ebook img

Motivation durch Wissensintermediation: Konzeptionelle Überlegungen und empirische Befunde zur Zusammenarbeit Bayerns mit China PDF

335 Pages·2016·6.408 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Motivation durch Wissensintermediation: Konzeptionelle Überlegungen und empirische Befunde zur Zusammenarbeit Bayerns mit China

Motivation durch Wissensintermediation Manuel Rimkus Motivation durch Wissensintermediation Konzeptionelle Überlegungen und empirische Befunde zur Zusammenarbeit Bayerns mit China Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Hans-Martin Zademach Manuel Rimkus Brüssel , Belgien D ie vorliegende Arbeit wurde unter dem Titel „Vom Wissen der Intermediäre zur lnter- mediation des Wissens – Konzeptionelle Überlegungen und empirische Befunde zur Motivation der Zusammenarbeit Bayerns mit China" vom Promotionsausschuss der Mathematisch-Geographischen Fakultät an der Katholischen Universität Eichstätt-In- golstadt als Dissertationsleistung angenommen. Die Ausführungen sind losgelöst von offi ziellen Positionen der Bayerischen Staatsregierung. ISBN 978-3-658-11740-5 ISBN 978-3-658-11741-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-11741-2 D ie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiblio- grafi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Gabler © Springer Fachmedien Wiesbaden 2016 D as Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikro- verfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. D ie Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. D er Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informatio- nen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Fachmedien Wiesbaden ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (www.springer.com) Geleitwort Innovation findet nicht nur innerhalb bestehender Unternehmen statt, sondern vor allem in der Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Unternehmen. Dabei ge- ben jüngere empirische Fallstudien belastbare Hinweise darauf, dass inzwischen ge- rade interregionale und internationale Kooperationen besonders wichtig sind, um dauerhaft innovations- und wettbewerbsfähig zu sein. Im Zuge dieser Entwicklung wird in Wissenschaft und Praxis nach verbesserten Koordinations- und Integrations- ansätzen zur problembezogenen Verbindung spezifischen Expertenwissens von un- terschiedlichen Orten gesucht. Darunter fallen insbesondere auch Unterstützungsan- gebote von staatlicher Seite, die darauf abzielen, Wissensasymmetrien zwischen Län- dern abzubauen und internationale Wirtschafts- und Unternehmensbeziehungen zu intensivieren. So unterstützt auch die bayerische Außenwirtschaftsförderung mittel- ständische Unternehmen beim Eintritt in ausländische Märkte; gleichzeitig versucht sie internationale Investoren für Engagements im Freistaat zu gewinnen. Wichtige Instrumente sind dabei die Organisation von Messen, Veranstaltungen und Delegati- onsreisen. Manuel Rimkus richtet in der vorliegenden Forschungsarbeit mit einem vorwiegend auf qualitative Methoden gestützten, explorativen Untersuchungsdesign, das sich be- sonders durch seine ethnographischen Züge auszeichnet, einen sehr tiefgründigen Blick genau auf diese Instrumente. Konkret untersucht die Arbeit verschiedene Prak- tiken der staatlichen Wissensintermediation am Beispiel der Bayerischen Repräsen- tanz in der chinesischen Provinz Shandong mit Blick auf ihren Einfluss auf das Ver- halten der involvierten Akteure, d.h. sowohl die Nachfrager der Unterstützungsange- bote als auch den Anbieter selbst. Was sind die wichtigsten Motive für die Zusam- menarbeit Bayerns mit China, welchen Einfluss haben die eingesetzten Instrumente auf Kooperationsverhalten und -bereitschaft? Die komplexen Wirkungsmechanismen zwischen Motivation, Intermediation und Kooperation im interkulturellen Kontext wer- den aufgeklärt, Treiber und Hemmnisse identifiziert, die die Ausgestaltung und An- wendung der Unterstützungsmaßnahmen des inter-organisationalen Wissenstrans- fers beeinflussen. In der theoretischen Diskussion knüpft die Untersuchung an jüngere Konzeptualisie- rungen zur Bedeutung lokaler und vor allem translokaler Wissensbeziehungen für Innovations- und regionale Entwicklungsprozesse an. Im Endergebnis führt Manuel Rimkus dazu eine Reihe von Partialansätzen aus der Motivationsforschung mit Kon- zeptionen aus der Organisations-, Netzwerk-, Cluster- und Wissensforschung schlüs- VI Geleitwort sig zusammen. Diese konzeptionelle Integrationsleistung, also die Auseinanderset- zung mit der Organisation des Austauschs von Wissen in der Tradition des wissens- basierten Clusteransatzes explizit um den Aspekt der Motivation zu erweitern, ist ein