Renate Götze Kathrin Zenz Neuropsychologisches Befundsystem für die Ergotherapie 3. Auflage Renate Götze Kathrin Zenz Neuropsychologisches Befundsystem für die Ergotherapie 3. Auflage Mit Geleitworten von Professor Georg Kerkhoff und Professor Georg Goldenberg Renate Götze städt. Klinikum München GmbH Klinikum Bogenhausen Klinik für Neuropsychologie/ Ergotherapie Englschalkingerstr. 77 81925 München Kathrin Zenz städt. Klinikum München GmbH Klinikum Bogenhausen Klinik für Neuropsychologie/ Ergotherapie Englschalkingerstr. 77 81925 München ÊSagen Sie uns Ihre Meinung zum Buch: www.springer.de/978-3-642-10534-0 ISBN 978-3-642-10534-0 Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York Bibliografi sche Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfi lmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch, bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspfl ichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Springer Medizin Springer-Verlag GmbH Ein Unternehmen der Springer Science+Business Media springer.de © Springer Medizin Verlag Berlin Heidelberg 1996, 2005, 2010 Printed in Germany Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Produkthaftung: Für Angaben über Dosierungsanweisungen, Applikationsformen und Normwerte kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Planung: Marga Botsch, Heidelberg Projektmanagement: Natalie Brecht, Heidelberg Satz: medionet Publishing Services Ltd, Berlin Layout und Umschlaggestaltung: deblik Berlin SPIN 12624195 Gedruckt auf säurefreiem Papier 22/2122/cb – 5 4 3 2 1 0 V Geleitwort Neuropsychologische Störungen sind eine häufige Folgeerscheinung erworbener Hirnschädigungen und behindern maßgeblich die Rückkehr des Patienten in sein »früheres« Leben vor der Hirnschädigung. Wenngleich die Bedeutung dieser Störungen für die Rehabilitation in den letzten 20 Jahren zunehmend erkannt worden ist, gibt es einen erheblichen Nachholbedarf in der Entwicklung und Evaluation von Dia- gnostik- und Behandlungsverfahren, die eine individuelle und gleichermaßen standardisierte Erfassung der jeweiligen Alltagsprobleme des Patienten ermöglicht. So ist die Erfassung neuropsychologischer Störungen auf der Funktionsebene vergleichsweise weit fortgeschritten, während die Einschätzung von Aktivitäten und Partizipation des Patienten im Alltag, wie sie von der International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) der Weltgesundheitsorganisation gefordert wird, deutlich weniger weit gediehen ist. Es ist daher ein großes Verdienst der Autorinnen des vorliegenden »Neuropsychologischen Befundsystems für die Ergotherapie«, dass sie systematisch für alle wichtigen Bereiche neuropsychologischer Störungen ein Screening anhand von beobachtbaren Alltagsproblemen erarbeitet haben. Dank ihrer umfangreichen klinischen Erfahrung ist es den Autorinnen gelungen, ein Befundsystem zu entwickeln, das nicht nur für die orientierende ergotherapeutische Befunderhebung geeignet ist, sondern auch wichtige Hilfestellun- gen im gemeinsamen Entwickeln von Therapiezielen, in der Unterstützung der Krankheitsverarbeitung und -einsicht sowie in der Identifikation von Restdefiziten gibt. Ich bin sicher, dass dieses Arbeitsbuch rasch weite Verbreitung erfahren und dazu beitragen wird, den »Alltag« des Patienten zunehmend mehr in die Behandlungsplanung mit einzubeziehen, ohne dabei die wissenschaftliche Herangehensweise der klassischen Neuropsychologie zu vernachlässigen. Dies wird die Wirksamkeit und Qualität der neuro- psychologischen Rehabilitation weiter verbessern und zu einer möglichst effizienten Nutzung der zuneh- mend knapper werdenden Ressourcen in diesem Bereich beitragen. Es versteht sich von selbst, dass das vorliegende Befundsystem keineswegs die neuropsychologische Diagnostik anderer Berufsgruppen in der Rehabilitation ersetzt, sondern vielmehr diese ergänzt und somit zu einem möglichst facettenreichen Profil des Patienten beiträgt. In diesem Sinne ist den Autorinnen für ihre umfangreiche, kompetente Arbeit zu danken und dem vorlie- genden Werk eine möglichst