ISBN 978-3-662-23265-1 ISBN 978-3-662-25294-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-25294-9 D26 Dekan: Dr. Wilhelm Hanle I. Berichterstatter: Dr. Wilhelm Hanle II. Berichterstatter: Dr. Albert Schmillen Tag der mündlichen Prüfung: 22. Juli 1959 Sonderd1"1Wk aUB "Nulcleonik", 1 . .Band, 7. Heft, 1969, 8. 237-241 Spri1ll/er-Ver/ao, Berlin • Q/itti1l(len • HWlelbutl Nachweis schneller Neutronen mit Funkenzählern* Von GERHARD KRüGER (Aus dem Physikalischen Institut der Universität Gießen) Mit 8 Textabbildungen (Eingegangen am 4. Mai 1959) ZUllammenfassung. Um das Verhalten von Funkenzählern mit verschiedenen G""füllungen gegenüber schnellen Neutronen zu studieren, wurde eine Reihe von Funkenzählern gebaut. Zwei Konstruktionen werden beschrieben. Es zeigt sich, daß es Funkenzähler mit und ohne Ruhestrom gibt. Die Eigenschaften dieser beiden Gruppen werden untersucht. Mit einem methan gefüllten 10-Drahtzähler wird für schnelle Neutronen einer Po-Be-Quelle ein Ansprachvermögen von 0,25% erreicht. Das Diskriminierungsverhältnis zwischen Neutronen und-y-Quanten ist dabei 1:5 · 103• Diese Zähler haben eine ausgeprägte Richtungsabhängigkeit. Einleitung von 106 und 2 -l04nfsec zur Verfügung. Diese Werte gelten für die Mitte unseres Untersuchungszeitraumes Im Rahmen einer Untersuchung der Eigenschaften und sind auf etwa 20% genau. Der Abstand zwischen von Funkenzählern wurde auch das Verhalten dieser dem Quellmittelpunkt und dem empfindlichen Volu Zähler gegenüber schnellen Neutronen untersucht. men der Zähler betrug etwa 40 mm. Den Ausgangspunkt bildete dabei eine Konstruktion, die erstmalig von ÜHANG und RosENBLUM [1] be schrieben wurde. Diese Autoren hatten Untersu Ein Funkenzähler mit geschlossenem Gasraum chungen von GREINACHER [2] aufgegriffen und den Der größte Teil der Messungen wurde mit einem Funkenzähler verbessert. An Stelle der großen An Zähler durchgeführt, den Abb. 1 zeigt. Als Kathode zahl sehr verschiedener Elektrodenformen, die GREI dient eine runde Platte (1) mit einem Durchmesser NACHER und seine Mitarbeiter untersuchten, wählten ÜHANG und RosENBLUM als Kathode eine ebene Grundplatte und als Anode mehrere parallele Drähte mit geringem Durchmesser. Ein solcher Zähler spricht nur auf stark ionisierende Teilchen an. Man verwen det ihn zur Messung von ot-Teilchen, wobei selbst ein sehr starker ß- oder y-Strahlungsanteil keine zu sätzlichen Funken hervorruft [3], [5], [8], [10]. Einige Autoren weisen mit solchen Zählern auch langsame Neutronen nach; dabei werden die ot-Teil chen durch die B10 (n, ot) LF Reaktion erzeugt [4], [5], [6]. In einer weiteren Arbeit wird die Verwendung eines großflächigen Funkenzählers als Bildverstärker für langsame Neutronen beschrieben [9]. Der Nach weis schneller Neutronen mit Hilfe des Funkenzählers Abb. 1. Funkenzähler mit geschlossenem Gasraum. Metallteile sind schraffiert, die gestrichelt gezeichneten Teile sind ein herausnahmbarer ist ebenfalls möglich. Versuche dieser Art wurden Kunststoffring, der eine Plexiglasplatte trägt. Weitere Erläuterungen im Text. H Hochspannung, L Ausgang zum Löschkreis von NACHMAN, ScHÄCHTER und ToTIA [7] durchge führt. von 40 mm. Sie besteht aus vernickeltem Messing. Der Nachweis RehneUer Neutronen geschieht