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Neuropsychologische Rehabilitation PDF

302 Pages·2004·37.218 MB·German
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Neuropsychologische Rehabilitation G. P. Prigatano Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH G. P. Prigatano e ro psyc ologische ehabilitatio Mit 46 Abbildungen, davon 5 in Farbe und 34 Tabellen Springer Autor: G. P. Prigatano Barrow Neurological Institute St. Joseph's Hospital and Medical Center Phoenix, Arizona, USA lJbersetzer: Stefan Fischer Fachklinik Wolletzsee WaldstraBe 2, 16278 Wolletz E-Mail: [email protected] Dr. Jutta KOst Neurologisches Rehabilitătszentrum Godeshohe WaldstraBe 2-10,53177 Bonn E-Mail: [email protected] ISBN 978-3-540-43653-9 ISBN 978-3-642-18768-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-18768-1 Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte biblio grafische Daten sind im Internet Ober <http://dnb.ddb.de> abrufbar Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begrOndeten Rechte, insbesondere die der Obersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfil mung oder der Vervielfaltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, biei ben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulassig. Sie ist grundsatz lich vergiitungspflichtig.Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. springer.de © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004 UrsprOnglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2004 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dOrften. Produkthaftung: FOr Angaben Ober Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewahr Obernommen werden. Derartige Angaben mOssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit OberprOft werden. Planung: Marga Botsch, Heidelberg Desk Editing: Claudia Bauer, Heidelberg Herstellung: PRO EDIT GmbH, Heidelberg Umschlaggestaltung: deblik, Berlin Satz und Repro: AM-productions GmbH, Wiesloch 22/3160/So - 5 4 3 2 1 O Dieses Buch ist R. Barton Carl, M. D., Neurochirurg, Freund und Mentor, sowie Robert F. Spetzler, M. D., Neurochirurg und Direktor des »Barrow Neurologicallnstitute« gewidmet, die nicht mude wurden, die klinische Neuropsychologie auch in den schwierigsten Zeiten zu unterstUtzen. VI Geleitwort Die Neuropsychologische Therapie und Rehabilitation hat in den letzten Jahrzehn ten eine rasante Entwicklung durchgemacht. Am Anfang waren es vor a11em einzel ne Trainingsverfahren, die zur Behandlung isolierter Probleme (z. B.Aufmerksam keits- und GedachtnisstOrungen) hirngeschadigter Patienten eingesetzt wurden. Dann wurden aber zunehmend breiter angelegte psychologisch fundierte Interven tionsmethoden und -programme entwickelt. Leonard Diller und Yehuda Ben-Yishay an der New York University, spater auch George Prigatano in Phoenix (Arizona) propagierten hierbesonders den Gedanken eines therapeutischen Milieus, in das die einzelnen Interventionstechniken ein gebettet werden mUssen, urn nicht nur die kognitiven StOrungen, sondern auch die emotionalen Probleme und das bei hirngeschadigten Patienten haufig verminder te Storungsbewusstsein wirkungsvo11 behandeln zu konnen. Dem Gedanken des therapeutischen Milieus entsprechend sol1 der Personlich keit des Patienten, seinen meistens multiplen StOrungen und seinen existenzie11en BedUrfnissen ebenso wie den Bedurfnissen der Angehorigen, die indirekt von den Folgen der Erkrankung oder Verletzung betroffen sind, in vo11em Umfang Rech nung getragen werden. Prigatano betont wiederholt den holistischen Aspekt der Behandlung: Es geht nicht nur urn die Wiederherste11ung von Funktionen bzw. urn die Beseitigung oder Verminderung einzelner Funktionsdefizite, sondern auch urn die Entwicklung neuer Lebensziele, den Umgang mit bleibenden Beeintrachtigungen und Behinde rungen und die Bewaltigung der emotionalen Belastung vor dem Hintergrund der bisherigen Lebenssituation. Gerade dieser umfassende Blick auf den Patienten ste11t einen wichtigen Entwicklungsschritt innerhalb der Neuropsychologischen Therapie und Rehabilitation dar. Die jetzt vorliegende deutsche Obersetzung des Buches von Prigatano Uber die Prinzipien der Neuropsychologischen Rehabilitation bietet einen wunderbaren Einblick in diese erweiterte Perspektive, die leider auch heute noch nicht in allen entsprechenden klinischen Einrichtungen selbstverstandlich ist. 1m Januar 2004 