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Moribus antiquis res stat Romana: Römische Werte und römische Literatur im 3. und 2. Jh. v. Chr. PDF

388 Pages·2000·20.936 MB·English
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Moribus antiquis res stat Romana Römische Werte und römische Literatur im 3. und 2. Jh. v. Chr. Beiträge zur Altertumskunde Herausgegeben von Michael Erler, Ernst Heitsch, Ludwig Koenen, Reinhold Merkelbach, Clemens Zintzen Band 134 Κ • G · Saur München · Leipzig Moribus antiquis res stat Romana Römische Werte und römische Literatur im 3. und 2. Jh. v. Chr. Herausgegeben von Maximilian Braun Andreas Haltenhoff Fritz-Heiner Mutschier Κ · G · Saur München · Leipzig 2000 „Gefördert mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des SFB 537 der Technischen Universität Dresden" Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsauüiahme Moribus antiquis res stat Romana : römische Werte und römische Literatur im 3. und 2. Jh. v. Chr. / hrsg. von Maximilian Braun ... — München ; Leipzig : Saur, 2000 (Beiträge zur Altertumskunde ; Bd. 134) ISBN 3-598-77683-7 © 2000 by Κ. G. Saur Verlag GmbH & Co. KG, München Part of Reed Elsevier Printed in Germany Alle Rechte vorbehalten. All Rights Strictly Reserved. Jede Art der Vervielfältigung ohne Erlaubnis des Verlages ist unzulässig „Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier" Gesamthersteilling: Druckhaus „Thomas Müntzer" GmbH, 99947 Bad Langensalza Inhalt Vorwort M. BRAUN / Α. HALTENHOFF / F.-H. MUTSCHLER 7 I. Werte und literarische Kommunikation A. Allgemeines Wertbegriff und Wertbegriffe A. HALTENHOFF (DRESDEN) 15 Räume literarischer Kommunikation in der Formierungsphase römischer Literatur J. RÜPKE (ERFURT) 31 B. Zu Gattungen, Autoren und Werken Kommunikative Leistungen von Weih-, Ehren- und Grabinschriften: Wertbegriffe und Wertvorstellungen in Inschriften vorsullanischer Zeit P. WITZMANN (DRESDEN) 55 Norm und Erinnerung: Anmerkungen zur sozialen Funktion von historischem Epos und Geschichtsschreibung im 2. Jh. v. Chr. F.-H. MUTSCHLER (DRESDEN) 87 o tempora, o mores! Wertvorstellungen bei den Rednern der republikanischen Zeit G. THOME (BERLIN) 125 virtutes und vitia in der älteren römischen Tragödie M. PEGLAU (DRESDEN) 141 Plautus Indens: Zum Spiel mit „römischen Werten" im Pseudolus M. BRAUN / F.-H. MUTSCHLER (DRESDEN) 169 moribus vivito antiquis! Bemerkungen zur Moral in Plautus' Trinummus M. BRAUN (DRESDEN) 185 mos maiorum und humanitas bei Terenz M. BRAUN (DRESDEN) 205 Die sermones des Lucilius U. W. SCHOLZ (WÜRZBURG) 217 II. Werte und visuelle Kommunikation Zur Vergegenwärtigung abstrakter Wertvorstellungen in Kult und Kunst der römischen Republik M. SPANNAGEL (HEIDELBERG) 237 Die kommunikative Leistung römischer Ehrenstatuen M. SEHLMEYER (JENA) 271 Das Gesicht der Aufsteiger: Römische Freigelassene und die Ideologie der Elite B. BORG (HEIDELBERG) 285 III. Zu Begriff und Geschichte des mos maiorum mos, mores und mos maiorum: Die Erfindung der „Sittlichkeit" in der römischen Kultur M. BETTINI (SIENA) 303 ius und mos: Zum Verhältnis rechtlicher und sozialer Normen D. SCHANBACHER (DRESDEN) 353 Autorenverzeichnis 373 Vorwort Zu den erstaunlichsten Phänomenen der römischen Geschichte gehört die außergewöhnliche Stabilität der inneren Ordnung der res publica. Von ent- scheidender Bedeutung für diese Stabilität war ohne Zweifel die Wir- kungsmacht des mos maiorum, des Inventars von Bräuchen, Regeln und Werten der Vorväter, das als Orientierungsrahmen für das individuelle und kollektive Verhalten der Mitglieder des Gemeinwesens fungierte. So sieht es auch zu Beginn des 2. Jahrhunderts v. Chr. der Dichter Quintus Ennius, wenn er sagt, daß auf den alten Sitten und den Männern, die sie