ebook img

Naturheilverfahren: Zum Stand der Forschung PDF

148 Pages·1990·4.466 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Naturheilverfahren: Zum Stand der Forschung

H. Albrecht· G. Franz (Hrsg.) N aturheilverfahren Zum Stand der Forschung Mit 63 Abbildungen und 17 Tabellen Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo Hong Kong Dr. Henning Albrecht Karl und Veronica Carstens-Stiftung im Stifterverband fur die Deutsche Wissenschaft, Brucker Holt 56-60, 4300 Essen 1 Professor Dr. Gerhard Franz Lehrstuhl flir Pharmazeutische Biologie, Institut flir Pharmazie, Universitat Regensburg, Universitatstr. 31, 8400 Regensburg CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Naturheilverfahren: zum Stand der Forschung 1 H. Albrecht; G. Franz (Hrsg.). - Berlin; Heidelberg; New York; London; Paris; Tokyo; Hong Kong: Springer, 1990 ISBN-13: 978-3-540-50956-1 e-ISBN-13: 978-3-642-87580-9 DOl: 10.1007/978-3-642-87580-9 NE: Albrecht, Henning [Hrsg.] © Springer-Verlag, Berlin Heidelberg New York 1990 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschtitzt. Die dadurch begtindeten Rechte, insbeson dere die der Ubersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildun gen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfaltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. Sep tember 1965 in der Fassung vom 24. Juni 1985 zulassig. Sie ist grundsatzlich vergii tungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheber rechtsgesetzes. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kcnnzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgcbung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dtirften. Produkthaftung: Ftir Angaben tiber Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewahr iibernommen werden. Derartige Angaben mtissen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit tiberprtift werden. Satz: Ernst Kieser GmbH, NeusaB 2127/3335-54321 - Gedruckt auf saurefreiem Papier Inhaltsverzeichnis H. Albrecht und G. Franz: Vorwort ... IX H. Albrecht: Zwischenbilanz und Perspektiven 1. Kraus und G. Franz: Pflanzliche Polysaccharide mit antitumoraler Wirkung 7 G. Harisch und M. Kretschmer: Zur Biochemie der Wirkungsentfaltung hombopathischer Verdiinnungen .......................... . 22 o. Weingartner: Experimentelle Studien zur physikalischen Struktur hombopathischer Potenzen ..................................... 33 S. H. Gohla, H.-D. Haubeck, S. Schrum, H. Soltau und R. D. Neth: Immunmodulation am Beispiel der Cupressacee "Thuja occidentalis L." . 59 Ch. Bautz, K. H. Bohuslavizki, W Hansel, A. Kneip, E. KoppenhOfer und W-D. Moller: Ober neurogene Wirkungen von "Ruta graveolens" 87 M. Wiesenauer: Arzneimittel der besonderen Therapierichtungen - Probleme des Wirksamkeitsnachweises . . . . . . . . 115 W Gaus: Design von Studien zur Wirksamkeit von Naturheilverfahren - dargestellt an einem Beispiel aus der Hombopathie und aus der Diatetik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 Sachverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 139 Adressen Albrecht, H.; Karl und Veronica Carstens-Stiftung im Stifterverband fUr die Deutsche Wissenschaft, Brucker Holt 56-60, 4300 Essen 1 Bautz, Ch.; Pharmazeutisches Institut der Christian-Albrechts-Universitat zu Kiel, Gutenbergstr. 76-78, 2300 Kiel Bohuslavizki, K. H.; Physiologisches Institut der Christian-Albrechts-Universitat zu Kiel, Hermann-Rodewald-Str. 5, 2300 Kiel Franz, G.; Universitat Regensburg, Naturwissenschaftliche Fakultat IV, Chemie und Pharmazie, Universitatsstr. 31, 8400 Regensburg Gaus, W.; Klinische Dokumentation der Universitat Ulm, Eythstr. 2, 7900 Ulm Gohla, S. H.; c/o Labor fUr Hautimmunologie, Biovertraglichkeit, Immunologie, P-G-U-Forschungszentrum, Beiersdorf AG, Unnastr. 48, 2000 Hamburg 20 Hansel, W.; Pharmazeutisches Institut der Christian-Albrechts-Universitat zu Kiel, Gutenbergstr. 76-78,2300 Kiel Harisch, G.; Institut fUr Physiologische Chemie der Tierarztlichen Hochschule Hannover, Biinteweg 17, 3000 Hannover 71 Haubeck, H.-D.; Institut fUr Klinische Chemie und Pathobiochemie, Medizinische Fakultat der RWTH Aachen,Pauwelsstr. 