Studies in Contemporary Economics Gholamreza Nakhaeizadeh Neuklassische und Keynesianische Madelle Theoretische Analyse und empirischer Vergleich Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo Editorial Board D. Bos G. Bambach B. Gahlen K. W. Gahlen Autor PO Dr. Ghalamreza Nakhaeizadeh Institut fur Statistik und Mathematische Wirtschaftsthearie Universitat Karlsruhe KaiserstraBe 12, 0-7500 Karlsruhe 1 ISBN-13: 978-3-540-51311-7 e-ISBN-13: 978-3-642-74845-5 001: 10.1007/978-3-642-74845-5 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschOtzt. Die dadurch begrOndeten Rechte, insbesondere die der Obersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabel len, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfilltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der Fassung vom 24. Juni 1985 zulllssig. Sie ist grundslltzlich vergiltungspflichtig. Zuwiderhandlung unterliegt den Strafbestim mungen des Urheberrechtsgesetzes. © by Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1989 2142/3140 -543210 "EINEN ELTERN INHALTSVERZEICHNIS 1. PRtB..EHSTB.LlMG lMD lIJERSIClIT 1 2. DIE IERNJSRJlIERIMG 1& NSlCLASSISCIBI IIAKROl1KONOIIIE 6 2.1 Allgemeine Bemerkungen 6 2.2 Theoretische Aspekte der neuklassischen okonomie 8 2.2.1 Grundsatze der neuklassischen Theorie 8 2.2.2 Die Erwartungsbildung in der okonomie 10 2.2.3 Neutralitat des Geldes, naturliche Arbeitslosenquote und die Phillips-Kurve unter Einbeziehung der Erwartungen 17 2.3 Wirtschaftspolitische Aspekte neuklassischer Theorie 20 2.4 Kritische Wurdigung der neuklassischen Makrookonomie 22 Anaerkungen zu Kapitel 2 30 Anhang zu Kapitel 2 33 3. VERGLEIOI KEYNESIANISCIER lMD NSlCLASSISCIER IlAKlDlXELLE 38 3.1. Einleitung und Problemstellung 38 3.2 Die neuklassischen und keynesianischen makrookonomischen Modelle 41 3. 2. 1 Allgemeine Bemerkungen 41 3.2.2 Die erste Version eines neuklassischen Modells 42 3.2.3 Die zweite Version eines neuklassischen Modells 46 3.2.4 Die keynesianische Alternative 47 3.3 Schatzung der Modelle 50 3.3.1 Schatzung der ersten Version des neuklassischen Modells (NK-I) 50 3.3.2 Nichtlineares Schatzverfahren fur NK-I 54 3.3.3 Analyse der Schatzergebnisse der ersten Version des neuklassischen Modells (NK-I) 57 VI 3.3.4 Schatzung der zweiten Version des neuklassischen Modells (NK-II ) 58 3.3.5 Nichtlineares Schatzverfahren flir NK-II 68 3.3.6 Analyse der Schatzergebnisse der zweiten Version des neuklassischen Modells (NK-II) 73 3.3.7 Schatzung der keynesianischen Alternative (KA) 75 3.3.8 Analyse der Schatzergebnisse der keynesianischen Alternative 84 3.4 Das Vergleichsverfahren 85 3.4.1 Allgemeine Bemerkungen 85 3.4.2 Die Anpassungskriterien 87 3.4.3 Vergleichsergebnisse unter Verwendung der Anpassungs- kriterien 89 3.4.4 Anwendung des Cox-Tests 93 3.4.5 Vergleichsergebnisse unter Verwendung des Cox-Pesaran-Verfahrens 94 3.4.6 Anwendung des J-Tests von Davidson und MacKinnon und die Testergebnisse 98 3.4.7 Die Ergebnisse der Anwendung eines klassischen F-Tests 102 3.4.8 Analyse der Vergleichsergebnisse 107 Anhang zu Kapitel 3 110 A3.1 Einleitung 110 A3.2 Die Anpassungskriterien 113 A3.2.1 Das korrigierte BestimmtheitsmaB 113 A3.2.2 Der Ansatz von Amemiya (PC) 115 A3.2.3 Die Informationskriterien: Der Ansatz von Akaike 118 A3.3 Anwendung des Cox-Tests zum Vergleich okonometrischer NN-Modelle 120 A3.3.1 Allgemeine Bemerkungen 120 A3.3.2 Das Verfahren von Pesaran 121 A3.3.3 Der J-Test 126 A3.4 uber die Geldmengendefinition und die relevante Geldmenge 128 A3.5 Zur Berechnung des natlirlichen Niveaus des Outputs und der Arbeitslosenquote 131 VII 4. VERGL.EICH ALTERNATIVER IfOlELLE Rll ElNE CFFEHE VOLKStIIRTSCHIFT 135 4.1 Allgemeine Bemerkungen 135 4.2 Rivalisierende Makromodelle flir eine offene okonomie 137 4.2.1 Die erste Version eines neuklassischen Modells 137 4.2.2 Die zweite Version eines neuklassischen Modells 137 4.2.3 Die keynesianische Alternative flir eine offene okonomie 138 4.3 Schatzung erweiterter Versionen rivalisierender Modelle 139 4.3.1 Allgemeine Bemerkungen 139 4.3.2 Analyse der Schatzergebnisse des ONK-I 154 4.3.3 Analyse der Schatzergebnisse des ONK-II und der OKA 154 4.4 