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Motorradtechnik: Grundlagen und Konzepte von Motor, Antrieb und Fahrwerk PDF

332 Pages·1995·10.985 MB·German
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Jilrgen Stoffregen Motorradtechnik Aus dem Programm ___________ _..... Kraftfabrzeugtechnik Fahrwerktecbnik von E. Henker Elektrische Motorausriistnng von G. Henneberger Grundziige des Kolbenmaschinenbaus I Verbrennungskraftmaschinen von K. Groth Motorradtechnik von J. Stoffregen Recbenmethoden in der Fahrzeugentwicldung von W. Dirschmid (Hrsg.) Keramikbanteile in Verbrennungs-Motoren von F. Eisfeld (Hrsg.) Stromungs- und Kolbenmaschinen von H. Th. Wagner, Klaus J. Fischer und J.-D. von Frommann Kraftfahrzeugtechnik Lehr- und Ausbildungswerk fiir die berutliche Bildung von W. Staudt (Hrsg.) Kraftfahrzeng-Elektrik nnd Kraftfahrzeug-Elektronik von F. Gretzmeier, W. Staudt und S. Bluml Technische Lehrginge fUr Ausbildnng und Praxis in der Kfz-Technik Stadtauto von H. Appel (Hrsg.) Vieweg _________________________________ _ J iirgen Stoffregen Motorradtechnik Grnndlagen nnd Konzepte von Motor, Antrieb nnd Fahrwerk Mit 208 Abbildungen und 12 Tabellen I I Vleweg Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Stoffregen, Jiirgen: Motorradtechnik: Grundlagen und Konzepte von Motor, Antrieb und Fahrwerk; mit 12 Tabellen / Jiirgen Stoffregen. - Braunschweig; Wiesbaden: Vieweg, 1995 (Viewegs Fachbiicher der Technik) ISBN-13: 978-3-528-04940-9 e-ISBN-13: 978-3-322-90129-3 DOl: 10.1007/978-3-322-90129-3 Aile Rechte vorbehalten © Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, BraunschweiglWiesbaden, 1995 Der Verlag Vieweg ist ein Unternehmen der Bertelsmann Fachinformation GmbH. Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulassig und strafbar. Das gilt ins besondere fiir Vervielfiiltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Gedruckt auf saurefreiem Papier v Vorwort Die Motorradtechnik ist eines der faszinierendsten Gebiete der Kraftfahrzeugtechnik. Das Motorrad vereinigt wie kaum ein anderes Fahrzeug auf engstem Bauraum modemste Motoren-, Fahrwerks- und Werkstofftechnologie. In vielen Bereichen des Fahrzeugbaus hat das Motorrad Schrittmacherfunktionen rur die Einruhrung neuer Technologien geleistet. Erinnert sei hier an die Mehrventiltechnik, die, im Motorrad langst Standard, erst in neuester Zeit den Einzug in die GroBserienmotoren des Automobils gefunden hat. Ein weiteres Beispiel ist der Rahrnenbau. GeschweiBte Verbundkonstruktion aus Aluminium-StrangpreB profilen und Aluminium-GuBteilen sind im Motorradbau langst auf breiter Basis eingeruhrt, wamend beim Automobil diese Technik noch in den AnHmgen steckt. Auch die modeme Forschung befaBt sich seit einigen Jahren aufgrund der Initiative einiger Hochschulinstitute intensiver mit der Technik des Motorrades. Wichtige Fragen der Fahr dynamik und der Fahrinstabilitaten konnten dadurch in den letzten Jahren aufgeklart werden, was wesentlich dazu beigetragen hat, die Hochgeschwindigkeitsstabilitat modemer Motor rader zu verbessem. Die Erkenntnisse modemer Forschungs- und Entwicklungarbeiten dringen uber den Kreis der damit befaBten Fachleute oft nur wenig hinaus. Gleichwohl besteht bei vielen, die sich beruflich oder auch nur privat mit dem Motorrad beschaftigen der Wunsch, die technischen Zusammenhange naher kennenzulemen. Dieses Buch wurde geschrieben, urn dem interes sierten Leser das aktuelle Wissen neuzeitlicher Motorradtechnik zuganglich zu machen. Abgeleitet aus den theoretischen Grundlagen werden die Konstruktionsprinzipien von Motor, Antrieb und Fahrwerk ausruhrlich eriautert und die praktische Entwicklung modemer Motorrader dargestellt. Aus dem Blickwinkel der