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Nachricht von einigen Häusern der Geschlechter v. Schlieffen oder Schlieben, vor Alters Sliwin oder Sliwingen PDF

764 Pages·1784·45.802 MB·German
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Nachricht von einigenHäusern des Geschlechts der von Schlieffen oder Schlieben vor Alters Sliwin oder Sliwingen. [Muthin Ernst you R HONDROC Caffel, 1784. Gedruckt und zu haben in der Waisenhaus - Buchdruckerey. 1 LELIOTHECA REGLA MONACENSIS. An den Herrn Grafen Friedrich Carl von Schlieben- Gerdauen. 1 D D · Hochgeborner Herr Graf! :... Į achrichten von den Voråltern aufzuzeichnen, hielt ein groffer Şi König, unſer Zeitgenoſſe, nicht unter seiner Würde ; war um sollten Männer von geringerem Stande erröthen müſſen , wenn ſie bemüht gewesen, auch von Ihrer Abkunft einige Spuren aufdem dunkelen Pfade des Vergangenen zu entdecken? Sind schon die Thaten der Landesherren eines mächtigen Hauses, ansichselbst wichtig für die Welt, auf derenZuſtand ſie oft nur allzu kräftig würken: hat es gleich nicht eben die Bewandniß mit der gröss ſern Mengehäußlicher Abentheuere, diegewöhnlich das verkannte Loos unbemerkter Fortstammungen einer minder erhabenen Menschenord nung nung ausmachen ; so gibt es unter den Schicksalen dieser Art nichts destoweniger auchsolche, wovon dasAndenkenfür eineganzeVerwand 0 ſchaft nüßlich seyn kann, so lange das betagte Vorurtheil - Die zu 1 fällige Geburt für etwas wesentliches zu halten - noch unter uns be L ſteht; und oft finden sich dieselben mit Umständen, mit Besondern · heiten verknüpft, die manchen angenommenen Frrthum widerlegen, folglich gemeinnügig werden könnten , wenn sie unverfälscht ans Lichtkämen. Geringe Begebenheiten sind, ich gestehe es , für die Neugier des groffenHaufens, wie allzukleine Gegenstände für das bloſſeAuge, ver loren ; eine Sammlung von jenen, so meisterhaftſie immer gerathen, läßt keinen ausgebreiteten Beyfall hoffen ; Erfolg würde mit Er wartung schlecht übereinstimmen , wenn ruhmlüſterne Eigenlie be die Veranlassung der Mühe wäre. Hingegen in den uner müdeten Händen eines gelehrten Forschers, welcher nach Unterricht allenthalben umherſchauet, mögte das Werk oft dazu gedeihen, was das Vergröfferungsglas dem Naturkündiger ist , und die Geschichte der Welthåndel dürfte, wie die Naturgeschichte, durch Mittel unwahr nehmliche Wesen zu beobachten, neuen Reichthum erwerben. : Um gleichwol von solchen Sammlungen eine zuliefern, deren Er heblichkeit über die Gränzen einer einzelnen Verwandſchaft hinausrei che, · che, müßte mannothwendig bey einer gewissen Menge von Nachrich ten, auch die Geschicklichkeit besißen, sie zweckmäßig zu bearbeiten. Dieser doppelte Vorzug, Herr Graf, ist mir nichtgegeben. Der Kleinigkeit, die ichmich erdreiste, Ihnen darzubieten, gebricht selbst das geringe Verdienst, welches die Gattung derselben, meinem Be: dünken nach, haben könnte; und durch denVorſag, den ich anfänglich hatte, sie nur in den engen Krais derer, wofür sie bestimmt war, ein zuſchränken, widerfuhr ihr nichts als Gerechtigkeit. Arm anHülfsmitteln, unbegabt mit Geſchmack für die Unterneh mung, wurdeichdazu, theils durch einbloſſes Ohngefähr , theils durch ein wenig Gefälligkeit, gerade ſo verleitet, wie gleiche Ursachen unszu Spielen, diewirsonst nicht lieben, zu bringen pflegen; ſchwerlichsollten auchwohl die Stunden meiner Muſſe in dieser danklosenBeschäftigung übier angewandt worden seyn, als dieZeit, welche KartenvolleHånde -- G vernichten. Ein Spielist leicht des andern werth; undbegnüg te ich mich, die gleichgültige Frucht des ſeichtenZeitvertreibs Ihnen, Herr Graf! bloß vorzulegen : so gönnten Sie derselben vielleicht einen flüchtigen Blick , aus eben solcher der Wohlerzogenheit eis genthümlichen Nachsicht, womit Sie dem umständlichenBerichte von wunderbaren Glücksumwandelungen eines Whisk, oder Tarok, Ihr nichts erwartendes Ohr so oft geliehen haben. Allein Allein verdiente jene Frucht, verdienten die Blätter, welche sie enthalten, einem Günſtlinge der Muſen, einem erleuchteten Kenner, dem nichts Mittelmäſſiges, nichts Unbedeutendes gefallen kann, noch - genauer zugeeignet zuwerden? Nein! Herr Graf, niemals wúr de ich mir erlaubt haben, Ihnen den leſensunwürdigen Aufsatz zu widmen, wenn er keine neue Klarheit über den alten Umfang Ihres Hauses zu verbreiten schiene, und wenn ich nicht so eifrig wünschte, das meinige zu unterrichten, wie sehr ich Dieselben verehre. : Genehmigen Sie wenigstens das Geschenk wie es ist, als ein schwaches Zeichen der gränzenlosen Hochachtung und Ergebenheit Ihres D 1 T Windhausen, gehorsamsten Dieners 1783. 