5100 Aachen Kneip, A.; Physiologisches Institut der Christian-Albrechts-Universitat zu Kiel, Hermann-Rodewald-Str. 5, 2300 Kiel Koppenhofer, E.; Physiologisches Institut der Christian-Albrechts-Universitat zu Kiel, Hermann-Rodewald-Str. 5, 2300 Kiel VIII Kraus, J.; Institut fUr Pharmazie, Universitat Regensburg, Universitatsstr. 31, 8400 Regensburg Kretschmer, M.; Institut fUr Physiologische Chemie der Tierarztlichen Hochschule Hannover, Biinteweg 17, 3000 Hannover Moller, W.-D.; Abteilung Neurologie der Christian-Albrechts-Universitat zu Kiel, Hermann-Rodewald-Str. 5, 2300 Kiel Neth, R. D.; II. Medizinische Klinik, Hamatologisches Labor, Universitatskrankenhaus Eppendorf, Martinistr. 52,2000 Hamburg 20 Schrum, S.; II. Medizinische Klinik, Hamatologisches Labor, Universitatskrankenhaus Eppendorf, Martinistr. 52, 2000 Hamburg 20 Soltau, H.; II. Medizinische Klinik, Hamatologisches Labor, Universitatskrankenhaus Eppendorf, Martinistr. 52, 2000 Hamburg 20 Weingartner, 0.; Pharmazeutische Fabrik Dr. Reckeweg & Co. GmbH, Berliner Ring 32, 6140 Bensheim 1 Wiesenauer, M.; In der Geiss 8, 7056 Weinstadt 5 Vorwort Den Naturheilverfahren wird heute manches nachgesagt, kaum aHerdings, daB es auf diesem Gebiet wissenschaftliche Untersuchungen gibt, tiber die zu berichten sich lohnt. In dieser Situation mtissen die hier vorgelegten Ergebnisse nachdenklich stimmen. Dies gilt vor aHem ftir die Untersuchun gen zur Homoopathie. Angesichts der nach wie vor weit verbreiteten Vorbehalte in der Wissen schaft gegen die Naturheilverfahren kann die Forschung hier erst am Anfang stehen. So konnen auch zwangsHiufig nicht aHe Richtungen dieser facettenreichen Therapieformen, ftir die es keinen aHgemeingtiltigen Sam melbegriff gibt, auf dem gleichen Stand sein. Der vorliegende Band befaSt sich mit den beiden sowohl in der Therapie als auch in der Forschung wichtigsten Richtungen: Phytotherapie und Homoopathie. Wie immer man dazu stehen mag, diese Arbeiten mtissen in Zukunft die Grundlage fOr jede verntinftige Diskussion tiber die Naturheilverfahren bil den. Wenn sie zu kritischer, aber fairer Diskussion, zu Nachprtifungen und zu weiteren Untersuchungen anregen, ist viel erreicht. Danksagnng Die Untersuchung von KrauslFranz wurde von der "Deutschen Krebshilfe" und dem "Fonds der Chemischen Industrie" gefordert. AIle iibrigen Arbeiten wurden von der "Karl-und-Veronica-Carstens-Stif tung im Stifterverband fur die Deutsche Wissenschaft" gefordert - die Untersuchung von HarischIKretschmer sowie von Bautz et al. zusammen mit der "Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung", die Untersu chung von Wiesenauer zusammen mit der "Robert Bosch-Stiftung". ond Perspektiven Zw~schenbilanz H. Albrecht Als Sokrates wie gewahnlieh auf dem Marktplatz von Athen stand und dem bunten Treiben zusah, rannte platzlieh ein Mann tiber den Platz, der von mehreren anderen verfolgt wurde. Die Verfolger riefen: "Haltet den Marder! Sokrates, halte den Marder!" Doeh Sokrates reagierte nieht und blieb stehen. Einer der Verfolger hie It an und fragte ihn: "Sokrates, warum hast du den Marder nieht aufgehalten?". Und Sokrates fragte in bekannter Weise zurtiek: "Was ist ein Marder?". Darauf der Verfolger: "Jemand, der einen anderen umbringt!". Sokrates: "Also ein Soldat". Der Verfolger: "Nein. Jemand, der einen anderen im Frieden umbringt!". Sokrates: "Also ein Seharfriehter." Der Ver folger: "Nein! Jemand der einen anderen zu Friedenszeiten in seinem Haus umbringt!". Darauf Sokrates: "Aeh so, ein Arzt." Die wissenschaftliche Beschaftigung mit den Naturheilverfahren tragt wahr haft "sokratische" Ziige. Man muB schon bereit sein, sich durch unvoreinge nommenes, beharrliches Fragen in eingefahrenen Denkstrukturen durchein anderbringen zu lassen. Dnd man muB haufig erkennen, daB mechanisches SchluBfolgern nicht immer zum richtigen Ergebnis flihrt. Eingefahrene Denkstrukturen, die es durcheinanderzubringen gilt, gibt es auf beiden Seiten des Grabens, der die Naturheilverfahren oder die Erfah rungsheilkunde von der Hochschulmedizin oder "Schulmedizin" trennt. Ein schIagige Gegensatzpaare heiBen hier zum Beispiel: ,Erfahrung statt Wis senschaft', ,Heilkunde vs