Sebastian Jäckle Hrsg. Neue Trends in den Sozialwissenschaften Innovative Techniken für qualitative und quantitative Forschung Neue Trends in den Sozialwissenschaften Sebastian Jäckle (Hrsg.) Neue Trends in den Sozialwissenschaften Innovative Techniken für qualitative und quantitative Forschung Herausgeber Sebastian Jäckle Universität Freiburg Freiburg, Deutschland ISBN 978-3-658-17188-9 ISBN 978-3-658-17189-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-17189-6 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. 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Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Inhaltsverzeichnis Einleitung ..................................................... 1 Sebastian Jäckle Agent-Based Modeling (ABM) ................................... 11 Thomas Metz Clusteranalyse ................................................. 51 Pascal D. König und Sebastian Jäckle Experimentelle Forschung – neue Entwicklungen ................... 85 Ina Kubbe GIS – Arbeiten mit georeferenzierten Daten ........................ 115 Sebastian Jäckle Mehrebenenanalyse ............................................ 147 Sebastian Jäckle und Julian Schärdel Multidimensionale Skalierung .................................... 177 Pascal D. König Netzwerkanalyse ............................................... 203 Thomas Metz Process Tracing ................................................ 239 Markus B. Siewert Qualitative Comparative Analysis ................................. 273 Markus B. Siewert V VI Inhaltsverzeichnis Real-Time-Response-Messungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 307 Thomas Waldvogel und Thomas Metz Sequenzanalyse ................................................ 333 Sebastian Jäckle Stichwortverzeichnis ............................................ 365 Verzeichnis der Autorinnen und Autoren Dr. Sebastian Jäckle ist Akademischer Rat am Seminar für Wissenschaftli- che Politik der Universität Freiburg; Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Quantitative Methoden der Politikwissenschaft, Politische Eliten, Einstellun- gen im internationalen Vergleich und allgemein die Vergleichende Politikwis- senschaft. Dr. Pascal D. König ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politik- wissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt; Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Politische Kommunikation, Parteienwettbewerb, quantitative Methoden und Textanalyse. Dr. Ina Kubbe ist Post-Doctoral Fellow an der Universität Tel Aviv; Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Experimentelle Methoden, Korruption, Demokratie- und Governanceforschung. Thomas Metz, M.A. ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Seminar für Wissenschaftliche Politik der Universität Freiburg; Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Wahlverhalten, Rezeptionsbegleitende Debattenforschung, Computational Social Science, Politische Eliten und Politische Kommunikation. Julian Schärdel, M.A. ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Wis- senschaftliche Politik der Universität Freiburg; Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Europäische Integration, Direkte Demokratie, Populismusforschung, Medien und Politik. Markus B. Siewert, M.A. ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Qualitative Methoden der Empirischen Sozialforschung an der Goethe-Universi- tät Frankfurt; Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Fallorientierte Ansätze in den Sozialwissenschaften, das politische System der USA, insbesondere Aspekte VII VIII Verzeichnis der Autorinnen und Autoren der exekutiv-legislativ Beziehungen, sowie allgemeine Fragen der Vergleichenden Politikwissenschaft. Thomas Waldvogel ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Semi- nar für Wissenschaftliche Politik der Universität Freiburg; Schwerpunkte in Forschung und Lehre: Politische Kommunikation, rezeptionsbegleitende Debat- tenforschung, Methodik und Didaktik der Politischen Bildung. Einleitung Sebastian Jäckle 1 W ozu ein weiteres Methodenbuch? Die ersten Überlegungen zu diesem Buch gehen auf zwei Entwicklungen zurück, die den Sozialwissenschaften zuletzt ihren Stempel aufgedrückt haben. Einerseits haben sich die Sozialwissenschaften in den letzten Jahren in Bezug auf die von ihnen verwendeten Techniken und Analyseverfahren extrem weit ausdifferenziert. Und andererseits nehmen methodische Aspekte einen