weite Verbreitung zu wünschen! München und Eichstätt, Frühjahr 2005 Professor Dr. Dipl. Psych. Georg Kerkhoff Klinischer Neuropsychologe GNP, Psychologischer Psychotherapeut EKN Entwicklungsgruppe Klinische Neuropsychologie, Abt. für Neuropsychologie, Städt. Klinikum M ünchen GmbH; Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Biologische Psychologie und Neuropsy- chologie Geleitwort Geleitwort Renate Götze und Kathrin Zenz legen mit dem nun schon in der dritten Auflage vorliegenden „Neuro- psychologischen Befundsystem für die Ergotherapie“, Anleitungen und Materialien für eine umfassende Diagnostik der neuropsychologischen Folgen von Hirnverletzungen vor. Die Störungen, die dabei abgedeckt werden, umfassen neben Kernthemen der Ergotherapie, wie z. B. räumliche Leistungen oder Apraxien, auch Bereiche, deren Diagnostik und Therapie primär in andere Fachbereiche als die Ergotherapie fallen. Dennoch halte ich die Breite der Themen für angemessen und nützlich. Ich meine, dass sie die Zusammen- arbeit und Kommunikation mit Fachtherapeuten anderer Disziplinen – z. B. Sprachtherapeuten, kognitiven Psychologen, Orthoptisten, Physiotherapeuten, Verhaltenstherapeuten etc. – nicht ersetzt, sondern sie im Gegenteil erleichtern und vertiefen kann. Zum einen kann die orientierende Untersuchung der Inhalte anderer Fachgebiete überhaupt erst dazu führen, dass die Notwendigkeit ihrer Mitarbeit erkannt und sie in das therapeutische Team einbezogen werden. Zum anderen erleichtern die durch die Materialien er- möglichten Beobachtungen der Auswirkungen von „fachfremden“ Störungen die Kommunikation mit den Therapeuten, für die sie den Schwerpunkt der Diagnostik und Therapie bilden. Daraus kann ein vertieftes Verständnis für die Wechselwirkungen verschiedener Folgen der Hirnschädigung resultieren, das wichtig ist für die Erstellung realistischer und relevanter Therapieziele. Letztlich geht es bei der Therapie immer um einen Patienten mit einer Hirnschädigung und einem Leben, das trotz der Hirnschädigung bewältigt werden soll. Darum sollten die Anstrengungen aller an der Rehabilitation beteiligten Disziplinen auch gemeinsam Ziele verfolgen, die dieser individuellen Problematik gerecht werden. Miteinander reden und einander verstehen sind Voraussetzungen, die das therapeutische Team dafür braucht. Die Autorinnen haben mit großem Geschick und reicher klinischer Erfahrung Fragebögen, Checklisten und Tests ausgewählt, die mit relativ geringem Aufwand ein hohes Maß von klaren und diagnostisch re- levanten Informationen geben können. Besonders gelungen und aussagekräftig sind die Checklisten zu Alltagsauswirkungen von Störungen. Sie demonstrieren, dass neuropsychologische Diagnostik sich nicht im Abarbeiten von Tests erschöpft, sondern die Beobachtung des spontanen Verhaltens in Untersuchung und Alltag mindestens ebenso wichtig ist. Die Klarheit der Anleitungen und scheinbare Einfachheit der Tests und der Items der Checklisten sollten aber nicht zum Glauben verführen, dass ihre Anwendung auch Kenntnisse der Neuropsychologie ersetzen kann. Die Tests und Checklisten sind ausgezeichnete Instrumente, aber wie alle Instrumente entfalten sie ihre Qualitäten erst in der Hand der Kundigen. Die mittels des Befundsystems gesammelten Beobachtungen können jedoch auch eine große Hilfe beim Er- werb und der Verfeinerung des Wissens über Hirnfunktionen und die neuropsychologischen Folgen von Hirnschädigungen sein. Ich gratuliere den Autorinnen zu ihrem durchwegs gelungenen Buch und hoffe, dass auch die neue Auflage weite Verbreitung unter Ergotherapeuten und vielleicht darüber hinaus auch bei anderen mit der Diagnostik und Therapie von Patienten nach Hirnschäden befassten Berufsgruppen finden wird. München, Herbst 2009 Professor Dr. med. Georg Goldenberg Chefarzt Klinik für Neuropsychologie, Klinikum München Bogenhausen GmbH VII Danksagung Für die erneute Überarbeitung des neuropsycho- lgischen Befundsystems für die Ergotherapie er- fuhren wir auch diesmal wieder die freundlichste Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen aus