1 Bamberger Germanistische Mittelalter- und Frühneuzeit-Studien Sabrina Hufnagel Nibelungische Memoria Zur Erinnerungsfunktion von Emotionalität und Geschlecht in der ‚Klage‘ 1 Bamberger Germanistische Mittelalter- und Frühneuzeit-Studien Bamberger Germanistische Mittelalter- und Frühneuzeit-Studien hg. von Ingrid Bennewitz Band 1 2016 Nibelungische Memoria Zur Erinnerungsfunktion von Emotionalität und Geschlecht in der ‚Klage‘ von Sabrina Hufnagel 2016 Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Informa- tionen sind im Internet über http://dnb.d-nb.de/ abrufbar. Diese Arbeit hat der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften der Otto-Friedrich-Universität Bamberg als Dissertation vorgelegen. Gutachter: Prof. Dr. Ingrid Bennewitz Gutachter: Prof. Dr. Ann Marie Rasmussen (Duke University, USA/ University of Waterloo, Canada) Tag der mündlichen Prüfung: 14. Juli 2015 Dieses Werk ist als freie Onlineversion über den Hochschulschriften-Ser- ver (OPUS; http://www.opus-bayern.de/uni-bamberg/) der Universitäts- bibliothek Bamberg erreichbar. Kopien und Ausdrucke dürfen nur zum privaten und sonstigen eigenen Gebrauch angefertigt werden. Herstellung und Druck: Digital Print Group, Nürnberg Umschlaggestaltung: University of Bamberg Press, Anna Hitthaler Umschlagbild: Handschrift Cod. Donaueschingen 63, fol. 89r und 114v mit freundlicher Genehmigung der Badischen Landesbibliothek Karls- ruhe. © University of Bamberg Press Bamberg, 2016 http://www.uni-bamberg.de/ubp/ ISSN: 2367-3788 ISBN: 978-3-86309-417-1 (Druckausgabe) eISBN: 978-3-86309-418-8 (Online-Ausgabe) URN: urn:nbn:de:bvb:473-opus4-465775 INHALT Vorwort ………………………………………………………………………………………………. 7 1 Die Schatten der Vergangenheit. Eine Einleitung ………………………………. 9 2 Die memoria in der Kultur und Literatur des Mittelalters ……………………. 13 2.1 Die Konstruktivität von Erinnern und Vergessen ………………………….…. 14 2.1.1 Die Formation von Erinnerungsfiguren ………………………………….……. 17 2.1.2 Das kommunikative und das kulturelle Gedächtnis ……………………… 22 2.2 Die Präsenz der Toten im Totengedenken ………………………………….…… 26 2.2.1 Der liber memorialis als Objektivation von memoria …………………….…. 35 2.2.2 Die literarische memoria im Zeichen von pieta und fama ………………. 38 2.3 Die Inszenierung von Trauer …………………………………………………………. 46 2.3.1 Die sozio-kulturellen Spezifika der Trauerartikulation ………………….. 55 2.3.2 Die Performativität von Trauerinszenierungen ……………………….……. 61 2.4 Die Liminalität als Handlungsgenerator …………………………………………. 68 2.4.1 Der Tod als soziales Drama der Gemeinschaft ………………………….….. 73 2.4.2 Die appellative Funktion der Trauerartikulation …………………………… 78 3 Das Werk als Erinnerungsarbeit an der nibelungischen memoria ………….. 85 3.1 Das ‚Lied‘ und die ‚Klage‘ in der Forschung ……………………………………. 85 3.1.1 Der Überlieferungszusammenhang …………………………………………….. 87 3.1.2 Die Gattungsdiskussion …………………………………………………………….… 96 3.2 Das Wiedererzählen von Heldenzeitaltern ……………………………………… 102 3.2.1 Die Funktionalität von Heldendichtung ……………………………………….. 103 3.2.2 Die Heldenzeit(en) des ‚Liedes‘ ………………………………………………….… 121 3.3 Die Fiktion des Faktischen …………………………………………………………….. 138 3.3.1 Die Vergangenheitskonzeption der ‚Klage‘ …………………………………… 139 3.3.2 Die Konzeptualisierung des liber memorialis …………………………………. 