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Neurologische Beatmungsmedizin: Auf der Intensivstation, in der Frührehabilitation, im Schlaflabor, zu Hause PDF

539 Pages·2020·19.478 MB·German
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Martin Groß Hrsg. Neurologische Beatmungsmedizin Auf der Intensivstation, in der Frührehabilitation, im Schlaflabor, zu Hause Neurologische Beatmungsmedizin Martin Groß (Hrsg.) Neurologische Beatmungsmedizin Auf der Intensivstation, in der Frührehabilitation, im Schlaflabor, zu Hause Mit einem Geleitwort von Klaus Schäfer Hrsg. Martin Groß Klinik für Neurologische Intensivmedizin und Frührehabilitation Evangelisches Krankenhaus Oldenburg Oldenburg, Deutschland ISBN 978-3-662-59013-3 ISBN 978-3-662-59014-0 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-662-59014-0 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über 7 http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 2020 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Planung/Lektorat: Anna Kraetz Springer ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer-Verlag GmbH, DE und ist ein Teil von Springer Nature. Die Anschrift der Gesellschaft ist: Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin, Germany V Geleitwort Als existenzielle Bewegung des Lebens hat der Atem in allen Kulturen der Welt schon immer eine gleichzeitig praktische wie transzendentale Bedeutung gehabt. Im Chine- sischen steht „Qi“ für Atem und Energie. Es bezieht sich sowohl auf die Lebenskraft des einzelnen Körpers wie auch auf die Vitalität der Welt insgesamt. Die inzwischen auch im Westen praktizierten Übungen des Qigong haben das Ziel, durch eine Stär- kung der Lebensenergie eine harmonische und gesunde körperliche Konstitution zu erlangen. Auch in der griechischen Antike existierte die Dualität von Atem und Geist. Philosophen und Mediziner verstanden „Pneuma“ als göttlichen Hauch, der die Basis der physiologischen Vorgänge und damit der materiellen Lebenskraft war. Diese Vor- stellung begleitet uns bis heute: In den westlichen Kulturen des 21. Jahrhunderts spielt die Atmung eine zentrale Rolle beim meditativen Abschalten vom Lärm der Welt mit dem Ziel, sich in einem spirituellen Sinn zu öffnen. Vor diesem Hintergrund ist der Verlust der Fähigkeit, selbständig und ohne unbewussten eigenen oder bewussten fremden Impuls zu atmen, eine physische und psychische Bedrohung. Die Beatmungsmedizin wird genau in dieser Situation aktiv: Sie ist auf die Behandlung von Menschen spezialisiert, die ohne Unterstützung nicht ausreichend „Luft bekommen“. Neben der traditionell mit Beatmungspatienten befassten Lungenheilkunde hat sich die neurologische Beatmungsmedizin als eigen- ständige hochspezialisierte Fachdisziplin zunehmend etabliert. Die Zahl der dauerhaft zu beatmenden Patientinnen und Patienten steigt und die wachsenden Aufgaben wer- den nur fachübergreifend und gemeinsam zu bewältigen sein. Gleichzeitig nimmt die Komplexität der Erkrankung zu – Beatmungsmedizin erfordert daher fachliche Expertise, technische Unterstützung und interdisziplinäre Zusammen- arbeit: Ärzte, Pflegepersonal, Atmungstherapeuten, Krankengymnasten, Psychologen und Sozialarbeiter sind nicht nur speziell ausgebildet, sondern erwerben mit ihrer täglichen praktischen Tätigkeit ein enormes Erfahrungswissen von der Diagnostik bis zur Angehörigenarbeit, von der Respiratorentwöhnung bis zum Trachealkanülen- management. Dieses Buch bündelt nicht nur erstmals ein breites medizinisches, therapeutisches und pflegerisches Know-how der neurologischen Beatmungsmedizin. Es beschäftigt sich auch mit der Definition von Lebensqualität an der Schnittstelle von Intensivmedizin, Rehabilitation und Palliative Care. Und es zeigt durch den Beitrag einer betroffenen Patientin, dass ein chronisch-kritisch kranker Mensch, der „im eigenen Körper sozusa- gen lebendig einbetoniert ist“, wie sie schreibt, noch Spaß und Freude am Leben haben kann. Das verdeutlicht die umfassende Bedeutung des Handelns in diesem Bereich: Es geht um mehr als eine situative therapeutische und technische Unterstützung – es geht im Kern um die existenzielle und dauerhafte Stärkung der Lebensenergie. Neuro- logische Beatmungsmedizin ermöglicht in einem funktionell gestörten Körper den ungestörten Zugang der Seele zum Geist des Lebens. Klaus Schäfer Vorwort » I have led a fairly normal life for the last 52 years despite ALS. (Stephen Hawking) Texterstellung zwingt zur Konkretisierung und ein Buch zu einem in dieser Form noch nicht fokussierten Thema führt unweigerlich zu einer Positionsbestimmung. Die Ent- stehung des vorliegenden „Sammelbands“ spiegelt deshalb geradezu modellhaft die Realität der neurologischen Beatmungsmedizin. Bemerkenswert ist, dass der Anstoß zu diesem Projekt nicht von einem Mediziner1 kam, sondern von meinem guten Freund Klaus Schäfer, einem Journalisten und Kommunikationsberater. Angesichts der hohen Dynamik der medizinischen und tech- nischen Entwicklung in der Beatmungsmedizin regte er an, den Status quo aus multi- professioneller Sicht zu formulieren, um für Akteure, Entscheider und Multiplikatoren im Gesundheitswesen eine in dieser Form nicht vorhandene wissenschaftlich fundierte Diskussions- und Handlungsbasis zu schaffen. Das Ergebnis liegt dank des außerordentlich hohen Engagements aller