Klaus Lennartz Non verba sed vim Die Fragmente archaischer römischer Tragiker Beiträge zur Altertumskunde Herausgegeben von Ernst Heitsch, Ludwig Koenen, Reinhold Merkelbach, Clemens Zintzen Band 54 B. G. Teubner Stuttgart und Leipzig Non verba sed vim Kritisch-exegetische Untersuchungen zu den Fragmenten archaischer römischer Tragiker Von Klaus Lennartz m B. G. Teubner Stuttgart und Leipzig 1994 Die Deutsche Bibliothek — CIP-Einheitsaufnahme Lennartz, Klaus: Non verba sed vim: kritisch-exegetische Untersuchungen zu den Fragmenten archaischer römischer Tragiker / von Klaus Lennartz. — Stuttgart: Teubner, 1994 (Beiträge zur Altertumskunde; Bd. 54) Zugl.: Köln, Univ., Diss., 1993 ISBN 3-519-07603-9 NE: GT Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts- gesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © B. G. Teubner Stuttgart 1994 Printed in Germany Druck und Bindung: Rock, Weinsberg flir meine Eltern und Anja Vorbemerkung Dieses Buch ist die leicht überarbeitete Fassung meiner Dissertation, die im Herbst 1993 der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln vorgelegen hat. Gutachter waren die Herren Professoren Dr. Clemens Zintzen und Dr. Bernd Manuwald. Die Idee, den im deutschsprachigen Raum vernachlässigten Tragi- corum Romanorum Fragmenta eine eingehende Studie zu widmen, ver- danke ich meinem Kölner Doktorvater Prof. Dr. Clemens Zintzen. Entstanden sind die Untersuchungen in ihren Hauptteilen in Berlin, wo ich von 1991 bis zum Frühjahr 1994 am Seminar für Klassische Philo- logie und am Mittellateinischen Seminar der FU als Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war. Die zur Drucklegung notwendigen Schritte konnte ich dann - nicht ohne noch gute Hinweise von Herrn Prof. Dr. Dieter Harlfinger zu erhalten - am Institut für Griechische und Lateinische Philologie in Hamburg ausführen, dem ich jetzt als Assistent angehöre. Den Herausgebern danke ich für die Aufnahme der Arbeit in die Reihe der "Beiträge". Die Untersuchungen sind nicht immer leicht verdaulich. Der Leser findet vieles in Klammern hinzugestellt, im deutschen oder auch im latei- nischen Text: Der Grund für diesen hin und wieder vielleicht ermüdenden "Informationsstau" liegt in der anfangs erwähnten Mißachtung, der die archaischen Tragiker gegenüber den erhaltenen und gerade in letzter Zeit in den Mittelpunkt des Interesses gerückten Plautus und Terenz anheim- gefallen sind (seit RlBBECKs "Römischer Tragödie" von 1875 erschien keine eigentliche Monographie mehr zum Thema): Ich mußte also man- ches berühren, um sowohl textkritisch - metrisch als auch deutungsge- schichtlich möglichst den heutigen Stand der Forschung zu bieten.1 Ein weiteres Anliegen war dabei, das Buch auch für denjenigen Leser 11994 erschienene Literatur konnte nicht mehr berücksichtigt werden. 8 interessant zu machen, der meiner Hauptthese von der geringen Selbständigkeit der archaischen Übersetzer - Dichter und vom Einfluß der zeitgenössischen Arbeitsbedingungen auf die Übertragungen nicht folgen kann. Dank gilt meinen lieben Berliner Kollegen und Freunden, die in man- cher Weise dazu beigetragen haben, daß die Arbeit ein Ende fand; hier seien Dr. Christian Brockmann, Prof. Dr. Fritz Wagner und Irina Wandrey besonders genannt. Herrn Prof. Dr. Widu - Wolfgang Ehlers danke ich für mühevolle Korrekturen, heilsame Kritik und einen reichen Fundus an Literaturangaben. Herr Prof. Dr. Bernd Manuwald war ein strenger Richter, vor dem ich nicht immer bestehen konnte: Viele seiner freundlich mitgeteilten kriti- schen Hinweise habe ich einarbeiten können und bin so vor manchem Fehler bewahrt worden. Wo ich trotz seiner Bedenken bei meinem Urteil geblieben bin, hoffe ich, nicht ganz in die Irre gegangen zu sein. Zuletzt und zuerst aber sage ich meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Clemens Zintzen, einen tiefempfundenen Dank. Nicht nur als Anreger und zuverlässiger Betreuer dieser Arbeit, sondern auch und vor allem als vorbildlicher Lehrer und steter Förderer hat er meine Ausbildung und Ausrichtung in allem Guten wesentlich - d. h. nicht nur philologisch - beeinflußt: In diesem Sinne schulde ich ihm verba und vis. Inhaltsverzeichnis Einleitung 25 I. Methodische Grundlagen 1. Die Zeugnisse zur Verfahrensweise archaischer Dichter 1.1. Genosspezifische Differenzierung 41 1.2. tum verba, sed vim. Cic. ac. 10 und fin. 1,4 44 1.3. non verba sed vim. Versuch einer"Deflnition" 62 2. Verifizierung der Zeugnisse anhand von Vergleichsmöglichkeiten außerhalb der Tragödie 2.1. Übersicht 68 2.2. Men. F 382 = Plaut. Clst. 89 - 95 73 2.3. Men. dis exhapat 11 - 113 <= Plaut. Bacch. 494 - 56 1 77 3. "Vorbildverse" und die Kategorien "Übersetzen,"Ersetzen" und "Hinzusetzen" 84 4. Gellius 2,23 über Caec. 142 -157 und 169 -172 89 5. "Pseudoevidente" Vorlageverse bei Tragikern und methodische Schlüsse hieraus 5.1. Livius» AIAX MASTIGOPHORUS 95 5.2. Ennius' AIAX 100 5.3. Accius' PHOENISSAE 103 6. "Vorbildverse" als Basis vergleichender Untersuchungen 115 10 7. Kontamination, "Vorabkontaminatton" und methodische Schlüsse hieraus 116 8. "Vorbildverse" und Abweichungen 8.1. Vorbemerkung 127 8.2. Exemplarische Fälle 8.2.1. Men. F 5 Sandbach = Plaut. Bacch. 306ff. 130 8.2.2. Liv. carm. F 18, F 30, F 15 B. 133 8.2.3. Liv. carm. F 17 u. 25 B. 139 9. Der Einfluß von Hilfsmitteln 9.1. Die Benutzung von erklärendem Material (eM) bei der Ubersetzung 144 9.2. Caec. 164f. 152 9. 3. Konsequenzen für die Ubersetzungstechnik 155 II. Untersuchungen zu Fragmenten des Ennius und Naevius 1. Ennius 1. 1. Sichtung des Vergleichsmaterials 157 1. 2. Wechselseitige Rückschlüsse auf die Textkonstitution 1.2.1. Enn. 222f., 1. Teil 167 1.2.2. Enn. 175 170 1.2.3. Enn. 217f. und 224f. Klotz 175