immer wichtigeren Platz in Forschung und Lehre ein. Ein Indikator dieser Entwicklung ist die Tatsache, dass Manuskripte, die den in der Disziplin vorherrschenden methodischen Ansprüchen nicht gerecht werden, es äußerst schwer haben zur Veröffentlichung zu gelangen. Und sei das Thema noch so aktuell und interessant – nur wenn es auch mit adäquaten Techniken und einer passgenauen methodischen Herangehensweise analysiert wird gilt es als publikationsreif. Nur folgerichtig ist daher die Zahl der Methoden Summer Schools seit einigen Jahren stetig gewachsen.1 Während diese 1Neben der altehrwürdigen Summer School in Essex, die 2016 bereits ihre 49. Auflage erfuhr, sind die ECPR Summer School in Methods and Techniques bis 2015 in Ljubiljana/ ab 2016 in Budapest (11. Auflage in 2016), die ebenfalls von der ECPR ausgerichteten Winter Schools zunächst in Wien und später in Bamberg (6. Auflage in 2016), das Methods Summer Programme der LSE (6. Auflage in 2016), die IPSA Summer Schools in Sao Paulo (7.Auflage in 2016), Singapur (5. Auflage in 2016) und bis 2015 in Ankara (3. Auflage in 2015), die vom WZB, der Berlin Graduate School of Social Sciences und der Humboldt Universität veranstaltete Berlin Summer School in Social Sciences (6. Auflage in 2016) sowie die Swiss Summer School in Social Science Methodology in Lugano (20. Auflage in 2016) nur einige nennenswerte Beispiele. S. Jäckle (*) Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg, Deutschland E-Mail: [email protected] © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 1 S. Jäckle (Hrsg.), Neue Trends in den Sozialwissenschaften, DOI 10.1007/978-3-658-17189-6_1 2 S. Jäckle primär auf PhD-Studierende ausgerichtet sind, so hat sich die Methodenlehre mittlerweile aber auch innerhalb der BA- und MA-Curricula einen festen Platz erarbeitet. Diese Entwicklung spiegelt sich wiederum in Haus- und Abschlussar- beiten wieder, bei denen von Seite der Dozierenden immer häufiger – und in den Augen des Herausgebers dieses Bandes auch vollkommen zurecht – der klare Anspruch erhoben wird, dass ein sauberes Forschungsdesign aufgestellt und ein angemessenes methodisches Vorgehen gewählt wird, welches dann auch korrekt auszuführen ist. Zudem wünschen sich viele Studierende die ausgetretenen Pfade der klassischerweise häufig in Arbeiten gewählten Themen, Forschungsansätze und Methoden zu verlassen und in ihren Werken innovative, neue Verfahren anzu- wenden. An dieser Stelle beginnt aber oftmals das Problem: Lehrbücher, welche den klassischen Kanon quantitativ-statistischer oder qualitativer Verfahren abde- cken, finden sich zu Hauf. Sobald jedoch Interesse besteht, diesen Kanon zu ver- lassen und Analysemethoden zu wählen, die in den Sozialwissenschaften eine bislang noch vergleichsweise geringe Verbreitung gefunden haben, so ist das Angebot an einführenden Lehrbüchern deutlich begrenzter. An dieser Stelle setzt der vorliegende Sammelband an. Es greift hierfür eine Auswahl an Methoden und Techniken heraus, die entweder in den Sozialwissen- schaften allgemein bislang noch keine weite Verbreitung gefunden haben, da sie ihre Ursprünge in anderen Disziplinen haben, oder nur in einzelnen sozialwissen- schaftlichen Subdisziplinen angewendet werden, in anderen dagegen praktisch unbekannt sind, die aber – so die den Kapiteln zugrunde liegende Annahme – zukünftig in allen sozialwissenschaftlichen Teilbereichen eine deutlich steigende Bedeutung erfahren werden. Die Auswahl der Kapitel ist damit keineswegs eklek- tisch, sondern vielmehr daran orientiert, welche Methoden und Verfahren das Potenzial haben, zukünftig das Erscheinungsbild der Sozialwissenschaften maß- geblich zu prägen. Da ein Blick in die Glaskugel der Zukunft aber zwangsweise immer mit einer gewissen Fehlerschwankung einhergeht, kann an dieser Stelle freilich weder eine Gewähr dafür übernommen werden, dass alle methodischen Trends der nächsten Jahre und Jahrzehnten in den folgenden Kapiteln abgebildet werden, noch, dass auch wirklich alle hier beschriebenen Methoden die von uns prognostizierte Entwicklung in Richtung des sozialwissenschaftlichen Standard- Methoden-Kanons nehmen werden. Ziel des Buches ist einerseits die Grundlogik dieser Methoden zu klären und somit ein zumindest rudimentäres Verständnis ihrer Funktionsweise zu gene- rieren, andererseits aber vor allem zu zeigen, welche Arten von Fragestellun- gen man mit den jeweiligen Methoden bearbeiten kann und inwiefern sie den