besonderer Verdienst der Arbeit. Insgesamt handelt es sich bei der vorliegenden Studie um ein erfreuliches Beispiel für das reflexive wissenschaftliche Arbeiten der zeitgenössischen Wirtschaftsgeogra- phie mit ausgeprägten Bezügen zur betriebswirtschaftlichen sowie zur sozial- und arbeitspsychologischen Forschung. Es ist zu wünschen, dass die Kerngedanken und -ergebnisse von Manuel Rimkus samt Hinweisen auf mögliche Folgeforschungen und Implikationen für die Außenwirtschaftsförderung nicht nur fachlich, sondern auch von der unternehmerischen und wirtschaftspolitischen Praxis aufgegriffen und weiter- getragen werden. Eichstätt, im Juli 2015 Hans-Martin Zademach Vorwort Die bayerisch-chinesische Zusammenarbeit blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits im Jahr 1975 reiste der spätere Ministerpräsident Franz Josef Strauß nach China und legte damit den Grundstein für Bayerns Regionalpartnerschaften mit den Provinzen Shandong und Guangdong. Heute zählt China zu einem der größten Ab- satzmärkte weltweit und einer sprudelnden Quelle von ausländischen Direktinvestiti- onen. Zu dieser Entwicklung leisten staatliche Wissensintermediäre, wie die Bayeri- schen Repräsentanzen in Qingdao und Shenzhen, einen wichtigen Beitrag. Der bidi- rektionale Informationsfluss und die intensive Beziehungspflege ermöglichen den Ab- bau von strukturellen Defiziten und Wissensasymmetrien. Durch die wechselseitigen Lernprozesse entstehen „emotionale Brücken“ zwischen den Ländern, die zur Über- windung räumlicher und kultureller Distanzen beitragen. Gerade temporäre Wissens- cluster, z.B. Delegationsreisen und Messen, sind etablierte Praktiken staatlicher Wis- sensintermediation. Zugleich muss sich die Wissens- und Beziehungsbasis der Inter- mediäre kontinuierlich dem dynamischen Wandel Chinas anpassen, um den zahlrei- chen Akteuren aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Kultur, entscheidungsrelevantes Wissen und zielführende Kontakte anbieten zu können. Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Arbeit die Steuerung des inter-organi- sationalen Wissenstransfers am Beispiel der grenzüberschreitenden Zusammenar- beit Bayerns mit China. Im Untersuchungszeitraum von März 2010 bis Februar 2013 leitete der Autor als Re- präsentant des Freistaates Bayern das Verbindungsbüro in Qingdao. Anhand der teil- nehmenden Beobachtung konnten Erkenntnisse zur Funktionsweise staatlicher Wis- sensintermediation gewonnen werden. Den gesamten Forschungsprozess der letzten Jahre begleitete mit viel Hingabe und Verständnis mein Doktorvater Prof. Dr. Hans- Martin Zademach. Seine fördernde und fordernde Art waren für mich eine unschätz- bare Quelle von Motivation und neuem Wissen. Mein ganz besonderer Dank gilt da- her ihm und seinen Mitarbeitern für den Fachbereich Wirtschaftsgeographie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. An dieser Stelle darf ich mich ebenfalls herzlich bei Prof. Dr. Harald Pechlaner und Prof. Dr. Hans Hopfinger für die freundli- chen Gespräche und wertvollen Anmerkungen zur Arbeit bedanken. Darüber hinaus danke ich Prof. Dr. Ulrike Reisach von der Hochschule Neu-Ulm für die bereichern- den Diskussionen zu aktuellen Entwicklungen im großchinesischen Wirtschaftsraum. Gerade zu Beginn der beruflichen Tätigkeit stellte sich der Blick des Forschers als eine große Bereicherung heraus, um ein tieferes Verständnis der Herausforderungen internationaler Kooperationen zu erhalten. VIII Vorwort Für die einzigartige Gelegenheit in einem faszinierenden Land wie China arbeiten, le- ben und lernen zu dürfen wird dem ehemaligen Leiter der Außenwirtschaftsabteilung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums Dr. Thies Claussen vielmals gedankt. Wäh- rend des dreijährigen Aufenthalts konnten weitreichende und vertrauensvolle Bezie- hungen im bayerisch-chinesischen Netzwerk aufgebaut werden, die eine große Unter- stützung für die Untersuchung bildeten. Mein besonderer Dank gilt allen Teilnehmern der Experteninterviews, die sich unmittelbar für Gespräche bereit erklärten und tiefe Einsichten in die komplexen Wirkungszusammenhänge zwischen Motivation, Koope- ration und Intermediation lieferten. Gerade die chinesischen Partner halfen mir, das komplexe Informationsrauschen zwischen Bayern und China besser zu verstehen und die verborgenen Wissensstrukturen beleuchten zu können. Ich danke daher dem ge- samten Team der Bayerischen Repräsentanz, den Vertretern der Außen- und Wirt- schaftsämter sowie dem diplomatischen Korps herzlich. Zudem danke ich meinem privaten Freundeskreis – Dr. Justina Bauer, Dominik Hildebrandt, Annette Neumair, Dr. Michael Alexander Stecher, Dr. Daniel Strobach und Lisa