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Motivation und Handeln PDF

660 Pages·2018·24.81 MB·German
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Springer-Lehrbuch Mehr Informationen zu dieser Reihe auf http://www.springer.com/series/1183 Jutta Heckhausen Heinz Heckhausen Hrsg. Motivation und Handeln 5., überarbeitete und erweiterte Auflage Mit 167 Abbildungen Herausgeber Jutta Heckhausen Heinz Heckhausen Department of Psychology and Social Behavior (1926-1988) University of California, Irvine Bochum, München Irvine Deutschland USA Zusätzliches Material zu diesem Buch finden Sie auf www.lehrbuch-psychologie.springer.com. ISSN 0937-7433 Springer-Lehrbuch ISBN 978-3-662-53926-2 ISBN 978-3-662-53927-9 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-662-53927-9 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Springer-Verlag GmbH Deutschland, ein Teil von Springer Nature 1980, 1989, 2006, 2010, 2018 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz- Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Umschlaggestaltung: deblik Berlin Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer-Verlag GmbH, DE und ist ein Teil von Springer Nature. Die Anschrift der Gesellschaft ist: Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin, Germany V Für Christa Heckhausen Vorwort zur 5. Auflage Dies ist die 5. Auflage von „Motivation und Han- bleibt die fortschreitende Neuauflage von „Motivation deln“, eine umfassend überarbeitete und um vier und Handeln“ möglich. Dieses Buch repräsentiert also Kapitel erweiterte Version der 2010 erschienenen das intellektuelle Vermächtnis von Heinz Heckhausen 4. Auflage. Alle Kapitel sind auf den neuesten Stand in zweifacher Hinsicht: Erstens zeigt es die konsequen- der Forschung gebracht, vier Kapitel zur Motiva- te Weiterentwicklung der Heckhausenschen Sicht der tion entwicklungsregulativen Handelns (7 Kap. 17) Motivationspsychologie, die vieles erhalten, aber auch und zu den wichtigen Anwendungsgebieten Schu- manches umgewälzt hat. Zweitens wurden die einzel- le und Hochschule, Beruf und Arbeitsplatz so- nen Buchkapitel von Heinz Heckhausens intellektuel- wie Sport (7 Kap. 18–20) wurden neu aufgenom- len Erben, seinen Mitarbeitern aus der Bochumer und men. Die Kapitel zum Anschlussmotiv (7 Kap. 7), der Münchener Arbeitsgruppe, deren Schüler und von zum Machtmotiv (7 Kap. 8) und zu Zielen (7 Kap. 11) mir, seiner Tochter, geschrieben. wurden von neuen Autoren vollständig neu geschrie- ben. Die einzelnen Kapitel haben ihre eigenen Lite- Wie in den früheren Auflagen sind die Ziele dieser raturverzeichnisse und können so in Lehrveranstal- Auflage die folgenden: Die verschlungenen Problem- tungen separat verwendet werden. Darüber hinaus linien der Motivationspsychologie sollen entwirrt haben wir in Zusammenarbeit mit dem Springer-Ver- werden. Getrennte Forschungsrichtungen sollen auf lag eine Webseite erstellt (s. www.lehrbuch-psychologie. gemeinsame Problemstrukturen hin zusammenge- springer.com), die das Gesamtliteraturverzeichnis zur führt und konzeptuell integriert werden. Schließlich Verfügung stellt und für Lehrende und Studierende soll überall dort, wo Forschungsimpulse besonders weitere wertvolle Materialien anbietet: ein Glossar mit fruchtbar sind, in kritischer Diskussion an den neu- Begriffserklärungen zu allen Kapiteln, Lernkarten und esten Forschungsstand herangeführt werden. Wie in ein umfassender Satz von Powerpoint-Folien, der für den bisherigen Auflagen werden für den Menschen Vorlesungen verwendet werden kann. charakteristische Motivationen und Handlungsklassen erörtert. Die einzelnen Kapitel bauen aufeinander auf, „Motivation und Handeln“ wurde erstmalig 1980 und wurden jedoch so geschrieben, dass sie auch einzeln in der 2. Auflage 1989 von Heinz Heckhausen, der am gelesen und verstanden werden können, inklusive der 30. Oktober 1988 verstorben ist, publiziert. Anfang des jeweils kapitelspezifischen Literatur. neuen Jahrtausends kamen der Springer-Verlag