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Neuartige Klima-Anlage zur Erzeugung ungleicher Luft- und Strahlungstemperaturen in einem Versuchsraum: aus dem Max-Planck-Institut für Arbeitsphysiologie, Dortmund PDF

56 Pages·1954·4.711 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES WIRTSCHAFTS- UND VERKEHRSMINISTERIUMS NORDRHEIN-WESTFALEN Herausgegeben von Staatssekretar Prof. Leo Brandt Nr.118 Prof. Dr. med. E. A. Muller Dr. med. H. G. Wenzel Neuartige Klima-Anlage zur Erzeugung ungleicher LuA-- und Strahlungstemperaturen in einem Versuchsraum aus dem Max-Planck -Institut fur Arbeitsphtsiologie, Dortmund Ais Manuskript gedruckt Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1954 ISBN 978-3-663-04089-7 ISBN 978-3-663-05535-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-05535-8 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen G 1 i e der u n g A. Einleitung und Problemstellung · · · · · · • s. 5 s. B. Die technische Einrichtung der Klima-Anlage 1 I. Über die Arten der Einwirkung der Klimafaktoren . . auf den Menschen · · • · · · · • · · · · · · s. 1 11. Das Prinzip der Herstellung ungleicher Luft- und Strahlungstemperaturen im Versuchsraum · · · · · · s. 9 111. Der Gesamtaufbau der Klima-Anlage · · · · · · S. 22 IV. Die Einrichtung zur Klimatisierung der Luft · · • s. 31 V. Die Regulierung der Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit nach der Taupunkts-Methode s. 34 VI. Die Personenwaage · · • · · · · · s. 39 VII. Die Tretbahn s. 40 . . . C. Zusammenfassung · · · · · · · · · s. 41 . . . D. Literaturverzeichnis · · · · · · · · · s. 43 Seite 3 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen A. Ein 1 e i tun gun d Pro b 1 e m s tel 1 u n g Klima-physiologische Untersuchungen haben durch den letzten Weltkrieg starke Impulse bekommen. Die Ausdehnung der Kriegsführung in tropische und arktische Gebiete, das Vordringen der Fliegerei in tief-temperierte, stratosphärische Regionen hat Fragen aufgeworfen: Wo liegt die Erträg lichkeitsgrenze des Menschen für solche abnormen klimatischen Bedingungen? - oder: Wie sieht die richtige Kleidung und Ernährung unter diesen Bedin gungen aus? - u.a. Bei allen Klimawirkungen sind immer 4 Faktoren betei ligt: Die Temperatur der umgebenden Luft, die Größe der Bewegung dieser Luft gegenüber dem Menschen, der Feuchtigkeitsgehalt dieser Luft und die Strahlungstemperatur der umgebenden Flächen. Diese Klimafaktoren können z.T. unmittelbar schädigend auf die menschliche Haut wirken wie z.B. in tensive Strahlung oder starke Kälte. Solche unmittelbar schädigenden Wir kungen sollen außer Betracht bleiben. Die physiologische Bedeutung des Klimas soll hauptsächlich unter dem Ge sichtspunkt einer ausgeglichenen Wärmebilanz des Menschen gesehen werden. Der Mensch, der als Warmblüter gebunden ist, seine Körpertemperatur auf einem Wert von 37°C konstant zu halten, kann diese Aufgabe nur innerhalb enger Grenzen der äußeren Klima-Bedingungen lösen. Dabei müssen die Re gulationsvorgänge des Menschen in zweierlei Richtung wirken: Einmal kann es das umgebende Klima notwendig machen, die Körpertemperatur gegen eine zu starke Abkühlung aufrecht zu erhalten, die durch kalte Luft, durch zu sätzlichen Wind, durch zu geringe Luftfeuchtigkeit oder zu starke Abstrah lung entsteht. Umgekehrt kann das Klima dazu führen, daß die Körpertempe ratur über das