unserem näheren und weiteren beruflichen Umfeld. Sie gaben uns fachliche Anregungen und haben die einzelnen Kapitel aufmerksam gegengelesen. Ihnen allen gilt unser großer Dank. Einige sollen an die- ser Stelle im Speziellen genannt werden. Als Erstes bedanken wir uns bei Caroline Michal, durch deren erste Idee und der folgenden umfangreichen Arbeit das Befundsystem vor über 15 Jahren entstanden ist. Bereits damals sowie bei der 2. Auflage standen ihr und uns zahlreiche Therapeuten und Mediziner aus der Klinik für Neuropsychologie mit Rat und Tat zur Seite. Speziell möchten wir dem Chefarzt unserer Abteilung Prof. Dr. G. Goldenberg und Prof. Dr. G. Kerkhoff danken, die uns beiden so selbstverständ- lich mit ihrem großen Fachwissen für alle Fragen zur Verfügung standen. Lissa Haaf und Udo Münsinger gaben uns wertvolle Ideen zur Befundung räumli- cher Leistungen und Neglect. Friederike Kolster dis- kutierte mit uns die letzte Auflage und gab uns dabei viele gute Anregungen. Außerdem gilt unser Dank den Kursteilnehmern der Seminare zum Ergothe- rapeutischen Befundsystem, die durch ihre Fragen und Diskussionen uns an so mancher Stelle noch einmal zum Überdenken und Neu-Formulieren angeregt haben. Ferner danken wir unseren Ansprechpartnerinnen beim Springer Verlag, Frau Bauer und Frau Botsch, für ihre Unterstützung und für ihr Verständnis, das sie unseren Wünschen bezüglich des Buches entge- genbrachten. München im Sommer 2009 Renate Götze und Kathrin Zenz IX Inhaltsverzeichnis 1 Über das Buch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.1 Erläuterung zum Aufbau des Buches. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2 Wichtige Aspekte zur Befunda ufnahme und Therapie bei P atienten mit neuropsychologischen Defiziten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.1 Befundaufnahme. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2.2 Awareness . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 2.2.1 Befunderhebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 2.3 Unterstützung in der Krankheitsverarbeitung/Coping. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 2.4 Handlungsanalyse und Performance. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 2.4.1 Befunderhebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 2.5 Abgrenzung verschiedener neuropsychologischer Störungen voneinander . . . . . . . . . . . . . . 11 2.6 Reststörungen und Einschätzung von Schweregraden einzelner Störungsbilder . . . . . . . . . . . 12 2.7 Zielsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 2.8 Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Arbeitsblatt 2.1 Einschätzung zur Awareness . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Arbeitsblatt 2.2 Dokumentation der Performance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Arbeitsblatt 2.3 Beurteilung der Performance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Anhang zu Arbeitsblatt 2.3 Beurteilung der Performance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 3 Händigkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Arbeitsblatt 3.1 Händigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 4 Sensorik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 4.1 Sehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 4.2 Hören . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 4.3 Sensibilität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 4.4 Riechen und Schmecken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 5 Neglect und Extinktionsphänomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 5.1 Neglectmodalitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 5.1.1 Visueller Neglect . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 5.1.2 Somatosensibler Neglect . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 5.1.3 Motorischer Neglect . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 5.1.4 Akustischer Neglect . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 5.1.5 Repräsentationaler Neglect (Neglect in der Vorstellung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 5.1.6 Olfaktorischer Neglect . