Neugeborenenintensivpflege: Grundlagen und Richtlinien

534 Pages·1989·10.413 MB·German

by  Prof. Dr. med. Michael Obladen (auth.)

Serum-Normalbereiche des reifen Neugeborenen und Umrechnungsfaktoren für konventio
nelle und SI-Einheiten
Meßwert SI-Einheit Konv. Einheit SI-+Konv. Konv.-+SI
Albumin 0478c681 limo1l1 3,3-4,7 g/dl 0,007 144,9
Alk. Phosphatase 7.0~350 U/I
Ammoniak 53~88 ~mol/I 90·150 lig/dl 1,7 0,59
a,-Antitrypsin 240~340 mg/dl
Base exce~ - 3 bis + 2 mmol/I - 3 bis + 2 mval/I 1 1
Bili-gesamt <256 limol/I <15 mg/dl 0,06 17,1
Bili-konjugiert <26 limol/I <1,5 mg/dl 0,06 17,1
Ca 1,8~3,0 mmolll 7,3~ 12 mg/dl 4,0 0,25
CI 8"~114 mmol/I 304~399 mg/dl 3,5 0,28
Cholesterin 1,2~3,8 mmol/I 50~150 mg/dl 38,7 0,026
CK 56~370 U/I
CRP <1,5 mg/dl
Eisen 18~45 limol/I 100~250 lig/dl 5,58 0,18
Ferritin 90~500 lig/I 90~5oo mg/mi 1,0 1,0
Fettsäuren frei 3OO~900 limol/I 8~25 lig/dl 0,028 35,2
Galaktose <1 mmol/I <20 mg/dl 18 0,055
Gesamteiweiß 51~71 g/I 5,1~7,1 g/dl 0,1 10,0
Glukose 2,3~5,7 mmol/I 42~104 mg/dl 18 0,055
GOT 11~43 U/I
GPT 6~45 U/I
y-GT 43~100 U/I
Harnstoff 1,5~ 10,5 mmol/I 9~63 mg/dl 6,0 0,17
IgA <8 mg/dl
IgG 630~1400 mg/dl
IgM <20 mg/dl
K 3,6~5,8 mmol/I 14,1~22,7 mg/dl 3,91 0,26
Kreatinin 52~116 limol/I 0,57 ~ 1,3 mg/dl 0,01 88,4
Lactat 0,8~ 1,8 mmol/I 7~16 mg/dl 9,0 0,11
LDH 300~8oo U/I
Lipide, gesamt 1,7~4,5 g/I 170~450 mg/dl 100 0,01
Mg 0,67~0,91 mmol/I 1,65~2,15 mg/dl 2,43 0,41
Na 132~ 150 mmol/I 303~345 mg/dl 2,3 0,44
Osmolarität 270~285 mosm/I
Phenylalanin 45~95 limol/I 0,8~ 1,6 mg/dl 0,017 60,6
Phosphat 1,55~2,77 mmol/I 4,8~8,6 mg/dl 3,1 0,32
pH 7,30~ 7,40 7,30~ 7,40 1 1
pC02 3,7~5,9 kPa 28~45 mmHg 7,5 0,133
p02 6,6~ 11 kPa 50~83 mmHg 7,5 0,133
Pyruvat 90~2oo limol/I 0,8~ 1,8 mg/dl 0,009 113,6
Saure Phosphatase 7,5~20 U/I
TSH 4~15 mU/1
T4 103~154 nmol/I
T3 0,1~ 1,0 nmol/I
Triglyceride <0,6 mmol/I <55 mg/dl 87,5 0,011
Vitamin D 90~160 lig/dl
Zn 11~20 limol/I 75~ 137 lig/dl 6,54 0,15
Modifiziert nach: Roberton [so S. IX]
Kliniktaschenbücher
Michael Obladen
Neugeborenen
intensivpflege
Grundlagen und Richtlinien
Unter Mitarbeit von
Georg Bein, Evelyn Kattner
und Jürgen Waldschmidt
Vierte, völlig überarbeitete Auflage
Mit 71 Abbildungen und 112 Tabellen
Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH
Prof. Dr. med. Michael Obladen
Leiter der Abteilung für Neonatologie
Prof. Dr. med. Georg Bein
Leiter der Abteilung für Kinderkardiologie
Dr. rer. nato Evelyn Kattner
Oberärztin der Abteilung für Neonatologie
Universitätsklinikum Rudolf Virchow
Kinderklinik KAV H
Heubnerweg 6,1000 Berlin 19
Prof. Dr. med. Jürgen Waldschmidt
Leiter der Abteilung für Kinderchirurgie
Universitätsklinikum Steglitz
Hindenburgdamm 30, 1000 Berlin 45
Clp·T itelaufnahme der Deutschen Bibliothek
Obladen, Michael:
Neugeborenenintensivptlege : Grundlagen und Richtlinien 1 Michael Obladen. Unter Mitarb. von
Georg Bein ... -4., völlig überarb. Autl. -Berlin ; Heidelberg ; New York ; London ; Paris; Tokyo :
Springer, 1989 (Kliniktaschenbücher)
ISBN 978-3-540-50551-8 ISBN 978-3-662-08939-2 (eBook)
DOI 10.1007/978-3-662-08939-2
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© by Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1984, 1989
Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 1989.