über Diese Grundpla=tte läßt sich bei einem maximalen die Rückstoßteilchen, die beim elastischen Stoß Abstand von 2 in jeden beliebigen Abstand von schneller Neutronen mit Atomkernen des Zählgases den Zähldrähten bringen. Ein Kunststoffring dient entstehen. Diese Rückstoßteilchen besitzen eine hohe als Distanzrahmen (2), jeder Draht wird einzeln ein Ionisierungsdichte und können so an der Stelle ihres gezogen und gespannt. Der Spannring (3 ) mit den Durchganges durch das empfindliche Volumen des Drähten kann, wenn man die Grundplatte reinigen Zählers einen Funkendurchbruch hervorrufen. Dazu will, als Ganzes abgenommen werden. Er wird dann muß allerdings einschränkend bemerkt werden, daß wieder aufgesetzt, ohne daß im allgemeinen ein nicht in allen Fällen die Ionisierungsdichte der Rück Nachspannen der Drähte notwendig ist. Als geeig stoßteilchen ausreicht, um einen Funken auszulösen. netes Material für die Anodendrähte (4) (in diesem Das trifft besonders für leichte Kerne zu, hängt aber Fall vier Drähte mit einer Gesamtlänge von 12 cm auch wesentlich von den Eigenschaften des Zähl und einem Durchmesser von 0,1 mm) erweist sich gases ab. Wolfram. Der Abstand der Drähte voneinander be Für unsere Untersuchungen haben wir verschiedene trägt rund 1 cm. Die Deckplatte (6) des Zählers besteht Funkenzähler gebaut, von denen im folgenden zwei aus Plexiglas, so daß man den Ort des Teilchen beschrieben werden sollen. Als Neutronenquellen durchgangs mit Hilfe des deutlich sichtbaren Funkens standen uns zwei Po-Be-Quellen mit Quellstärken beobachten kann. Die einwandfreie Justierung der * Auszug aus D 26. Zähldrähte kann man durch Beobachtung in Luft 238 G. KRÜGER: Nachweis schneller Neutronen mit Funkenzählern Nukleonik nachprüfen. Bei angelegter Spannung leuchtet die des Löschwiderstandes ab [5]. Die am Zähler liegende Umgebung der Drähte infolge einer Koronaentladung Spannung (V.,ff) ergibt sich bei diesen Zählern aus der bläulich; verschiedene Helligkeit des Leuchtens gibt angelegten Spannung (V,.), dem Ruhestrom (In) und Hinweise auf Unterschiede in der Einstellung der dem Löschwiderstand (RL) zu V.!!= V,. -InRL. Drähte. Funkenzähler mit Ruhestrom Grundschaltung der Funkenzähler Die Funkenzähler werden je nach Elektrodenab Die Untersuchung des Funkenzählers in Luft und verschiedenen anderen Gasen ergab eine Aufteilung stand und Füllgas mit Spannungen zwischen 2000 in zwei Gruppen. Mit Luft, Stickstoff, Wasserstoff, und 6000 V betrieben; dabei werden alle Unter Helium und Argon gefüllte Zähler zeigen auch ohne suchungen bei Atmosphärendruck vorgenommen. Zur Bestrahlung einen Stromdurchgang. Zähler, die mit Methan, Propan und Azetylen gefüllt werden, zeigen ohne Bestrahlung keinen solchen Ruhestrom. Da der Ruhestrom eine große Bedeutung für die Zähleigen schaften eines Funkenzählers hat, unterscheidet sich das Verhalten dieser beiden Gruppen deutlich. Die von uns untersuchten Ruhestromzähler haben ein Plateau (Abb. 3) und ein niedriges Ansprechvermögen für schnelle Neutronen. NACHMAN u. Mitarb. [7] haben für das Ansprechvermögen von stickstoff-, Iuft- und wasserstoffgefüllten Funkenzählern folgende Werte gefunden: N2=1·I0-3%, H2=6·I0-4%, Luft=5·I0-5%. Unsere Messungen ergaben unter ähnlichen Bedin Abb. 2. Schaltbild des l!