verkörpern, der römische Staat ruhe: moribus antiquis res stat Romana virisque - ein Vers, den Ennius nach dem Urteil Ciceros „in seiner Kürze wie in seinem Wahrheitsgehalt gleichsam aus einem Orakel geschöpft und verkündet" hat.2 Mit dem Hinweis auf den mos maiorum ist für die Erklärung der Stabili- tät der römischen res publica allerdings noch nicht so viel geleistet, wie es zunächst den Anschein hat. Denn es stellt sich natürlich die Frage, wie jener mos seinerseits auf Dauer Verbindlichkeit gewinnen und verhaltensregulie- rend wirken konnte, und zwar auch und gerade unter je veränderten histori- schen Bedingungen. Diese Fragestellung ist Teil des Forschungsprogramms eines seit Januar 1997 an der Technischen Universität Dresden bestehenden Sonderforschungsbereiches, des SFB 537 „Institutionalität und Geschicht- lichkeit", dem der vorliegende Band sein Entstehen verdankt. Gemeinsames Anliegen der unter dem Dach des Sonderforschungsbereiches vereinigten, unterschiedlichen geisteswissenschaftlichen Disziplinen zugeordneten Ar- beitsvorhaben ist es, mit Hilfe der zentralen analytischen Kategorie der „In- stitutionalität" soziale Handlungsgefüge in ihrem Aggregatzustand zwi- schen Wandel und Dauer zu beschreiben und zu erklären. Als ein wichtiges erkenntnisleitendes Prinzip dieses Ansatzes gilt, daß institutionelle Ordnun- gen ihre spezifische Stabilität gewinnen, indem sie ihre Prinzipien und Geltungsansprüche symbolisch, d.h. mittels unterschiedlich verfaßter Zei- chensysteme oder Verkörperungen repräsentieren und dabei identitäts- und 1 Enn. ann. fr. 500 Vahlen. 2 Cie. rep. 5,1: quem quidem ille versum vel brevitate vel veritate tamquam ex oráculo mihi quodam esse effatus videtur (Die Übersetzung folgt K. Ziegler.) 8 BRAUN / HALTENHOFF / MUTSCHLER kohärenzstiftend auf sich zurückwirken. Hier setzt das klassisch- philologische Teilprojekt3 des Sonderforschungsbereiches an: es untersucht die vielfältige Repräsentation des mos maiorum im Medium der Texte und fragt nach ihrer je besonderen Rückwirkung auf die Handlungsorientierung der Rezipienten, auf die das Handeln der Römer strukturierende „Werteord- nung". Da die Art und Weise der Repräsentation und der mit ihr verbundenen Wirkung (im Sinne einer Stabilisierung durch Affirmation oder aber einer Destabilisierung durch Infragestellung der überkommenen Werte) zunächst einmal durch die unterschiedlichen Textsorten als Konkretion bestimmter Kommunikationsformen konstituiert wird, ist die Untersuchung primär auf diese ausgerichtet. Ihr Interesse an den römischen Werten verbindet sie mit einer gewichtigen Forschungstradition in der Latinistik, der es vornehmlich um eine differenzierte Klärung der Begriffsinhalte ging. Sie macht sich de- ren Ergebnisse zunutze, vollzieht jedoch einen Perspektivenwechsel von der Semantik zur Pragmatik, indem nunmehr der Gebrauch der Wertbegriffe und Wertvorstellungen innerhalb der verschiedenen literarischen Kommu- nikationsformen im Hinblick auf deren soziale Funktion bestimmt werden soll. Die in diesem Band versammelten Beiträge sind im wesentlichen aus zwei Kolloquien des hier kurz skizzierten Forschungsprojekts hervorgegan- gen. Ihr Schwerpunkt liegt, dem Arbeitsprogramm der ersten drei Jahre ent- sprechend, auf der archaische Epoche der römischen Literatur von den An- fängen um 240 v. Chr. bis in die ersten Jahre des 1. Jahrhunderts v. Chr. Diese Epoche ist für die das Projekt leitende Fragestellung von besonderem Interesse. Sie umfaßt zunächst die Jahrzehnte, in denen sich in Rom die er- sten, zu einem guten Teil auch in der Folgezeit bedeutsamen Formen litera- rischer Kommunikation und zugleich bestimmte Modelle der wechselseiti- gen Beeinflussung von gesellschaftlichen Normen und Literatur herausbil- den; sodann werden in ihrem weiteren Verlauf innerhalb einzelner Gattun- gen wie innerhalb des Gattungssystems als ganzem formale, inhaltliche und funktionale Verschiebungen erkennbar, die bereits auf die Entwicklung in 3 als Projekt Al (Literarische Kommunikation und Werteordnung; Leitung: F.