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Muße und der Sinn von Arbeit: Ein Beitrag zur Sozialphilosophie von Handeln, Zielerreichung und Zielerreichungsvermeidung PDF

42 Pages·2014·0.963 MB·German
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essentials Springer Essentials sind innovative Bücher, die das Wissen von Springer DE in kompaktesterFormanhandkleiner,komprimierterWissensbausteinezurDarstel- lungbringen.DamitsindsiebesondersfürdieNutzungaufmodernenTablet-PCs und eBook-Readern geeignet. In der Reihe erscheinen sowohl Originalarbeiten wieauchaktualisierteundhinsichtlichderTextmengegenauestenskonzentrierte BearbeitungenvonTexten, dieinmaßgeblichen, allerdingsauchwesentlichum- fangreicherenWerkendesSpringerVerlagsanandererStelleerscheinen.DieLeser bekommen „self-contained knowledge“ in destillierter Form: Die Essenz dessen, worauf es als „State-of-the-Art“ in der Praxis und/oder aktueller Fachdiskussion ankommt. Kurt Röttgers Muße und der Sinn von Arbeit: Ein Beitrag zur Sozialphilosophie von Handeln, Zielerreichung und Zielerreichungsver- meidung Prof.Dr.KurtRöttgers FernUniversitätinHagen Hagen,Deutschland ISSN2197-6708 ISSN2197-6716(electronic) ISBN978-3-658-05385-7 ISBN978-3-658-05386-4(eBook) DOI10.1007/978-3-658-05386-4 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Natio- nalbibliografie; detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.de abrufbar. SpringerVS ©SpringerFachmedienWiesbaden2014 DasWerkeinschließlichallerseinerTeileisturheberrechtlichgeschützt.JedeVerwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen,MikroverfilmungenunddieEinspeicherungundVerarbeitunginelektroni- schenSystemen. DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.indie- sem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachtenwärenunddahervonjedermannbenutztwerdendürften. GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier SpringerVSisteineMarkevonSpringerDE.SpringerDEistTeilderFachverlagsgruppe SpringerScience+BusinessMedia www.springer-vs.de Was Sie in diesem Essential finden können • EinephilosophischeKlärungdesSinnbegriffsimallgemeinenunddesBegriffs desSinnsvonArbeitimbesonderen • EinenÜberblickundeineKritikderklassischenArbeitsanthropologieunddes Arbeitsethos • EineKlärungdesZusammenhangsdesSinnsvonArbeitundderVorstellung vonMuße • EineKurzfassungderGrundideeneineranMedialitätausgerichtetenSozialphi- losophie(„kommunikativerText“) V Vorwort DieVorgänger-Print-VersiondiesesEssaysisterschienenindemBand„Sinnvon Arbeit.SoziologischeundwirtschaftsphilosophischeBetrachtungen“,hrsg.v.Wie- landJägeru.KurtRöttgers.Wiesbaden2008.DieserBandgibtdieBeiträgewieder, die auf dem II. Hagener Kolloquium zur Wirtschaftsphilosophie vorgestellt und diskutiert wurden. Veranstaltet wurde das Kolloquium im November 2006 vom Christian-Jakob-Kraus-InstitutfürWirtschaftsphilosophiederFernUniversitätin HagenundgefördertvonderHansBöcklerStiftung.IndemKolloquiumdiskutier- tenSoziologen,ÖkonomenundPhilosophenineineminterdisziplinärenGespräch Fragen,diedamitzusammenhängen,daßsichdieEinstellungzurArbeitzuAnfang des 21. Jahrhundert grundlegend zu wandeln beginnt. Das grundsätzlich unbe- fragteArbeitsethosderNeuzeitgiltnichtmehrohneweiteresundFragenwerden lautwie:LiegtderSinnvonArbeitindieserselbstoderinderErmöglichungeines möglichstopulentenAnderen-der-Arbeit?Hat ArbeiteinenSinnoderbeziehtsie ihrenSinndaraus,MittelzueinemandereninsichSinnvollenzusein?IstArbeitals Mitte,alsMediumeinergemeinsamensinnstiftendenPraxisaufzufassen,oderaber alsbloßesMitteleinerzweckrationalen,technischenOrientierungaufeinenSinn, dervonaußenzukäme?DiesenunddamitzusammenhängendenFragengingendie SoziologenEckartPankoke,WielandJäger,UteLuiseFischerundThomasMathys, der Ökonom Reinhard Pfriem und die Philosophen Christian Bermes und Kurt Röttgersnach. VII Inhaltsverzeichnis 1 Die Frage nach dem Sinn (Wozu Sinn und nicht vielmehrUnsinn?) .............................................. 1 2 DieAnthropologiederArbeitalsersterZugang ................... 3 3 Modoobliquo:WasistNichtarbeit? .............................. 9 4 ArbeitundZeit ................................................. 11 5 WertundUnwertvonMüßiggangundMuße...................... 15 6 DasArbeitsethosderModerne ................................... 19 7 DieZeitderMuße .............................................. 21 8 TätigkeitinMuße............................................... 25 9 DieDialektikvonMußeundArbeit .............................. 