und ich zu dem Schluss, dass dieses einflussreiche Lehrbuch der Das Buch ist grob in vier Teile gegliedert. In den ersten Motivationspsychologie neu aufgelegt werden sollte. fünf Kapiteln werden die Grundlagen sowie die ver- Aufregende und wichtige konzeptuelle und empirische schiedenen Perspektiven und Forschungstraditionen Innovationen hatten sich nicht zuletzt entlang der For- der Motivationspsychologie vorgestellt. Das 1. Kapitel schungsperspektiven zur Volition und phasensequen- bietet einen kurzen Überblick über die wesentlichen tiellen Handlungsregulation entfaltet, die Heinz Heck- Fragen und Wegweiser für die Lektüre des Buches. Das hausen in der 2. Auflage (s. dort vor allem in 7 Kap. 6 2. Kapitel zu den historischen Entwicklungslinien der „Volition“ und im abschließenden 7 Kap. 15 „Erweiter- Motivationsforschung wurde unverändert aus der 2. te Perspektiven“) aufgezeigt hatte. Dazu kommen wich- Auflage übernommen. Die 7 Kapitel 3 und 4 stellen zwei tige Forschungsbeiträge zur Unterscheidung und zum kontrastierende und einseitige Perspektiven, nämlich Zusammenspiel von impliziten und expliziten Motiven zu Person- und zu Situationsfaktoren vor. 7 Kapitel 5 und die Erforschung motivationaler und handlungs- integriert diese mithilfe von Modellen, die Erwartun- orientierter Einflüsse auf die Lebenslaufentwicklung. gen und Anreize bei unterschiedlichen Personen und All diese Entwicklungen und die gesamte Motivations- in unterschiedlichen Situationen integrieren. psychologie in ihrer Breite und Tiefe zu überblicken, ist ein intellektueller Herkulesanspruch, dem nach Heinz Die zweite Untergruppe von Kapiteln umfasst die Heckhausen wohl kein Wissenschaftler mehr allein ge- 7 Kapitel 6 bis 8 zu Leistung, Anschluss und Macht und recht werden kann. Ganz anders sieht es jedoch aus, damit die wichtigsten thematischen Klassen menschli- wenn man die Reihen der intellektuellen Schüler und chen Handelns. Als weitere grundlegende motivations- Schülersschüler von Heinz Heckhausen mustert. Da psychologische Prozesse werden in 7 Kapitel 9 implizite ist nahezu jedes Teilgebiet der Motivationspsychologie und explizite Motive, in 7 Kapitel 10 biopsychologische mit einem oder mehreren hoch angesehenen Forschern Grundlagen und in 7 Kapitel 11 Ziele behandelt. vertreten. Nur durch Hinzuziehen der Heckhausen- Schüler und in der vorliegenden Auflage zunehmend Nachdem die Grundlagenkapitel gemeinsam sozusa- auch der Schülersschüler als Kapitelautoren war und gen die vorauslaufenden Bedingungen für motiviertes VII Vorwort zur 5. Auflage und zielgerichtetes Handeln geliefert haben, wird in Ich bedanke mich herzlich bei den Autoren, die ohne der dritten Gruppe von Kapiteln, den Kapiteln 12 bis Zögern ihre Mitarbeit bei dieser Auflage zugesagt, 17, das Handeln in seinen wesentlichen Elementen hervorragende Kapitel geschrieben und überarbeitet hinsichtlich seiner Ablaufregulation und seiner Ent- haben. Ich möchte mich auch für die sehr professio- wicklung erörtert. In 7 Kapitel 12 und 13 geht es um nelle Begleitung des Buches von Seiten des Springer- Ansätze zur Regulation von Handlungsabläufen und Verlages durch Joachim Coch (Planung) und Judith zu individuellen Unterschieden in dieser Hinsicht. Danziger (Projektmanagement) bedanken. Schließlich 7 Kapitel 14 richtet den Blick auf die Ursachenzu- möchte ich Angela Wirsig-Wolf danken, die den ge- schreibung von Verhalten und Leistungsergebnissen. samten Text mit großer Umsicht sprachlich bearbeitet 7 Kapitel 16 und 17 führen die verschiedenen Ge- und formatiert sowie die kapitelspezifischen Literatur- danken und Forschungsfäden zusammen, indem das listen zusammengestellt hat. Verhältnis von Motivation und Entwicklung sowohl aus der Perspektive der Entwicklung der Motivation Jutta Heckhausen, (7 Kapitel 16) als auch in einer Betrachtung der Motiva- Irvine, Januar, 2018 tion der Entwicklung (7 Kapitel 17) erörtert wird. Die in den 7 Kapiteln 12 bis 17 angesprochenen Themen und Forschungsprogramme