Autorinnen und Autoren nun vor. Dafür bedanke ich mich sehr. Es ist dank intensiver Gespräche mehr geschehen, als die Texte zeigen können: Während der Arbeit an diesem Buch sind spannende Konzepte, Strategien und Gedanken entstanden, die gezeigt haben, dass wir alle in der neurologischen Beatmungsmedizin zwar auf einem durchaus hohen Niveau arbeiten, jedoch in vielerlei Hinsicht auch noch am Anfang stehen. Es gibt unterschied- liche Positionen, fachlich divergierende Auffassungen und weiteren Abstimmungs- bedarf. Wir brauchen sicherlich noch einen langen Atem! Aber – und das ist das Entscheidende – es gibt auch ein enormes Potenzial an Fach- wissen und Erfahrungen. Auf dieser Basis sollte es gelingen, die neurologische Beatmungsmedizin bedarfsgerecht weiter zu entwickeln und schwersterkrankten Men- schen fachlich exzellent und ethisch verantwortlich zu helfen. Wichtig für die optimale Patientenversorgung und die fachliche Weiterentwicklung der Beatmungsmedizin ist die enge Zusammenarbeit der ärztlichen Disziplinen wie Neuro- logie, Neurochirurgie, Pneumologie, Anästhesiologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Schlaf- und Palliativmedizin, aber auch die enge Zusammenarbeit zwischen Ärzten, allen anderen mit der Patientenversorgung befassten Professionen, den Betroffenen und ihren Angehörigen. 1 Der einfacheren Lesbarkeit halber wird häufig allein die männliche Form verwendet, selbstver- ständlich ist die weibliche ebenso wie divers stets gleichberechtigt darin eingeschlossen. VII Vorwort In diesem Sinne empfinde ich diesen „Sammelband“ nicht nur als das Ende vieler arbeitsreicher Monate, sondern vor allem als Ausgangspunkt eines standortüber- greifenden und multiprofessionellen Dialogs. Martin Groß Oldenburg im März 2020 IX Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Beatmungsmedizin ......................................... 1 Christina Stuke, Christian Niggebrügge und Martin Winterholler 1.1 Beatmungsmedizin im 19. und 20. Jahrhundert .................................. 2 Literatur ........................................................................ 11 I Atmung, Atemwegsmanagement und Beatmung 2 Anatomie und Physiologie des Atemsystems .............................. 15 Pia Lebiedz 2.1 Anatomie ....................................................................... 16 2.2 Physiologie der Atmung ......................................................... 18 2.3 Pathophysiologie der Atmung ................................................... 23 Literatur ........................................................................ 24 3 Atemregulation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Martin Groß, Bahareh Vedadinezhad und Nahid Hassanpour 3.1 Grundlagen der Atemregulation ................................................. 28 3.2 Atmung und Schlaf .............................................................. 39 Literatur ........................................................................ 46 4 Die Atempumpe und ihre Störungen ....................................... 53 Martin Groß und Oliver Summ 4.1 Thorax .......................................................................... 54 4.2 Pathologische Zustände der Atempumpe ........................................ 59 4.3 Diagnostik der Atempumpe ..................................................... 63 Literatur ........................................................................ 71 5 Grundlagen der Beatmung .................................................. 75 Pia Lebiedz 5.1 Beatmung ...................................................................... 76 5.2 Absaugung ..................................................................... 76 5.3 Beatmungsgeräte ............................................................... 76 5.4 Air-Trapping .................................................................... 78 5.5 Formen der Beatmung .......................................................... 79 5.6 Weaning ........................................................................ 85 5.7 Versorgung beatmeter Intensivpatienten ........................................ 85 Literatur ........................................................................ 88 6 Schlucken und Schluckstörungen ........................................... 89 Rainer Dziewas und Tobias Warnecke 6.1 Physiologie des Schluckakts ..................................................... 90 6.2 Ätiopathogenese der Dysphagie auf der Intensivstation ......................... 92 X Inhaltsverzeichnis 6.3 Dysphagiediagnostik ............................................................ 95 6.4 Diagnostische Algorithmen für das Dysphagiemanagement auf der Intensivstation .......................................................... 98 Literatur ........................................................................ 101 7 Sekretmanagement .......................................................... 105 Martin Bachmann und Martin Groß 7.1 Sekretmanagement bei neuromuskulären Erkrankungen ........................ 106 7.2 Sekretmanagement bei zerebralen Erkrankungen ............................... 117 Literatur ........................................................................ 123 8 Nichtinvasive und invasive Beatmungszugänge .......................... 