3 Sh Bathck MUL www Aud I. Einleitung. Inter die adelichen Geschlechte, diesichinDeutschland vor andern weit ausges breitethaben, gehört das von Schlieffen oder Schlieben, welches ehes mahls zuverlässig Sliwin, wahrscheinlich aber in noch frühern Zeiten Sliwingen genannt wurde. Die erste unbezweifelte Spurseines Das seyns, enthälteine pommersche Verbriefung aus der Mitte des zwölften Jahrhunderts. Gleichdarauf lassen es thüringische, sächsische, märkische Urkunden noch häufiger wahrnehmen; hernach zeugenböhmische, dannschlesischedavon; endlich hat esſichvorlängst auchbis nach Preussen ausgedehnt; Bayernaberscheint das åltere Batterlanddesselbenzuseyn. Bücher, die inJedermanns Hånden sind, können hiervon leichtzum Beweise dienen. Hingegenden ursprünglichen Zusammenhang aller zerstreneten Häufer dieses Geschlechts richtigwieder zufinden, ist vielleicht eben so unmöglich, als die in einer unerforschlichen Tiefe versteckte Quelle mannigfaltiger Väche dergestalt aufzuräumen, daß der Entste hungsort einesjeden sichtbar werde; und wenn man nicht, wie es nur allzuoft geschichet, anerwiesene Sagen für Wahrheiten annehmen, oder vorſeßlichtäuschen will: so bleibt શ kein * I. Einleitung. LeinanderMittel übrig, als das, was nur stückweise zu entdeckensteht, blos stückweise -― zu beschreiben. Dieses wollen wir versuchen; jenes andern überlaſſen. Das Vorzügliche oft minder, als das Seltene, zuschäßen, ist eine gewöhnliche Schwachheit. DieZeit giebt demAdel, gleichwie vielen Ueberbleibseln des Alterthums, inden Augen des Vorurtheils, einen Anstrich der dieses verblendet, und den Werth der Sacheselbstzu prüfen hindert. Eitelkeit, durch mancherley Umständebegünstigt, war die Schöpferin jenes erblichen Unterſchiedes. DieNatur kennt ihn nicht : ſie ist gegen alle, ohne Rüksicht auf das sogenannte Herkommen, gleich hart oder gútig; aberso langeEuropa überhaupt fortfährt, mit einer vermeyntenBeſſerbürtigkeit wesentlicheVor züge zu verknüpfen; so lange insbesondere Deutschlands Hochstifter Ritterorden, selbst Höfe nichtaufhören, eineMengevon hohen oder einträglichen Stellen darzubieten, wos hinsechszehn oder zweyund dreyſſig wohlbewiesene Ahnen denZugang öfnen, welchen ohne fie tausendHeldenthaten nicht zu erzwingen vermögen; eben so lange wird es vernünftig · feyn, dieVortheile nicht zu verabsäumen, die aus dieserThorheit gezogen werden köns nen; und wer sichdie Mühe gibt, åchte Nachrichten eines alten Geschlechts der Vergess senheit zu entreiffen, der leistetöfters den Angehörigen desselben einen wichtigern Dienst, als blos ihremStolzezuschmeichlen. Leßteres war die Absicht dieſes Auffages nicht. Er ist aus öffentlichen Schriften, oder zuverläſſigenUrkunden zuſammengetragen; man hatweiternichts gethan, als das Zerfireuete zuſammlen; man ift bemüht gewesen, die Spurenzufinden, die nochvorhanden seyn konnten; aber keine Erdichtungenhat man fich erlaubt. Eben deswegen sind die Bürgen derHauptumſtåndeſorgfältig angezeigt; wennhingegen Lücken in den Nachrichten entfernterZeiten bloſſe Vermuthungen nothwens digmachten: so ist dieMeynung mit dem - warum? begleitetworden, damit ein jeder, wenn erwill, anders denken könne. Der Adel war die ehemalige Grundveste, war gleichsamſelbſt derUrstoffvon dem gothischen Staatsgebäude des deutschen Gemeinwesens. Endlichscheint er in unserer dermaligen Verfaffung groffentheils das geworden zuseyn, was unter denWohnungen derheutigenRömer, das Coloſſåumist; einnochverehrtes, doch entbehrlichesTrúms -- merstück aus der Vorzeit, Seiner

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