Vergleich rivalisierender Modelle im Fall einer offenen okonomie 156 4.4.1 Allgemeine Bemerkungen 156 4.4.2 Analyse der Vergleichsergebnisse rivalisierender Modelle 181 4.5 Zusammenfassung 187 5. ERtIMTlMGSBIUJMG lMD ALTERNATIVE KlJISlJfTI£lJlIEN 188 5.1 Einleitung und Problemstellung 188 5.1.1 Allgemeine Bemerkungen 188 5.1.2 Konsumfunktion und Erwartungsbildungshypothesen 189 5.2 Kritische Wlirdigung einiger relevanter Arbeiten 191 5.3 Exogenitatstest im Konsum-Einkommen-ProzeB 194 5.4 Statistische Verfahren 194 5.4.1 Statistische Verfahren zum Exogenitatstest 194 5.4.2 Statistische Verfahren der Oberprlifung der PEH unter der Annahme rationaler Erwartungen 195 5.4.3 Statistische Verfahren zur Oberprlifung der PEH unter Anwendung des adaptiven Ansatzes 202 VIII 5.5 Empirische Ergebnisse und ihre Interpretation 204 5.5.1 A-posteriori-GroBen der Parameter unter der Annahme rationaler Erwartungen 204 5.5.2 Vergleich verschiedener Erwartungshypothesen innerhalb der PEH 206 5.6 Zusammenfassung und SchluBfolgerungen 207 Anhang zu Kapitel 5 211 A5.1 Einleitung und Problemstellung 211 A5.2 Granger- und Sims-Verfahren 215 A5.2.1 Granger-Verfahren 215 A5.2.2 Sims-Verfahren 217 A5.3 Bildung und Schatzung der Regressionsmodelle 219 A5.3.1 Die zu schatzenden Modelle innerhalb der Granger- und Sims-Verfahren 219 A5.3.2 Berechnung der statistischen PrUfmaBe 222 A5.3.3 Schatzung unter Verwendung der verallgemeinerten KQ-Methode 223 A5.4 Die empirischen Ergebnisse und ihre Analyse 224 A5.4.1 Ergebnisse des Granger-Verfahrens 224 A5.4.2 Ergebnisse des Sims-Verfahrens 227 A5.4.3 EinfluB der Lange von Lags auf den Kausalitatstest 232 A5.4.4 AbschlieBende Bemerkungen 232 6. zus.'ltSIFASSlMG I.MD ABSCIf..IEBENlE tOWlGUf7 236 Datenanhang und Definition der Variablen 239 Literaturverzeichnis 241 1. PIDlI..EIISTEWIIG IMD IJJERSICHT Die Theorie rationaler Erwartungen (RE), welche Muth bereits 1961 in die Diskussion eingeftihrt hat, war zunachst tiber zehn Jahre unbeachtet geblie ben. Sie wurde jedoch mit Beginn der siebziger Jahre wiederentdeckt und hat besonders in der Makrookonomie und der okonometrie eine solche Renaissance erlebt, daB gelegentlich von einer "Revolution" durch rationale Erwartungen gesprochen wurde. Die Wiederentdeckung der Theorie RE am Anfang der siebziger Jahre wird oft mit dem Eintreten von Stagflation und dem MiBerfolg der nachfrageorientier ten Wirtschaftspolitik begrtindet, welche nach dem zweiten Weltkrieg als Folge einer anderen - der keynesianischen - Revolution in mehreren markt wirtschaftlich orientierten Industrielandern praktiziert wurde. Die Beftir worter der keynesianischen Wirtschaftspolitik wurden nach Beginn der Stag flation nicht allein von den Monetaristen, sondern auch von den sogenannten "neuklassischen" okonomen kritisiert. Die Neuklassiker argumentieren, daB unter dem gemeinsamen Konzept von nattirlicher Arbeitslosenquote und RE die antizipierbaren geld- und fiskalpolitischen MaBnahmen des Staates keinen signifikanten EinfluB auf die realen okonomischen Variablen wie Arbeits losigkeit und Output haben.1) Die neuklassischen Makromodelle, auf die solche wirtschaftspolitischen SchluBfolgerungen zurtickzuftihren sind, bauen unter anderem in expliziter Form auf der Theorie RE auf. 1)-Minford et al (1983 S.7) zitieren die folgende Stellungsnahme von Marshall (1887), welche zeigt, daB die Neuklassiker bei ihrer Argumentation nicht ganz allein dastehen: "An increase in the supply of money would affect economic activity by lowering interest rates, increasing loans, expenditures and finally prices. If the increase in the supply of money was well known, then individuals would anticipate the consequent expansion in demand and the effect on prices would be much faster". 