erträgliche Maß hinaus steigt, weil der Körper die laufend produzierte Wärme nicht abgeben kann. Diese Gefahr besteht bei zu großer Bestrahlung, bei zu hoher Lufttemperatur oder hoher Feuchtigkeitssätti gung der Luft. Besonderes Interesse verdienen künstliche Klimazustände, die an verschie denen Arbeitsstätten, z.B. in Fabriken, durch den Produktionsprozeß her vorgerufen werden. Hierzu gehören Betriebe mit starker Hitzeentwicklung, besonders die Arbeitsstätten in der Eisen- und Stahlindustrie, Schmieden, Gießereien, Glashütten, keramischen und ähnlichen Betrieben. Auch die Ge winnung von Erzen und Kohle in tiefen Schichten zwingt zu Arbeiten in ei ner Umgebung, die oft durch hohe Lufttemperatur bei hoher Feuchtigkeit charakterisiert ist. Seite 5 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Kommt zu der Klima-Belastung eine intensive körpe.rliche Arbeit, die zu einer hohen Wärmeproduktion im Körper führt, so ist die Erhaltung einer ausgeglichenen Wärmebilanz weiter erschwert. Man hat längst erkannt, daß unter der Hitzebelastung die Leistungsfähigkeit des Menschen soweit ein geschränkt ist, daß eine pausenlose 8-stündige Arbeitszeit nicht mehr verlangt werden darf. In vielen Betrieben findet eine Ablösung derart statt, daß 2 Arbeiter sich die Schicht in halbstündigem oder 20-minütli chem Wechsel teilen. In anderen Betrieben ist die Arbeitszeit auf 6 Stun den oder weniger eingeschränkt. Diesbezügliche gesetzliche Regelungen bei Temperaturen über 280C bestehen z.B. im Bergbau. Das sind jedoch mehr oder weniger empirische und sehr grobe Versuche, die Arbeit den klima physiologischen Bedingungen anzupassen. Es hat nicht an Versuchen gefehlt, diese Anpassung zu verfeinern (Gutachten LEHMANN, Gutachten BRÜNER, Ver suche WYNDHAM). Bei diesen Versuchen bestand immer die Absicht, anstelle des einen unzureichenden Klima-Maßstabes "Lufttemperatur" eine die phy siologische Hitzebelastung in allen ihren Komponenten zusammenfassend wer tende Meßgröße zu setzen. Die bekannteste und am weitesten verbreitete Skala dieser Art ist die "effektive Temperatur". Bedauerlicherweise ist aber die "effektive Temperatur" nur für den ruhenden Menschen bestimmt worden. Versuche, auch am arbeitenden Menschen die Erträglichkeit unter verschiedenen Klimabedingungen zu ermitteln, sind von EICHNA und Mitar beitern und WYNDHAM bekannt geworden. Es fehlen jedoch systematische Untersuchungen über die Dauerleistungsfä higkeit und die Leistungsfähigkeit in kürzeren Perioden, über die notwen dige Pausenlänge und Erholungszeit, über die Art und Weise der Erholung, z.B. über die Frage, ob die Erholung am Arbeitsort unter Hitzebelastung selbst stattfinden kann. Solche Versuche sind wohl unterblieben, weil es nicht leicht ist, die Klimabedingungen der Praxis im Laboratorium gradu ell zu ändern und konstant zu halten. Besonders schwierig lassen sich Klimazustände reproduzieren, bei denen intensive Wärmestrahlung vorherr schend ist. Aber auch die Messung der Dauerleistungsfähigkeit, mit ein wandfreien, objektiven Methoden wurde erst in den letzten Jahren ermög licht. Die Frage nach dem Arbeitsklima, das für schwere Arbeiten zuträglich ist, schließt gleichzeitig die Frage nach de~ individuellen Erträglichkeit un günstiger Klimabedingungen ein. Auch hierüber ist wenig bekannt geworden. Seite 6 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Einfache