146 3.4 Die Sprache der Trauer ………………………………………………………………….. 167 3.4.1 Die Nomenklatur der Trauer in der ‚Klage‘ ………………………………….. 171 3.4.2 Die narrativen Bilder von Tod und Trauer in der ‚Klage‘ …………….…. 189 4 Die Narration als Erinnerungsort der nibelungischen memoria ……………... 211 4.1 Der Erzähler als Vermittler von Erinnerung ………………………………….… 213 4.2 Die Erinnerungsfiguren: Antagonismus der Exorbitanz ……………..…… 221 4.2.1 Die ‚Unschuldigen‘: Kriemhild und Siegfried ………………………………. 222 4.2.1.1 ir was alle ir freude mit sime tode widerseit – Leibhaftige memoria ….. 224 4.2.1.2 des ensol si niemen schelten – Eingepasste Erinnerung …………..……… 242 4.2.2 Die ‚Schuldigen‘: Hagen und die Burgunden ……………………………….. 257 4.2.2.1 daz ist von Hagen schulden – Teuflische Alleinschuld ………………….. 258 4.2.2.2 er pflac vil grôzer übermuot – Blutgetränkte memoria ……………………. 268 4.3 Die Klagefiguren: Vergegenwärtigung der Vergangenheit …….……….… 272 4.3.1 Die Disposition ‚männlicher‘ Trauer: Der Etzelhof ……………….…….... 276 4.3.1.1 alsô daz man ez wol ervant – Dietrichs und Hildebrands funktionale Erinnerung …………………………………………………….……… 279 4.3.1.2 ine kunde nimmer werden vrô – Etzels dysfunktionales Vergessen…. 296 4.3.2 Die Disposition ‚weiblicher‘ Trauer: Pöchlarn und Worms …..……….. 318 4.3.2.1 alsus warte dô diu meit – Pöchlarns (un)gewisse Zukunft ………….…. 319 4.3.2.2 so ergetzet iuch daz kindelîn – Restabilisierung in Worms ……………. 339 5 Der Trauerdiskurs und die Erinnerungsfiguren der nibelungischen memoria. Ein Fazit ………….……………………………………….... 357 Literaturverzeichnis …………………………………………….………………………………… 369 VORWORT Die vorliegende Untersuchung wurde im Sommersemester 2015 von der Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften der Otto-Friedrich- Universität Bamberg als Dissertationsschrift angenommen; sie ist das Produkt eines Wegs, auf dem ich von vielen Erfahrungen profitieren durfte. Die folgenden kurzen Worte sind an meine BegleiterInnen auf diesem Weg gerichtet, die mir diese Studie nicht nur überhaupt erst ermöglichten, sondern denen ich vor allem für die vielfältige Unterstüt- zung zu aufrichtigem Dank verpflichtet bin. Mein besonderer Dank gilt Frau Professor Ingrid Bennewitz, die mir nicht nur die Gelegenheit zur Arbeit im universitären Betrieb sowie die Teilnahme an zahlreichen (internationalen) Kongressen bot, son- dern deren Förderung und Anregungen wesentlich zum Entstehen und Gelingen der Untersuchung beigetragen haben. Ebenso danke ich Frau Professor Ann Marie Rasmussen für ihren Rat und ihren transatlanti- schen Blickwinkel. Meine freundschaftliche wie fachliche Verbundenheit möchte ich Frau Privatdozentin Andrea Grafetstätter ausdrücken wie auch meinen KollegInnen am Lehrstuhl für Ältere deutsche Literaturwissenschaft und meinen Studierenden für die interessanten Diskussionen und so manch andere Perspektive auf scheinbar eindeutige Dinge. Zu unendlichem Dank bin ich meinem Lebensgefährten Stefan Hemmer und meiner Familie verpflichtet, für die unerschöpfliche Lie- be, die selbstlose Geduld und den unerschütterlichen Halt – ihnen ist diese Untersuchung gewidmet, den HeldInnen meines Lebens. Bamberg, im Herbst 2015 Sabrina Hufnagel