-..unkenzählers gungen für Stickstoff den Wert 1,5 · I0-3%, was eine Übereinstimmung mit [7] innerhalb der Fehlergrenzen Löschung des Funkens dient ein hochohmiger Wider bedeutet. Dagegen fanden wir für Luft eine Empfind stand, der zur Erreichung der Höhe des gewünschten lichkeit von 7 · w-•%. Bei der Untersuchung des Ausgangssignals mit einem kleinen Widerstand zu wasserstoffgefüllten Funkenzählers stellten wir fest, einem Spannungsteiler verbunden ist. Die von uns daß sein Ansprechvermögen sehr niedrig ist. Ein genauer Wert war nicht zu ermitteln; reiner Wasser 8 h(" 4 stoff, der im Zähler laufend erneuert wurde, zeigte ~ .>' Nz 250 bei einer Spannung von 6000 V und einem Fluß von '2 V V '00 4R0u0h0e nstfrcomm2 csheca rakketienreisnt ikIm dpesu lWs aisnse r3s5to mffisn g. ehAt uasu ßdeer r '0 ~ V LuffL -::7 dem hervor, daß sich die effektive Spannung am 8 ..... r 7 Nz 150 Zähler nur wenig über die Einsatzspannung des Ruhe / stroms erhebt. Setzt der Ruhestrom bei 2700 V ein, I A ~ J- -- / /'""" Luff 100 so beträgt der effektive Spannungswert bei einer an "'! i'· ./'-/ gelegten Spannung von 4500 V 2860 V und bei 6000 V .. 50 nur 2950 V. Beim Vorliegen geringer Verunreinigungen, f L-A':: wie es z. B. das Eindringen von Luft in einen nicht JIJI1J 5QtJO 5liiJ() !1801JV Q vollständig dichten Zähler darstellt, sinkt der Ruhe Abb. 3. Zähl- und Ruhestromcharakteristiken von Stickstoff und Luft. strom stark ab. Der Zähler zeigt dann eine zunehmende VEleerklatruofd deensa bRsutahnedst robmetsr äignt ei2n emmm w. as0se-rs0to-ffDgef üRlltuehne sFturonmkecnhzaärhalketre.r isDtiekr Empfindlichkeit gegenüber schnellen Neutronen, die für reinen Wasserstoff; •-•-• Ruhestromcharakteristik für Luft; bis in die Größenordnung der vorgenannten Zähler .&.-Ä.-Ä Ruhestromcharakteristik für Stickstoff; 0-0--0 Zähl- charakteristik Luft; .6.-.6.-6. Zählcharakteristik Stickstoff steigt. Auch ein solcher Zähler zeigt dann ein Plateau. Diese Messungen lassen sich aber nicht reproduzieren, benutzte Schaltung zeigt Abb. 2; sie wurde, um die außerdem ist der Zähler in diesem Zustand wenig einzelnen Ergebnisse vergleichen zu können, bei prak stabil. Stickstoff- und Luftzähler dagegen arbeiten tisch allen Versuchen beibehalten. Der Zählermantel auch über längere Zeiten konstant. Der große Vorteil ist im allgemeinen geerdet, nur bei Gasen mit geringer dieser Zähler ist ihre Unempfindlichkeit gegen y Durchschlagsspannung (Wasserstoff) muß der Zäh Strahlung; eine Bestrahlung mit einer y-Strahlung ler isoliert aufgestellt werden, da sonst bei höheren von 1 r/h ergab innerhalb 15 min in keinem Fall Spannungen Überschläge zur Wand auftreten. Das einen Funken. erklärt sich dadurch, daß zwischen dem Spannring Neutronenzähler wird man, im Gegensatz zu den und der Zählerwand im Gegensatz zu den beiden von verschiedenen Autoren beschriebenen ot-Zählern, Elektroden kein Ruhestrom fließt. Die Spannung geschlossen ausführen, da damit eine V erschmutzung zwischen Spannring und Zählerwand ist somit gleich und Beschädigung des Zählers vermieden wird. Luft der angelegten Spannung, was z. B. in einem wasser erweist sich in einem geschlossenen Zähler als un stoffgefüllten Zähler (Abb.1) bei etwa 4500V zu Über geeignetes