-H. Mutschier) mit dem althistorischen Projekt A2 (Öffentliche Rituale und soziopolitische Stabilität; Leitung: M. Jehne) zusammengefaßt unter dem Titel „Der römische mos maiorum von den Anfangen bis in die augusteische Zeit. Inhalte, Tradierungsmechanis- men, Stabilisierungsleistungen". Vorwort 9 den letzten Jahrzehnten der Republik vorausweisen. Damit ist der Unter- suchungszeitraum so ausgedehnt, daß neben dem synchronen Aspekt des Zusammenspiels verschiedener Komponenten des institutionellen Gefüges auch der diachrone Aspekt und damit die Frage nach Dauer und Wandel dieses Zusammenspiels in den Blick kommt. Die Beiträge gliedern sich in drei Gruppen: Der Hauptteil besteht aus Ar- beiten, die dem Thema „Werte und literarische Kommunikation" gewidmet sind (I). Von zwei Artikeln allgemeinen Zuschnitts (A) reflektiert der erste die Verwendung des Wertbegriffs in der Altertumswissenschaft und ver- sucht zu klären, was mit „römischen Werten" überhaupt sinnvoll gemeint sein kann; der zweite entwickelt ein mögliches Gesamtbild der Formen textueller Kommunikation in der Epoche der archaischen Literatur. Im An- schluß daran behandelt eine größere Gruppe von Beiträgen das Thema in einer Reihe konkreter Einzelstudien (B). Die Mehrzahl dieser Arbeiten ist gattungsbezogen, was sich sowohl aus dem fragmentarischen Überliefe- rungszustand der Texte erklärt, der Versuche der Zusammenschau nahelegt, als auch aus dem Interesse an der pragmatischen Dimension, das auf natür- liche Weise zu einer Differenzierung einzelner Formen der literarischen Kommunikation führt. Daneben stehen Werkinterpretationen sowie eine autorzentrierte Betrachtung. Durch die nachfolgenden Beiträge werden die philologischen Arbeiten in zwei Richtungen ergänzt. Drei archäologische Artikel (II) sollen dem Um- stand Rechnung tragen, daß die Literatur zwar eine zentrale, aber nicht die einzige Form der Repräsentation institutioneller Ordnung darstellt: Ebenso wichtig, und zwar auch in Hinblick auf die Geltungssicherung der Wertvor- stellungen und Verhaltensmuster einer Kommunikationsgemeinschaft, ist die visuelle Symbolisierung. Aufgrund des Materialbestandes drängt die Betrachtung hier bereits über die Epoche, mit der sich die philologischen Arbeiten befassen, hinaus. Schließlich stellen zwei Aufsätze das Thema des mos maiorum in einen weiteren Horizont (III): Die erste verfolgt unter Berücksichtigung anthro- pologischer Ansätze die Konzepte mos, mores und mos maiorum von den Anfängen bis in die augusteische Epoche; die zweite behandelt vom Stand- punkt des Rechtshistorikers das Verhältnis von ius und mos und seine Ent- wicklung bis in die Kaiserzeit. * * * 10 BRAUN / HALTENHOFF / MUTSCHLER Die Herausgeber möchten allen danken, die zum Zustandekommen dieses Bandes mittelbar und unmittelbar beigetragen haben. Ihr Dank gilt insbe- sondere den Kollegen im SFB, vornehmlich den Mitstreitern vom alt- historischen Teilprojekt für stete Diskussionsbereitschaft, den Koautoren für freundschaftliche Zusammenarbeit, den Hilfskräften für ihre Unterstüt- zung bei der Herstellung der Druckvorlage und der Redaktion Altertums- wissenschaft des Verlages Saur für die entgegenkommende Betreuung. Prof. Clemens Zintzen empfahl den Band zur Aufnahme unter die „Beiträge zur Altertumskunde"; die Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligte ei- nen namhaften Druckkostenzuschuß; auch hierfür sei herzlich gedankt.

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