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Nanophysik und Nanotechnologie PDF

184 Pages·2004·6.772 MB·German
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Angewandte Physik Horst-Gunter Rubahn Nanophysik und Nanotechnologie Angewandte Physik Herausgegeben von Prof. Dr. A. Schlachetzki, Braunschweig Prof. Dr. M. J. Schulz, Erlangen Horst-Gunter Rubahn Nanophysik und Nanotechnologie 2., Oberarbeitete Auflage Teubner B. G. Teubner Stuttgart· Leipzig' Wiesbaden Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet Ober <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Prof. Dr. rer. Nat. Horst-GOnter Rubahn 1959 in Flensburg geboren. Physikstudium an der Georg-August-Universitat Gbttingen. 1988 Promo tion. Von 1989 bis 1991 Postdoc an der Stanford University, Kalifornien, USA und an der Universitat Kaiserslautern. Danach wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut fOr Str6mungs forschung, G6ttingen. 1998 Habilitation an der Georg-August-Universitat G6ttingen. 1999 Gast dozent an der Universitat Toulouse, Frankreich. Seit 1999 Associate Professor im Physikalischen Institut der University of Southern Denmark. 1. Auflage 2002 2., Oberarbeitete Auflage Mai 2004 Aile Rechte vorbehalten © B. G. Teubner Verlag / GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2004 Der B. G. Teubner Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.teubner.de Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschOtzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Ver lags unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere fOr Vervielfaltigungen, Obersetzun gen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dOrften. Umschlaggestaltung: Ulrike Weigel, www.CorporateDesignGroup.de Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier. ISBN-13: 978-3-519-10331-8 e-ISBN-13: 978-3-322-80133-3 001: 10.1007/978-3-322-80133-3 Inhalt Vorwort 7 1 Mesoskopische und mikroskopische Physik 8 2 Vom Atom zum Festkorper 12 2.1 Morphologie ....... . 12 2.2 Elektronische Struktur und optische Eigenschaften 13 3 Erzeugung und Manipulation von N anostrukturen 18 3.1 Top-down-Methoden ............... . 18 3.1.1 Nanostrukturen via Photonen und Lithographie 18 3.1.2 N anoimprint-Techniken . . . . . . . . . . . 26 3.1.3 Nanostrukturen via Rasterprobe-Methoden 26 3.2 Bottom-up-Methoden .. 28 3.2.1 Epitaktisches Wachstum . 29 3.2.2 Selbstorganisation . . . . 31 3.2.3 Deposition vorselektierter Cluster-Materie . 37 4 Charakterisierung von N anostrukturen 40 4.1 Optische Mikroskopie . . . . . . . 40 4.1.1 Einfache Lichtmikroskope . . . . . 40 4.1.2 Hell- und Dunkelfeld-Mikroskopie 44 4.1.3 Fluoreszenz- und Phasenkontrast-Mikroskopie 45 4.1.4 Konfokale Mikroskopie. . . . . 47 4.1.5 Brewster-Winkel Mikroskopie . 49 4.2 Rastermikroskopien . . 50 4.2.1 Elektronenmikroskopie . 50 4.2.2 STM, AFM etc. .... 52 4.2.3 Nahfeld-Mikroskopie .. 57 4.2.4 Weitere neue Mikroskopien 62 4.3 Lineare und nichtlineare Spektroskopie 68 4.4 Beugungsmethoden .......... . 83 6 Inhalt 4.5 Emissionsmethoden 88 5 N ano-Architektur 93 5.1 Schichtsysteme . . 95 5.2 Kolloidale Losungen und Kristalle 97 5.3 Gitter aus Licht . 99 5.4 Coulomb-Kristalle 103 6 Anwendungen 105 6.1 Optik ......................... . 105 6.1.1 Integrierte Optik, Nanooptik und nichtlineare Optik 105 6.1.2 Optische und magnetische Datenspeicherung 108 6.1.3 Photonische Kristalle ........ . 110 6.1.4 Kurzzeit-Dynamik in Nanostrukturen 115 6.2 Elektronik ........... . 133 6.2.1 Optoelektronik . . . . . . . . . . 133 6.2.2 Molekulare and Nano-Elektronik 135 6.3 Quantencomputer . . . . . . . . 143 6.4 Biologie ............. . 147 6.4.1 Charakterisierung elementarer Einheiten . 