Füllgas. Die Bildung von Ozon und Stick schlägen führt. oxyden im Funken verändert die Zusammensetzung Bei den Funkenzählern mit Ruhestrom hängt die des Füllgases und damit die Empfinrllichkeit des Ruhestromcharakteristik wesentlich von der Größe Zählers in unkontrollierbarer Weise. Außerdem wer- Band 1, Heft 7 G. KRüGER: Nachweis schneller Neutronen mit Funkenzählern 239 den durch das Ozon die Metallteile des Zählers stark tet, während sonst die Zähler in den wichtigsten angegriffen. Für Messungen, bei denen nur ein ge Meßbereichen keinen merkbaren Nulleffekt haben. Es ringes Ansprechvermögen gefordert wird, ist reiner erweist sich daher als günstig, den Abstand der Elek Stickstoff als Füllgas zu bevorzugen. Stickstoff troden nicht unter 1,3 mm zu wählen. zähler sollen allerdings nach [7] auch eine gewisse faf Empfindlichkeit gegenüber langsamen Neutronen be sitzen. 4 /"! :/h. Der Funkenzähler mit Methanfüllung f(J sJ ,... V !.----" Die Empfindlichkeit läßt sich wesentlich steigern, -. wenn man als Rückstoßkerne Protonen verwendet. /13Jll1'/h. v' / Im Wasserstoffzähler reicht allerdings die Ionisie " rungsdichte der Rückstoßprotonen nicht aus, um 6 Funkenentladungen hervorzurufen. Das trifft auch ~ V II / auf Iuft- und stickstoffgefüllte Zähler zu. Bringt man 3, L / 10 in solche Zähler dünne wasserstoffhaltige Schichten, 6 aus denen die Neutronen Rückstoßprotonen auslösen " / I können, so stellt man fest, daß infolge der stabilisie 3v 1 I renden Koronaentladung in diesen Funkenzählern die fm JKJtJ .WJtJ JJIJO J'IOO J500 J8Q(J J700 J8IXJ J9tJO vI KJilO Ionisierungsdichte der Protonen nicht ausreicht, eine Abb. 4. Zählcharakteristiken eines methange1üllten Funkenzählers für Neu. nennenswerte Anzahl von Funken auszulösen. Füllen tronen einer Po-Be-QueUe und y-Stra.hlung. Abstand der Elektroden 1,7 mm. Die gestrichelte Kurve gibt die reine Neutronenemp1indllchkeit wir den Funkenzähler dagegen mit Methan, besitzt an, die r-Strahlung der Po-Be-Quelle (15 mr/h) ist abgezogen. Die Ver er ein starkes Ansprechvermögen für Protonen. Ein gNleeiucthrsoknuernvceh ar1a5k mterr /ihst ikw uwrudred em miti t Ceion••e my- SFtlruaß.h lvuonng 5a0u0f0g nen/comm'm seenc . duDrcihe Methanzähler zeigt ohne Bestrahlung keinen Strom das empfindliche Volumen des Zählers aufgenommen durchgang. Seine Charakteristik unterscheidet sich d(Aahbbe.r 4w). esEern tbliecshi tzvto kne ind ePr laetienaeus uRnudh iesstt raoumchzä nhilcehrst 10•6 J /j 'J5TIIl'fh, ,...... 1 / /' / mehr bei allen Spannungen unempfindlich gegen y 2 Strahlung. Trotzdem stellt der Methanfunkenzähler "2 / J / / / ".,._ rilJ..- einen wesentlichen Fortschritt dar. Seine Betriebs • spannung ist bis 2000 V niedriger als die der vorher I I 1/ I I /21!11J'/h. beschriebenen Zähler, sein Ansprechvermögen über ~ I I II/' I I I trifft den Stickstoffzähler um den Faktor 20. Bei • dieser Spannung liefert eine y-Strahlung von 1 r/h 'I JJ I etwa 1 Funkenjmin, das entspricht einem Diskrimi 3 I II .I I nierungsverhältnis zwischen schnellen Neutronen und 1 11300 JN(J(J 26«J liJfXJ JDOO 3200 3#00 .1100 3800 V' I(J()J y-Quanten (Co60) von 1:104• Der gesamte Zähl Abb. 5. Neutronencharakteristiken eines Methanfunkenzählers bei ver bereich umfaßt 1200 V, wobei man das Diskriminie schiedenem Elektrodena.bsta.nd. Um d&s Diskriminierungsverhältnis zu rungsverhältnis in weiten Grenzen variieren kann. erhalten.g:;ra::n~i3tee~:P~:':fl~~1i~~~\~!