Produkthaftung: Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Ver
lag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im
Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden.
Satz: Appl, Wemding; Druck: Druckhaus Langenscheidt KG, Berlin
Bindearbeiten : Lüderitz & Bauer, Berlin
2121/3020-543210 - Gedruckt auf säurefreiem Papier
Vorwort zur 4. Auflage
Wieder wurde nach 5 Jahren eine vollständige Neubearbeitung der
"Neugeborenen-Intensivpflege" nötig. Dies kennzeichnet die im
mer noch dynamische Entwicklung der Neonatologie, wenn sie
auch langsam den Kinderschuhen entwachsen und als wichtiges
Teilgebiet der Pädiatrie an allen Kinderkliniken etabliert ist - man
cherorts leider in zu großer räumlicher und gedanklicher Entfer
nung zur Frauenklinik.
Auch ist das Buch von Heidelberg nach Berlin umgezogen, was
durch das Ausscheiden seines Begründers L. Wille erforderlich wur
de. Da jedoch zwei der Autoren ehemalige Heidelberger sind und
alle Autoren langjährig als Team zusammengearbeitet haben, konn
te ohne großen Bruch der Kontinuität am Grundprinzip des Buchs
festgehalten werden,nämlich Diagnostik und Behandlung auf einer
Neugeborenenintensivstation so konkret wie möglich zu schildern.
Die Neugestaltung hat es ermöglicht, traditionelle Lücken zu
schließen und der Kinderchirurgie den ihr gebührenden Raum in
der Neugeborenenintensivpflege zu geben. Neu aufgenommen
wurden Kapitel über intrauterinen Transport, das untergewichtige
Neugeborene, Minimal handling, Störungen der postnatalen Adap
tation, Drogenentzug und häusliche Monitorüberwachung, wegge
lassen wurden veraltete oder selten durchgeführte Verfahren wie
Astrup-Methode, Pulmarca, intrathekale Antibiotikaapplikation
und Peritonealdialyse. Die Intensivpflegetechniken werden bei den
einzelnen Krankheitsbildern geschildert, was dem Leser das Nach
suchen an mehreren Stellen des Buchs ersparen soll. Für zahlreiche
mündliche und schriftliche Anregungen zur Verbesserung des Bu
ches danke ich vielen Lesern und meinen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern an der Universitäts-Kinderklinik Berlin. Besonderen
V
Dank schulde ich Herrn Prof. Dr. J. Natzschka, Hannover für die
kritische Durchsicht des Manuskripts. Es soll nochmals hervorge
hoben werden, daß die vorliegenden Behandlungsvorschläge nicht
kritiklos angewendet werden dürfen und daß sie jeder Leser an
hand eigener Erfahrung und Literaturkenntnis modifizieren muß.
Da die Literaturverzeichnisse der einzelnen Kapitel jeweils nur die
neuere Literatur enthalten, ist dem Buch eine Liste bewährter Stan
dardwerke der Neonatologie vorangestellt.
Berlin, April 1989 Michael Obladen
Wichtiger Hinweis: Neugeborenenintensivmedizin als Wissenschaft ist stän
dig im Fluß. Forschung und klinische Erfahrung erweitern unsere Kenntnis
se, insbesondere was Behandlung und Therapie betrifft. Autoren und Verlag
haben größte Mühe darauf verwandt, Dosierungsanweisungen und Appli
kationsformen dem Wissensstand bei Fertigstellung des Manuskripts anzu
passen. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall
anhand anderer Literaturstellen und unter Zuhilfenahme der Beipackzettel
der verwendeten Präparate auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Dies gilt
insbesondere, wenn es sich um selten verwendete oder neuere Präparate
handelt.
VI
Vorwort zur ersten Auflage
Neugeborenenintensivpflege und Neonatologie sind untrennbar
miteinander verbunden. Nur wer die physiologischen und patho
physiologischen Grundlagen der ersten 4 Lebenswochen versteht,
Symptomatik und Differentialdiagnose akuter neonataler Krank
heitsbilder kennt, reichhaltige klinische Erfahrung gesammelt hat,
über manuelle Geschicklichkeit verfügt und im Umgang mit dem
modemen technischen Rüstzeug sicher ist, wird gute Ergebnisse in
der klinischen Betreuung lebensbedrohter Neugeborener erzie
len.
Anregung zu diesem Buch war der Wunsch der in unserer Neuge
borenenintensivpflegeeinheit tätigen Ärzte und Schwestern nach ei
ner Überarbeitung unseres "Stations-Schwarzbuches", einer Samm
lung kurzer, konkreter Arbeitsrichtlinien für den klinischen Alltag.
