ZEITSCHRIFT FÜR MÜNZ-, SIEGEL- UND WAPPENKUNDE, HERAUSGEGEBEN TOH d 8, jb. jb:O JE H JüfE. E R S T E R J A H R G A N G . MIT Xn KUPFERTAFELflT. k BERLIN, POSEN und BROMBERG. DRUCK UND VERLAG TOff ERTYST SIEGFRIED MITTLER. 1 8 4 1. V o r r e d e . D ie Herausgabe einer Zeitschrift für Münz-, Siegel- und Wappenkunde ist ein Unternehmen, welches weder für den Verleger, noch für den Redacteur einen pecuniären Vortheil gewähren kann, und nur das Interesse an der Sache von Seiten des Letzteren, so wie von Seiten des Ersteren der gute Wille, ein nützliches Unter nehmen zu befördern, haben diese Zeitschrift ins Leben gerufen. Leider hat dieselbe bisher nicht ganz den Anklang beim Publikum gefun den, welchen das Fortbestehen dieser Blätter erfordert und ist der Ausfall, wie die veranstal tete Kostenberechnung ergiebt, nicht unbedeu tend. Dennoch wollen wir auch im nächsten Jahre noch versuchsweise diese Zeitschrift fort setzen, müssen aber, um nicht eine zu grosse Einbusse zu erleiden, den Subscriptionspreis des Exemplars um 15 Sgr. oder £ Thaler erhöhen. Diese unbedeutende Preiserhöhung, welche ge wiss keinen der bisherigen Herren Subscriben- ten abhalten wird, auch für den folgenden Jahr IV gang zu unterzeichnen, soll aber wieder auf hören, sobald durch Absatz der erforderlichen Anzahl Exemplare die Kosten hinlänglich ge deckt sind. Wir haben uns bemüht, durch Mittheilung von Original-Aufsätzen (keine Auszüge oder Uebersetzungen), vorzüglich über bisher gänz lich unbearbeitete Gebiete der Numismatik und Heraldik, nächstdem durch correcte Darstellun gen , diesem Jahrgange unserer Zeitschrift einen interessanten Inhalt zu geben. Auch für den folgenden Band derselben liegen bereits Auf sätze vor, welche unsern Lesern gewiss nicht unwillkommen sein werden. Namentlich sollen behandelt werden: eine bedeutende Anzahl un- edirter Piömischer Münzen, die Münzgeschichte des Fijrstenthums Neuchatel, des Lievländi- schen Ordens, des Ersbisthums Puga, des Bis thums Oe sei, der Stadt So rau (nach unge druckten Urkunden), die ältesten Münzen Po lens u. s. w. Schliesslich empfehlen wir auch noch un sere Zeitschrift den Freunden der Geschichte, welche in derselben manche zum erstenmale mitgetheilte, nicht unwichtige Angaben finden werden. Berlin, im December 1841. B. K . HuldigungTS-Denkmünze F r i e d r i c h W i l h e l m ’ s IV ., Königs von Preusscn. D iese Denkmünze giebt auf der Vorderseite das Bild- niss des Königs, von K. Fischer nach dem Leben mo- dellirt und geschnitten, mit der Umschrift: FRIEDRICH WILHELM IV. KOENIG V. PREUSSEN. ZUR HULDIGUNG. KOENIGSBERG D. 10 SEPTEMBER 1840. Die letzten Worte auf der in Berlin ausgegebe nen lauten: BERLIN D. 15 OCTOBER 1840. Die Rückseite ist von Hein r. Asmus entworfen und von C. P feuffer geschnitten*). Ein erhabener Strei fen theilt die ganze Fläche in eine runde Nische und einen umlaufenden Fries. In der runden Nische steht der von der Königskrone bedeckte königlich preussische Wappenschild: der schwarze Adler mit seinen Attributen im silbernen Felde, vor dem eisernen Kreuze. Reichs- Scepter und Schwert liegen gekreuzt über dem Reichs *) Die heraldischen Angaben sind vom Geheimen Staats- Archivar, Archivrath Koehnc. I. Band. 1. lieft. 1 2 apfel vor dem Schilde. Auf dem trennenden Streifen steht: SUUM CU1QUE, der Sinnspruch des preussischen "Wappens und des schwarzen Adlerordens, dessen Ordens kette die im umlaufenden Fries angebrachten acht Wap penschilder der anderen Provinzen des preussischen Reichs zusammenhält. Der Schild oben bedeutet Brandenburg: der rothe Adler im silbernen Felde. Der erste Schild au der rechten Seite für Schle sien: der schwarze Adler mit dem halben Mond auf der Brust und dem Kreuz, im goldenen Felde. Der erste Schild links ist geviertet: im ersten Felde Wiederrhein: der königlich preussische schwarze Adler auf silber, mit dem von der grossher zoglichen Krone bedeckten Brustschilde, worin ein sil berner Strom auf grün; im zweiten Felde Cleve: auf roth ein silbernes Schild lein, aus dem acht Lilienstäbc in der Form eines rech ten und eines Andreas-Kreuzes hervorgehen; im dritten Felde Jülich: der schwarze Löwe auf gold; im vierten Felde Berg: der rothe Löwe auf silber. Der zweite Schild rechts enthält für Posen: den königlich preussischen schwarzen Adler, auf silber, nebst dem mit der grossherzoglichen Krone bedeckten Brust schilde, welches den polnischen silbernen Adler im ro- then Felde enthält. Der zweite Schild links ist geviertet: im ersten Felde für das Herzogthum Sachsen: schwarz und gold zehnmal quer gestreift, mit dem schräg dar über gelegten Rautenkranze; im zweiten Felde wegen Magdeburg: roth und silber quer getheilt;
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