~~! ~~thTt~f~~!ung ein- Die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse ist sehr gut, bei größeren Zählraten empfiehlt es sich allerdings, 104 6 tr den Zähler als Durchflußzähler zu betreiben. Dazu * / m!IP!exi las verwenden wir technisch reines Methan. Dabei ist 2 darauf zu achten, daß keine Luft in den Zähler ein fOJ II/ "./ mil P/exig/tu; dringt, denn im Gegensatz zu Wasserstoffzählern ver 6 4 minDdieer nL ehbieern sVdearuuenrr eeiinniegsu Dnguernch dfliueß zEämhplefrisn,d lbiecih kdeeimt . 1.s !. 1022 / ~pr ; ~ man die Zersetzung des Zählgases durch laufende ~ 8 Erneuerung vermeidet, wird durch die langsame Zer ~ # / /I _L_ / störung der Elektroden, besonders der Grundplatte, 2, /" / 1 V VNuHeffekf begrenzt. Die vernickelte Grundplatte scheint noch 10 6• nicht sehr geeignet zu sein. Nach 2 · 106 Funken hat J I 11 y sich die Charakteristik um etwa 300 V nach höheren 2 I I 11 V Spannungen verschoben, die Kurven der Abb. 6 1 wurden zu diesem Zeitpunkt aufgenommen. Der posi J2{)(} JfOO 3600 tive Ausgangsimpuls der Löschschaltung (Abb. 3) hat dAebnb .E 6l.e ktZräohdlecnh.a rDakiet eNriustlilkefefnek mt.siktu ruvned boehznieeh tP sletexhig laausfs cdheenib Me eptabraanlzleälh lzeur eine Halbwertsbreite von 5 · 10·• sec, das Auflösungs ohne Plexiglas vermögen des methangefüllten Zählers ist also begrenzt. Mit der gleichen Schaltung zeigt der Impuls des Stick Es wurde auch versucht, die Eigenschaften des stoffzählers eine um den Faktor lO kleinere Halbwerts Funkenzählers dadurch zu verbessern, daß dünne breite. Hervorzuheben ist die Stabilität des Methan Schichten Wasserstoffhaitiger fester Stoffe in den zählers, seine Zähleigenschaften ändern sich bei Zähler gebracht wurden. Die Rückstoßkerne werden Variation des Abstands nicht wesentlich (Abb. 5). Mit dann zum großen Teil von diesen Schichten geliefert. abnehmendem Elektrodenabstand nimmt die relative Zu diesem Zweck wurde in den Zähler der Abb. 1 Empfindlichkeit gegen y-Strahlung etwas zu, außer eine Plexiglasscheibe parallel zu den Elektroden ein dem werden einzelne spontane Durchbrüche beobach- gebracht. Ihr Abstand von den Drähten betrug 18* 240 G. KRüGER: Nachweis schneller Neutronen mit Funkenzählern Nuldeonik 4 mm. Abb. 6 zeigt, daß eine Verbesserung der Zähl· Die Erprobung des 10-Drahtzählers ergab einige eigenschaften nicht erreicht wurde: Das Ansprech Verbesserungen gegenüber dem 4-Drahtzähler. Das vermögen für schnelle Neutronen geht zurück, was Ansprechvermögen gegenüber schnellen Neutronen sich besonders bei niedrigen Spannungen bemerkbar wurde beträchtlich gesteigert, wobei auch ein gutes macht. Auch das Diskriminierungsverhältnis ver Diskriminierungsverhältnis gegen y-Strahlung erreicht schlechtert sich. wurde. Funkenzähler zeigen eine starke Richtungsab In der Tabelle sind die Werte für das Ansprech hängigkeit. Um ihre Größe abschätzen zu können, vermögen des 10-Drahtzählers für Neutronen einer wurde das für die Auslösung der Rückstoßprotonen Po-Be-Quelle und das Diskriminierungsverhältnis in Frage kommende Volumen durch die beschriebene T&belle. A 718prechvermögen und ZX..kriminierungBVerhältnia 10 \ einea 10-Drahtzäklers in SpAabnhnäunnggig keit txm der angelegten 8 \ Angelegte Spannung Ansprech%vermögen I DlskrlmJnlerung~vetbiltnls 1\. Volt (y-Quanten zu Neutronen) 6 "\ 3600 0,01 • ' 3700 0,03 "'\ 3800 0,09 1,8. 