industriellen Praxis heraus, werden dabei auch die Zielkonflikte zwischen dem technisch Moglichen und wirtschaftlich Sinnvollen nicht ausgeklammert. Das Buch ist entstanden aus der gleichnamigen Lehrveranstaltung, die der Autor an der Fachhochschule Munchen halt. Hauptberuflich ist er als Entwicklungsingenieur bei der BMW AG tatig und hat viele Jahre in der Motorradentwicklung des Untemehmens gearbeitet. Das Buch wendet sich gleichermaBen an Studierende von Fach- und Hochschulen, wie an Zweiradmechaniker und Meister, sowie an aile technikinteressierten Motorradfahrer. Durch den Verzicht auf schwierige mathematische Herieitungen zugunsten anschaulicher VI Vorwort Zusammenhange und ausfiihrlicher Erlauterung bleibt es auch fur den Motorradfahrer mit physikalischem Grundverstandnis gut lesbar. Wichtige technischlphysikalische Grundlagen konnen auch im Glossar technischer Grundbegriffe am Ende des Buches nachgeschlagen werden. Es ist dem Verfasser als begeistertem Motorradfahrer ein besonderes Anliegen, daB statt trockener Theorie anwendbares Praxiswissen im Vordergrund steht und damit das Lesen auch Freude bereitet. Studierende und Fachleute der Fahrzeugtechnik und verwandter Fachrichtungen, die sich an manchen Stellen vielleicht eine strenger wissenschaftliche Darstellung wiinschen, seien auf die zahlreichen Literaturstellen verwiesen. Eine tiefere Einarbeitung in die Problemstellungen wird damit leicht moglich. Aus Platzgriinden muBte aus dem sehr groBen Gebiet der Motorradtechnik einiges ausge klammert werden. So werden Leichtmotorrader nicht behandelt, ebensowenig Spezial- bzw. Rennrnotorrader, Gespanne und Motorroller. Trotz ihrer groBen, auch historischen Bedeutung und ihrer unangefochtenen Dominanz bei Rennrnotorradem, konnten Zweitaktmotoren in diesem Buch nicht beriicksichtigt werden. FUr die Uberlassung von Bildmaterial und Firrnenunterlagen bedanke ich mich bei allen Institutionen und Untemehmen der Motorradindustrie. Mein Dank gilt ebenso allen Kollegen, Studenten und Motorradfahrem, die in Gesprachen und Diskussionen mit vielen Ideen zur Gestaltung dieses Buches beigetragen haben. Namentlich erwiihnen mochte ich Herrn Dipl. Ing. Thomas Ringholz, Herrn Dipl.-Ing. Claus Polap und Herrn Dipl.-Ing. Gert Fischer, die wichtige Beitrage zu einigen Kapiteln geleistet haben. Frau Imke Zander vom Verlag Vieweg danke ich fur die Manuskriptkorrektur. Nicht verges sen mochte ich meine Frau, ohne deren Verstandnis fur meinen Zeitaufwand dieses Buch nie hatte entstehen konnen. Bei Herrn Dipl.-Ing. Ewald Schmitt, der das Erscheines des Buches mit groBem personlichen Engagement gefordert hat, bedanke ich mich ebenso herzlich wie beim Verlag Vieweg fill die Unterstiitzung und Beratung. Miinchen, Januar 1995 Jurgen Stoffregen VII Inhaltsverzeichnis Gesamtfahrzeug 1 Einfiihrung 1.1 Verkehrsmittel Motorrad und wirtschaftliche Bedeutung .............. 1 1.2 Charakteristische Eigenschaften von Motorradem ................... 4 1.3 Baugruppen des Motorrades ..................................... 6 2 Fahrwiderstiinde, Leistungsbedarf und Fahrleistungen 2.1 Stationare Fahrwiderstande ..................................... 8 2.1.2 Rollwiderstand .......................................... 9 2.1.2 Luftwiderstand .......................................... 10 2.1.3 Steigungswiderstand ..................................... 12 2.2 Instationare Fahrwiderstande .................................... 13 2.2.1 Translatorischer Beschleunigungswiderstand .. . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2.2.2 Rotatorischer Beschleunigungswiderstand. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 2.3 Leistungsbedarf und Fahrleistungen .............................. 