127 Martin Bachmann, Janna Schulte und Elisabeth Gerlach 8.1 Nichtinvasive Beatmungszugänge ............................................... 128 8.2 Trachealkanülenmanagement ................................................... 131 8.3 Sprechen unter invasiver Beatmung ............................................. 136 Literatur ........................................................................ 140 9 Atemwegsmanagement bei Notfallpatienten ............................. 143 Martin N. Bergold und Christian Byhahn 9.1 Maskenbeatmung und endotracheale Intubation ................................ 144 9.2 Direkte oder indirekte Laryngoskopie ........................................... 145 9.3 Vorgehen beim unerwartet schwierigen Atemweg ............................... 146 9.4 Dislokation und Wechsel von Trachealkanülen ................................... 148 9.5 Endoskopische Intubation ....................................................... 148 9.6 Vermeidung von Komplikationen ................................................ 149 Literatur ........................................................................ 150 10 Atmungstherapie ............................................................. 153 Manfred Vavrinek, Alf-Christoph Janeck, Tina Kahle und Dörthe Fiedler 10.1 Neurologische Beatmungsmedizin in der atmungstherapeutischen Ausbildung ..................................................................... 154 10.2 Indikationsstellung und Ressourcenmanagement der Atmungstherapie in großen Organisationseinheiten ............................. 155 10.3 Atmungstherapeutische Schulung in der neurologischen Akutmedizin und Frührehabilitation ............................................. 161 10.4 Atmungstherapie bei neurologischen Beatmungs- und Intensivpatienten ........................................................... 167 Literatur ........................................................................ 171 11 Patientensicherheit und Risikomanagement .............................. 173 Rainer Röhrig und Myriam Lipprandt 11.1 Patientensicherheit und Risikomanagement ..................................... 174 11.2 Monitoring ...................................................................... 177 Literatur ........................................................................ 179 XI Inhaltsverzeichnis II Beatmung bei neurologischen Erkrankungen 12 Beatmung neurologischer Patienten auf der Intensivstation ............ 183 Oliver Summ 12.1 Indikationen zur Beatmung aufgrund neurologischer Erkrankungen ............. 184 12.2 Beatmungsform ................................................................. 185 12.3 Beatmungseinstellungen ........................................................ 186 12.4 Beatmung neuromuskulär erkrankter Patienten ................................. 187 Literatur ........................................................................ 192 13 Beatmung bei neuromuskulären Erkrankungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193 Martin Groß, Johannes Dorst und Kerstin Pelzer 13.1 Überblick über die Beatmung bei neuromuskulären Erkrankungen ............... 194 13.2 Beatmung bei amyotropher Lateralsklerose ..................................... 203 13.3 Myasthene Syndrome, Guillain-Barré-Syndrom und Critical Illness Polyneuropathie/Myopathie ..................................................... 225 Literatur ........................................................................ 237 14 Beatmung bei Querschnittlähmung ........................................ 247 Sven Hirschfeld 14.1 Querschnittlähmung ............................................................ 248 14.2 Beatmungsformen .............................................................. 251 14.3 Weaning ........................................................................ 253 14.4 Rehabilitation und Versorgungsstrukturen ...................................... 255 14.5 Zusammenfassung .............................................................. 258 Literatur ........................................................................ 259 15 Beatmung bei Störungen der Atemregulation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 261 Nahid Hassanpour, Bahareh Vedadinezhad und Martin Groß 15.1 Klassifikation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262 15.2 Krankheitsbilder ................................................................ 264 Literatur ........................................................................ 269 16 Beatmung bei schlafbezogenen Atmungsstörungen ..................... 273 Christina Lang 16.1 Grundlagen ..................................................................... 274 16.2 Apnoe und Hypopnoe ........................................................... 278 16.3 Beatmungsmodi ................................................................ 282 16.4 Erkrankungen und Therapie ..................................................... 284 Literatur ........................................................................ 291 17 Beatmung neurologisch erkrankter Kinder und Jugendlicher ........... 295 Benjamin Grolle 17.1 Pathophysiologie ............................................................... 297 17.2 Krankheitsbilder ................................................................ 297

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