Prof. Dr. Siegfried Gauggel Professor fur Klinische Psychologie Technische Universitat Chemnitz VII Geleitwort Was macht erfolgreiche - das hei6t vor allem wirksame - neuropsychologische Rehabilitation aus? Es gehort zum Kernwissen der wissenschaftlichen Neuro psychologie, dass HirnHisionen entsprechend ihrer Lokalisation zu spezifischen neurologischen und neuropsychologischen Krankheitsbildern und Storungen fiihren. Ergeben sich daraus aber immer auch Handlungsanweisungen rur rationale Therapiekonzepte? Oft wird nicht ausreichend berucksichtigt, dass Hirnverletzun gen auch das neuronale Substrat von Emotionen, von erworbenen individuellen Fertigkeiten, Fiihigkeiten und Problemlose-Strategien, von Erinnerungen und Selbsterfahrungen treffen und somit das gesamte Selbstkonzept einer Person beschadigen konnen. Die Auswirkungen von Hirnverletzung entsprechen daher nicht nur neuro biologisch und/oder neuropsychologisch begrundeten Regeln der funktionellen Hirnorganisation, sondern sind auch als Veranderungen des subjektiven Erlebens zu verstehen: Sie manifestieren sich in hochst individueller Auspragung im Rah men einer gelebten Biographie und betreffen somit die eigenen Konzeptionen von personaler Identitat. »Funktionelle« und »psychologische« Folgen von Hirnver letzungen interagieren miteinander und lassen sich gelegentlich nur schwer von einander trennen, zumal die subjektive Erfahrung gestorter Hirnfunktion oft zu schweren Konflikten mit dem weiterhin aufrecht erhaltenen Selbstideal fiihrt. Will neuropsychologische - aber auch »neurologische«, d.h. korperbezogene, z. B. motorische - Rehabilitation erfolgreich sein, muss sie diesen komplexen Zu sammenhangen nachgehen und sie in ihre Therapiekonzepte mit einschlie6en. Dies gilt umso mehr, als seit Juli 2001 der Gesetzgeber mit dem Sozialgesetzbuch IX die Reintegration der Person in ihren psycho-sozialen Rahmen zum Ziel aller Rehabilitation gesetzt hat und nicht nur die Ruckgewinnung von Funktionalitat. George Prigatano hat sich mit dieser Doppelbestimmung neuropsychologi scher Hirnverletzungsfolgen und ilirer Bedeutung fur therapeutische Verfahren und deren Wirksamkeit im Rahmen zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen auseinandergesetzt. Mit seinem Buch »Principles of Neuropsychological Rehabili tation« hat er 1999 die Fillle seiner Erfahrungen, sein Verstandnis von den Auswir kungen von Hirnverletzungen auf die betroffenen Menschen und die daraus abge leitete Philo sophie fur die Behandlungskonzepte in einem handlichen Lehrbuch zu sammengefasst. Gerade weil die Bewaltigung der Hirnverletzungsfolgen (auch der funktionalen) in der personlichen Biographie der Betroffenen zu »verankern« ist, betont er immer wieder die Bedeutung psychotherapeutischer Aspekte in der neuropsychologischen Rehabilitation und die sich daraus ero;ebenden besonderen Anforderungen an die TherapeutInnen, an ihre Empathiefiihigkeit und ihre hohe Verantwortlichkeit. Wenn er in dem Buch rur eine patienten-zentrierte Betrach tungsweise pladiert (ihm wird der Ausspruch zugeschrieben, dass es nicht so wich tig sei, wo die Lasion lokalisiert ist, sondern in wessen Gehirn sie eingetreten sei), wendet er sich damit aufkeinen Fall gegen eine wissenschaftliche Praxis der Neu ropsychologie: Vielmehr unterstreicht er im 13. Prinzip (»Principle 13«) die notwen dige Koexistenz des wissenschaftlichen und des phanomenologischen Ansatzes. VIII Geleitwort 1m angelsachsischen Sprachraum ist dieses Buch ein groGer Erfolg - nun liegt endlich eine deutsche Ubersetzung vor. Den Ubersetzern ist eine gut lesbare Uber tragung gelungen. Es ist zu wiinschen, dass auch die deutsche Ausgabe eine groGe Verbreitung erfahrt und nachhaltig wirksam wird. Das Buch sei nicht nur allen Neuropsychologlnnen warmstens ans Herz gelegt, sondern auch TherapeutInnen anderer Fachrichtungen, die mit hirnverletzten Patientlnnen arbeiten. Denn die hier formulierten Prinzipien lassen sich auch auf andere Fachbereiche ubertragen. Prigatano nimmt in seinem Buch die Grundprinzipien des WHO-Modells der ErkrankungsfolgestOrungen (ICF) weit vorweg und flillt sie mit klinischen Erfah rungen und Therapieempfehlungen. Hier wird auch sichtbar, welcher Aufwand an Zeit, Personal und therapeutischer Sorgfalt - und damit auch an Geld - erforder lich ist, urn dem Grundgedanken und der globalen Zielsetzung der Rehabilitation gerecht zu werden, namlich