Zum weiteren Wohlbefinden des Pinguins trägt das Weibchen Greta bei, das Popper von einem Zoo erhält, in dem das Tier nur vor sich hingekümmert hat. Greta beginnt alsbald Eier zu legen, und zwar die ganz pinguinuntypische Anzahl von zehn Stück, so dass acht davon künstlich ausgebrütet werden müssen und die Familie Popper schließlich mit einer zwölfköpfigen Pinguingruppe lebt. Dies treibt Mrs. Popper, die das Haushaltsgeld verwaltet, schließlich in die Verzweiflung: Sie rechnet ihrem Mann vor, dass schon normalerweise das Geld kaum reicht, da der Maler nur von Frühjahr bis Herbst arbeitet. Die Familie lebt im Winter daher fast ausschließlich von billigen Bohnen, kostspielige Umgestaltungen des Eigenheims sind finanziell nicht möglich. Da Mr. Popper es ablehnt, die zwölf Pinguine aufzuessen, um das Problem zu beseitigen, muss er sich um eine andere Lösung kümmern: Er dressiert die possierlichen Tiere, zu Musikbegleitung mehrere Tricks, die ihrem natürlichen Verhalten entsprechen, auszuführen. So marschieren die Pinguine bei Marschmusik in einer Parade, zwei von ihren führen einen Boxkampf vor, bei dem der eine planmäßig zum Schein k.o. geschlagen wird und der Rest applaudiert, und als Abschluss wird noch eine Nummer in das Programm eingebaut, in der die Pinguine Leitern erklettern und sich gegenseitig wieder herunterschubsen.
Mit diesem Programm gehen die Poppers und ihre zwölf Pinguine auf eine zehnwöchige winterliche Tournee durch die Vereinigten Staaten. Sie sind zunächst sehr erfolgreich, doch als im Frühjahr die Temperaturen steigen, werden die Pinguine zunehmend gereizt. Der von Sorgen erfüllte und zerstreute Mr. Popper bringt seine Truppe schließlich in ein falsches Theater, wo soeben eine Nummer mit sechs Seehunden aufgeführt wird. Entgegen seinen Befürchtungen fressen zwar die Seehunde die Pinguine nicht auf und Polizei und Feuerwehr, die in Erwartung des Gemetzels alarmiert wurden, amüsieren sich bestens, indem sie den Tieren ihre Helme und Mützen aufsetzen, aber Mr. Popper wird wegen dieses Vorfalls dennoch festgenommen und ins Gefängnis gebracht. Da seine Frau trotz des guten Honorars nicht das Geld hat, eine Kaution zu stellen, wird seine Lage recht bedrohlich. Doch schließlich erscheinen zwei Retter: Der Theatermanager bietet ihm einen neuen, lukrativen Vertrag an, der Wissenschaftler Drake schlägt vor, die Pinguine in die Arktis mitzunehmen und zu versuchen, die Tiere, die bislang ja rätselhafterweise nur am Süd-, nicht aber am Nordpol zu finden waren, dort anzusiedeln. Nach einer Nacht Bedenkzeit entscheidet sich Popper für diese Lösung. Erst an Bord des Schiffes, das die zwölf Pinguine an den Nordpol bringen soll, erfährt er, dass er selber auch mitfahren soll und somit sein alter Traum von einer Reise an eine der Polkappen in Erfüllung geht. Mrs. Popper erklärt sich damit leichten Herzens einverstanden, weil sie schon immer der Meinung war, dass sie das Haus schlecht in Ordnung halten kann, wenn ihr Mann dort sitzt und liest.
EntstehungsgeschichteDie Familie Atwater sah im Jahr 1932 einen Dokumentarfilm über Richard E. Byrds Expedition in die Antarktis. Dieser Film sowie die Bücherwünsche einer seiner Töchter inspirierten Richard Atwater zu einem Text, den er zunächst unter dem Titel Ork! an zwei Verleger schickte, die das Manuskript aber ablehnten. Nachdem Richard Atwater 1934 einen Schlaganfall erlitten hatte, konnte er nicht mehr schreiben. Seine Ehefrau Florence, die als Lehrerin arbeitete, aber auch journalistisch tätig war, schrieb das Manuskript daraufhin um und gestaltete Anfang und Schluss etwas realistischer - ursprünglich hatte Atwater einen mit Rasierschaum auf einen Spiegel gezeichneten Pinguin lebendig werden lassen und andere märchenhafte Motive in den Text integriert. Die umgeschriebene Version kam mit Illustrationen von Robert Lawson 1938 unter dem Titel Mr. Popper's Penguins heraus und wurde zu einem Bestseller.Rezeption und AuszeichnungenDas Buch hatte großen Erfolg und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Es erhielt unter anderem denNewbery Honor, wurde 1941 als Pacific Northwest Library Association Young Reader's Choice ausgewählt und hielt sich jahrzehntelang auf den Bestsellerlisten für Kinderbücher. In Anita Silveys Werk Children's Books and their Creators wird konstatiert, dass nur selten ein Buch für die Altersgruppe der Sieben- bis Zehnjährigen so lange den Anstürmen der Zeit standgehalten habe, zumal eines, das nicht zu einer umfangreicheren Serie gehöre. Obwohl voll von absurden Elementen, zu denen schon das Grundthema des Pinguins als Haustier gehöre, gelinge es dem Text, glaubhaft zu erscheinen: „[...] everything is explained in a matter-of-fact fashion“. „The book has an easy style, straight-faced and never coy, and the Atwaters never preach any lessons. The adventure and the characters [...] are what readers enjoy as much today as when the book was first published.“ Die Verfilmung von 2011 hat mit dem Buch außer dem Titel wenig gemein.