Medizin', ,Kausalanalytischer Reduktionismus contra induktivistisch-synthetische Ganzheit', ,Kausale Therapie vs Pla zebo' ... Dnvoreingenommenes Fragen ist auch hier fruchtbar, und zwar flir beide Seiten. Der Hochschulmediziner, der Biowissenschaftler muB sich schon ganz beharrlich fragen lassen, warum er sich eigentlich nicht mit den Natur heilverfahren beschattigt, wenn mehr als die Halfte der niedergelassenen Arzte sie zumindest gelegentlich anwendet, wenn Tausende von Arzten sie fast ausschlieBlich praktizieren und wenn ein GroBteil der Bevolkerung sie ausdriicklich wiinscht! Dnd mechanisches SchluBfolgern bei der Antwort auf diese Frage muB hier wahrlich nicht zum richtigen Ergebnis flihren: denn nur weil das Reichsgesundheitsamt in den dreiBiger lahren und weil Paul Martini in den flinfziger lahren beispieisweise die Wirksamkeit der Homoopathie nicht nachweisen konnten, heiBt das noch lange nicht, daB ein Wirksamkeitsnach- 2 H. Albrecht weis der Homoopathie generell nicht moglich ist, wie Anschutz (1987) noch einmal apodiktisch feststellte. Die Karl-und-Veronica-Carstens-Stiftung, 1981 yom damaligen Bundes prasidenten Karl Carstens und seiner Ehefrau Veronica Carstens errichtet, hat sich das "sokratische" Vorgehen zu eigen gemacht. Sie stellt die eben beispielhaft genannte Frage an beide Seiten und fOrdert jeden Versuch, die notwendige Brucke zu schlagen. DaB sie dabei bisher den richtigen Weg gegangen ist, zeigt sich darin, daB sie von heiden Seiten miBtl'auisch beaugt wird. Zur Zeit ist noch nicht zu sagen, auf welcher Seite das MiBtl'auen eigentIich groBel' ist. Verstandlich, denn wer laBt sich schon gerne naiv befragen und in seinen gewohnten Denkstrukturen durcheinanderbringen. Die wahrhaft konstruktive Tatigkeit diesel' Stiftung hat in den wenigen lahren ihl'es Bestehens zu beachtlichen Ergebnissen gefUhrt. Dabei gibt es ganz klar zwei Schwerpunkte: Phytotherapie und Homoopathie. Von del' Erfahrungsheilkunde aus gesehen ist das beinahe selbstverstandlich. Pflan zenextrakte und Pflanzeninhaltsstoffe sind der therapeutische Grundpfeilel' der meisten Naturheilverfahl'en: so der Phytothel'apie im stl'engen Sinne, der Homoopathie (die meisten homoopathischen Al'zneimittel haben ihren Ul'sprung in Pflanzenextl'akten), del' Kneipp-Therapie (sofern sie Arznei mittel verwendet), der anthroposophisehen Medizin (man denke nur an die Misteltherapie), bis hin zu den auch bei uns immer weiter verbreiteten auBereuropaischen Heilweisen: Traditionelle Chinesische Medizin, Ayur veda (indische Medizin) und Tibetische Medizin - sie aIle sind im wesentIi chen Phytotherapien. Die Pflanzen also und ihre InhaItsstoffe sind der entscheidende Rohstoff fUr den Arzneimittelschatz der verschiedensten Naturheilverfahren. Dieser eine Sehwerpunkt durfte bei der Hochschulmedizin noch am ehe sten Vertrauen erwecken. Arzneimittel aus Pflanzeninhaltsstoffen zu gewin nen, gilt bei wei tern nicht als so abwegig wie Homoopathie oder etwa Akupunktur. Da gibt es beruhmte Beispiele wie Digitalis oder Strophantin, da gibt es in del' alltagliehen Erfahrung Kaffee, Nikotin und Tee mit ihren bekannten pharmakologischen Effekten. Der andere Sehwerpunkt ist die Homoopathie. Sie ist eines der altesten europaischen Therapiesysteme auBerhalb der Hochsehule, seit mehr als 150 lahren sozusagen der andere Weg del' Medizin. Die Homoopathie ist im Unterschied zu allen bestehenden Naturheilverfahren und Richtungen der Erfahrungsheilkunde ein komplettes geschlossenes System mit eigenen Dia gnosemethoden, eigenen, sehr speziellen Arzneimitteln mit einem besonde ren Herstellungsverfahren, mit einer eigenen Theorie, mit einer ganz beson deren Sicht von Krankheit, Gesundheit und Heilung. Von ihren Verfeeh tern wird sie als geniale Heilmethode gesehen, die ausschlieBlich in die Hand des Arztes gehort. Fur das Denken der naturwissensehaftIieh fundierten Hochschulmedizin jedoch ist die Homoopathie eine arge Zumutung. Da soli nieht nur Ahn liehes mit Ahnlichem geheilt werden, es solI ferner akzeptiert werden, daB das Indikationsspektrum eines Arzneimittels dureh Vergiftungsfalle einer-

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.