NATUR UND ARTEFAKT 2011/2012 TIERPARK BERLIN herausgegeben von der Technischen universiTäT berlin FachgebieT baukonsTrukTion und enTwerFen ProF. regine leibinger VORWORT 04 ZAPFEN 06 >kays elbeyli >casPar kollmeyer AHORN 12 >Jannis Jaschke >sara lusic-alavanJa >Zara PFeiFer KAKTUs 18 >sebasTian PellaTZ >simon schulZ mycEL 24 >anne schlebbe >sebasTian waTTenberg sEIFENBLAsE 30 >Felix Thoms >kaTharina woicke BAUmscHNITT 36 >monika bersTis >monTse PasTor nicolau PILZ 40 >minh-khoi nguyen-Thanh >Jian yang KIEsELALgE 44 >max dZembriTZki >ole kingelmann WORKsHOP 52 >digiTales handwerk ImPREssUm 56 04 vorworT FORmsTEINWAND, TIERPARK FRIEDRIcHsFELDE, KARL HEINZ ADLER UND FRIEDRIcH KRAcHT, cA.1970 05 Inhalt des entwurfssemInars war dIe auseInandersetzung mIt dem spannungsfeld zwIschen dem vorgefundenen natürlIchen und eInem durch menschlIche oder technIsche entwIcklung entstandenen produkt. Seerosenblatt, Schmetterlingsflügel oder Sei- Designprozess generierten Gestaltungsmög- fenblasen: Als unerschöpflicher Fundus bietet lichkeiten auch zu einer neuen Betrachtungs- die Natur eine riesige Vielfalt an Formen, Mu- weise von Form, Raum, Oberfläche und Ma- stern und Strukturen. Die Faszination des Men- terialität führen. Durch den gezielten Einsatz schen für die Fähigkeiten und Konstruktionen computerbasierter Entwurfs- und Produkti- der Natur ist beinahe so alt wie die Mensch- onsmethoden wie CNC-Fräse, 3D-Plotter und heit selbst. Architekten und Designern dient Lasercutter wurden anhand von Vorbildern aus die Fülle von Bauplänen in der Natur seit jeher der Natur zunächst räumliche Strukturen und als Inspirationsquelle für unzählige Entwürfe. tektonische Modelle entwickelt und in großmaß- Hinter den komplexen, scheinbar chaotischen stäblichen Modellen auf ihre Gesetzmäßigkeiten Erscheinungen stehen meist einfache mathe- und Eigenschaften hin untersucht. matische Regeln. Diese Gesetzmäßigkeiten und Eigenschaften der Naturvorlagen zu erkennen, Die gewonnenen Erkenntnisse und Fähigkeiten zu verstehen und auf eine konkrete Bauaufgabe sowie die entstandenen Strukturen dienten im anzuwenden, war die Aufgabe der Studenten zweiten Teil des Seminars als Ausgangspunkt in diesem Semester. Das Entwurfsseminar war für die räumliche und strukturelle Auseinan- eine integrative Lehrveranstaltung. Projektbe- dersetzung mit der konkreten Aufgabenstel- gleitend fanden Seminare zum „digitalen Hand- lung. Im Rahmen eines fachgebietsinternen werk“ und zur Architekturdarstellung statt. Wettbewerbs sollten architektonische Lösungen für eine neue Eingangssituation des Tierparks In den Workshops zum „digitalen Handwerk“ Friedrichsfelde in Berlin entworfen werden. Die wurden unter dem Motto „Inspiration statt Imi- Schnittstelle zwischen der Parklandschaft als tation“ tektonische Modelle anhand von ausge- inszenierte Natur, und angrenzendem Stadt- wählten Vorbildern aus der Natur entwickelt. raum ist der Eingang des Tierparks ein span- Ziel des Seminars war das Verständnis kom- nungsvoller Ort für die Anwendung der aus den plexer räumlicher Strukturen und die präzise Naturvorbildern gewonnenen architektonischen Fertigung entsprechender digitaler und phy- Ansätze. Neben den funktionalen Anforderun- sischer Artefakte mit konstruktiven Methoden gen des Raumprogramms und den technischen des rechnerbasierten Modellbaus. Computer- Vorraussetzungen der Entwurfsaufgabe sollte gesteuerte Prozesse vereinfachen zunehmend mit der Architektur des Eingangsgebäudes ein die Herstellung präziser und komplexer Bau- öffentliches Fenster entstehen, das die Inhalte teile und Entwurfsmodelle in der Architektur. des Tiergartens in zeitgemäßer Sprache im öf- Um dieses Potential zu entdecken, haben wir fentlichen Raum widerspiegelt und den Besu- uns mit den Teilschritten (Datenerzeugung, Ma- chern eine unverwechselbare Atmosphäre beim schinenfunktion CAD/CAM/CNC-Technologie, Betreten und Verlassen des Parks vermittelt. Materialkunde) beschäftigt und gemeinsam die Der interne Ideenwettbewerb hierzu fand in Möglichkeiten (und Grenzen) rechnerbasierter Zusammenarbeit mit dem Tierpark Friedrichs- Design-Prozesse in der Architektur untersucht. felde statt. Am Ende des Semesters wurden die Die erlernten Techniken und Methoden sollten Ergebnisse in einer gemeinsamen Jurysitzung nicht nur zu einer Erweiterung der technischen bewertet und prämiert. Kenntnisse beitragen, sondern aufgrund der im 06 ZAPFEN KAys ELBEyLI UND cAsPAR KOLLmEyER die unTersuchTe schuPPensTrukTur unTerschiedlicher ZaPFen FolgT einem klar deFinierTen maThemaTischen auFbau Zur oPTimalen oberFlächennuTZung. durch seinen TransFormaTiven charakTer sTehT der ZaPFen in wechselwirkung miT seiner umwelT und erZeugT ein diFFerenZierTes sysTem, dass sich enTsPrechend den erFordernissen anPassT. archiTekTonisch beTrachTeT TransFormierT sich die enTworFene sTrukTur von einem Flächigen, geschlossenen verbund hin Zu einer oFFenen, räumlichen komPosiTion. die einZelnen elemenTe der konsTrukTion sind muTaTionen eines immer gleichen ausgangsmoduls. 07 08 KAys ELBEyLI UND cAsPAR KOLLmEyER ZAPFEN 09 10 KAys ELBEyLI UND cAsPAR KOLLmEyER
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