wurden NFRA-Spektren unter anodischer 2 2 CO-Vergiftung gemessen. Zuna¨chst wurde ein praxisrelevanter Arbeitspunkt be- stimmt, der eine beginnende CO-Vergiftung simuliert. An diesem Arbeitspunkt wur- den NFRA-Spektren gemessen und der Einfluss der CO-Konzentration auf diese un- tersucht. Die Hauptmerkmaleder NFRA-Spektren unter CO-Vergiftung wurden iden- tifiziert. Zusa¨tzlich zu den Messungen wurde ein vereinfachter Modellierungsansatz aus der Literatur genutzt um NFRA-Spektren der differenziellen H /H -Zelle unter 2 2 CO-Vergiftung zu simulieren. Dadurch konntebesta¨tigt werden, dass die gemessenen Hauptmerkmale der Spektren vom CO-Vergiftungsmechanismus (d.h. der Blockade derKatalysatorpla¨tzedurch pra¨ferenzielle AdsorptionvonCO) verursachtwerden. In weiteren Messungen wurden NFRA-Spektren unter Austrochnung an der dif- ferenziellen H /H -Zelle gemessen. Dabei wurde in den H Spektren neben der er- 2 2 1,0 warteten Verschlechterung des Protonentransportes in der Membran auch eine viel dominierndere Verschlechterung der Reaktionskinetik gemessen. Eine Hypothese fu¨r diese Beobachtung war, dass die Austrocknung der Zelle auch zu einer Verringerung desProtonentransportesimPolymernetzwerkderKatalysatorschichtfu¨hrt.Somitwird dieprotonischeAnbindungvon Katalysatorpartikelnzur Membran verschlechtert und weiter entfernte Katalysatorpla¨tze werden inaktiv. Dies fu¨hrt zum Verlust von aktiver Katalysatorfla¨cheunddamitzurbeobachteten Verschlechterungder Reaktionskinetik. Um diese Hypothese zu besta¨tigen, wurde ein Modellansatz verwendet. Dazu wurde ein Modell der differenziellen H /H -Zelle mit zusa¨tzlichem Protonentrans- 2 2 portinderKatalysatorschichtaufgestellt.MitdiesemModellwurdenNFRA-Spektren unter Austrocknungbedingungen numerisch simuliert. Dabei konnte die in den expe- rimentellenH SpektrenbeobachteteVerschlechterungderReaktionskinetikqualita- 1,0 tiv abgebildet werden. Zusa¨tzlich bildeten die Modellergebnisse auch die qualitativen HauptmerkmalederH Spektren unterAustrocknungab. 2,0 Leider bildete das Modell die Verschlechterung der Reaktionskinetik nur quali- tativ aber nicht quantitativ ausreichend ab. Ursache war, dass die Verringerung des Protonentransportes in der Katalysatorschicht nur auf Basis der gea¨nderten Gasbe- feuchtung abgescha¨tzt wurde, was nicht ausreichend war. Eine weitere Verringerung des Protonentransportes war notwendig, um die experimenellen Daten auch quantita- tiv zu erfassen. Diese Verringerung ko¨nnte vom elektroosmotischen Wassertransport verursacht werden, welcher aus Komplexita¨tsgru¨nden nicht im Modell beru¨cksichtigt wurde. ZuletztwurdendieHauptmerkmalederNFRA-SpektrenderdifferenziellenH /H - 2 2 Zelle unter CO-Vergiftung und Austrocknung verglichen. In den H Spektren wur- 1,0 den in beiden Fa¨llen gleichartigeMerkmale festgestellt (wie schon in der technischen Zelle), insbesondere eine Verschlechterung der Reaktionskinetik verursacht von einer verringerten aktiven Katalysatorfla¨che. Daher ist die Verwendung der H Spektren 1,0 nicht ausreichend fu¨r eine eindeutigeDiagnose. Die H Spektren bieten jedoch qua- 2,0 litativealsauch quantitativeUnterschiede,welcheeineeindeutigeDiagnoseerlauben. Abschließend muss jedoch erwa¨hnt werden, dass die NFRA-Methode leider schwierig ist. Die praktische Messung der NFRA-Spektren erfordert selbst in der starkvereinfachtendifferenziellenH /H -Zelleeinesorgfa¨ltigeMessprozedur,speziell 2 2 im Hinblick auf die Bestimmung der korrekten Anregungsamplitude, das Mess- rauschen und die Reproduzierbarkeit der Messungen. In den Modellierungsarbeiten wurde festgestellt, dass die ermittelten Spektren ho¨herer Ordnung sehr anfa¨llig gegen Parameterungenauigkeiten ist. Außerdem erfordern komplexere Modelle einen wesentlich ho¨heren Aufwand fu¨r die numerische oder analytische Ermittlung der NFRA-Spektren. Insgesamt zeigen die Frequenzga¨nge ho¨herer Ordnung ein sehr viel komplexeres Verhalten, welches nicht direkt einzelnen Prozessen zugeordnet werden kann undeineInterpretationsehrschwierigundwenig intuitivmacht. In dieser Arbeit wurde neben dem Hauptaspekt der NFRA fu¨r die Diagnose von PEM-Brennstoffzellen noch ein weiterer Nebenaspekt untersucht. Wa¨hrend der Mes- sungenzurCO-VergiftunganderdifferenziellenH /H -ZellekonntenzumerstenMal 2 2 autonomeSpannungsoszillationenineinerBrennstoffzellemitPlatinkatalysatorbeob- achtet werden. In einer ersten Messreihe wurde der Einfluss der CO-Konzentration aufdasVerhaltenderOszillationenuntersucht.Einegro¨ßereCO-Konzentrationerho¨ht die Oszillationsfrequenz aufgrund der schnelleren CO-Adsorption. In einer zweiten Messreihewurdeder