10' ' 3850 0,14 4 . 10' 2 !'-.... 3900 0,2 10' 3950 0,33 2 • 1()3 oo• 211" tll GO• 80. 1(JJ. f3J ""' 160" R'fl' 44010000 00,,58 5 . 110022 Abb. i. Ri<'htungsabhänglgkelt des Methanfunkenzählers gegen y-Strahlung für einige Funkenzählerspannungen Plexiglasscheibe abgegrenzt. Dann wurde die Po-Be zusammengestellt. Der gesamte Meßbereich umfaßt Quelle, (106 njsec), die man als punktförmig betrachten auch bei diesem Zähler mehr als 1000 V. kann, in einem Abstand von 6 cm um den Mittelpunkt Die Richtungsabhängigkeit des 10-Drahtzählers des empfindlichen Volumens herumgeführt. Die auf wurde durch Vergleich der Zählraten in vier verschie genommene Kurve zeigt die Abb. 7. denen Positionen bestimmt. Das größte Ansprech vermögen besitzt der beschriebene Zähler, wenn die Neutronen senkrecht von vorne einfallen. Setzen wir Funkenzähler mit 10 Drähten die Zählrate, die beim Neutroneneinfall in dieser Vor Ausgehend von den beschriebenen Untersuchungen zugsrichtung gemessen wird, 100%, so liefert eine wurde ein Funkenzähler gebaut, der 10 Drähte von Einstrahlung senkrecht zu den Zähldrähten unter je 10 cm Länge besitzt (Abb. 8). Der Zähler besteht einem Winkel von 90° zur Vorzugsrichtung 9% und eine Einstrahlung unter einem Winkel von 180° 6% . Der Abstand der Po-Be-Quelle vom Mittelpunkt des Zählvolumens beträgt dabei stets 3 cm. Befindet sich die Neutronenquelle am Ende des Zählers, so daß die Strahlung parallel zu den Zähldrähten einfällt, be trägt das Ansprechvermögen ebenfalls nur 5%. Die Größe der Richtungsabhängigkeit hängt nur wenig von der angelegten Spannung ab. Abb. 8. Durchfluß7..iihler mit 10 Drähten (schematisch}. Erläuteruni{Cn Wie sich der 10-Drahtzähler bei höheren Neu s. Text (H Hochspannung, L Ausgang zum Löschkreis) tronenflüssen bewährt, bedarf noch der Untersuchung. Darüber soll in einer weiteren Arbeit berichtet werden. aus einem Plexiglasgrundkörper (1), der die Grund platte (2) und die Zähldrähte (3) trägt. Der Abstand Zusammenfassung der Ergebnisse zweier Drähte beträgt jeweils 2 mm, ihr Abstand von der Grundplatte 1,7 mm. Der Durchmesser der acht Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die Ver innenliegenden Drähte ist 0,1 mm, für die beiden wendung von Funkenzählern des hier beschriebenen äußeren Drähte wurde eine größere Drahtstärke Aufbaus einige Vorteile bei der Messung schneller (0,15 mm) gewählt. Es zeigte sich nämlich bei der Neutronen bietet. Sie sind leicht herzustellen und Erprobung, daß bei gleicher Stärke aller Drähte die haben keine kritischen Teile. Der Stickstoffzähler Sonderstellung der äußeren Drähte ein einwandfreies hat ein langes Plateau und ist bei allen Spannungen Arbeiten des Zählers verhindert. Der Grundkörper praktisch gegen y-Strahlen unempfindlich. Der Me befindet sich in einem Plexiglasrohr (4), das durch thanzähler besitzt zwar kein Plateau, hat aber ein zwei Flansche verschlossen wird (-5). Als Zählgas höheres Ansprechvermögen gegen schnelle Neutronen dient Methan, das