Ihre aufmerksame Beobachtung und engagierte Mitarbeit war eine
wesentliche Quelle des vorliegenden Materials. Besonderer Wert
wurde auf eine ausführliche Beschreibung der therapeutischen
Maßnahmen, auf die praktischen und technischen Voraussetzungen
der künstlichen Beatmung sowie auf die Darstellung der Intensiv
pflegetechniken gelegt. Für das Studium von klinisch-pädiatri
schem Grundwissen, Neonatologie, neonataler Physiologie und
Pathophysiologie wird auf die ausführlichen Standardwerke ver
wiesen.
Das Buch stellt die Zusammenfassung von Praktiken der Intensiv
medizin einer Station dar. Es kann nicht vollständig sein und wird
der raschen Entwicklung dieser Disziplin entsprechend ständig mo
difiziert werden müssen. Auch sind wir uns darüber im klaren, daß
an verschiedenen Kliniken unterschiedliche Wege der Behandlung
gleich gut ans Ziel·ftihren.·
VII
Die "Arbeitsrichtlinien" sind als vereinfachte Vorschläge zu verste
hen, die beim einzelnen Kind modifIziert werden können. Niemals
dürfen sie kritiklos im Sinne einer "Anweisung" benutzt werden:
Schemata sind kein Ersatz für eigenes Nachdenken und Diskussion
im Team.
Neugeborenenintensivpflege läßt sich nicht aus der Literatur erler
nen. Wir sind deshalb Herrn Professor H. Bickel zu Dank verpflich
tet, der uns die Möglichkeit gab, eigene Erfahrungen auf den Inten
sivpflegestationen in Lausanne (L. S. Prod'hom), Kopenhagen
(B.Friis-Hansen), Helsinki (N.Hallman) und San Diego (L.Gluck)
zu sammeln.· Herr Professor H. Plückthun hat uns seine eingehen
den Kenntnisse und Erfahrungen auf dem Gebiet der Neonatologie
vermittelt. Seine fundierten, stimulierenden Diskussionen sind für
uns ein dauernder Ansporn, klinische Probleme zu analysieren und
einer praktischen Lösung zuzuführen. Dem Springer-Verlag, insbe
sondere Herrn Münster, gilt unser Dank für die geduldige Zusam
menarbeit bei der Erstellung des Manuskriptes und für die rasche
Drucklegung.
Heidelberg, September 1977 Lutz Wille
Michael Obladen
VIII
Standardwerke der Neonatologie
Physiologie und Pathophysiologie des Neugeborenen
Avery GB (1987) Neonatology. Pathophysiology and management of the
newborn, 3rd edn, Lippincott, Philadelphia
Smith CA, Nelson NM (1976) The physiology of the newborn infant. Char-
les C Thomas, Springfield Illinois, USA
Stave U (1978) Perinatal physiology, 2nd edn, Plenum, New York London
Lehrbücher
Avery ME, Taeusch HW Jr (1984) Schaffer's diseases of the newborn, 5th
edn. Saunders, Philadelphia
Fanaroff AA, Martin RJ (eds) (1987) Neonatal-perinatal medicine. Diseases
of the fetus and infant, 4th edn. Mosby, St. Louis
Roberton NRC (1986) Textbook of neonatology. Churchill, Livingstone
Stern L, Vert P (1987) Neonatal medicine. Masson, Paris
Monographien
Adam FH, Emmanoulides GC (eds) (1983) Moss' heart disease in infants,
children and adolescents, 3rd edn. Williams & Wilkins, Baltimore
Avery ME, Fletcher BD (1981) The lung and its disorders in the newborn
infant, 4th edn, Saunders, Philadelphia
Goldsmith JP, Karotkin EH (1988) Assisted ventilation of the neonate, 2nd
edn. Saunders, Philadelphia
Körner F, Bossi E (1984) Die Retinopathie des Frühgeborenen. Ophthalmo
logische und neonatologische Aspekte. Fischer, Stuttgart
Merritt TA, Northway WH Jr, Boynton BR (1988) Bronchopulmonary dys
plasia. Blackwell, Boston
Oski FA, Naiman JL (1982) Hematologic problems in the newborn, 3rd
edn. Saunders, Philadelphia
Remington JS, Klein JO (eds) (1983) Infectious diseases of the fetus and
newborn infant, 2nd edn, Saunders, Philadelphia
Roberts RJ (1984) Drug therapy in infants. Pharmacologic principles and
c1inical experience. Saunders, Philadelphia
Silverman WA (1980) Retrolental fibroplasia: a modem parable. Grune &
Stratton, New York
Smith DW (1988) Recognizable patterns ofhuman malformation, 4th edn,
Saunders, Philadelphia
Volpe 11 (1987) Neurology ofthe newborn, 2nd edn. Saunders, Philadelphia
IX