Einfluss der Zelltemperaturuntersucht. Durch eine Bestimmung der Aktivierungsenergie wurde ein unterschiedlicher Temperatureinfluss am Platin (E = 40.5 0.6 kJ mol−1) als bei in der Literatur genannten Oszillationen an Platin- a ± Ruthenium (E = 60.9 kJ mol−1) festgestellt. Des weiteren wurden in der differen- a ziellen Zelle auch Oszillationen im H /O -Betrieb gemessen. Diese treten auf, wenn 2 2 die Anodenu¨berspannung bis auf Werte erho¨ht wird, an denen die CO-Oxidation am Platin einsetzt. Solche Anodenu¨berspannungen werden jedoch im normalen Brenn- stoffzellenbetrieb an passiven Lasten nicht erreicht, da ein großer Teil der Zellu¨ber- spannung durch die U¨berspannungen von Kathode und Membran verursacht werden. Allerdings konnten durch Verwendung der differenziellen H /H -Zelle diese Oszilla- 2 2 tionenenthu¨lltwerden. Acknowledgements I would like to acknowledgethe ministryof culture and education and the ministryof economics of the Federal State of Saxony-Anhalt as well as the Federal Ministry for Education and Research (BMBF) for fundingthe projects “Intel-FC – IntelligenteDi- agnosesysteme, Monitoring Technologien, und Steuerungsverfahren zur Optimierung desBetriebs vonBrennstoffzellen”(projectnumber: 6003286500)and“NEWE –Net- zwerke elektrochemischer Wandler zur Energieerzeugung”. My reseach was funded by these projects as well as by additional funding from the Max-Planck Institute of DynamicsofComplexTechnicalSystems. Iam verythankfullforthesefundings. Furthermore, I would like to acknowledge the professional work of Anne Koch (http://www.koch-uebersetzungen.de/), who proof-read the manuscript and many of my english publications during my scientific carreer. Her high-quality critics and in- sight into the english language is of high value for my english language skills and improvedthequalityofmypublicationssignificantly. Contents 1 Introduction 1 2 Critical States ofPEMFC and Methods fortheir Diagnosis 5 2.1 CriticalStates ofPEMFCs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.1.1 Irreversiblecritical states . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2.1.2 Reversiblecritical states . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 2.2 MethodsforDiagnosis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 2.2.1 DiagnosisofWaterManagementIssues . . . . . . . . . . . . 19 2.2.2 DiagnosisofCO Poisoning . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 2.2.3 Conclusions . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 3 Nonlinear Frequency Response Analysis 26 3.1 NonlinearElectrochemicalMethods . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 3.2 PrincipleoftheNFRA Method . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 3.3 AnalyticalDerivationofHigherOrderFrequency ResponseFunctions 29 3.4 Experimental and Numerical Derivation of Higher Order Frequency ResponseFunctions . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 4 Experimental 39 4.1 ExperimentswithPEMFCs ofTechnical Size . . . . . . . . . . . . . 39 4.2 ExperimentswithDifferentialH /H cells . . . . . . . . . . . . . . . 41 2 2 4.3 Reproducibility . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 5 NFRA for Diagnosis of Dehydration, Flooding and CO Poisoning in a PEMFC ofTechnical Size 46 5.1 NormalConditions . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 5.2 Dehydrationand Flooding . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 5.3 CO-Poisoning . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 5.4 Conclusions . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 6 CO poisoninginthe Differential H /H Cell 59 2 2 6.1 AutonomousPotentialOscillationsatthePtAnodeofaPEMFuelCell underCO Poisoning . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 6.2 Experimental NFRA Spectra of a Differential H /H Cell under CO 2 2 Poisoning . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 6.3 Modeling and Simulation of NFRA Spectra of a Differential H /H 2 2 Cell underCO Poisoning . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 6.4 Conclusions . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 7 Dehydration Phenomena intheDifferential H /H Cell 85 2 2 7.1 ExperimentalResults . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 7.2 SimulationofDehydrationPhenomenaintheCatalystLayer . . . . . 87 7.3 Comparison of Key Features of NFRA Spectra under CO Poisoning andDehydration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 7.4 Conclusions . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 8 Summary andConclusions 103 i
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