zeigen einen enormen Aufschwung der Forschungsaktivität in der interna- tionalen Motivationspsychologie und liefern so Dis- kussionsthemen für Lehrveranstaltungen aus der ak- tuellen Forschung sowie besonders vielversprechende Anregungen für die Forschung. In der nun neu hinzugefügten vierten Untergruppe von Kapiteln (7 Kapitel 18 bis 20) geht es um die R olle von Motivation und Volition in den drei wichtigen An- wendungsgebieten Schule und Hochschule, Beruf und Arbeitsplatz, sowie Sport. Hinsichtlich der Autorenschaft wurde so verfahren, dass bei allen Kapiteln, die wesentliche Änderungen, aber auch mehr oder weniger umfangreiche Teile der ursprünglich von Heinz Heckhausen verfassten Kapitel enthalten, Heinz Heckhausen als Koautor aufgeführt ist. Dies erschien am ehesten angemessen, da es seiner Autorenschaft Rechnung trägt, ohne durch eine Erst- autorenschaft nahezulegen, dass er selbst die Änderun- gen autorisiert hat. Die Autoren und ich haben uns nach Kräften bemüht, heutigen Erwartungen an die Leserfreundlichkeit aka- demischer Texte und namentlich Lehrbücher gerecht zu werden. Ich glaube es ist uns gelungen, das hoch komplexe Gebiet der Motivationspsychologie so dar- zustellen, dass es sich dem Studenten leicht erschließt und zugleich für den motivationspsychologischen Experten und Forscher informativ und anregend ist. Dabei kommen uns auch die Formatelemente der Lehrbuchreihe des Springer-Verlages entgegen, die mit hervorgehobenen Kästen zu Begriffsdefinitionen, Beispielen, Studien, Exkursen und Fragen zur Selbst- prüfung dem Leser Werkzeuge zur Nutzung der Tex- te an die Hand geben. Dies wurde durch Materialien (Glossar, Lernkarten und Powerpoint-Folien) ergänzt, die auf der Webseite des Springer-Verlags abgerufen werden können (http://www.lehrbuch-psychologie.de). Vorwort zur 1. Auflage Von Motivation ist viel die Rede. Das Wort ist neu- wenn verschiedene Phänomenbereiche auf ähnliche erdings in die Umgangssprache eingedrungen. Man Problemstrukturen analysiert oder wenn Entwick- benutzt es, um zu sagen, daß jemand etwas gern tut lungspsychologie und angewandte Aspekte dargelegt oder von sich aus tut. So gibt es den Schüler, der „mo- werden konnten. Weil bisher am besten erforscht, wird tiviert“ ist; offensichtlich ein Sachverhalt, der nicht Leistungshandeln häufig als Motivationsparadigma – oder nicht mehr – selbstverständlich ist. In der Psy- herangezogen. Aber auch andere Handlungsklassen chologie hat Motivation eine lange und verwickelte wie Angst, sozialer Anschluß, Macht, Hilfeleistung Begriffsgeschichte. Noch verwickelter ist die dazu- und Aggression – oder aktuelle Forschungsansätze wie gehörige Forschungsgeschichte der letzten hundert „Gelernte Hilflosigkeit“ oder intrinsische Motivation – Jahre. Es gibt kaum ein Teilgebiet psychologischer finden eingehende Darstellung. Forschung, in dem man sich nicht auch auf Effekte von Motivationsvorgängen beriefe; und sei es nur, um Die leitenden Gesichtspunkte schließlich entsprechen unerwartete Befunde nachträglich zu erklären. Seit ei- grob der historischen Entfaltung des Motivationsprob- nigen Jahrzehnten hat sich eine eigene Motivationsfor- lems. Ein durchgehender Gesichtspunkt ist die Verhal- schung herausgebildet. Selbst sie ist schwer zu überbli- tenserklärung „auf den ersten bis vierten Blick“; d. h. cken. Das liegt weniger an ihrem ständig wachsenden von der Ursachenlokalisierung in Personfaktoren Umfang als an der Verschiedenartigkeit der sie tragen- zur Erklärung interindividueller Unterschiede („ers- den Impulse. Die Impulse entstammen so unterschied- ter Blick“) und in Situationsfaktoren zur Erklärung lichen Forschungsgebieten wie der experimentellen intraindividueller Unterschiede („zweiter Blick“) bis Lernpsychologie, der Sozialpsychologie, der Persön- zur Interaktion beider Ursachenquellen. Ein weite- lichkeitspsychologie, der Tiefenpsychologie und der rer Gesichtspunkt ist das motivationstheoretische Klinischen Psychologie. Grundmodell