27 10 ArbeitimZeitalterdesHermes................................... 29 11 KeineFundierungdurcheinsogenanntesMenschenbild............ 31 12 PolitischeKonsequenzen ........................................ 33 WasSieausdiesemEssentialmitnehmenkönnen ....................... 35 Literatur ............................................................ 37 IX 1 Die Frage nach dem Sinn (Wozu Sinn und nicht vielmehr Unsinn?) DerSinnvonArbeitistnichtgegeben,wieüberhauptsichSinnfragennichtdurch hinweisendeAussagenerledigenlassen.DemSinnkommtmannichtnäher,indem mangenauhinschautunddannvoneinerpräzisenBeschreibungdesGesehenen odervonalsgesehenErahntenundimSehenoderErahnensichGebendenSinn- offenbarungenerwartenkönnte. Sinnist, wennmansowill, keinDing, sondern eine Bedingung. Sinn ist nicht nur unsichtbar, sondern unsinnlich. Und meinte man,soetwaswieSinnerhaschtzuhaben,dannentziehtersichbereitsimnäch- sten Moment, denn Sinn ist ebenfalls wesentlich temporal. Er baut sich auf und ab,erdauertnicht,sonderntauchtaufimÜbergangvoneinemZustandzueinem anderen,manchmalblitzhaftalseinEreignis,1manchmaldurchVerschiebungvon Geltungszusammenhängen,manchmalinderDoppeldeutigkeiteinerSpur.Wenn– inderPhilosophiezumal–nachdemSinngefragtwird,dannverweistebendieses Fragenauchdarauf,daßwirimmergeplagtsindvoneinemMangelanSinn;und wenn sich Sinn auftut, dann doch immer in einem Rahmen von Unsinn. „Der Sinn–unddieserSatzstehtfest–iststetsderUnsinndenmanläßt.“2DerSinnals unterlassenerUnsinnisteinerderVerweisedarauf,daßSinnnichtunmittelbarzu habenist,sondernhiervianegationis,anderswoinFormandererVermittlungen. Einer,derdasnichtwahrhabenwollte,istinseinemphilosophischenAnspruchauf UnmittelbarkeitdesSinnausdrucksgescheitert–Rousseau.InderPhilosophiegilt immereinBegehrendurcheinenMangelanSinn.Aberdaßunsdasnichtgleich- gültiglassenkann,liegtdaran,daßereinederFunktionspositionenist,durchdie dasSozialebesteht.3DaßderSinnbeheimatetistineinerWeltdesUnsinns,läßtein 1„Mansollalsonichtfragen,wasderSinneinesEreignissessei:DasEreignisnämlich,das istderSinnselbst.“Deleuze(1993,S.41). 2Marquard(1986,S.33–53,hierS.33). 3Mehrdazuunten;s.aberauchLuhmann(1971,S.25–100);dazuauchSchützeichel(2003). K.Röttgers,MußeundderSinnvonArbeit:EinBeitragzurSozialphilosophie 1 vonHandeln,ZielerreichungundZielerreichungsvermeidung,essentials, DOI10.1007/978-3-658-05386-4_1,©SpringerFachmedienWiesbaden2014 2 1 DieFragenachdemSinn(WozuSinnundnichtvielmehrUnsinn?) Changierenzu,wassichsowohlinderkritischenunddemaskierendenEinstellung derEntlarvungvermeintlichsozialverbindendenSinnsalseineManifestationvon Unsinnäußernkann,alsaberauchdieSinnstiftungendurchMetaphorik:WasUn- sinnzuseinschiengemäßvorgegebenenKriterieneinesDiskurses,erweistsichjäh alsSinnstiftungüberdenUmwegeinesanderenDiskurses.WeilSinnetwassozial Verbindendesleistet,istessoleicht,einzelnenIndividuenzuunterstellen,daßsie deneigentlichenSinn,z.B.ihreseigenenTunsverfehlen.DerSinnistnichtinden Individuen, kannnichtvonihnengehabtwerden, sondernderSinnistzwischen den Individuen, ist gemeinsam geteilter Sinn, wie man ja auch den Sinn „zwi- schendenZeilen“vermutet.DieVermitteltheitvonSinnläßtsichaberauchnicht dadurchüberschreiten,daßmannacheinemMeta-Sinnsuchte,derdieUnsicher- heitderVermittlungenineindeutigerSinn-Identifikationaufzuhebenversprechen könnte.Überhauptgilt,daßSinnnicht(mehr)vonaußerhalbkommt,vonirgend- einertranszendentenInstanz, sondernSinnistweltimmanent, inderImmanenz eines Zwischen. Das Mitsein, ein Terminus Heideggers, den er fast beiläufig zur Charakterisierung der Seinsstruktur des Daseins verwendet, rückt bei Nancy zu einemontologischenZentralbegriffauf,mitdemerdenSinnvonWeltverbindet.4 DiesewesentlicheGemeinsamkeitvonSinnverstärktsichbeiBlanchot;ernimmt NietzscheszugespitztenSatz„EinerhatimmerUnrecht:abermitZweienbeginnt dieWahrheit“5aufundverbindetihnmitdemGedanken,daßderSinneinProzeß ist,sodaßsicheinzweifacher,sichdurchkreuzenderSinn-Pluralismusergibt.6 4„Cequ’ilenest... dece,avec‘n’engageriendemoinsquelatexturemêmedumonde,le mondecommel’être-exposé-des-uns-aux-autres...Toutlesenspasseparlà–etc’estencore troppeudire:toutlesensestàmêmecetêtre,avec‘.“Nancy(1993,S.117). 5Nietzsche(1980,S.517). 6Blanchot(1969,S.227–255,hierS.232).DerdeutscheÜbersetzerMarcusCoelenerspart sichoffenbardieÜberprüfungdesNietzsche-ZitatsundrückübersetztNietzscheanscheinend ausdemFranzösischen.Blanchot(2010,S.184).

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