den Zähler langsam durchströmt und kann durch Wahl der Zählerspannung dem ge (6). Die Grundplatte läßt sich ohne Schwierigkeiten wünschten Diskriminierungsverhältnis von Neutronen seitlich herausnehmen und kann bei Bedarf neu auf und y-Strahlung augepaßt werden. Bei allen Zählern gearbeitet werden. In dieser Anordnung werden die ist die Lebensdauer durch Zerstörung der Elektroden Rückstoßprotonen zum großen Teil im Methan aus begrenzt, allerdings lassen sich diese Teile leicht aus gelöst, ein Teil von ihnen stammt, besonders bei wechseln. hohen Neutronenenergien, aber auch aus dem Plexi Für vielseitige Hilfe und Unterstützung bei der glasrohr. Durchführung der vorliegenden Arbeit gilt mein be- Band I, Heft 7 G. KRüoiCR: Nachweis schneller Neutronen mit Funkenzählern 241 souderer Dank dem Direktor des Physikalischen In 46 (1952). - [4] SwBTNICK, M.J., and N.G. ANTON: Nu. stituts der Universität Gießen, Herrn Prof. Dr. deonies lli, Nr. 6, 93 (1957).-(5] SAHA, N.K., and N.NATH: Nucleonics 16, Nr. 6, 94 (1957). - [6] SAVEL, P.: C. R. W. H.ANLE. Herr Mechanikermeister K. Mlh.LER unter Acad. Sei., Paris !lW, 2596 (1952). - [7] NACHMAN, M., stützte mich bei der Konstruktion des Funkenzählers. L. SCHÄCHTER and H. TOTIA: Genf li A/Conf. 15/P/1281 (1958). - [8] DADDI, L., e L. n& F'RANCESCHI: Nuovo Cim. LHera&ur: [1] CHANo, W. Y., and S. Ros&NBLUM: Phys. 7, Nr. 6, 895 (1958). - [9] REIPFEL, L.: Rev. Sei. IDBtrum. Rev. 87, 222 (1945).-(2] GREINACHBR, H.: Z. techn. Phys. !9, ll51 (1958). - [10] LAISK, E.: Nucleonics 16, Nr. 7, 95 18, 165 (1935).-[3] ErCHHOLZ, G.G.: Nucleonics 10, Nr. 10, (1958). Lehenslauf Ich wurde am 9. Juli 1933 in MelsungenjHessen als Sohn des Kauf manns Adalbert Krüger und seiner Ehefrau Margarete, geh. Appell, geboren. Von 1940 bis 1944 besuchte ich die Volksschule in Eisenach. Im September 1944 trat ich in das Martin-Luther-Gymnasium ein. Durch die im sowjetischen Besatzungsgebiet durchgeführte Schulreform wurden 1947 die unteren Klassen der Höheren Schulen aufgelöst und ich kam wieder zur Volksschule zurück. Von 1948 bis 1952 besuchte ich wieder die Martin-Luther-Oberschule und später die Ernst-Abbe Schule Eisenach, an der ich am 25. Juni 1952 meine Reifeprüfung ab legte. Im Herbstsemester 1952 wurde ich an der Friedrich-Schiller Universität Jena als Studierender der Physik immatrikuliert. Auf Grund der dortigen Studienordnung legte ich nach dem 2. und 4. Semester je eine Zwischenprüfung ab. Vom Herbstsemester 1954 bis zum Herbst semester 1957 studierte ich an der Humbo1dt-Universität Berlin. Meine Diplomarbeit führte ich von 1955 bis 1957 am Institut für Medizin und Biologie der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Berlin Buch, aus. Im Februar 1958 legte ich mein Diplomhauptexamen ab. Im März 1959 verließ ich Berlin und begann am 1. April1958 im Physi kalischen Institut der Universität Gießen mit der vorliegenden Doktor arbeit. Meine akademischen Lehrer waren: an der Universität Jena die Herren Professoren Brödel, Buchwald, Eckardt, Hein, Mayer, Schmidt und Schütz; an der Universität Berlin die Herren Professoren Eder, Friedrich, Grell, Möglich, Ritschl, Rompe und Schreiber; an der Universität Gießen die Herren Professoren Boerner, Döring, Hanle und Schmillen.