Methoden, die Hitzeverträglichkeit eines Menschen zu erfassen, fehlen bisher. Neben der angeborenen Hitzeverträglichkeit sind die Men schen in verschiedenem Maße fähig, sich an ein neues Klima zu akklimati sieren. Die Grenzen dieser Akklimatisations-Möglichkeiten und die Bestän digkeit der erreichten Akklimatisierung sind weitere Probleme, die der Bearbeitung harren. Der Mensch lebt meist im Klima seiner Kleidung. Die klima-physiologische Bedeutung der Kleidung steht der der Raum-Klimatisierung daher nicht nach. Die Textil-Industrie ist heute in der Lage, eine große Variation von Stof fen aus künstlichen und natürlichen Fasern zu kombinieren, die die ver schiedensten physikalischen Eigenschaften haben. Die physikalischen For derungen an die Kleidung, die der Physiologe für einen ruhenden und ar beitenden Menschen für verschiedene Klimabedingungen zu stellen hat, sind noch nicht fixiert worden. Hier besteht ein weiteres großes Arbeitsfeld für die Klima-Physiologie. B. Die t e c h n i s ehe Ein r ich tun g der K 1 i m a - A n 1 a g e I. Über die Arten der Einwirkung der Klimafaktoren auf den Menschen Die Untersuchung der in der Einleitung aufgezeigten Fragestellungen er fordert einen Versuchsraum, in dem unabhängig voneinander die 4 Klimafak toren "Lufttemperatur", "Luftfeuchtigkeit", "Luftbewegung" und "Wärme strahlung" variiert werden können. Diese beeeinflussen nämlich, jeder in seiner Art, den Wärmeaustausch zwischen dem Menschen und seiner Umgebung. Dieser Wärmeaustausch erfolgt hauptsächlich auf folgenden 3 Wegen: 1. Durch Leitung und Konvektion, 2. Durch Verdunstung, 3. Durch Strahlungsaustausch. 1. Der Wärmeaustausch durch Leitung und Konvektion Befindet sich der Mensch in einer relativ zu ihm ruhenden Luft, so gibt er an sie Wärme durch einfache Überleitung ab, wenn sie kälter ist und erhält Wärme zugeleitet, wenn sie wärmer ist als seine Oberfläche. Die Wärmemenge, die übergeleitet wird, wächst mit der Größe der Temperatur Differenz zwischen Mensch und Luft. Wenn die Temperatur beider Körper Seite 7 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen gleich ist, wird keine Wärme mehr übergeleitet. Die Wärmeleitung wird na turgemäß stärker, wenn sich die Luft relativ gegen den Menschen bewegt, da z.B. für den normalen Fall, daß die Luft kälter als der Mensch ist, fortlaufend neue kalte Luft (mit großer Temperatur-Differenz gegen den Menschen) für den Wärmeübergang an den Menschen herankommt und die be reits am Menschen erwärmte (mit kleiner oder fehlender Temperatur-Diffe renz gegen den Menschen) fortgeschafft wird. Dieser Wärmetransport durch die strömende Luft (sog. Konvektion) kann einmal auf natürliche Weise da durch auftreten, daß die Luft bei Erwärmung leichter (und bei Abkühlung schwerer) als die übrige Luft der Umgebung wird und nur aus diesem Grund beginnt zu strömen (sog. freie Konvektion). Wenn die Luft aus anderen Gründen relativ gegen den Menschen bewegt wird (Wind, Bewegung des Men schen selbst in ruhender Luft usw.) tritt die sog. erzwungene Konvektion auf. 2. Der Wärmeaustausch durch Verdunstung Eine zweite Möglichkeit des Wärmeüberganges vom Menschen auf die Umgebung besteht darin, daß an der Hautoberfläche Feuchtigkeit verdunstet und dem Menschen die zur Verdunstung notwendige Verdampfungswärme entzogen wird. Eine Kühlung des Menschen auf diese Weise ist nur dann möglich, wenn die die Haut berührende Luft Feuchtigkeit aufnehmen kann, d.h. nicht feuch tigkeitsgesättigt ist. Sie wird naturgemäß durch eine Bewegung der Luft relativ zum Menschen (fortlaufende Zufuhr trockenerer Luft) verstärkt. (In Sonderfällen, bei Temperaturen einer sehr feuchten Luft über 37°C, kann es auch vorkommen, daß durch Kondensation von Luftfeuchtigkeit auf der Körperoberfläche dem Menschen Wärme zugeführt wird). 