von „Erwartung-mal-Wert“ und seine Elaborationen. In den letzten Kapiteln werden die Ein- Kaum ein Gebiet der psychologischen Forschung ist führung kognitiver Zwischenvariablen – insbesondere von so vielen Seiten zugänglich wie die Motivations- Kausalattributionen für Handlungsergebnisse – sowie psychologie und doch zugleich so schwer zu über- die Aufspaltung des summarischen Motivkonstrukts schauen, wenn man erst einmal einzudringen ver- zum Organisationsprinzip der Darstellung. So kommt sucht. Auch wer sich, wie der Autor dieses Buches, es, daß gleiche Gegenstände auf höheren Ebenen der der Faszination motivationspsychologischer Fragen Betrachtung erneut wieder aufgenommen werden; das verschrieben hat, sucht noch nach Jahren nach mehr Leistungshandeln etwa im 9., 11. und 12. Kapitel. Überblick und mehr Ordnung in der Vielfalt von Pro- blemen und Antwortversuchen. Ein solches Bedürf- Dieses Buch ist kein Einführungstext in dem Sinne, nis wurde zum Anlaß, dieses Buch zu schreiben. Beim daß es einen ersten und schnellen Überblick gibt und Schreiben selbst wurden drei Zielsetzungen maß- alles weitere Eindringen einer vielfältigen Speziallite- gebend. Einmal sollten die vielfach verschlungenen ratur überläßt. Vielmehr will es sowohl einführen, die Problemlinien entwirrt werden. Zum anderen waren inneren Zusammenhänge einer vielgestaltigen Moti- getrennte Forschungsrichtungen auf gleiche oder ver- vationsforschung deutlich machen als auch an deren wandte Problemstrukturen zu integrieren. Schließlich neuesten Fortschritten teilhaben lassen. Als Leser galt es, in kritischer Diskussion bis an den neuesten schwebten dem Autor einerseits Studierende der Psy- Forschungsstand überall dort heranzuführen, wo die chologie und Vertreter der Nachbardisziplinen vor, die Impulse besonders fruchtbar sind. sich in die Motivationspsychologie einarbeiten wollen, andererseits aber auch Fortgeschrittene, Lehrende und Um diese Ziele zu erreichen, erschienen Eingrenzun- Forscher, die die Ergebnisse der Motivationspsycho- gen, Ausweitungen und ein paar leitende Gesichts- logie nutzen, darstellen oder durch eigene Forschung punkte zweckmäßig. Eingrenzungen betreffen die mehren wollen. Für Anfänger und für Fortgeschrittene Verschiedenartigkeit von Motivationsarten. Erörtert zu schreiben, ist nur scheinbar widersprüchlich. Die werden Handlungsklassen, die für den Menschen cha- ersten 6 bis 8 Kapitel haben vornehmlich den Anfänger, rakteristisch sind, nicht dagegen die biologisch veran- die letzten 5 bis 7 Kapitel den Fortgeschrittenen im kerten Bedürfnisse. Erörtert werden die Beweggründe Blick. Außerdem hofft der Autor, daß aus dem An- des Handelns auf ihre Bedingungen und Wirkungen, fänger nach der Lektüre der ersten Kapitel ein Fort- nicht dagegen Organisation und Regulation des Hand- geschrittener geworden ist, wie er andererseits im Fall lungsablaufs. Ausweitungen wurden nicht gescheut, der Fortgeschrittenen glaubt, daß diese auch von den wenn Problementwicklungen durchsichtiger gemacht, anfänglichen Kapiteln profitieren können. IX Vorwort zur 1. Auflage Anhand einzelner Kapitel oder Teilkapitel lassen sich konnte der Autor ein ganzes Studienjahr ausschließ- Seminare für Anfänger und für Fortgeschrittene ge- lich der Fertigstellung des Buches widmen. Die im stalten. Dabei können Kapitelteile als Haupt- oder Hin- Stipendium vorgesehene Möglichkeit des „kritischen tergrundlektüre vorausgesetzt und durch ausgewählte Gegenlesens“ wurde ausgiebig genutzt. Die endgülti- Originalliteratur ergänzt werden. gen Fassungen der einzelnen Kapitel haben erheblich von Kritik und Kommentar der folgenden Kollegen Das 1. Kapitel breitet die leitenden Gesichtspunkte für gewonnen: Carl Friedrich Graumann, Rudolf Fisch, die weitere Problementfaltung aus. Neben der Verhal- Theo Herrmann, Gerhard Kaminski, Hans-Joachim tenserklärung auf den ersten bis vierten Blick werden Kornadt, Julius Kuhl, Ernst Liebhart, Heinz-Dieter acht Grundprobleme und fünf Versuchspläne