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 5.1.7 Personaler Neglect . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 5.1.8 Restphänomen Neglect . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 5.2 Extinktionsphänomene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Arbeitsblatt 5.1 Protokollblatt für den Tischtest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Arbeitsblatt 5.2 Linie halbieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Arbeitsblatt 5.3 Durchstreichtest geordnet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Arbeitsblatt 5.4 Durchstreichtest ungeordnet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 6 Räumliche Leistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 6.1 Räumlich-visuelle Leistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 6.2 Räumlich-konstruktive Leistungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 6.3 Räumlich-kognitive Leistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 6.4 Räumlich-topographische Störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Arbeitsblatt 6.1 Analoguhr ablesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 Arbeitsblatt 6.2 Linienlängen 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Arbeitsblatt 6.3 Linienlängen 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Arbeitsblatt 6.4 Linienlängen 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 Arbeitsblatt 6.5 Linienorientierung 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 IInnhhaallttssvveerrzzeeiicchhnniiss Arbeitsblatt 6.6 Linienorientierung 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Arbeitsblatt 6.7 Linienorientierung 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Arbeitsblatt 6.8 Zahlen kopieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 Arbeitsblatt 6.9 Brief kuvertieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 Arbeitsblatt 6.10 Würfel kopieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Arbeitsblatt 6.11 Figuren nachbauen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 Arbeitsblatt 6.12 Spiegelaufgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Arbeitsblatt 6.13 Stadtplanausschnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 7 Aufmerksamkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 Arbeitsblatt 7.1 Analyse einer relevanten Alltagshandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 8 Gedächtnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81 8.1 Zeitliche Unterteilung von Gedächtnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 8.1.1 Kurzzeit- und Arbeitsgedächtnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 8.1.2 Langzeitgedächtnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 8.1.3 Altgedächtnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 8.1.4 Prospektives Gedächtnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 8.2 Inhaltliche Unterteilung von Gedächtnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 8.2.1 Sprachliche und nichtsprachliche Inhalte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 8.2.2 Explizites und Implizites Gedächtnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 8.3 Informationsspeicherung und -verfestigung (Enkodierung und Konsolidierung) . . . . . . . . . . . 84 8.4 Orientierung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 Arbeitsblatt 8.1 Analyse einer relevanten Alltagshandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 Arbeitsblatt 8.2 Analyse von gedächtnisspezifischen Alltagsanforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . 87 Arbeitsblatt 8.3 Analyse der aktuellen Kompensation des Gedächtnisdefizits und des bisherigen Lernverhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 Arbeitsblatt 8.4 Orientierung (Einteilung der Bereiche nach v. Cramon und Zihl 1988) . . . . . . . . . . 89 9 Exekutive Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 Arbeitsblatt 9.1 Analyse einer relevanten, nicht automatisierten/r outinierten Alltagshandlung . . . . 