147 6.4.2 Nanobionik und Nano-Biotechnologie 149 6.5 Molekulare N anostrukturen 152 6.6 Mikro- und N anomechanik 156 Literaturverzeichnis 163 Sachverzeichnis 182 Vorwort Es herrscht groBe Ubereinstimmung zwischen Wissenschaftlern, Technikern und der Allge meinheit, daB die Nanotechnologie eine der Schlusseltechnologien dieses Jahrhunderts sein wird oder teilweise sogar schon ist. Ihre Grundlagen findet sie in der 'Nanophysik', die mit einem etwas unglucklich gewahlten Kunstwort die Physik nanoskalierter Systeme beschrei ben soll, also den Ubergang von der Atomphysik zur Kontinuums- und Festkorperphysik. Auf der mesoskopischen Ebene zwischen mikroskopischer und makroskopischer Physik ver schwinden viele der Eigenheiten von Biologie, Chemie und Physik, und daher erweisen sich Nanophysik und Nanotechnologie als auBerst effiziente Vermittler zwischen diesen natul'wis senschaftlichen Disziplinen. Dem tragt das vol'liegende Buch in einer notwendigerweise stark selektiven und von den Vorlieben des Autol's gepragten Weise Rechnung, beginnend mit einem physikalischen Zugang zu den zugl'undeliegenden GesetzmaBigkeiten, urn Moglichkei ten und Grenzen der neuen Entwicklungen besser einordnen zu konnen. Der technologisch methodische Aspekt wird durch die Beschl'eibung der Prozesse bel'iicksichtigt, mit denen Nanostrukturen erzeugt, charakterisiert und manipuliert werden konnen. Selbstorganisati on ist hier eines del' entscheidenden neuen Konzepte, das von der Chemie und Biologie her Einzug in die physikalische Denkweise gefunden hat. Die Vielfalt moglicher Anwen dungen in Optik, Elektronik, Informatik und Biologie wird an Hand von ein-, zwei-und dreidimensional nanostrukturierten Materialien, biologischen Schablonen und komplexerer N ano-Maschinerie illustriert. Seit dem Erscheinen der erst en Auflage dieses Buches ist die Geschwindigkeit, mit der die Nanotechnologie Einzug in die alltagliche Welt des Forschers und teilweise auch in den Alltag der nicht-forschenden Mehrheit gehalten hat, noch gestiegen. Allerdings hat es wenig grundlegend neue Entdeckungen gegeben und z.E. die von der Europaischen Kommission im November 2000 herausgegebene 'Technology Roadmap for Nanoelectronics' (zu finden unter www.cordis.lu) ist nach wie vor aktuell. Da das vorliegende Buch im Umfang gleich geblieben ist, werden auch die wichtigen Gebiete der Halbleiter-Nanotechnologie, der magnetischen Nanostrukturen, der supramolekularen Chemie und der Biophysik nur gestreift, und es wird auf die Spezialliteratur verwiesen. Auch diese Auflage ware nicht moglich gewesen ohne die Unterstutzung meiner Frau Dr.Katharina Rubahn und ohne die Zusammenarbeit mit Dr.Frank Balzer. H.-G. Rubahn, Nanophysik und Nanotechnologie © B. G. Teubner Verlag / GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2004 1 Mesoskopische und mikroskopische Physik In den nachsten Jahrzehnten wird die 'Nanotechnologie' die EinfUhrung neuartiger Mate rialien und Techniken in alle Aspekte des taglichen Lebens von Kommunikation und Ener gieerzeugung iiber Gesundheit und Freizeit bis zu Verkehr und Umwelt stimulieren. Diese Entwicklung geht Hand in Hand mit der augenblicklich ablaufenden Revolution auf dem molekularbiologischen Sektor, insbesondere der molekularen Biophysik im 'Post-Genom' Zeitalter. Sowohl die europaische Gemeinschaft1, als auch die amerikanischen und japa nischen Forschungsgemeinschaften unterstiitzen die Forschung in Richtung angewandter Nanotechnologie mit groBem finanziellen Aufwand. Hauptziel fiir die nahe Zukunft ist es, neue nanoelektronische und nanomechanische Elemente zu schaffen, sie zu vernetzen und ko stengiinstig herzustellen. Potentiell kann die Nanotechnologie alte Hoffnungen fUr Naturwis senschaftler aller Schattierungen erfiillen, von Physikern, die quantenmechanische Konzepte in Aktion erleben, iiber Chemiker, die groBe Molekiile gezielt Atom fiir Atom zusammenset zen, bis hin zu Biologen, die den atomaren Transport in und aus Membranen kontrollieren und verstehen welche Funktionen die Makromolekiile ausfUhren, aus denen sich das Genom zusammensetzt. There's plenty of room at the bottom, hat Richard Feynman schon 1959 in seinem beriihmten Vortrag formuliert [FEY60j. Nach wie vor wachst die Leistungsfahigkeit der in der Computer-Industrie benutz ten Halbleiter-Elemente exponentiell, entsprechend einer friihen Vorhersage von Gordon E.Moore [M0065j aus den sechziger Jahren (Abb. 1.1) 2. Obwohl diese GesetzmaBigkeit urspriinglich nur bis Mitte der siebziger Jahre Giiltigkeit haben