15 Motor und Antrieb 3 Arbeitweise, Bauformen und konstruktive Ausfiihrung von Motorradmotoren 3.1 Motorischer ArbeitsprozeB und seine wichtigsten Kenngr6Ben .......... 20 3.1.1 Energiewandlung und ViertaktprozeB ........................ 21 3.1.2 Reale ProzeBgr6Ben und ihr EinfluB auf die Motorleistung . . . . . . . . 25 3 Arbeitweise, Bauformen und konstruktive Ausfiihrung von Motorradmotoren 3.2 Ladungswechsel des realen Motors ............................... 31 3.2.1 Venti16ffnungsdauer und Ventilsteuerdiagramm . . . . . . . . . . . . . . . . 31 3.2.2 Ventilerhebung und Nockenforrn ........................... 35 3.2.3 Geometrie def Gaskanale im Zylinderkopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 3.3 Gas- und Massenkrafte im Motor. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 3.3.1 Gaskraft ... . . . . ... . . . . ...... . . . . . . .... . . . ... . .. . . .. . .. . 51 3.3.2 Bewegungsgesetz des Kurbeltriebs und Massenkraft ............ 53 3.3.3 Ausgleich der Massenkrafte und -momente ................... 58 VIII Inhaltsverzeichnis 3.4 Konstruktive Gestaltung der Motorbauteile ......................... 80 3.4.1 Bauteile des Kurbeltriebs und deren Gestaltung ................ 80 3.4.2 Gestaltung von Kurbelgehause und Zylinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 3.4.3 Gestaltung von Zylinderkopfund Ventiltrieb .................. 108 3.5 Ktihlung und Schmierung ...................................... 133 3.5.1 Ktihlung .............................................. 133 3.5.2 Schmierung ............................................ 137 3.6 Systeme zur Gemischaufbereitung 139 3.6.1 Vergaser .............................................. 139 3.6.2 Einspritzung ........................................... 146 3.7 Abgasanlagen ............................................... 149 4 Motorleistungsabstimmung im Versuch 4.1 Grundlagen der Gasdynamik beim Ladungswechsel 153 4.2 EinfluB der Steuerzeit ......................................... 156 4.3 Auslegung der Sauganlage ..................................... 159 4.4 Auslegung der Abgasanlage .................................... 164 5 Kupplung, Schaltgetriebe und Radantrieb 5.1 Kupplung................................................... 166 5.2 Schaltgetriebe................................................ 171 5.3 Radantrieb................................................... 176 Fahrwerk 6 Konstruktive Auslegung von Motorradfahrwerken 6.1 Begriffe und geometrische Grunddaten ........................... 182 6.2 Krafte am Motorradfahrwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184 6.3 Rahmen und Radftihrungen .................................... 187 6.3.1 Bauarten und konstruktive Ausftihrung von Motorradrahmen. . . . . 188 6.3.2 Bauarten und konstruktive Ausftihrung der Vorderradftihrung .... 198 6.3.3 Bauarten und konstruktive Ausftihrung der Hinterradftihrung .... 215 6.3.4 Federung und Dampfung ................................. 232 6.4 Lenkung ................................................... 239 6.4.1 Steuerkopflenkung ...................................... 239 6.4.2 Achsschenkellenkung ................................... 240 6.4.3 Radnabenlenkung....................................... 242 6.5 Rader und Reifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243 Inhaltsverzeichnis IX 7 Festigkeits. und Steitigkeitsuntersuchungen an Motorradfahrwerken 7.1 Betriebsfestigkeit von Fahrwerkskomponenten .............. . . . . . . . 248 7.2 Steifigkeitsuntersuchungen..................................... 253 7.3 Dauererprobung des Gesamtfahrwerks 254 8 Fahrdynamik und Fahrversuch 8.1 Geradeausfahrt und GeradeausstabiliUit ......... . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256 8.1.1 Kreiselwirkung und Grundlagen der dynamischen Stabilisierung. 257 8.1.2 Fahrinstabilitaten Flattem, Pendeln und Lenkerschlagen ........ 264 8.2 Kurvenfahrt ................................................ 271 8.2.1 Einlenkvorgang und Grundlagen der idealisierten Kurvenfahrt ... 271 8.2.2 Reale Einflusse bei Kurvenfahrt ........................... 273 8.2.3 Handling ............................................. 276 9 Bremsen 9.1 Grundlagen................................................. 278 9.2 Bremsenregelung CABS) und Fahrstabilitat beim Bremsen . . . . . . . . . . . . 282 9.3 Kurvenbremsung ............................................ 293 10 Aerodynamik und Fahrerplatzgestaltung 10.1 Aerodynamische Krafte und Verkleidungsgestaltung. . . . . . . . . . . . . . . . . 298 10.2 Fahrerplatzgestaltung und Komfort .............................. 302 11 Ausblick auf mogliche Zukunftsentwicklungen ..... . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 303 Lileraturverzeichnis .................................................. 309 Anhang . Glossar physikalischer GrundbegritTe .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 311 Sachwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317 Gesamtfahrzeug 1 Einfiihrung Motorriider iiben auf viele Menschen eine groBe Faszination aus, die sich einer rationalen Betrachtung haufig entzieht. Sie beruht im wesentlichen auf der Unmittelbarkeit von FahrerIebnis und Technik, die in dieser Form kein anderes Landfahrzeug zu bieten vermag. In dieser Emotionalitat diirfte der Grund dafur liegen, daB trotz einer Zeitstromung, die den Individualverkehr zunehmend kritisch betrachtet, Motorrader sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Obgleich sich dieses Buch mit der Technik befaBt, soll zu Beginn das Motorrad kurz in seinem wirtschaftlichen Umfeld und in seiner Rolle als Verkehrsmittel betrachtet werden. Denn das Umfeld wirkt, ohne daB es uns immer bewuBt wird, auf die technische Entwicklung unmittelbar ein. Von erheblicher Bedeutung fur die Technik des Motorrades sind auch seine ganz speziellen Eigenschaften, die sich z.T. erheblich von denen anderer StraBenfahrzeuge unterscheiden. Auch diese muB man sich bewuBt vor Augen fuhren, wenn man technische Entwicklungen im Motorradbau verstehen will. 1.1 Verkehrsmittel Motorrad und wirtschaftliche Bedeutung Die Bedeutung des Motorrades als Verkehrmittel hat einem stetigen Wandel unterlegen, und dies wird auch zukiinftig der Fall sein. Von den Anfangsjahren bis etwa Ende der 20er Jahre waren Motorrader exklusive Fahrzeuge, die von wohlhabenden Leuten vomehmlich fur Sport-und Freizeitzwecke eingesetzt wurden. Bereits in der 30er Jahren avancierten sie aber bereits zum Individualverkehrsmittel, das einzige, daB sich eine etwas groBere Bevolkerungsschicht iiberhaupt leisten konnte. Ein Auto war fur die meisten Menschen in Europa unerschwinglich. Die verbreitetsten Motorrader jener Zeit waren zumeist einfach gebaute, leichte Maschinen mit haufig nicht mehr als 200 cm3 Hubraurn. Unterbrochen yom 2. Weltkrieg setzte sich diese begonnene Entwicklung des Motorrads als Gebrauchsfahrzeug in der Wiederaufbauzeit in Westdeutschland fort. Die Bestandszahlen von Motorradem und Autos in der Bundesrepublik Deutschland des Jahres 1955 spiegeln dies eindruckvoll wider. Bild 1.1 zeigt in der oberen Grafik den Motorradbestand von 1955 bis 1992 fur die BRD (ohne ehemalige DDR) und darunter die Aufteilung der Fahrzeuge auf die erwachsene Bevolkerung (alter als 18 Jahre) als MaBstab fur die Motorisierung. Der Bestand war 1955 bei Motorradem urn 50% hoher als bei Autos. Das Motorrad war das

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