Wanninger – für die warmherzige Zusprache und bereichernden Diskussionen während der Ausarbeitung der Dissertation. Meinen ganz persönlichen Dank möchte ich meinen Eltern für die liebevolle Begleitung des gesamten Weges ausdrücken. Ihnen ist daher diese Arbeit gewidmet. München, im April 2015 Manuel Rimkus Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis ......................................................................................... XIII Tabellenverzeichnis ............................................................................................... XV Abkürzungsverzeichnis ....................................................................................... XVII 1 Wissensbrücken über Wissenslücken .............................................................. 1 1.1 Wissensverständnis und Forschungsbedarf ................................................. 3 1.2 Motivational-relationale Perspektive ............................................................. 8 1.3 Exkurs: Vom kritischen Realismus zur Konstruktion der Realität ................ 12 1.4 Aufbau der Arbeit ........................................................................................ 18 2 Wissensintermediation in motivational-relationaler Perspektive ................. 21 2.1 Erklärungsansätze für Motivation ................................................................ 23 2.1.1 Inhaltstheoretischer Ansatz ............................................................ 26 2.1.2 Prozessualer Ansatz ...................................................................... 32 2.1.3 Funktionsanalytischer Ansatz......................................................... 36 2.2 Kooperation durch Wissensintermediation.................................................. 40 2.2.1 Bereitschaft zum Wissenstransfer .................................................. 42 2.2.2 Rollenpluralismus von Wissensintermediären ................................ 46 2.3 Einordnung von Wissensclustern ................................................................ 54 2.3.1 Inter-organisationale Netzwerke ..................................................... 55 2.3.2 Regionale Branchencluster ............................................................ 57 2.3.3 Messen- und Veranstaltungen ....................................................... 59 2.3.4 Delegations- bzw. Unternehmerreisen ........................................... 63 2.4 Dynamisches Wissensintermediationskonzept: Eine Synthese .................. 68 X Inhaltsverzeichnis 3 Untersuchungsmethodik .................................................................................. 73 3.1 Teilnehmende Beobachtung in China ......................................................... 75 3.2 Experteninterviews im bayerisch-chinesischen Netzwerk ........................... 79 3.3 Netzwerkanalyse aus Sicht der Bayerischen Repräsentanz ....................... 87 4 Entwicklung der Zusammenarbeit Bayerns mit China ................................... 93 4.1 Chinas historischer Führungsanspruch ...................................................... 95 4.1.1 Aufstieg zum Reich der Mitte ......................................................... 96 4.1.2 Abstieg zum Armenhaus der Welt .................................................. 99 4.1.3 Renaissance als Wirtschaftsmacht .............................................. 102 4.2 Entwicklungspfad der bayerisch-chinesischen Partnerschaft ................... 104 4.2.1 Wandel durch Annäherung .......................................................... 105 4.2.2 Politische Diskontinuität ............................................................... 108 4.2.3 Gründung von Wissensintermediären .......................................... 111 4.2.4 Reziprozität und neue Abhängigkeiten ......................................... 114 5 Motivation grenzüberschreitender Kooperation .......................................... 119 5.1 Äußere Anreize und handlungsleitende Motive ........................................ 121 5.1.1 Chinas Außenhandelsbeziehungen und Konsumenten ............... 123 5.1.2 Ausländische Direktinvestitionen in China ................................... 130 5.1.3 Chinesische Direktinvestitionen im Ausland ................................. 141 5.2 Strukturelle Defizite und Wissensasymmetrien ......................................... 155 5.2.1 Bedeutung der Handelsdiplomatie ............................................... 157 5.2.2 Barrieren der Marktbearbeitung in China ..................................... 163 5.2.3 Interkulturelle Wissensasymmetrien ............................................. 172

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.