der Mo- Schmalt, Klaus Schneider, Clemens Trudewind, Man- tivationsforschung herausgearbeitet. Das 2. Kapitel gibt fred Waller, Franz Weinert und Horst Zumkley. Die eine Geschichte der Motivationsforschung der letzten vielen Abbildungen hat Günther Keim gestaltet. Die hundert Jahre, indem es die verschiedenen Theorie- Fülle technischer Vor- und Nacharbeiten lag in den entwicklungen anhand der Einflußlinien herausragen- Händen von Ingrid Beisenbruch, Beatrice Börgens, der Forscher zu entwirren sucht. Die beiden nächsten Claudia Steuer und Rosemarie Tweer. Vor allem ist Kapitel behandeln Forschungstraditionen, die in mo- Edith Lutz zu nennen, die die Niederschrift des sich tivationspsychologischer Hinsicht einseitig sind, weil fortspinnenden Manuskripts und seiner mannigfachen sie zu ausschließlich entweder auf Personfaktoren Überarbeitungen besorgt hat, ohne je den Überblick (3. Kap.) oder auf Situationsfaktoren (einschließlich zu verlieren. An dieser Arbeit waren in einzelnen Pha- variabler körperlicher Zustände und kognitiver Dis- sen auch Irmfriede Hustadt, Ulrike Kurte und Ilsegret sonanz; 4. Kap.) achten. Das 5. Kapitel verfolgt die Her- Röbke beteiligt. Schließlich war die Forschungsaktivi- ausbildung des Erwartung-mal-Wert-Modells der Mo- tät unserer Bochumer Arbeitsgruppe, einschließlich tivation aus der frühen experimentellen Lernforschung ihrer Diplomanden, eine nie versiegende Quelle der und die Fortentwicklungen des Modells hinsichtlich Stimulation, die dem Buch an vielen Stellen direkt Anreiz und Instrumentalität der Handlungsfolgen. zugute gekommen ist. Die Erforschung verschiedener Motivationsarten wie Angst, Leistung, Anschluß, Macht, Hilfeleistung und Allen, die auf ihre Weise dazu beigetragen haben, daß Aggression wird in den Kapiteln 6, 7 und 8 dargestellt. dieses Buch endlich doch fertig wurde, sei herzlich Der am Risikowahl-Modell orientierten Leistungsmo- gedankt. Einschließen in den Dank möchte ich nicht tivationsforschung ist das ganze folgende (9.) Kapitel zuletzt auch meine Frau und meine Kinder. Ohne de- gewidmet. Das 10. Kapitel führt in die sozialpsycho- ren Verständnis für ein nicht selten geistig abwesendes logischen Ansätze der Attributionstheorie ein, die seit Familienmitglied hätte dieses Buch seine Gestalt nicht Anfang der siebziger Jahre die Motivationsforschung gewinnen können. entscheidend angeregt haben. Die Fruchtbarkeit at- tributionstheoretischer Erklärungsansätze wird im Heinz Heckhausen 11. Kapitel für verschiedene Motivationsarten und Bochum, Februar 1980 -phänomene am gegenwärtigen Forschungsstand er- läutert. Das 12. Kapitel vereinigt eine Reihe erweiterter Perspektiven, die für die weitere Forschung fruchtbar erschienen, insbesondere weil sie das summarische Motivkonstrukt aufspalten und zu Teilsystemen struk- turieren. Das 13. Kapitel schließlich trägt viele Befunde zu einer Entwicklungspsychologie der Motivation zu- sammen. Am Beispiel des Leistungshandelns wird die Befundlage zur allgemeinen Motivationsentwicklung, zur Entwicklung individueller Motivunterschiede und zur Änderung von Motiven mit Hilfe von Interven- tionsverfahren dargestellt. Der Autor hat vielen für ihre Beiträge zur Fertigstel- lung des Buches zu danken. Zuvörderst ist ein Stipen- dium für das „Schreiben synoptischer Lehrbücher“ von seiten des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft zu nennen, eine sehr hilfreiche Förde- rung, die auf eine Initiative des ehemaligen Präsiden- ten der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Heinz Maier-Leibnitz, zurückgeht. Dank dieses Stipendiums

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Dieser Lehrbuch-Klassiker liefert einen umfassenden und lebendigen Überblick über den derzeitigen Stand der Motivationsforschung. Die 5. Auflage wurde überarbeitet und um vier Kapitel zu Motivation in den Bereichen Entwicklung, Schule, Arbeitsplatz und Sport ergänzt. Eine lernfreundliche Didakti
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