sonte, hat sich unterdes sen gezeigt, daB die das Wachstum letztlich begrenzenden physikalischen Eckwerte erst urn das Jahr 2017 herum erreicht sein diirften [M0097]. Nach Prognosen der SIA ('Semi conductor Industry Association') werden im Jahre 2011 StrukturgroBen von 40 nm routi nemaBig erzeugt werden konnen [SIAOOj. Dies wird die Integration von mehr als 20 Millionen Logik-Elementen auf einem einzelnen Chip ermoglichen. Die Bandbreite der durch Licht leiter iibertragenen Informationen verdoppelt sich sogar alle sechs Monate und machte die explosionsartige Verbreitung des Internets und damit die 'Informations-Technologie (IT) Revolution' erst moglich. Neuartige Konzepte fUr die Herstellung von Nanostrukturen wie etwa die Benutzung von neuronalen Netzen haben teilweise auch heutzutage schon Bedeu tung fiir die traditionelle, auf Silizium basierende Elektronik-Industrie. Die Entwicklung wurde urspriinglich im wesentlichen von einer Mikrominiaturisierung der beteiligten elektronischen Komponenten getragen. Diesem ProzeB setzten in erster Linie 1 Die Unterstiitzung durch die Europaische Gemeinschaft erfolgt iiber die 'Nanotechnology Infomation Devices'-Initiative im Rahmen des 5ten Rahmenprograms, die Anfang 2000 gegriindet wurde. 2Die Zeitkonstante der Verdopplung der Zahl del' Elemente auf einem Chip ist allerdings von 12 Monaten in den siebziger Jahren auf geschatzte 30 Monate fiir das erste Jahrzehnt im 21 ten Jahrhundert gestiegen H.-G. Rubahn, Nanophysik und Nanotechnologie © B. G. Teubner Verlag / GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2004 1 Mesoskopische und mikroskopische Physik 9 Pentium2 10000 0 Pentium Pro 0 .0. - 1000 Pentium :~c 80486 til t::! 80386 100 .8 ·wen 80286 c:: 8086 10 ~ I- 4004 1 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 Erscheinungsjahr Fig. 1.1 Moore's Gesetz fUr Chips von Intel. ingenieurtechnische Probleme Grenzen. Je naher man allerdings mit der Komponenten GroBe an atomare MaBstabe heranreicht, urn so wichtiger werden Grenzen durch physi kalische Gesetzmassigkeiten, die erst auf dieser GroBenskala Bedeutung gewinnen. Diese 'Physik auf engstem Raum' besitzt den Vorteil, daB neuartige Konzepte der Informations Speicherung und -Verarbeitung bis hin zur Ausnutzung quantenmechanischer Phanomene angewendet werden konnen. Wichtig in diesem Zusammenhang sind 'Quantencomputer' und die 'Quanten-Kryptographie' [BOUOO]. Obwohl das Beiwort 'nano' oftmals rein dekorativen Zwecken dient, ist es doch auch zum Synonym fUr den Zugang zu einer neuen Dimension geworden, bevolkert mit Objekten, die neuartige strukturelle, elektronische, optische und magnetische Eigenschaften besitzen oder zu besitzen scheinen. Man hofft, neue Materialien und ProzeBablaufe fUr unsere tagliche makroskopische Umwelt schaffen zu konnen: teilweise durch ein grundlegendes Verstandnis dieser mikroskopischen Eigenschaften und ihrer Manipulation, teilweise aber auch durch empirische Forschung. Die VerfUgbarkeit neuer technologischer Konzepte (Rastermikrosko pien, Submikrometer-Lithographie, Laser, Supercomputer) macht diese Versuche mehr und mehr erfolgreich. Es sollte jedoch nicht vergessen werden, daB viele der jetzt neu erfundenen 'Nanoeffekte' weitreichende historische Wurzeln haben. Glaser z.B., die durch das Einlagern von kolloidalen Quantenpunkten hohere Brillanz erreichen konnen, kennt man schon seit der Antike - nur wurde die kolloidale Losung damals durch Alchimie geschaffen, und die 'Quantenpunkte' waren schlichter Gold- oder Silberstaub. Die gebrauchlichste Methode, urn Strukturen im Submikrometer-MaBstab herzustellen, ist der 'top down'-Ansatz (,vom GroBen zum Kleinen'). Mit hauptsachlich lithographischen Techniken werden hier nanoskalierte Elemente aus groBeren Gebilden 'herausgeschnitten'. 