der »gleichberechtigten Teilhabe am sozialen Leben«, wie es der Gesetzgeber im Sozialgesetzbuch IX formuliert. In der deutschen REHA Landschaft klafft zwischen den im Sozialgesetzbuch verankerten Idealen und ihrer Umsetzung noch eine erhebliche Lucke, nicht zuletzt auch aus Finanzie rungsgrunden. Wie Prigatano aufzeigen kann, ist Neuropsychologische Rehabili tation von Menschen mit erworbenen Hirnschaden jedoch nicht nur wirksam, sondern auch in hohem MaGe kosteneffektiv durch eine verbesserte soziale und berufliche Reintegration und durch eine Verminderung von nachfolgenden Ge sundheitskosten. Aus diesem Grund sollte das Buch auch bei den Verantwortlichen und EntscheidungstragerInnen der Gesundheitspolitik und der Kostentrager der Rehabilitation weithin zur Kenntnis genommen werden! 1m Januar 2004 Prof. Dr. med. Wolfgang Fries Praxis fur ambulante neurologische und Neuropsychologische Rehabilitation, Munchen 1. Vorsitzender im Bundesverband Ambulant-teilstationare Neurologische Rehabilitation (BV ANR) IX Vorwort der Obersetzer 1995 hatte ich die Moglichkeit, George Prigatano am »Kurt Goldstein Institute of Neuropsychological Rehabilitation« in Steinach personlich kennenzulernen. Damals hinterlieBen nicht nur seine hervorragenden Qualitaten als Lehrer einen bleibenden Eindruck. Am Institut war es gute Tradition, dass die Referenten ihre theoretischen Obedegungen in den taglich stattfindenden sogenannten »clinical sessions« bei konkreten Fallbeispielen der Teilnehmer anwendeten. George Priga tano bestach dabei durch seine besonders menschliche, kluge und warme Art, neue und konstruktive Einsichten im therapeutischen Umgang mit Hirngeschadig ten und ihren Angehorigen wachsen zu lassen. Viele der damaligen Teilnehmer betonen, wie nachhaltig diese praktische Arbeit mit George Prigatano sie in ihrer therapeutischen Haltung gepragt hat. 1999 erschien sein Buch »Principles of Neu ropsychological Rehabilitation«, in dem er einen umfassenden Oberblick seines Ansatzes neuropsychologischer Rehabilitation gibt. Daraus entstand die Idee, mit einer Obersetzung den holistischen bzw. milieuorientierten Ansatz Prigatanos auch im deutschsprachigen Raum leichter zuganglich zu machen. In Jutta Kust fand ich rur dieses umfangreiche Projekt eine begeisterte Mitstreiterin. Wir sind uns be WllSSt, dass der von Prigatano vertretene holistische Ansatz an besondere Voraus setzungen des therapeutischen und gesundheitspolitischen Settings gebunden und damit nicht einfach ubertragbar ist. Er stellt mit seiner phanomenologischen Sichtweise die existenzielle Problematik einer Hirnschadigung fur Betroffene und Angehorige in den Mittelpunkt und beleuchtet die Bedingungen, Moglichkeiten und Grenzen milieu- und psychotherapeutischer Interventionen. Dies ist ein Schwerpunkt, der den Erfolg neuropsychologisch-rehabilitativer MaBnahmen nach Hirnschadigungen nachweislich wesentlich beeinflusst.Aber auch unabhan gig von den besonderen Voraussetzungen des milieutherapeutischen Ansatzes bieten Prigatanos Obedegungen Therapeuten und Betreuern einen Orientie rungs- und Handlungsrahmen, der den Bedurfnissen hirngeschadigter Patienten und ihrer Angehorigen in besonderer Weise gerecht wird. Zudem konnen seine Ideen hilfreich sein, dem Unbehagen entgegenzuwirken, das unter den stetig sich verandernden Bedingungen des Gesundheitssystems bei den hier tatigen Profes sionen entstanden ist. Wir sind uberzeugt, dass die Integration holistischer Thera pieansatze einen bedeutsamen Beitrag zur Teilhabe neurologischer Patienten am gesellschaftlichen Leben darstellt und hoffe n, dass das Buch die Auseinanderset zung mit dieser Thematik im deutschsprachigen Raum fordern kann. Wir moch ten uns an dieser Stelle bei all denen bedanken, die uns bei diesem Projekt unter stutzt haben. Ein besonderer Dank geht an Claudia Westendorff fur die unschatz bare Hilfe und Geduld bei der Erstellung und Redaktion des Manuskripts. Danken mochten wir auch der Fachklinik Wolletzsee und dem Neurologischen Rehabilitationszentrum »Godeshohe«, die das Projekt wohlwollend begleiteten. Nicht zuletzt danken wir Marga Botsch und den anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Springer-Vedags, die in auBerst kompetenter Weise zum Gelin gen dieses Buchprojekts beigetragen haben. 1m Januar 2004 Stefan Fischer, Berlin Jutta KOst, Bonn

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