94 10 Apraxie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 10.1 Bedeutungslose und bedeutungsvolle Gesten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 10.2 Einfacher Objektgebrauch und Handlungsfolgen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 10.3 Bukkofaziale Apraxie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 Arbeitsblatt 10.1 Imitation bedeutungsloser Handstellungen (Goldenberg et al. 2003 ) . . . . . . . . . 101 Arbeitsblatt 10.2 Pantomime des Gebrauchs visuell dargebotener Objekte (nach Goldenberg et al. 2003) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 Arbeitsblatt 10.3 Objektgebrauch und Handlungsfolgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 Arbeitsblatt 10.4 Analyse einer relevanten und prämorbid vertrauten Alltagshandlung . . . . . . . . . 105 Arbeitsblatt 10.5 Überprüfung der bukkofazialen Apraxie (nach Poeck 2002) . . . . . . . . . . . . . . . . 106 11 Sprache und Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 11.1 Aphasien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 11.2 Zentrale nicht-aphasische Sprachstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 11.3 Sprechstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 11.3.1 Sprechapraxien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 11.3.2 Dysarthrien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 Arbeitsblatt 11.1 Zeitungsausschnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 Arbeitsblatt 11.2 Bildbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 12 Umgang mit Zahlen und Geld (Akalkulie). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 13 Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117 Dokumentationsbogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118 14 Literaturverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 Verwendete Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 Empfohlene Literatur zur Vertiefung in die Thematik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 Empfohlene Literatur mit Anregungen zur Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 15 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 1 1 Über das Buch Erläuterung zum Aufbau des Buches – 2 2 Kapitel 1 · Über das Buch 1 Seit der Ersterscheinung des »Neuropsychologischen Befundsystems für die Ergotherapie« 1994 hat sich sowohl in der Neuro- psychologie als auch in der Ergotherapie viel gewandelt. Im Bereich der Neuropsychologie wuchs die Erkenntnis, dass gerade für schwerer beeinträchtigte Patienten ein Arbeiten 2 rein auf der Funktionsebene nicht ausreichend ist. Stattdessen wurden der individuelle Alltag und die spezifi schen Anforde- rungen, die der Beruf an den Patienten stellt, zunehmend mit einbezogen. 3 Auch in der Ergotherapie allgemein fand eine Art Paradigmenwechsel statt (Hagedorn 2000). Bis Mitte der 90er-Jahre fanden sich die Funktionsverbesserung zur Besserung der Leistungsfähigkeit sowie der Erhalt des Status quo als ergotherapeu- tische Grundsätze und Werte der Behandlung in den Fachbüchern (Habermann 2002). Bei diesem »mechanistisch-reduktio- 4 nistischen« Paradigma steht die Behandlung der Funktionsstörungen im Vordergrund, durch die der Mensch in seinen Hand- lungen behindert wird. Im wachsenden Maße wird eine ganzheitlichere Sichtweise gefordert. Der Schwerpunkt der Behand- 5 lung liegt nun vermehrt auf möglichen Aktivitäten und der P artizipation wie es auch in der International Classifi cation of Functioning, Disability and Health (ICF) der WHO gefordert wird (WHO 2005, 7 Kap. 2.1). Diese beiden voneinander unabhängigen Entwicklungen in der Neuropsychologie und in der Ergotherapie gehen konform 6 und stärken die wichtige Position der Ergotherapie im Bereich der neuropsychologischen Rehabilitation. Bereits bei der letzten Überarbeitung des Befundsystems 2005 war es unser Bestreben, mit den ausgewählten Verfah- ren den beschriebenen Veränderungen Rechnung zu tragen und soweit wie möglich alltagsnahe Testverfahren anzubieten 7 (7 Kap. 2). Das Buch versteht sich als Arbeitsbuch und bietet eine strukturierte Befunderhebung für die