3. Der Wärmeaustausch durch Strahlungsaustausch Die dritte Möglichkeit des Wärmeübergangs ist die durch Strahlungsaus tausch. Jeder Körper sendet bekanntlich eine sog. Temperatur- oder Wärme strahlung aus, deren Leistung (L) proportional der Größe (F) der Oberflä che und einer für jeden Stoff typischen Konstanten (c = sog. Strahlungs zahl) und proportional der 4. Potenz der absoluten Temperatur des Körpers, also 4 L = c • F • T ist (STEFAN-BOLTZMANN'sches Gesetz). Stehen sich 2 Flächen von verschie- Seite 8 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen dener Temperatur gegenüber, so gleichen sich, auch ohne daß zwischen ihnen eine Wärmeleitung stattfindet, im Laufe der Zeit ihre Temperaturen aus. geschieht dadurch, daß sowohl die wärmere Fläche der kälteren als Di~s auoh die kältere der wärmeren Energie zustrahlt, daß jedoch der erstere Vorgang den zweiten überwiegt. In praktischer Hinsicht bedeutet das z.B., daß ein Mensch mit einer Oberflächentemperatur von 32°C in einem Raum mit einer Wandtemperatur von 20°C fortlaufend an die Wände Wärme verliert, weil er ihnen (wegen seiner höheren Temperatur) mehr Wärme zustrahlt als er von ihnen (wegen ihrer niedrigeren Temperatur) zugestrahlt bekommt. Diese Strahlungsbilanz kehrt sich um, wenn die den Menschen umgebenden Flächen eine höhere Temperatur als seine Oberfläche haben: Ein Mensch, der z.B. vor einer Ofenwand von 100°C Temperatur steht, erhält von ihr mehr Strahlung als er ihr abgeben kann. Da bei den verschiedenen Klimazuständen jeder dieser Wärmeübergänge ge trennt in verschiedener Richtung und Stärke die Gesamtwärmebilanz des menschlichen Körpers beeinflussen kann, ist eine umfassende Kenntnis der Gesamteinwirkung des Klimas auf den Menschen nur durch ein Studium des menschlichen Verhaltens bei Einzelvariation jedes Faktors zu erhalten. 11. Das Prinzip der Herstellung ungleicher Luft- und Strahlungstemperaturen im Versuchsraum Die gegenseitig unabhängige Variation der Lufttemperatur, der Luftfeuch tigkeit und der Luftbewegung ist ohne besondere Schwierigkeit in einem Versuchsraum verhältnismäßig einfacher Bauart möglich und oft mit gutem Erfolg durchgeführt worden. Eine Klimakammer, die diese Aufgabe erfüllt, ist im Prinzip ein Raum mit einer Öffnung in einer der Begrenzungsflä chen, durch die Luft mit bestimmter Temperatur und Feuchtigkeit in den Raum eintritt, ihn mit bestimmter Geschwindigkeit durchströmt und durch eine zweite Öffnung wieder verläßt. Die Oberflächen der Wände nehmen in einem solchen Raum nach einiger Zeit eine der durchströmenden Luft glei che oder nur wenig davon abweichende Temperatur an und strahlen dann in entsprechender Stärke. Eine von der Lufttemperatur abweichende Strahlungs temperatur durch Beheizung oder Kühlung der Wände ist jedoch in einem ge wöhnlichen Raum nur unvollkommen und bei gleichzeitiger Störung der Re gulation der übrigen Klimafaktoren zu erreichen. Zum besseren Verständnis dieser Störungen