2 Die Expansion der Theorie RE ist hier jedoch nicht stehengeblieben. Abge sehen von verschiedenen Gebieten der Makrookonomie, wie Modellierung des Wechselkurses und der Zinsstruktur, wurden neuere Entwicklungen in der Konsumtheorie beeinfluBt. Die vorliegende Arbeit befaBt sich mit den makrookonomischen Modellen, welche unter Einbeziehung der RE im Bereich der neuklassischen Makrookonomie und im Gebiet der Konsumtheorie entwickelt worden sind, und vergleicht solche Modelle mit keynesianischen Alternativen. Es gibt eine Reihe von Arbeiten in der Literatur, welche die neuklassische Theorie von verschiedenen Standpunkten aus kritisieren. Zu solchen Beitragen zahlen die Arbeiten von Hahn (1982) und Pesaran (1982). Hahn und Pesaran kritisieren die Neuklassiker, weil diese sich auf die Schatzung ihrer Modelle beschranken und diese Modelle mit keinen rivalisierenden Alternativen vergleichen. Zwar finden die Hauptvertreter der neuklassischen Makrookonomie oft durch OberprUfung ihrer Modelle die Bestatigung ihrer Theorie. Eine Untersuchung des Modellverhaltens im Vergleich mit denen keynesianischen Alternativen, die ebenfalls durch die Daten bestatigt werden konnten, bleiben sie jedoch schuldig. Dieses Vergleichsverfahren ist aber von groBer Bedeutung, da erst durch einen solchen Vergleich die Feststellung moglich ist, welche Theorie zur Beschreibung der wirtschaft lichen Variablen besser geeignet ist. Die Relevanz neuklassischer Makrookonomie wurde von verschiedenen Autoren auch fUr die Bundesrepublik Deutschland untersucht. Zu solchen Beitragen zahlen vor allem die Arbeiten von Neumann (1981), Scheide (1984), Demeryet al (1984), Buscher (1986), Hansen (1986) und Schlesinger et al (1987). Der oben dargestellte Vergleich unterblieb jedoch. Oas erste Ziel der vorliegenden Arbeit besteht darin, diese LUcke zu schlieBen und die Relevanz und das Verhalten neuklassischer Makromodelle unter Anwendung der Daten fUr die Bundesrepublik Deutschland fUr den Fall zu untersuchen, in dem die neuklassischen Makromodelle den keynesianischen Alternativen gegenUbergestellt werden. Die rivalisierenden Makromodelle, die in diesem Zusammenhang untersucht werden, gehoren zur Familie der seQaraten oder zu den sogenannten "non-nested-Modellen". 3 Es gibt viele Verfahren, welche den Vergleich solcher Modelle ermeglichen (vgl. Pesaran (1987a», und viele von ihnen sind auch in der Literatur umstritten. Aus diesem Grund wird versucht, den Vergleich der Modelle moglichst anhand verschiedener Verfahren durchzuflihren, urn ein sichereres Urteil fallen zu kennen. Wie bereits erwahnt, hat die Anwendung der RE insbesondere in die Konsumtheorie Einzug gehalten. Die neuen Beitrage, die sich mit der Konsumfunktion unter der Annahme RE beschaftigen, bauen grundsatzlich auf den bekannten Arbeiten von Sargent (1978) und Hall (1978) auf, welche sich mit der uberprlifung der permanenten Einkommenshypothese (PEH) und der Lebenszyklushypothese (LZH) flir die USA befassen. Die Methodologie von Sargent unterscheidet zwischen zwei alternativen Fallen, in denen das Einkommen bezliglich des Konsums jeweils als exogen bzw. endogen betrachtet wird. In den makroekonomischen Untersuchungen, die sich mit der uberprlifung der PEH unter Einbeziehung der RE fUr die Bundesrepublik Deutschland befassen, ist eine solche Abgrenzung nach Sargent unbeachtet geblieben. AuBerdem fehlt der Vergleich solcher Konsummodelle mit den Alternativen, welche unter anderen Hypothesen bezliglich der Erwartungsbildung abgeleitet werden. Das zweite Ziel der vorliegenden Arbeit besteht in der Entwicklung und uberprlifung einer Konsumfunktion innerhalb der PEH, welche auf den theoretischen Grundlagen des Beitrags von Sargent (1978) aufbaut. Diese Konsumfunktion wird dann mit einer anderen verglichen, welche unter adaptiven Erwartungen abgeleitet wird. Der Rest der vorliegenden Arbeit ist wie folgt gegliedert. 1m zweiten Kapitel werden die Grundlagen neuklassischer Theorie zusammenfassend behandelt. Dabei wird versucht, die wirtschaftspolitischen Implikationen dieser Theorie anhand eines einfachen Modells darzustellen. Die Positionen der Kritiker der neuklassischen Orthodoxie sowohl vom theoretischen als auch vom empirischen Standpunkt aus werden im 2. Kapitel behandelt. Bezlig lich der Erwartungsbildung betrachten Holden et al (1985) einen Spezial fall, in dem die rational en und adaptiven Erwartungen libereinstimmen. 1m Anhang zum zweiten Kapitel wird gezeigt, daB ihr Ansatz sich auf andere FaIle libertragen laBt.
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