häufi gsten neuro- psychologischen Störungsbilder. Aus didaktischen Gründen werden die einzelnen Funktionsstörungen in eigenen Kapiteln 8 behandelt. Dabei ist aber zu beachten, dass neuropsychologische Störungen sich gegenseitig beeinfl ussen und selten isoliert auftreten. So geht z. B. ein Neglect oft mals mit einer räumlichen Störung einher, und apraktische Patienten haben in der über- wiegenden Zahl auch eine Aphasie. Ferner sind Beeinträchtigungen der exekutiven Funktionen häufi g mit weiteren kognitiven 9 Einbußen gekoppelt. Aufmerksamkeitsstörungen sind infolge einer Hirnschädigung sehr häufi g anzutreff en und treten somit oft kombiniert mit diversen anderen neuropsychologischen Störungen auf. Anhand dieser Beispiele wird die Notwendigkeit 10 einer genauen diff erenzialdiagnostischen Abklärung deutlich. Die Komplexität neuropsychologischer Störungen verlangt in der Regel eine Behandlung des Patienten in einem interdiszi- plinären Rehabilitationsteam zur Sicherung des bestmöglichen therapeutischen Erfolgs. Nicht jeder Patient hat das Glück, 11 in einer multiprofessionellen Einrichtung behandelt zu werden und somit leicht alle notwendigen Th erapien zu bekommen. Gerade im ambulanten Bereich oder in kleinen Häusern werden sie zunächst zu einem oder vielleicht zwei Fachtherapeu- 12 ten überwiesen. Diese müssen dann entscheiden, ob noch andere Th erapien notwendig sind. Dafür bieten einige Kapitel/ Abschnitte (v. a. 7 Kap. 4 und 11) eine orientierende Befunderhebung. 13 1.1 Erläuterung zum Aufbau des Buches 14 In 7 Kap. 2 werden störungsübergreifende Aspekte bezüglich der Befundaufnahme und der Th erapie bei hirngeschädigten Patienten dargestellt. Hier fi nden sich auch Befundbögen zur Überprüfung der Awareness und zur Beurteilung der Perfor- 15 mance. Zusätzlich werden Hinweise zur Krankheitsverarbeitung und zur Th erapie gegeben. Inhalt des 7 Kap. 3 sind die Händigkeit und deren Bedeutung für Patienten mit erworbenen Hirnschädigungen. 16 In 7 Kap. 4 bis 12 werden verschiedene Funktionen des Gehirns behandelt. Vorangestellt ist jeweils die »Lokalisation« als erstes voraussagendes Element, ob eine Störung in dem jeweiligen Bereich wahrscheinlich ist. Die sich anschließenden »typi- schen Beobachtungen im Alltag« können teilweise auch erfragt werden und bieten weitere Hinweise bezüglich der zugrunde 17 liegenden Ursachen der bestehenden Probleme. Die aus beiden Aspekten resultierenden Vermutungen werden dann auf der Testebene überprüft . In den unter »Befundaufnahme« vorgeschlagenen Tests fi nden sich häufi g gezielte Beobachtungen von 18 Alltagssituationen. Die Beurteilung von Alltagssituationen ist in der Regel schwieriger als die Durchführung von »Papier-Blei- stift -Tests« und benötigt deshalb eine gewisse Übung und Routine. Da sie jedoch auch aussagekräft iger ist, haben wir uns bei der Überarbeitung des Manuals bemüht, soweit möglich »Alltagstests« anzubieten. 19 Die vorgeschlagene Befunderhebung umfasst ergotherapeutische Verfahren, die auch von anderen erfahrenen Kolleginnen empfohlen wurden oder unter Berücksichtigung aktueller Veröff entlichungen und neuer ergotherapeutischer Modelle ent- 20 standen sind. Die in den einzelnen Kapiteln beschriebenen Beurteilungskriterien stellen in der überwiegenden Zahl Richtwer- te dar, die bei der Einschätzung des Schweregrades helfen. Bisher fehlen für viele in der Praxis bewährte Befundaufgaben noch Studien zur Evaluation. Wissenschaft liche Überprüfungen von Testverfahren und Th erapien sind eine große Aufgabe, die sich den forschenden und praktisch tätigen Ergotherapeutinnen stellt. Umfangreiche Befundaufgaben in diesem Buch haben spezielle Arbeitsblätter, die für den Gebrauch in der eigenen Ein- richtung kopiert werden dürfen. Im Anhang befi ndet sich ein Dokumentationsbogen mit einer Übersicht der Störungsbilder. Der vorgeschlagene Dokumentationsbogen kann in die haus- bzw. praxiseigene Dokumentation integriert werden und hilft , beispielsweise bei Übergaben Informationen gebündelt weiterzugeben.
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