wurde schematisch in Abbildung 1 dargestellt, welche Seite 9 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Vorgänge in einem Raum ablaufen, wenn - zunächst ohne Ventilation des Raumes - eine Wand anders als die Luft temperiert ist. Luftströmung mit Wärmeabgabe der Luft an die Wand Strahlungsbilanz Strahlungsbilanz ...... ~ Luftströmung mit Wärmeverlust der Wand an die Luft Wandtemperatur höher Wandtemperatur tiefer als Lufttemperatur als Lufttemperatur A b b i 1 dun g 1 Vorgänge an einer senkrechten Wandfläche bei Berührung mit einer anders temperierten Luft An einer Wand, die wärmer als die Luft ist (Abb. 1, links), kommt es zu einem Temperaturausgleich zwischen Wand und Luft mit folgenden Vorgängen: 1. Auftreten einer unkontrollierbaren Luftströmung im Raum (die kältere Luft, die sich in Kontakt mit der wärmeren Wand befindet, wird aufge heizt und dadurch spezifisch leichter. Sie strömt an der Wand aufwärts und unter der Decke zur Raummitte hin unter Wärmeabgabe an die Decke. Da gleichzeitig besonders unten fortlaufend kalte Luft zur wärmeren Wand nachströmt, kommt es zu einer Luftzirkulation im Raum). 2. Abkühlung der Wand (als unmittelbare Folge der Berührung mit der käl teren Luft). Seite 10 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen 3. Aufheizung der Luft (als unmittelbare Folge der Berührung mit der wär meren Wand). 4. Abnahme der relativen Luftfeuchtigkeit (als Folge der Aufheizung der Luft bei Konstantbleiben der absoluten Feuchtigkeit). 5. Ungleichmäßige Temperaturverteilung auf der Wandoberfläche mit ent sprechend ungleichmäßiger Strahlung (als Folge der Tatsache, daß die Wand in ihren unteren Bereichen immer mit kälterer Luft in Berührung kommt als oben und daher unten mehr Wärme verliert als oben). 6. Ungleichmäßige Temperatur der Raumluft (als Folge der partiellen Auf heizung der Raumluft an der wärmeren Wand). Wenn im umgekehrten Fall (Abb. 1, rechts) eine Wand kälter als die Luft temperatur ist, laufen - wiederum bedingt durch den Temperaturausgleich - die folgenden Vorgänge ab: 1. Auftreten einer unkontrollierbaren Luftströmung im Raum (die wärmere Luft in unmittelbarer Nähe der kälteren Wand kühlt sich an ihr ab, wird spezifisch schwerer und sinkt nach unten. Durch die von oben zur Wand hinströmende warme Luft bildet sich ein - umgekehrt wie oben be schrieben gerichteter - zirkulierender Luftstrom aus). 2. Erwärmung der Wand (als Folge der Berührung mit der wärmeren Luft). 3. Abkühlung der Luft (als Folge der Berührung mit der kälteren Wand). 4. Zunahme der relativen Luftfeuchtigkeit (als Folge der Abkühlung der Luft, bei Konstantbleiben der absoluten Feuchtigkeit). a) u.U. Erreichen des Sättigungswertes der Luftfeuchtigkeit und Kon densation von Wasser an der kalten Wand (als Folge einer Abkühlung der Luft bis zum Taupunkt oder unter ihn). 5. Ungleichmäßige Temperaturverteilung auf der Wandoberfläche mit ent sprechend ungleichmäßiger Strahlung (als Folge der in den oberen Be reichen der Wand stärkeren Erwärmung der Wand durch die wärmere Luft). 6. Ungleichmäßige Temperierung der Raumluft (als Folge der partiellen Ab kühlung der Raumluft an den kälteren Wänden). Ohne weitere Maßnahmen laufen diese Vorgänge bis zum Ausgleich von Wand und Lufttemperatur ab. Um eine konstante Temperatur-Differenz zwischen Seite 11

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