1m GroBen-Bereich unterhalb einhundert Nanometern sind allerdings die Grenzen sowohl der Aufiosung als auch der Vervielfaltigungs-Geschwindigkeit erreicht. In diesem Bereich wird der 'bottom-up'-Ansatz (,vom Kleinen zum GroBen') bedeutungsvoll. Prinzipielllas sen sich zwei Wege beschreiten. Entweder werden in einer 'molekularen Manufaktur' nicht biologische molekulare Mechanismen benutzt, urn gezielt chemische Reaktionen hin zu kom- 10 1 Mesoskopische und mikroskopische Physik plexen Strukturen ablaufen zu lassen, die bis auf die atomare Ebene spezifiziert sind. Das Resultat dieser mechanischen Ingenieurwissenschaft auf der atomaren Ebene it:it eine nicht biologische3'molekulare Nanotechnologie' [DRE92]' die als wesentliche Elemente mechanisch gesteuerte chemische Synthese (z.B. direkte Positionierung von reaktiven MolekUlen auf einer Oberflache) und molekulare Transformation chemischer in kinetische Energie (z.B. mittels synthetischer molekularer Aktuatoren und Motoren). Andererseits laBt sich auch in einem Mimikry biologischer Entwicklung auf atomarer oder molekularer Ebene die Richtung eines selbstandig ablaufenden System-Aufbaus vorgeben. Dieses Prinzip der 'Selbstorgani sation' [TRE94] ist nicht auf biologische Systeme beschrankt4, sondern ist prinzipiell auf beliebige atomare oder molekulare Architekturen anwendbar. Ein weiterer entscheidender Vorteil des 'bottom-up'-Ansatzes gegeni.iber dem 'top-down'-Ansatz ist seine massive Par allelitat. Jedes Produkt-Mol besteht aus einigen 1023 einzelnen Nano-Systemen. Eine grundlegende Frage vor jeder Beschaftigung mit der'Nanowelt' lautet, inwieweit sich das Verhalten makroskopischer Objekte auf dasjenige mikro- oder nanoskopischer Objekte i.ibertragen laBt. In anderen Worten: inwieweit konnen physikalische oder chemische Ge setzmaBigkeiten der makroskopischen Welt auf Objekte i.ibertragen werden, die aus einer abzahlbaren Anzahl von Atomen bestehen und deren Abstande voneinander abzahlbare Vielfache des Durchmessers von Atomen betragen. Man findet z.B., daB in der Nanowelt das Gleichgewicht der Krafte gegeni.iber der makroskopischen Welt verschoben ist: aufgrund der geringen Masse der Objekte spielt die Gravitationskraft eine untergeordnete Rolle, wahrend elektrostatische Anziehung und van der Waals-Krafte groBe Bedeutung haben. Der Druck nimmt aufgrund der geringen Flache schon bei geringen Kraften sehr groBe Werte an - dies betrifft auch den durch Licht ausgei.ibten Strahlungsdruck; Photonen konnen ungebundene Nanoobjekte mit ihrer geringen Masse sehr leicht aus der Bahn werfen. Mochte man nanoskalierte Objekte gezielt an einen bestimmten Ort mit einer definierten Geschwindigkeit bewegen, so muB neben der quantenmechanischen Unscharferelation auch die zufallige Bewegung der Nanoobjekte, induziert durch die Umgebungswarme, beri.icksich tigt werden (,Brownsche Bewegung'). Die thermische Geschwindigkeit ist proportional der Wurzel aus dem Quotienten aus thermischer Energie und Masse. Fi.ir einen Kubiknanometer Diamant (Dichte 3.5.103 kg/m3) ergibt sich bei Raumtemperatur eine mittlere thermische Geschwindigkeit von etwa 60 mis, also 60x1Q9 nm/s. Beim Zusammenspiel zweier Objekte auf der Nanometer-Ebene ist zu beri.icksichtigen, daB die klassischen Schmiermittel nicht mehr funktionieren konnen, da die Fli.issigkeiten ihre Viskositat im Grenzbereich zur Oberflache verlieren und sich ggf. nicht mehr als Fli.issigkei ten verhalten: die Reibung sollte also zu einem starken Materialabtrag fi.ihren und damit zu einer sehr geringen Lebensdauer nanoskalierter Maschinerie. Allerdings zeigt sich, daB diese Problematik bei einer genaueren Betrachtung der auf die Oberflachen einwirkenden at traktiven und repulsiven MolekUlkrafte an Stelle einer Beschreibung vermittels klassischer Roll-, Gleit- und Haftreibung an Bedeutung verliert. Auch Nanomaschinerie kann somit 3Die aber dennoch sehr weitreichende Implikationen z.B. fUr eine ganz neue Art von medizinischer Diagnose und Therapie hat, siehe [FRE99]. 4Biologie spielt sich in der wassrigen Phase ab und handelt von 'weichen' Materialien, deren Energien von der GroBenordnung kBT sind. Schon geringe Temperaturanderungen resultieren hier in groBen Strukturande rungen. Selbstorganisation findet sich aber auch in physikalisch oder chemisch viel starker gebundenen Systemen, z.B. in der gesamten supramolekularen Chemie.

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